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Zuverlässigkeitsstudie: Die problemlosesten Autos ihrer Klassen - Diese Autos machen die wenigsten Probleme

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Wer am besten um die Macken aktueller Modelle weiß? Ihre Fahrer. Ein britisches Magazin ermittelte mit mehr als 18.000 Autobesitzern die Dauerläufer und Trouble-Maker.

Das britische Magazin "What Car?" befragte mehr als 18.000 Leser nach den technischen Macken ihrer bis zu vier Jahre alten Autos in den vergangenen 12 Monaten. Wir zeigen die - laut Umfrage - zuverlässigsten Modelle je Fahrzeugklasse Das britische Magazin "What Car?" befragte mehr als 18.000 Leser nach den technischen Macken ihrer bis zu vier Jahre alten Autos in den vergangenen 12 Monaten. Wir zeigen die - laut Umfrage - zuverlässigsten Modelle je Fahrzeugklasse Quelle: Daimler

Twickenham, England – Autokauf ist teilweise Glücksache. Eine große Unbekannte bleibt schließlich immer: die Zuverlässigkeit. Für die Zufriedenheit mit der Neuerwerbung ist die Frage, wie oft das Ding in die Werkstatt muss, mit ausschlaggebend. TÜV-Bericht und Pannenstatistik erzählen oft nur einen Teil der Wahrheit. Den großen Rest kennen die Fahrzeugbesitzer am besten.

Das britische Magazin „What Car?“ setzt genau da an. Es befragte Leser mit einem bis zu vier Jahre alten Wagen. Die zentralen Themenpunkte: Welche technischen Probleme gab es innerhalb der vergangenen 12 Monate? Wie lange stand das Ding deshalb in der Werkstatt? Konnte der Schaden über die herkömmliche Herstellergarantie abgewickelt werden?Und, falls nicht: Was kostete das Ganze? Insgesamt gaben 18.284 Leser Auskunft. Zu 159 Modellen von 31 Herstellern. Hier die Tops, Flops und Auffälligkeiten aus den einzelnen Fahrzeugklassen.

Kleinwagen

Der Toyota Yaris gilt als zuverlässigstes Auto - solange ihn ein Verbrenner antreibt. Der Yaris Hybrid schnitt geringfügig schlechter ab Der Toyota Yaris gilt als zuverlässigstes Auto - solange ihn ein Verbrenner antreibt. Der Yaris Hybrid schnitt geringfügig schlechter ab Quelle: Toyota Die Besten: Der Klassensieger ist eines der (laut Umfrageergebnis) zuverlässigsten Autos überhaupt: der Toyota Yaris mit Verbrennungsmotor (das Hybrid-Modell wird gesondert geführt). Probleme in den vergangenen 12 Monaten? Null und Nichts bei Niemandem. Der Honda Jazz schnitt ähnlich gut ab, nur 3 Prozent der Besitzer meldeten technische Fehler. Meist betrafen sie das Infotainmentsystem. In jedem Fall konnten die Probleme innerhalb weniger als einer Woche und auf Garantie behoben werden. Besitzer eines Jazz der 2015 ausgelaufenen, dritten Generation waren laut eigenen Angaben ähnlich problemfrei unterwegs, 7 Prozent meldeten kleinere Mängel an der Karosserie.

Das Schlusslicht: Der laut Umfrage am wenigsten zuverlässige Kleinwagen ist der Peugeot 208. Insgesamt 23 Prozent der Befragten berichteten von Elektrikproblemen (zumeist Infotainment und Schalter), daneben wurden Defekte an Getriebe, Karosse, Licht und Aggregat angeführt. Wenngleich: Gravierend scheinen sie selten zu sein. Die Mehrzahl der bemängelten 208 waren weiterhin fahrbar, die Reparaturkosten überstiegen in keinem Fall die 500-Pfund-Marke (rund 560 Euro).

Kompakte

Beim Hyundai i30 der ausgelaufenen, zweiten Generation gab es mitunter Probleme bei Kupplung und Getriebe. Sie waren meist schnell (und kostengünstig) behoben Beim Hyundai i30 der ausgelaufenen, zweiten Generation gab es mitunter Probleme bei Kupplung und Getriebe. Sie waren meist schnell (und kostengünstig) behoben Die Besten: Den laut Umfrage zuverlässigsten Gebrauchten gibt es nur noch so, als Gebrauchten: Beim im Vorjahr abgelöste Hyundai i30 der zweiten Generation berichteten 6 Prozent der Befragten von Problemen mit Kupplung und Getriebe. Gut, nach Lappalie klingt das nicht. Doch sämtliche Modelle wurden innerhalb einer Woche (und auf Kosten des Herstellers) wieder fit. 23 Prozent der Audi-A3-Besitzer berichteten von Problemen. Meist ging es um Kleinigkeiten, nie musste die Reparatur selbst bezahlt werden.

