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Zündung/Motor abstellen während der Fahrt

Themenstarteram 4. Dezember 2018 um 14:33

Hallo zusammen,

seit ein paar Jahren schaue ich immer mal wieder, ob es einen öffentlich einsehbaren Abschlussbericht zu dem wahrscheinlich bekanntesten Fall in Sachen "Gaspedal klemmt" gibt, zumal der abgesetzte Notruf auf YouTube zu finden ist (Daily Mail-Artikel).

Was mich daher an dieser Stelle interessieren würde: ist irgendjemandem ein Fall bekannt, allgemein oder speziell für den Lexus LS, in dem sich während der Fahrt die Zündung nicht ausschalten ließ? Oder gibt es sogar Fahrzeuge, die das Ausschalten des Motors (z.B. bei komplettem Wegfall des Zündschlosses) unterbinden?

Vielen Dank und beste Grüße!

Beste Antwort im Thema

Zitat:

@4Takt schrieb am 5. Dezember 2018 um 10:15:31 Uhr:

Zitat:

@schelle1 schrieb am 5. Dezember 2018 um 02:47:18 Uhr:

..."Aus höheren Geschwindigkeiten kann man nicht bremsen." - Das würde ich mir mal vom TÜV bestätigen lassen !! :eek:

Aber nicht, wenn man 200 PS und mehr hat und der Motor die wegen klemmendem Gaspedal auch liefert.

Wenn das so wäre, wäre das Auto nicht zulassungsfähig.

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Zitat:

@4Takt schrieb am 5. Dezember 2018 um 10:15:31 Uhr:

Zitat:

@schelle1 schrieb am 5. Dezember 2018 um 02:47:18 Uhr:

..."Aus höheren Geschwindigkeiten kann man nicht bremsen." - Das würde ich mir mal vom TÜV bestätigen lassen !! :eek:

Aber nicht, wenn man 200 PS und mehr hat und der Motor die wegen klemmendem Gaspedal auch liefert.

Wenn das so wäre, wäre das Auto nicht zulassungsfähig.

am 5. Dezember 2018 um 13:50

Früher war alles besser, einmal ordentlich draufgelatscht und der Motor ist aus.

Zitat:

@Provaider schrieb am 5. Dezember 2018 um 14:35:38 Uhr:

Wenn das so wäre, wäre das Auto nicht zulassungsfähig.

Warum soll das so sein? Die StVZO verlangt lächerliche 5 m/s² Verzögerung - und das natürlich ohne gleichzeitiges Gasgeben. Probiers doch einfach mal mit einem älteren leistungsstarken Automatikfahrzeug aus und gib bei 160 km/h Vollgas mit Kickdown und dann mit dem linken Fuß voll auf die Bremse. Was genau passiert, hängt dann von Vorderrad- oder Hinterradantrieb und mit/ohne ABS ab. Dass das Auto dann ruckzuck steht, trifft jedenfalls nicht zu. Und nach 10 Sekunden erfolgloser Bremserei wirst du die ersten Fadingauswirkungen bemerken (zum Vergleich: aus 100 km/h und mit 10 m/s² beträgt die Bremszeit bis zum Stillstand weniger als 3 Sekunden).

Wenn hier gepostet wird, dass die Bremse "gegen 200 PS" keine Chance hat, dann ist was an der Bremse defekt, verschlissen oder sonstwas.

Um sich die Leistungsfähigkeit einer Bremsanlage zu veranschaulichen, kann man einfache Zusammenhänge mal von hinten aufzäumen. Angenommen, ein Auto hat einen Bremsweg von 38,5 m. Dieser Wert entspricht einer Bremsverzögerung von 10 m/s². Die Zeit, bis das Auto auf 0 km/h abgebremst wird, beträgt dabei 2,8 sec. Jetzt dreht man das Ganze um und fragt sich, welche Motorleistung müsste das Auto aufbringen, um in 2,8 sec. auf 100 km/h zu beschleunigen. Da kommen dann Werte >500 PS heraus.

