Zurückrollen mit Multitronic

Audi A4 B7/8E

Hallo,

ich habe noch wenig Erfahrung mit der "Multitronic", war aber einige Male entsetzt, als der Wagen am Hang bei "D" zurückrollte, oder bei "R" vorwärts rollte. Das kannte ich nicht von anderen Automatik-Fahrzeugen (zuletzt Mondeo) - da gab es kein Rollen gegen die gewünschte Richtung ...

... ist das so normal für Multitronic?

Danke für Antworten!

Amaryllo

32 Antworten

Hallo Amaryllo,

bei meiner MT ist das so ähnlich wobei ich jetzt nicht sagen kann das meiner im Hang zurückrollt. Hängt wohl auch etwas davon ab wie steil der Hang ist ;-)
Beim Rückwartsgang sollte man drauf achten, das erst nach dem Piepsen die MT bereit ist auch Rückwärts zu fahren.
Gruß
Ingo

... nach dem Piepsen erst rückwärts halte ich ein (obwohl ich dachte, das beträfe nur die Parkhilfe).

Besonders fällt mir das Rollen natürlich beim Parken auf (blöder steiler TG-Stellplatz mit 2 Pkw übereinander), aber auch mal bei einer sanften Steigung vor einer Ampel, wo ich unerwartet zurückgerollt bin (knapp am Blechschaden vorbei).

CU, Amaryllo

Ist vollkommen normal, da die MT kein Wandlerautomat ist, sondern den Kraftschluß durch eine Kupplung trennt (siehe Beiträge zu 6/7-Lamellenkupplung etc.).

/Meicky

@Meicky

Danke - das beruhigt schon mal.

Dann muß ich mir wohl doch die (dank Armlehne etwas unpraktische) Handbremse wieder angewöhnen, die ich mir seit Jahren wegen Automatik abgewöhnt hatte.

Ist denn vielleicht irgendwo so eine Kupplung für Nicht-Techniker erklärt (Wandlerautomat und Lamellenkupplung sagt mir nicht wirklich was)?

Gruß
Amaryllo

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Zitat:

Original geschrieben von Amaryllo


Ist denn vielleicht irgendwo so eine Kupplung für Nicht-Techniker erklärt (Wandlerautomat und Lamellenkupplung sagt mir nicht wirklich was)?

Zum Beispiel hier:

Wandlerautomat (z.B. Tiptronic)

"Ketten-Umschlingungsgetriebe" (= Multitronic)

Lamellenkupplung

Hinweis: Das "Kriechen" ist einer Kombination Umschlingungsgetriebe + Lamellenkupplung prinzipbedingt fremd. Es wird bei der Multitronic simuliert, d.h. die Lammelenkupplung wird künstlich etwas geschlossen. Dieses Kriechen ist aber etwas vortriebssschwächer ausgelegt, so dass bei kräftigem Gefälle aus dem Vorwärtsrollen durch Kriechen auch Zurückrollen werden kann.

Noch ein Hinweis: Mein B7 (Modelljahr 2006) hat das neue ESP 8.0 mit Anfahrassistent und zeigt dieses Anrollen in abschüssiger Richtung nicht mehr; ein "drohendes" Rückwärtsrollen wird durch automatisches Abbremsen unterdrückt.

Greeetz, Thomas

... und warum rollt der Wagen nun zurück ??

Antwort : Solange man auf der Bremse steht, wird die Kupplung vollständig geöffent.

Nimmt man den Fuß von der Bremse, beginnt die Kupplung zu schließen, bis der Kriechmodus erreicht ist (kennt man auch als "schleifende Kupplung" bei Schaltgetrieben). An steilen Straßen fängt der Wagen während des Schließvorganges bereits an zu rollen.

Aber keine Angst : Die Naßkuplung der MT (Lamellenkupplung in Öl laufend) kennt keinen Verschleiß !

Zitat:

Original geschrieben von drose


Aber keine Angst : Die Naßkuplung der MT (Lamellenkupplung in Öl laufend) kennt keinen Verschleiß !

Nicht ganz richtig. Die Umbaumaßnahmen von 6- auf 7-Lamellenkupplungen haben nur den Grund, dass die Kupplungen (gemäß meines Freundlichen) verschlissen sind.

Aber es ist schon korrekt, dass bei normaler Benutzung die Kupplung nicht verschleissen sollte.

/Meicky

@Meicky

Meiner Meinung nach waren die Kupplung mit 6 Lamellen nicht ausreichend dimensioniert, um das Drehmoment zu übertragen.

