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Ein Porsche 356 für den Garten - Der Gärtner, der die Oldies liebt

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Joe Kyte ist Formschnittgärtner. Das klingt nicht unbedingt nach einer Story für MOTOR-TALK, dachten wir. Doch das änderte sich, als Joe uns verriet, warum er das macht.

Topiary in Porsche-Form - Besitzer und Erbauer Joe verkauft seinen 356 aus Buchsbaum Topiary in Porsche-Form - Besitzer und Erbauer Joe verkauft seinen 356 aus Buchsbaum Quelle: Topiary Joe

Knoxville/Tennessee – Formschnittgärtnerei nennt man im englischsprachigen Raum „topiary“. Google sagt, es handelt sich dabei um den künstlerischen Schnitt von Gehölzen und Sträuchern. Heraus kommen Gebilde, die meist in Schlossgärten stehen und die echte Schrauber bestenfalls von Postkarten kennen. Joe Kyte aus Tennessee verdient sein Geld genau damit.

Als „Topiary Joe“ schnippelt er Sträucher zu Firmen-Logos und platziert diese in den Vorgärten der Unternehmenszentralen. Dreamworks, Coca-Cola, Rod Stewart und Prinz Charles – Joe arbeitet rund um die Welt und für jeden, der es sich leisten kann. Denn Topiarys sind teuer.

Joe steht auf Porsche - und Mercedes. Er ist bereit, den grünen Porsche gegen einen Benz aus den 60ern oder 70ern zu tauschen Joe steht auf Porsche - und Mercedes. Er ist bereit, den grünen Porsche gegen einen Benz aus den 60ern oder 70ern zu tauschen Quelle: Topiary Joe

Porsche 356 als Green Car

Unter Joes Kunstwerken sind auch einige automobile Klassiker. Zum Beispiel ein Bugatti Type 35b, ein Formel-1-Rennwagen oder das Modell eines Porsche 356 Roadster: ein Auto, wie es Joe früher selbst einmal besaß, aber dann irgendwann verkauft hat.

Jetzt verkauft Joe auch dieses Modell. Für 24.000 Dollar hat er es bei Craigslist inseriert. Unter der Haut aus Buchsbaum verbirgt sich ein Gerüst, das Joe aus dickem Stahldraht geschweißt hat. Der Porsche ist roll- und lenkbar. Vor beinahe vier Jahren hat ihn Joe für eine Ausstellung in L. A. gebaut. Da diese aber abgesagt wurde, blieb der grüne Porsche bei ihm.

Warum tut er das?

Als wir Kontakt zu Joe aufnehmen, erklärt er uns, wieso auch einige Autos unter seinen Kreationen sind. Der Mann ist Petrolhead, begeisterter Schrauber und lebt für seine Autos. Schon bevor er vierzehn war, fuhr er in einen MG Midget durch die Gegend. Bevor er sechzehn wurde, gehörten ihm 16 Mercedes.

Joes Skulptur eines Formel-1-Wagens wird auf dem Flughafen Abu Dhabi ausgestellt, wenn die Formel zu Gast ist Joes Skulptur eines Formel-1-Wagens wird auf dem Flughafen Abu Dhabi ausgestellt, wenn die Formel zu Gast ist Quelle: Topiary Joe Joe lebt am Rande des Cherokee National Forest in Tennessee, am Cherohala Skyway. Einer Straße, auf der man in 30 Minuten Fahrzeit 1.200 Höhenmeter überwindet. Um die Ecke liegt der Tail of the Dragon: 318 S-Kurven verteilt auf 11 Meilen. „Ich lebe hier, damit ich hier Autofahren kann. Ich baue die Skulpturen, um meine Auto-Sucht zu befriedigen“, schreibt Joe.

Typisches Suchtverhalten

Heute stehen in seiner Garage ein '47er Pontiac Torpedo Coupe, ein '53er GMC Pickup mit 400 PS, zwei '59er 220S Ponton-Mercedes, zwei Mercedes 220 SEb Coupés, ein Porsche 914 2.4, ein Porsche 356 Reutter Sunroof Coupé, ein '66er Oldsmobile Cutlass Convertible, ein '66er-Chevrolet-Suburban-Feuerwehrwagen und „noch ein paar andere“, wie Joe sagt.

Wie jeder andere verrückte Autosammler trennt sich Joe hin und wieder von einem seiner Schätzchen, um ein neues in die Sammlung aufzunehmen. Nur bei seinem 356 Roadster hat er das irgendwann bereut. Heute überlegt er, ob er ihn von einem Bekannten zurückkauft. Hoffen wir, dass es mit dem Porsche aus Buchsbaum nicht genau so kommt.

Avatar von granada2.6
Mercedes
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