Und dass ein Motor beim Rausnehmen dann "hochdreht, bis die Kolben oben rausfliegen": Das Wort "Drehzahlbegrenzer" ist bekannt? Gab es auch schon vor >40 Jahren. Bis auf ein paar Oldies, die noch rumfahren, dürfte das "Überdrehen" ein abstraktes Problem bleiben.

Gruß

electroman

Zitat:

@electroman schrieb am 5. Dezember 2018 um 16:29:58 Uhr:

Dieser Wert entspricht einer Bremsverzögerung von 10 m/s². Die Zeit, bis das Auto auf 0 km/h abgebremst wird, beträgt dabei 2,8 sec. Jetzt dreht man das Ganze um und fragt sich, welche Motorleistung müsste das Auto aufbringen, um in 2,8 sec. auf 100 km/h zu beschleunigen.

Soweit richtig. Und jetzt berechnest du das mal für die Bedingungen, die ich in meinem Versuch hatte, also aus 160 km/h mit gleichzeitigem Gasgeben. Dann hast du eine Verzögerung von vielleicht 5 m/s², sodass du nach 2,8 Sekunden Vollbremsung immer noch 110 km/h schnell bist - allerdings war die thermische Belastung bis dahin viel größer, denn die Bremsscheiben drehen sich ja viel schneller. In deinem Beispiel ist die Durchschnittsgeschwindigkeit 50 km/h, in meinem Fall aber 135 km/h. Bis hierher entspricht das also schon ca. 3 Vollbremsungen aus 100 km/h, aber ohne dass die Bremse zwischendurch Zeit zum Abkühlen hatte. Und zu diesem Zeitpunkt fährst du immer noch mit 110 km/h.

Das Problem ist nicht die Bremsleistung zu Beginn, sondern die Frage, ob und wie lange diese aufrecht erhalten werden kann.

Zitat:

@4Takt schrieb am 5. Dezember 2018 um 10:09:27 Uhr:

 

Dann hast du doch nur die Verbindung Motor-Getriebe getrennt, aber wenn das Gaspedal bei Vollgas klemmt, dann dreht doch der Motor ungebremst weiter höher und höher und höher, bis die Kolben oben raus fliegen.

Für eine Bremsung langt der gespeicherte Druck im Bremskraftverstärker immer

und um zum Stehen zu kommen, braucht man ja wohl keine Servolenkung.

Nein, Autos haben Drehzahlbegrenzer, das hält der Motor sehr sehr lange aus. Eine Bremsung nach dem Auskuppeln dauert nicht lange, da ist die Motorbelastung bei der Abgasuntersuchung höher.

Wenn Du den Motor auf einer kurvenreichen Straße abstellst, wäre es schon gut wenn man noch vernünftig lenken kann. Ohne Servolenkung würde meine Frau bei meinem Auto keine Kurve mehr schaffen. Die wird richtig schwergängig. Warum den Motor schonen, wenn man sich und andere dadurch in lebensgefährliche Situationen bringt.

 

 

Zitat:

@Florian333 schrieb am 5. Dezember 2018 um 01:12:10 Uhr:

Dass man ein Fahrzeug, das von alleine Vollgas gibt, immer per Fußbremse zum Stillstand bringen kann, möchte ich bezweifeln. Wir haben es selbst mal bei einem 380 SE (W 126) ausprobiert. Aus höheren Geschwindigkeiten hatten wir keine Chance. Die Bremse zeigte Fadingerscheinungen, bevor wir das Fahrzeug unter 50 km/h bringen konnten, danach wurde trotz maximalem Druck auf das Bremspedal das Auto wieder schneller statt langsamer. Das Automatikgetriebe schaltet ja dann zurück, der Motor liefert immer die maximale Leistung und damit ist die Bremse recht schnell überfordert. Aus niedrigen Geschwindigkeiten könnte es klappen, dann muss aber der erste Versuch zügig erfolgreich sein.

Ein interessanter Versuch mit nachvollziehbarem Ergebnis. Immerhin muss die Bremse nicht nur die kinetische Energie abführen sondern auch noch die ständig anliegende Motorleistung. Hat also gut doppelte Arbeit zu verrichten und lässt durch Erhitzung auch noch nach. Das wäre auch eine Erklärung dafür, dass in dem Notruf von fehlender Bremswirkung gesprochen wurde.