Das Schlusslicht: abermals ein Peugeot. Die Hälfte der teilnehmenden 308-Fahrer meldeten ein technisches Problem. Wie beim kleineren 208 betrafen sie vornehmlich die Elektrik. Die Reparaturkosten betrugen bis zu 500 Pfund (560 Euro).

Die typischen Firmenwagen

Der Volvo V60 der ersten Generation (hier als Plug-in-Hybrid) schnitt bei den Firmenwagen gut ab. Mittlerweile ist der Nachfolger erhältlich Der Volvo V60 der ersten Generation (hier als Plug-in-Hybrid) schnitt bei den Firmenwagen gut ab. Mittlerweile ist der Nachfolger erhältlich Die Besten: Jüngst stellte Volvo eine neue Generation des V60 vor. Die „What Car“-Leser scheinen mit ihrem Schweden-Kombi der ausgelaufenen, ersten Generation zufrieden. 6 Prozent gaben kleinere Karosserie-Mängel an, sämtliche sollen innerhalb eines Tages und auf Volvo-Kosten behoben worden sein. Beim Opel Insignia (in Großbritannien als Vauxhall) lag die „Fehlerquote“ bei 19 Prozent, zumeist betraf das Problem die Motorelektronik. Keiner der Befragten musste bezahlen.

Das Schlusslicht: Solider Mercedes, anfälliger Alfa? Zumindest diese Umfrage bestätigt das Klischee nicht. Während die Giulia vergleichsweise problemfrei durch das Vereinigte Königreich zu fahren scheint (Probleme bei 17 Prozent der Autos), berichteten ein Drittel der C-Klasse-Besitzer von Mängeln, verteilt auf im Grunde alle Technikfelder. Die meisten Benz waren innerhalb einer Woche wieder zurück auf der Straße. Einiges konnte nicht über die Garantie abgewickelt werden, konkrete Beträge nennt das britische Medium nicht.

Gehobene Mittelklasse und Oberklasse

Beim Jaguar XF der zweiten Generation meldeten 36 Prozent Ärger, meistens war die Elektrik betroffen Beim Jaguar XF der zweiten Generation meldeten 36 Prozent Ärger, meistens war die Elektrik betroffen Die Besten: Der Stern schlägt umgehend zurück. Die Mercedes E-Klasse der ausgelaufenen Generation W212 gilt laut Umfrage als zuverlässigster Vertreter des Segments. Nur 30 Prozent der Besitzer meldeten Ärger, meist handelte es sich um kleinere Probleme im Bereich der Elektrik. In einigen Fällen stellte die Werkstatt Rechnungen bis zu 750 Pfund (rund 840 Euro), häufig ließ sich die Behebung über die Garantie umsetzen. Der klassische Konkurrent liegt nicht weit zurück. 31 Prozent der BMW-5er-Kunden wussten von kleineren Macken zu berichten – eine ähnliche Quote wie beim Jaguar XF der ausgelaufenen, ersten Generation. In beiden Fällen entstanden den befragten Kunden keine Kosten.

 

Das Schlusslicht: Die aktuelle Variante des Jaguar XF kam schlechter weg als der Vorgänger. 36 Prozent meldeten Ärger, zumeist mit der Elektronik. Die Behebung fiel fast immer unter die Garantie, doch die große Mehrheit betroffener XF soll mehr als eine Woche in der Werkstatt gestanden haben.

SUV

Die Besten: Bei den kleineren SUV ist die Sache klar. Nicht ein befragter Besitzer eines Suzuki SX4 S-Cross berichtete von Pannen. (So zufrieden zeigten sich ansonsten nur Fahrer eines Toyota Yaris mit reinem Verbrenner.) Beim Peugeot 2008 nannten 5 Prozent kleinere Mängel im Fahrwerksbereich, die Reparatur erfolgte am selben Tag und ohne zusätzliche Kosten.

