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Verkehrsunfall in China - Drei Tote nach Crash im Elektro-Taxi

verfasst am

VON CONSTANTIN BEGANDER

Ein Elektrofahrzeug des chinesischen Herstellers BYD (Build Your Dreams) brennt nach einem Unfall, drei Insassen sterben. Wie sicher sind die Autos der Zukunft?

Auf einer Autobahn nahe der südchinesischen Stadt Shenzhen kam es am vergangenen Samstag zu einem schweren Unfall: Der angetrunkene Fahrer eines Nissan GT-R rammte ein Elektro-Taxi mit hoher Geschwindigkeit. Das Taxi, ein BYD e6, fing daraufhin innerhalb kürzester Zeit Feuer und brannte vollständig aus, für die drei Insassen kam jede Hilfe zu spät. Auslöser für den Brand soll die im Fahrzeugboden untergebrachte Batterieeinheit gewesen sein. Der Vorfall wirft neue Fragen über die Sicherheit von Elektroautos auf. Schon im Dezember 2011 war ein Chevrolet Volt nach einem Crashtest ausgebrannt.

 

BYD e6 auf einer Messe BYD e6 auf einer Messe Ursachenforschung

Wahrscheinlich kam es bei dem aktuellen Unfall zu einem Kurzschluss in den Lithium-Ionen-Batterien. Diese können sich dadurch sehr stark erhitzen und unter Umständen sogar explodieren. Der chinesische Hersteller BYD betont in einer Stellungnahme, dass die Batterien den chinesischen Sicherheitsstandards entsprechen und alle Tests bestanden hätten. Selbst bei starker Verformung sei in vorherigen Versuchsreihen nichts vergleichbares passiert. Das Entzünden der Akkus lasse sich nur auf einen ungewöhnlich heftigen Aufprall zurückführen.

Jetzt stehen die Sicherheitsanforderungen für Elektrofahrzeuge im Blickpunkt. Diese seien nach Ansicht von Experten noch nicht entsprechend ausgereift. Zum Vergleich: eine Explosion oder ein Brand sind nach einem Unfall mit konventionell angetriebenen Fahrzeugen sehr unwahrscheinlich. Blechtanks und die dadurch entstehende, in Actionfilmen oft gezeigte Explosionsgefahr gehören weitestgehend der Vergangenheit an.

Konsequenzen für Daimler

BYD, frei übersetzt „Erbaue Deine Träume“, plant einen Ausbau der Elektromobilität in China. Auf der Auto-China 2012 wurde das Elektroauto „Denza“ vorgestellt, ein Gemeinschaftsprojekt mit Daimler. Dieses soll über die gleiche Stromversorgung verfügen wie der verunfallte BYD e6. Ein Daimler-Sprecher betonte sein Bedauern über den Vorfall, sieht die Zusammenarbeit mit BYD aber vorerst nicht gefährdet. Eventuelle Schlussfolgerungen könnten ohnehin erst nach Abschluss der Untersuchungen gezogen werden.

Quelle: MOTOR-TALK

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