Bei Motorrädern ist ja ein Notaus vorgeschrieben, der sogenannte Kill-Schalter. Was auch gelegentlich bei der HU überprüft wird. Mir ist allerdings noch keine Situation eingefallen, in der dieser Schalter wirklich lebensrettend sein könnte.

Anders im Auto, wo ich als Beifahrer gelegentlich schon mal gedacht habe, was ich eigentlich machen würde, wenn der Fahrer plötzlich zusammenbricht. Zündung aus war auch mein Schluss bisher, allerdings gab es ja schon früher Autos mit Zündschlüssel links, wo man als Beifahrer eher schlecht dran kommt. Und heute mit Keyless-Go ist das ja noch bescheidener. Andererseits würde ich mich mit einem Kill-Schalter im Auto, den der Beifahrer mal eben (vielleicht auch aus Versehen) erreichen kann auch nicht so sicher fühlen.

Wo ich bei der Aktion „Zündung aus“ am meisten Angst hätte ist, dass man im Affekt den Schlüssel ganz abzieht und dann das Lenkradschloss verriegelt.

Habe ich schon mal während der Fahrt die Zündung aus/an gemacht um z.B. den Motor aus dem Notlauf zu holen? Ja.

Finde ich das gefährlich? Wenn man sich drauf konzentriert und überlegt an die Sache geht, nein.

Aber ob das in einer Paniksituation (womöglich auch noch bei hohen Geschwindigkeiten) so richtig schlau ist? Ich wage es zu bezweifeln.

Man sollte auch bedenken das sehr wahrscheinlich mit ausgeschalteter Zündung keine Airbags, keine Gurtstraffer und evtl. auch keine Scheinwerfer mehr funktionieren. (letzteres kommt stark auf das Auto an)

Zusätzlich die fehlende Lenk- und Bremsunterstützung.

Die Zündung auszuschalten wär das Letzte was ich machen würde, ein fehlerhafter Zündanlassschalter hat bei diversen GM Autos eine Serie tötlicher Unfälle ausgelöst, sucht mal nach "the switch from hell".

Da ist noch gar nicht die Lenkradsperre involviert die einem dabei auch gefährlich werden kann.

Der entscheidende Punkt um sowas zu überleben ist es schnell zu realisieren was passiert und vehement und schnell zu reagieren. Je mehr Leistung das eigene Auto hat desto schneller muss man sein.

Mein Auto schafft es in ca. 13s von Tempo 80 auf 180, auf einer Landstrasse kann es das schon gewesen sein.

Vorrausgesetzt das Gas-Pedal steckt bei Vollgas.

Wer zögerlich auf die Bremse steigt hat wohl relativ bald das Problem das diese überhitzt.

Daher maximal stark bremsen und gleichzeitig versuchen den Kraftschluss zu lösen indem man das Getriebe auf N stellt, evtl. auch auf eine Gangsperre (bei älteren Automatikgetrieben) oder eben Kupplung treten bei Schaltgetriebe.

Interessant an der Geschichte mit dem Lexus finde ich dass die Familie noch telefonieren konnte, spricht dafür das die Bremse gerade noch die Geschwindigkeit halten konnte aber nichtmehr wirklich abbremsen.

Wäre nicht gebremst worden wäre das Auto mit Sicherheit schon sehr viel schneller mit überhöhter Geschwindigkeit von der Straße geflogen. So ein Lexus, gerade in den USA ist ja meist nicht untermotorisiert.

Grüße

Alexander

Zitat:

Die Zündung auszuschalten wär das Letzte was ich machen würde

Die Zündschlösser von GM hatten aber ein anderes Problem. Außerdem kann man die Zündung nach Motorstillstand gleich wieder anschalten zwecks Licht usw. Besser wäre wohl eine Art Kill-Schalter, der nur das Kraftstoffpumpenrelais ausschaltet.

 

Ist aber alles Theorie... Ob man im Notfall trotz des Überraschungseffekts richtig reagiert, weiß man nicht.

Die GM Zündschlösser hatten ein Problem mit dem Zündanlassschalter, der Pin und/oder die Feder welche verhindern sollen das der Schalter selbstständig von Zündung Ein auf Aus zurück fällt waren zu schwach/klein dimensioniert.

