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Ducati-Übernahme - AMG und Ducati: Es ist vorbei

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Audi hat den italienischen Motorradhersteller Ducati am 18. April 2012 gekauft. Damit geht ein Traum von VW-Aufsichtsratschef und Ducati-Fan Ferdinand Piëch in Erfüllung.

Die Marketing-Zusammenarbeit von der Mercedes-Performance-Tochter AMG mit Ducati hat sich damit augenblicklich erledigt, wie Mercedes-Pressesprecher Wolfgang Zanker gegenüber dieser Redaktion auf Nachfrage bestätigte.

Partnerschaft sollte tiefer gehen

Das gemeinsame Marketing von AMG und Ducati wurde Ende November 2010 im Rahmen der L.A. Auto Show als Clou gefeiert. AMG-Chef Ola Källenius und Ducati-Boss Gabriele del Torchio enthüllten zuerst gemeinsam eine Ducati Diavel und danach den neuen Mercedes CLS 63 AMG. Auch Ducati-Werksfahrer Nicky Hayden war gekommen, um bei der kleinen Sensation dabei zu sein. Die Nachfrage, wann Mercedes denn nun Ducati kaufen wolle, wurde seinerzeit mit einem knappen "gar nicht" beantwortet.

Ein Fehler, wie sich jetzt zeigt. Auf der IAA in Frankfurt am Main im September 2011 wurde noch stolz das erste AMG-Ducati-Sondermodell vorgestellt: die Ducati Diavel AMG Special Edition. Zu diesem Zeitpunkt standen bereits Ducatis in Showrooms chinesischer Mercedes-Händler und es gab Überlegungen, sogar technisches Know-how auszutauschen, wie Källenius und del Torchio während eines Round-Table-Gesprächs während der IAA erwähnten.

Keine zwei Jahre

Dass zu diesem Zeitpunkt Audi längst seine Finger nach Ducati ausgestreckt hatte, scheint bei Mercedes keinen gestört zu haben. Denn im Dezember 2011 zeigte Mercedes zusammen mit Ducati auf der Bologna Motorshow einen SLK 55 AMG und eine Ducati in der Sonderlackierung Streetfighter yellow. Nun ist abrupt Schluss, der VW-Konzern kann auch eine Motorradmarke sein Eigen nennen und Piëch ist der uneingeschränkte Sieger. Für Mercedes ist dies besonders bitter: Schließlich sind die Stuttgarter im Absatzzahlen-Wettrennen der deutschen Premium-Automobilhersteller hinter Audi und BMW auf Platz drei zurückgefallen.Warum Auto und Motorrad

Dass Audi nach der kartellrechtlichen Freigabe stolzer Eigentümer einer großen Motorradmarke ist, wird nicht nur auf Piëchs Liebe zu performanten Fortbewegungsmitteln zurückzuführen sein. Zum einen findet man unter vielen Entwicklern in der Autoindustrie Motorradfahrer, zum anderen stellt Audis bayerischer Erzfeind BMW selbst Motorräder her. Ansonsten ist die Zahl der Autohersteller, die auch Motorräder bauen, überschaubar: Honda und Suzuki produzieren ebenfalls Bikes, Toyota hat bisher nur eine Enduro-Studie auf die Räder gestellt. Daimler baute eigentlich mit dem Reitwagen von 1885 das erste Motorrad der Welt - allerdings nur als Versuchsfahrzeug für Motoren. Eine eigene Motorradproduktion wurde nie angestrebt. Nach dem Audi-Ducati-Deal wird es für Mercedes schwer, in Sachen Motorräder den Anschluss an Audi und BMW zu halten.

Quelle: Auto News

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