Rund 50 Prozent der Befragten berichteten von Problemen mit ihren Jeep-Renegade-Modellen Rund 50 Prozent der Befragten berichteten von Problemen mit ihren Jeep-Renegade-Modellen Quelle: Jeep Beim Kompakt-SUV Kia Sportage berichteten 9 Prozent der Fahrer von Problemen. Stets ging es um Kleinigkeiten. Die höchste überlieferte Rechnungssumme beträgt 300 Pfund (rund 340 Euro). Mit ihren Audi Q3 und Peugeot 3008 zeigten sich die befragten Besitzer ebenfalls zufrieden. Unter den größeren SUV gilt das Mittelklassemodell Toyota Rav4 laut Umfrage als am verlässlichsten. 4 Prozent der Befragten nannten Probleme an der Motorelektronik, welche noch am selben Tag auf Garantie behoben wurden.

Die Schlusslichter: Bei den Mini-SUV berichteten nahezu die Hälfte der Jeep-Renegade-Besitzer von Macken. Immerhin: Sämtliche betroffene Modelle blieben weiterhin fahrbar und wurden noch am Tag des Werkstattbesuches kostenfrei repariert.

Bei den Kompakt-SUV war nur etwas mehr als die Hälfte aller aktuellen Nissan-Qashqai-Modelle gänzlich problemfrei unterwegs. Bei Diesel-Varianten betrafen die Mängel laut Umfrage praktisch sämtliche technische Gruppen, beim Benziner waren vorwiegend Batterie und Motor betroffen. Die Werkstattkosten betrugen bis zu 500 Pfund (rund 560 Euro).

Und auch beim Zuverlässigkeitsschlusslicht der größeren SUV liegt die Fehlerquote laut Umfrage im Bereich von 50 Prozent. Es sollen vor allem Probleme an Motorelektronik und Fahrwerk gewesen sein, die viele aktuelle Range-Rover-Modelle für mehr als eine Woche in der Werkstatt hielten.

Elektrische und Hybrid-Autos

Der Nissan Leaf der ersten Generation kam unter den Elektrifizierten auf das beste Ergebnis: Nur drei Prozent nannten kleinere Probleme - sie betrafen die Karosse Der Nissan Leaf der ersten Generation kam unter den Elektrifizierten auf das beste Ergebnis: Nur drei Prozent nannten kleinere Probleme - sie betrafen die Karosse Quelle: Nissan Die Besten: Platz eins, mal wieder. Der Nissan Leaf der jüngst ausgelaufenen ersten Generation war das meistverkaufte Elektroauto weltweit. Die „What Car?“-Lesern küren ihn nun zum zuverlässigsten Stromer. 3 Prozent der Befragten nannten kleinere Probleme im Karosseriebereich. Ihre Behebung fiel stets unter Garantie. Die Hybrid-Variante des Toyota Yaris schnitt nicht ganz so gut ab wie die Verbrenner-Version des Kleinwagens. 14 Prozent der Befragten führten kleinere Macken an, am häufigsten krankt es an der Elektrik.

Das Schlusslicht: Man kann mit diesem Auto im Geiste die Welt retten und an der Ampel Sportwagen abstauben – aber eher nicht ein Jahr lang problemfrei durch den Alltag fahren. Jedenfalls geht das aus den Umfrageergebnissen zum Tesla Model S hervor. Besitzer der größten Tesla-Limo berichten von abgebrochenen Türgriffen, verbogenen Sitzgestellen und Problemen mit den Parksensoren. Mehr als die Hälfte der Besitzer musste mehr als eine Woche auf das E-Auto verzichten, die Werkstätten stellten bis zu 1.500 Pfund (etwa 1.700 Euro) in Rechnung.

Eine Orientierungshilfe ohne Garantie

Freilich ist auf das Ergebnis derartiger Umfragen nur eingeschränkt Verlass. Leider gibt "What Car?" nur die Gesamtzahl der Befragten an - nicht aber die Anzahl der Stimmen pro Auto. Ob sich zwei Fanboys oder halb England zum jeweiligen Modell äußerten, ist damit unklar. Das gute Abschneiden kleinerer Modelle legt außerdem nahe, dass die Fehlertoleranz der Besitzer mit Größe (und Preis) der Modelle sinkt. Über sämtliche Marken- und Modellreihen hinweg bereiten Neuwagen und junge Gebrauchte ihren Fahrern wenig Sorgen: 70 Prozent fuhren ohne jedweden Zwischenfall durch die vergangenen 12 Monate.

 

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Quelle: What Car?

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