Das Zündschloss ging daher viel zu leichtgängig und sprang selbstständig auf Aus, vorallem wenn ein schwerer Schlüsselbund dran hing.

Die Lösung des Problems war ein längerer Stift im revisionierten Zündschloss.

Folge der rausspringenden Zündung waren Unfälle deren Charakteristik es war das trotz z.B. eines Frontalaufpralls auf einen Baum kein Airbag auslöste.

Was genau den Unfall verursacht hat, fehlendes Licht, keine Lenkunterstützung und Bremsunterstützung etc. kann man die Fahrer leider nichtmehr fragen. Die allermeisten sind tot.

Die Frage die ich mir stelle ist, kommt der Motor überhaupt zu einem Stillstand weil ich die Zündung ausschalte?

Normalerweise sollte er vom Getriebe weiter geschleppt werden, ich denke das die meisten Autos keinen Mechanismus haben der bei Zündung aus automatisch auch den Kraftschluss im Getriebe unterbricht. Gerade moderne Getriebe die entweder sowieso DSGs sind oder bei höheren Geschwindigkeiten die Wandlerbrücke schliessen.

Dann wird nämlich der Motor weiter geschleppt, machst du die Zündung wieder an ist er gleich wieder da und du hast nichts gewonnen.

Von der "Zündung aus" Strategie bin ich weiterhin wenig überzeugt.

Ein "Kill-Switch" der (idealerweise) die Kraftstoffzufuhr sofort unterbricht wäre ideal, das ist aber nicht das Zündschloss oder der bekannte "Start/Stop" Knopf.

Grüße

Alexander

am 6. Dezember 2018 um 8:13

Bei modernen Automatikgetrieben werden doch sämtliche Hydraulikventile elektrisch geregelt. Wenn da kein Strom drauf ist, dürften alle Hydraulikkupplungen geöffnet werden. Die Wandlerüberbrückung ist ja auch nur eine Hydraulikkupplung, die durch ein elektrisches Ventil geregelt wird.

Beim Toyota Hybrid gibt es ohne Strom gar keine mechanische Kopplung zum Motor. ;)

Viel interessanter ist die Frage, warum die Bremse angeblich nicht funktioniert hat. Selbst Kleinwagenbremsen können ein Vielfaches der Motorleistung stoppen, wenn man sie nicht vorher minutenlang überhitzt.

Ich hatte bisher zumindest noch kein Auto, dass nicht in der Lage war in jeder Situation die Räder sofort blockieren zu können. (Das ABS löste die dann natürlich wieder ;) )

Zitat:

@kev300 schrieb am 6. Dezember 2018 um 09:13:34 Uhr:

...Ich hatte bisher zumindest noch kein Auto, dass nicht in der Lage war in jeder Situation die Räder sofort blockieren zu können. (Das ABS löste die dann natürlich wieder)

Dann ist dein ABS kaputt, denn, das die Räder überhaupt erst blockieren,

darf maximal nur bei sehr langsamer Fahrt passieren.

Ich habe schon mit Absicht ein 200PS Fahrzeug gegen die Bremsen laufen lassen um einen Last oder Drehzahlbereich einzustellen. Da der Link fuß eher Kuppeln gewohnt ist stirbt einen da schon mal der Motor ab. Das die Bremse dabei leidet ist klar, aber ein Satz Bremsen+Scheiben ist nicht so teuer ;) zumindest gegenüber ein paar Stunden Prüfstand ;)

am 6. Dezember 2018 um 11:52

Zitat:

@4Takt schrieb am 6. Dezember 2018 um 10:14:23 Uhr:

Zitat:

@kev300 schrieb am 6. Dezember 2018 um 09:13:34 Uhr:

...Ich hatte bisher zumindest noch kein Auto, dass nicht in der Lage war in jeder Situation die Räder sofort blockieren zu können. (Das ABS löste die dann natürlich wieder)

Dann ist dein ABS kaputt, denn, das die Räder überhaupt erst blockieren,

darf maximal nur bei sehr langsamer Fahrt passieren.

Jaja und du weißt nicht was ich sagen wollte

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