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Volvos Zukunft - Alles auf einer Plattform und das mit vier Zylindern

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Die Zukunft von Volvo ist sicher - der Autohersteller will bis 2020 ein Auto entwerfen, in dem niemand mehr stirbt. Was die Schweden sonst noch vorhaben, lest Ihr auf MOTOR-TALK.

Alles über Volvos Zukunftspläne lest ihr in unserem Artikel zu der schwedischen Marke Alles über Volvos Zukunftspläne lest ihr in unserem Artikel zu der schwedischen Marke Quelle: Bernhard Reichel, MT

Von MOTOR-TALK Reporter Michael Specht

Berlin - Volvo und Sicherheit - das gehört zusammen wie Reifen und Felgen. 1959 führten die Schweden als erster Autohersteller weltweit den Dreipunktgurt ein. 2002 bekam der Volvo XC90 als erstes SUV einen automatischen Überschlagschutz. Und in dem kleineren XC60 waren die Schweden 2008 die ersten, die mit ihrem City-Safety durch automatisches Bremsen bis Tempo 30 Auffahrunfälle verhindern konnten.

Animal Detection: Bislang ist das Assistenzsystem noch nicht serienreif. Ab 2015 soll es jedoch verfügbar sein Animal Detection: Bislang ist das Assistenzsystem noch nicht serienreif. Ab 2015 soll es jedoch verfügbar sein Quelle: Volvo

Ab 2020 soll niemand in einem Volvo sterben

Den Ruf als Sicherheitsprofi möchte Volvo behalten. Mehr noch. Die Schweden würden am liebsten beim Thema Sicherheit der fortschrittlichste Autobauer von allen sein. „Unsere Vision ist es, 2020 ein Auto zu bauen, in dem keine Person mehr stirbt oder schwer verletzt wird“, sagt Produktplaner Toscan Bennet. Das ist natürlich unmöglich. Denn wann immer ein Auto ungebremst auf ein starres Hindernis mit einem Tempo höher als 75 km/h trifft, sind tödliche Verletzungen nicht auszuschließen.

Trotzdem, wenn so etwas funktionieren soll, dann nur mit vielen elektronischen Assistenten. Die entwickelt Volvo fleißig. Erst kürzlich hat der Hersteller einen Ausblick auf die Assistenzsysteme von morgen gegeben: Tier- und Fußgängererkennung (auch im Dunkeln), ein Stauassistent mit Lenkeingriff sowie ein Spurhalte-Assistent. Letzterer soll verhindern, dass der Wagen in die Leitplanke schlägt oder gar über die Bankette fährt. Das System soll auch auf schmalen Landstraßen funktionieren.

Eine Neuauflage des Volvo S80 wird es 2016 geben. So stellt sie sich unser Designer schon heute vor Eine Neuauflage des Volvo S80 wird es 2016 geben. So stellt sie sich unser Designer schon heute vor Quelle: Bernhard Reichel

Premiere im XC90

All diese Dinge wird es für den neuen XC90 geben. Der kommt im März 2015 auf den Markt. Das große SUV ist das erste Modell, das auf der neuen SPA-Plattform steht (Scalable Product Architecture). Auf diesem modular aufgebauten Chassis sollen künftig Modelle unterschiedlicher Größe gefertigt werden, von klein bis groß. Volvo folgt mit diesem Plattform-Prinzip der Idee von Volkswagen mit dem modularen Baukasten.

Ein Jahr nach dem XC90 folgen die Neuauflagen der Modelle S80 und V70. Beide bekommen einen neuen Namen und werden künftig als Mitglieder der 90er-Baureihe verkauft. Neben der großen Plattform entwickelt Volvo noch eine kleinere Version (C-Segment). Die teilen sich die Schweden mit den Fahrzeugen des chinesischen Mutterkonzerns Geely. Die Chinesen bauen darauf günstigere Fahrzeuge, Volvo plant stattdessen mit teureren Modellen wie dem kommenden XC40.

 

Volvos neue Motorengeneration heißt VEA

Seit 2010 gehört Volvo zu Geely. Trotzdem verbindet das Unternehmen noch vieles mit der ehemaligen Mutter Ford. Erst im Jahr 2018 wird die Trennung komplett vollzogen sein. Bis dahin werden noch viele Bauteile geteilt, vor allem auch Motoren. Nur bei den Vierzylindern steht Volvo schon autark da.

Die neue Motorengeneration heißt intern VEA (Volvo Engine Architecture) und soll bis zu den 90er-Baureihen eingesetzt werden. Auch damit will Volvo Synergien schaffen. Alle Diesel und Benziner haben zwei Liter Hubraum. Bei den Ottomotoren soll die Leistung bis 300 PS reichen, beim Diesel bis zu 230 PS.

Die Plattform des kommenden XC40 teilt sich Volvo mit der chinesischen Mutter Geely Die Plattform des kommenden XC40 teilt sich Volvo mit der chinesischen Mutter Geely Quelle: Bernhard Reichel Die bisherigen Fünf- und Sechszylinder werden eingestellt. Um deren Kraft ohne den zusätzlichen Zylinder zu erreichen, setzt Volvo bei Bedarf einen Elektromotor ein. Wie gut das funktioniert, zeigt der Diesel-Plug-in-Hybrid V60. Diese Technik wird für Benziner entwickelt und kommt in weiteren Modellen zum Einsatz. In der Pipeline ist zudem ein 1,5-Liter-Dreizylinder, die für Volvo- und Geely-Modelle im C-Segment gedacht ist.

Fünfmal so viele Autos für China

All diese Maßnahmen - das hoffen die Strategen in der Zentrale in Göteborg - sollen den Absatz in den kommenden sechs Jahren verdoppeln. Von den 800.000 geplanten Neuwagen, die Volvos neuer Vorstandschef Hakan Samuelsson 2020 verkaufen möchte, sollen 200.000 in China abgesetzt werden. Das sind fünfmal so viele wie heute.

Im Moment errichtet Volvo sein erstes Werk außerhalb Europas, im chinesischen Chengdu. Die Produktion, die bis zu 120.000 Fahrzeuge pro Jahr erreichen kann, beginnt im Herbst. Den Anfang macht die Langversion der Mittelklasselimousine S60. Parallel dazu bauen die Schweden in Zhangjiakou bereits ihr zweites Werk, das Ende des Jahres fertig sein soll. Hier werden jedoch ausschließlich Motoren gebaut. Ein drittes Volvo-Werk entsteht 2015 in Daqing.

 

Quelle: MOTOR-TALK

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