ForumW210
  1. Startseite
  2. Forum
  3. Auto
  4. Mercedes
  5. E-Klasse
  6. W210
  7. ZEITREISE - E-Klasse bis zur BR210, Teil 2.6.3: W124

ZEITREISE - E-Klasse bis zur BR210, Teil 2.6.3: W124

Mercedes E-Klasse W210
Themenstarteram 15. Oktober 2011 um 20:04

1992: Zwei Millionen Fahrzeuge der Baureihe 124

Im Juni 1992 läuft das 2 000 000. Fahrzeug der Baureihe 124 vom Band.

Nur wenige Wochen später erhält die mittlere Klasse erneut eine große Modellpflege.

Diesmal legt Mercedes-Benz den Schwerpunkt auf Motor und Ausstattung.

Die Benziner präsentieren sich mit einer gründlich überarbeiteten Motorenpalette,

die komplett auf Vierventiltechnik und – beim 2,2-Liter-Aggregat –

auf zwei obenliegende Nockenwellen mit verstellbarer Einlassnockenwelle

umgestellt ist:

Aus der neuen Motorenfamilie M 111 kommen die Vierzylinder-Aggregate

mit zwei und 2,2 Liter Hubraum, die in den Typen 200 E (100 kW/136 PS) und

220 E (110 kW/150 PS) arbeiten.

Die neuen Motoren zeichnen sich durch gesteigerte Leistung und

höheres Drehmoment über den gesamten Drehzahlbereich aus;

der Kraftstoffverbrauch wird dennoch reduziert.

Durch Anhebung des Katalysatorvolumens verringert sich außerdem

die Schadstoff-Emission.

 

Als Nachfolger der Zweiventil-Sechszylinder und des Dreiliter-Vierventilers

treten die Vierventil-Aggregate mit 2,8 und 3,2 Liter Hubraum in den

Typen 280 E (145 kW/197 PS) und 320 E (162 kW/220 PS) an.

Diese Motoren sind zwar wie der seitherige Dreiliter-Vierventiler

der Baureihe M 104 zugeordnet, weisen aber ein geändertes Verhältnis

von Bohrung/Hub auf.

Alle Vier- und Sechszylinder haben jetzt die gleiche Bohrung.

Das erleichtert eine flexible und wirtschaftliche Fertigung.

Der neue 2,8-Liter-Motor übertrifft die bewährten Zweiventiler

der Typenfamilie M 103 hinsichtlich Leistung und Drehmoment,

ohne einen höheren Kraftstoffverbrauch zu haben.

Bei der 3,2-Liter-Variante, die sich bereits in der S-Klasse bewährt,

bleibt die Nennleistung im Vergleich zum seitherigen Dreiliter-Vierventiler

zwar gleich, wird aber früher erreicht.

Trotz der offenkundigen Vorzüge des neuen Aggregats bleibt

der Dreiliter-Motor bei den 4MATIC-Typen und dem Cabriolet zunächst

weiter im Programm.

Außer der neuen Motorenpalette für die Benziner umfasst die Modellpflege

eine deutlich aufgewertete Serienausstattung für alle Modelle

der mittleren Klasse.

Zum serienmäßigen Lieferumfang gehören von Oktober 1992 an Airbag,

Zentralverriegelung sowie elektrisch verstellbare Außenspiegel links und rechts.

Außerdem werden nun auch die Vierzylindertypen ohne Aufpreis mit Fünfgang-Getriebe

ausgerüstet.

Mercedes-Benz 400 E nun auch in Europa

Gleichzeitig mit den modellgepflegten Typen der mittleren Klasse erscheint

auf dem europäischen Markt auch der neue Typ 400 E.

Diese Variante des W 124 wird bereits seit September 1991 für den Export

in die USA und nach Japan produziert.

Als neuer Spitzentyp bei den Volumenmodellen bietet der Wagen

den aus der S-Klasse bekannten 4,2-Liter-V8-Motor mit Vierventiltechnik und

mobilisiert 205 kW (279 PS).

Die Fahrleistungen entsprechen zwar nicht ganz dem Niveau des 500 E,

sind aber dennoch sehr ansehnlich:

Mit dem serienmäßigen Viergang-Automatikgetriebe braucht der 400 E

aus dem Stand 6,8 Sekunden bis auf 100 km/h.

Die Höchstgeschwindigkeit ist ebenfalls elektronisch auf 250 km/h begrenzt.

Von außen ist der Typ 400 E nur am Typenschild von seinen Klassenbrüdern

zu unterscheiden.

Unter dem Blech gibt es dagegen einige Abweichungen.