Zum Verschleiß : Die Kraftübertragung in zwischen den Lamellen erfolgt durch einen dünnen Ölfilm, der naturgemäß nicht verschleißt. Allerdings kann das Öl verschleißen. Deshalb wird es alle 60Tkm ausgetauscht.

Zitat:

Original geschrieben von drose


@Meicky

Meiner Meinung nach waren die Kupplung mit 6 Lamellen nicht ausreichend dimensioniert, um das Drehmoment zu übertragen.

Zum Verschleiß : Die Kraftübertragung in zwischen den Lamellen erfolgt durch einen dünnen Ölfilm, der naturgemäß nicht verschleißt. Allerdings kann das Öl verschleißen. Deshalb wird es alle 60Tkm ausgetauscht.

Hallo,

das ist leider alles nicht ganz richtig.

1) Die Lamellen wurden/werden nicht getauscht weil sie völlig verschlissen sind, sondern weil die Beläge vom Aufbau und der Zusammensetzung geändert wurde. Wären sie verschlissen gewesen, dann wäre logischerweise keine Kraftübertragung mehr möglich gewesen.

2) Zum Verschleiss: Ein Ölfilm kann keine Kraft übertragen !!
Die Kupplungen funktionieren wie schon immer per Reibung, zumindest beim Einkuppeln. Selbstverständlich ist der Verschleiss bei Nasskupplungen (und um so was handelt es sich bei der Multitronic) geringer als bei einer trockenen. Allerdings ist soweit ich weiß der verschleisslose Reibbelag noch nicht erfunden.

Gruss aus Baden

Martin

Der Verschleiß ist zwar geringer - aber eben trotzdem noch vorhanden. Bei der Nutzung eines typischen PKWs während der gesamten Fahrzeuglebensdauer absolut irrelevant, bei besonderer Nutzung mit extrem hohen Anteil im Niedrigstgeschwindigkeitsbereich doch problematisch - da sind Wandlerautomaten einfach die 1. Wahl.

Also meine MT rollt wirklich nur an ganz starken gefällen zurück. Sonst heißt es bremse weg und das ding rollt nach vorn bzw. steht.

Bei der Diskussion sollten wir den Software-Stand der MT berücksichtigen. Die alten MT-Software hatte die legendäre Gedenksekunden bis zum Beginn des Einkupplens. Da tritt der Roll-Effekt an abschüssigen Strecken natürlich stärker in erscheinung.

Zitat:

Original geschrieben von mala670


Hallo, das ist leider alles nicht ganz richtig.

2) Zum Verschleiss: Ein Ölfilm kann keine Kraft übertragen !! ....

@ Martin : Das ist so leider auch nicht richtig. Beispiel : Die Wiegestücke der Gliederkette der MT wird zwischen den Kegelscheibenpaar eingeklemmt. Ohne einen Ölfilm an der Kontaktfläche würde sich ein Metall-Metall-Kontakt ergeben, der einen hohen Verschleiß erzeugen wird. Also ist bei der Kraftübertragung ein Öl-Film beteiligt !

In der Kupplung verhält es sich ähnlich. Die Scheiben laufen in einem Ölbad (und enthalten keinen Öl-Abstreifer !). Dadurch werden zwei Effekte erreicht :
1) Kühlung der Kupplung durch Öl (wichtig für längere Kriechstrecken mit der MT !)
2) Der kraftübertragende Ölfilm verhindert den Verschleiß. (auch hier : wichtig für längere Kriechstrecken mit der MT !). Damit der Ölfilm erhalten bleibt, sind in den Kupplungsbelängen spezielle Ölkanäle eingearbeite, die während der Schlupf-Phase für den Ölaustausch sorgen. Sind diese Verstopft oder ist kein Öl vorhanden, sind die nur wenige Millimeter dicken Beläge schnell aufgebraucht. Oft sind diese Beläge lediglich papier-dünn !!!

Die Beläge von einer Ölbadkupplung sind so ausgelegt das sie ein Autoleben lang halten sollten.Die Kraftübertragung erfolgt nicht über die Beläge selber sondern über das Öl zwischen dem Kupplungsbelag und der Stahllamelle.

Wenn ich mir überlege was die Ölbadkupplung in meinem Motorrad schon aushalten mußte und die Beläge sind immer noch gut nach 50tkm und 4 Jahren.

(Ich weiß,das ist nicht das Ford-Forum)

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