So ist die Rohbaustruktur wegen des großen Motors geändert.

Teile des Fahrwerks stammen von den SL-Typen.

Die Abgasanlage schließlich entspricht dem Typ 500 E.

1993: Vierventil-Diesel

Als Weltneuheit kommt 1993 die Vierventiltechnik auch bei den Dieseltypen

zum Einsatz.

Die neue Technologie gewährleistet nicht nur ein erhöhtes Drehmoment-

und Leistungsangebot über einen deutlich erweiterten Drehzahlbereich,

sondern senkt auch den Kraftstoffverbrauch bei Volllast um bis zu 8 Prozent.

Dazu wird die Partikelemission im Abgas durch den optimierten Verbrennungsablauf

um rund 30 Prozent verringert.

Mercedes-Benz rüstet nur die Fünfzylinder- und Sechszylinder-Saugmotoren

auf Vierventiltechnik um, beim Zweiliter-Vierzylinder und den beiden Turbomotoren

bleibt es dagegen bei zwei Ventilen pro Zylinder.

Die Frischluftansaugung erfolgt bei den Vierventil-Dieseltypen wie schon

bei den Turbo-Varianten über fünf Luftschlitze im rechten Vorderkotflügel.

Um die Umweltverträglichkeit weiter zu verbessern, werden von Juni 1993

an alle Dieseltypen der Baureihe 124 serienmäßig mit Abgasrückführung und

Oxidationskatalysator ausgestattet.

 

Im Rahmen der Modellpflegemaßnahmen wird auch der 2,8-Liter-Sechszylindermotor

des Typ 280 E noch einmal im Detail verändert.

Diesmal geht es aber nicht in erster Linie um die Technik.

Vielmehr wird die Nennleistung um 3 kW (4,1 PS) auf 142 kW (193 PS) reduziert.

Das führt innerhalb Deutschlands zu einer günstigeren Einstufung in der

Haftpflichtversicherung.

Stilistische Aktualisierung

Von Juni 1993 an überarbeiten die Mercedes-Benz Designer die Karosserie

aller Modelle der Baureihe 124, aktualisieren sie stilistisch und passen

sie den anderen Typenreihen an.

Auffälligstes Kennzeichen der modifizierten Fahrzeuge ist die nach dem Vorbild

der S-Klasse umgestaltete Kühlermaske.

Dieser sogenannte Plakettenkühler zeigt einen im Vergleich zur bisherigen

Ausführung wesentlich schmaleren Chromrahmen, und der Mercedes-Stern

sitzt wie bei den S-Klasse Limousinen auf der Haube.

Verändert sind auch die Leuchteinheiten:

farblose Deckgläser an den vorderen Blinkleuchten und bichromatische Abdeckungen

an den Heckleuchten.

Änderungen gibt es außerdem an der Form des Kofferraumdeckels,

bei den Rädern und den Stoßfängern.

Unter anderem bekommen die Stahlscheibenräder neue Radzierblenden

im Sechsloch-Design, und die Schutzleisten der Stoßfänger sind nun in der Farbe

der Anbauteile lackiert.

Die Schutzleiste des Heckstoßfängers wird außerdem bis zu den Radausschnitten

verlängert.

Von der mittleren Klasse zur E-Klasse

Mit dem Verkaufsbeginn der überarbeiteten Modelle tritt im Juni 1993

für die Baureihe 124 eine neue Nomenklatur in Kraft.

Analog zur S-Klasse und zur neuen C-Klasse heißt die mittlere Klasse

jetzt E-Klasse.

Auch die Typenbezeichnungen folgen damit nun einem modifizierten System,

bei dem ein Buchstabenkürzel die Klassenzugehörigkeit dokumentiert.

Darauf folgt eine dreistellige Zahl, die nach wie vor auf dem Hubraum basiert.

Das früher übliche E als Zusatzkennzeichnung für Ottomotoren mit Einspritzung

würde vielleicht verwirren.

Aber dieses Kürzel entfällt, da es keine Vergasermotoren mehr im Programm gibt.

Auch auf eine Verschlüsselung der ohnehin ersichtlichen Karosserievarianten

wie Coupé und Kombi wird künftig verzichtet.

Bei den dieselgetriebenen Modellen ersetzt ein nachgestelltes „Diesel“ oder

„Turbodiesel“ die bisher gängigen Kürzel.

So erhält beispielsweise der 300 D durch Anwendung der neuen Regeln

die Bezeichnung E 300 Diesel.

Der rechts auf dem Kofferraumdeckel angebrachte Schriftzug „DIESEL“ kann allerdings,

wie überhaupt das gesamte Typenschild, auf Wunsch weggelassen werden.

Mit Einführung der neuen Nomenklatur wird auch der Typ 400 E,

seinem tatsächlichen Hubraum entsprechend, in E 420 umbenannt.

Schon vor der Modellpflege hat der Typ 400 E im März 1993 an den Vorderrädern

die Bremsanlage des Mercedes-Benz 600 SL erhalten.

Um dafür Platz zu schaffen, kommen spezielle Achtloch-Leichtmetallfelgen

der Größe 7Jx16 H2 ET 45 zum Einsatz, die Reifen der Dimension 215/55 ZR 16 tragen.

Noch mehr sportlichen Nachdruck verbreitet das neue Spitzenmodell vom Typ E 60 AMG,

das der Haustuner mit dem Sechsliter-V8-Motor M 119 anbietet.

Die Leistung des Boliden beträgt 280 kW (381 PS) bei 5600/min.

Auch Coupé und Cabrio werden von AMG in der Leistung gesteigert:

Die Typen E 36 AMG mit 200 kW (272 PS) bei 5750/min kommen ebenfalls

1993 auf den Markt.

Sie haben einen 3,6-Liter-Motor, der auf dem 3,2-Liter-Aggregat M 104 basiert.

Abschied von der ersten E-Klasse

Im Juni 1995, zwei Jahre nach den letzten umfassenden Modellpflegemaßnahmen,

stellt Mercedes-Benz die E-Klasse-Limousinen der Baureihe 210 vor,

die Nachfolger der Baureihe 124.

Die Produktion der Limousinen der Baureihe 124 endet kurze Zeit später,

je nach Typ zwischen Juni und August 1995.

Das T-Modell wird noch bis 1996 gebaut.

Auch von den Typen E 250 Diesel und E 220 produziert Mercedes-Benz

bis 1996 ckd-Teilesätze und schickt sie zur Montage nach Pune in Indien.

Das Cabrio – nach der Modellpflege nun mit den Typen E 200 Cabriolet,

E 220 Cabriolet, E 320 Cabriolet und E 36 AMG Cabriolet –

läuft sogar bis 1997 vom Band.

Insgesamt entstehen in dem gut elfjährigen Produktionszeitraum

2 213 167 Limousinen, 340 503 T-Modelle, 141 498 Coupés,

33 952 Cabrios, 2342 Limousinen mit langem Radstand und 6398 Fahrgestelle

mit Teilkarosserie für Sonderaufbauten:

Das sind zusammen 2 737 860 Fahrzeuge.

Die Baureihe 124 in der Presse

Über den Mercedes-Benz 500 E schreibt auto motor und sport,

Deutschland, im Heft 25/1990:

„Gutmütig wie ein Märchenonkel, agil wie ein flinker Sportwagen und

etwa auch noch komfortabel?

Jawohl, das ist die überraschendste Komponente des Fahrwerks.

Trotz straffer Abstimmung absorbieren Federn und Dämpfer Unebenheiten

so manierlich, dass selbst verwöhnte Zeitgenossen wenig Grund zum Nörgeln haben.“

 

mot, Deutschland, Heft 10/1995 über die neue E-Klasse der Baureihe 210

im Vergleich zum 124:

„Obwohl er mit seinen elf Jahren schon zu den Auto-Methusalems gehört,

macht der W 124 noch immer eine gute Figur.“

An die Vorstellung der Baureihe 124 erinnert Auto-Bild, Deutschland,

rückblickend in Heft 18/2006:

„Der Neue aber, der schob wieder mehr Adrenalin in die Adern, der hatte Charakter.

Vorn klassisch Mercedes, hinten ein kraftvolles Design.“

Produktionszahlen Mercedes-Benz Baureihe 124

http://de.wikipedia.org/wiki/Mercedes-Benz_Baureihe_124

• TypenKonstruktionsbezeichnungProduktionszeit Vorserie - EndeStückzahl
200 D/E 200 Diesel Limousine W 124 D 20 1985 - 1995 236.926
250 D Limousine W 124 D 25 1985 - 1993 236.811
250 D Turbo/E 250 Turbodiesel W 124 D 25 A 1988 - 1995 48.876
300 D Limousine W 124 D 30 1985 - 1993 131.647
300 D Turbo/E 300 Turbodiesel W 124 D 30 A 1986 – 1995 38.908
300 D 4MATIC Limousine W 124 D 30 4-M 1987 - 1991 1 485
300 D Turbo 4MATIC/E 300 Turbodiesel 4MATIC W 124 D 30 A 4-M 1988 - 1995 2.136
E 250 Diesel Limousine W 124 D 25/2 1993 - 1996 41.411
E 300 Diesel Limousine W 124 D 30/2 1993 - 1995 23.166
200 Limousine W 124 V 20 1985 - 1990 110.354
200 E Limousine W 124 E 20 1985 - 1992 176.660
230 E Limousine W 124 E 23 1985 - 1992 374.422
260 E Limousine W 124 E 26 1985 - 1992 154.391
300 E Limousine W 124 E 30 1985 - 1992 258.063
260 E 4MATIC Limousine W 124 E 26 4-M 1987 - 1991 1.943
300 E 4MATIC/E 300 4MATIC W 124 E 30 4-M 1987 - 1995 14.202
300 E-24 Limousine W 124 E 30/2 1989 - 1992 19.300
400 E / E 420 Limousine W 124 E 42 1991 - 1995 22.802
500 E / E 500 ** Limousine W 124 E 50 1991 - 1995 10.479
200 E / E 200 (Motor M 111) W 124 E 20/2 1992 - 1995 82.588
220 E / E 220 Limousine W 124 E 22 1992 - 1996 105.346
280 E / E 280 Limousine W 124 E 28 1992 - 1995 57.302
320 E / E 320 Limousine W 124 E 32 1992 - 1995 63.950
E 60 AMG LimousineW 124 E 60 1993 - 1994 *
230 CE C 124 E 23 1987 - 1992 33.675
300 CE C 124 E 30 1987 - 1992 43.486
200 CE *** C 124 E 20 1990 - 1992 5.921
220 CE/E 220 Coupé C 124 E 22 1992 - 1996 12.337
300 CE-24 C 124 E 30/2 1989 - 1992 24.463
320 CE/E 320 Coupé **** C 124 E 32 1992 - 1996 13.768
200 CE (Motor M 111)/E 200 Coupé *** C 124 E 20/2 1992 - 1996 7.848
E 36 AMG Coupé C 124 E 36 1993 - 1996 *
300 CE-24 Cabriolet A 124 E 30/2 1990 – 1993 6.343
E 200 Cabriolet A 124 E 20/2 1993 - 1997 6.922
E 220 Cabriolet A 124 E 22 1993 - 1997 8.458
E 320 Cabriolet A 124 E 32 1992 - 1997 12.229
E 36 AMG Cabriolet A 124 E 36 1993 – 1997 *
200 TD S 124 D 20 1985 – 1991 7.373
250 TD S 124 D 25 1985 - 1993 43.628
300 TD S 124 D 30 1986 - 1993 21.901
300 TD Turbo/E 300 Turbodiesel T-Modell S 124 D 30 A 1986 - 1996 14.844
300 TD Turbo 4MATIC/E 300 Turbodiesel 4MATIC T-Modell S 124 D 30 A 4- M 1987 - 1995 2.317
250 TD Turbo / E 250 Turbodiesel T-Modell *** S 124 D 25 A 1990 - 1996 4.745
E 250 Diesel T-Modell S 124 D 25/2 1993 - 1996 15.625
E 300 Diesel T-Modell S 124 D 30/2 1993 - 1996 9.071
200 T S 124 V 20 1985 – 1990 7.467
200 TE S 124 E 20 1988 - 1992 20.555
230 TE S 124 E 23 1985 – 1992 64.945
300 TE S 124 E 30 1985 - 1992 41.775
300 TE 4MATIC/E 300 4MATIC T-Modell S 124 E 30 4-M 1987 - 1995 12.094
300 TE-24 S 124 E 30/2 1989 - 1992 6.282
200 TE (Motor M 111)/E 200 T-Modell S 124 E 20/2 1992 - 1996 15.279
220 TE/E 220 T-Modell S 124 E 22 1992 - 1996 22.057
280 TE/E 280 T-Modell S 124 E 28 1992 - 1996 12.177
320 TE/E 320 T-Modell **** S 124 E 32 1992 - 1996 18.368
E 36 AMG T-Modell S 124 E 36 1993 - 1996 *
250 D lang V 124 D 25 1990 - 1993 776
E 250 Diesel lang V 124 D 25/2 1993 - 1994 181
260 E lang V 124 E 26 1990 - 1992 1.006
280 E lang/E 280 lang V 124 E 28 1992 - 1994 379
250 D Fahrgestell F 124 D 25 1986 - 1993 741
E 250 Diesel Fahrgestell F 124 D 25/2 1993 - 1995 301
230 E Fahrgestell F 124 E 23 1986 - 1992 224
250 D Fahrgestell mit langem Radstand VF 124 D 25 1985 - 1993 2.331
E 250 Diesel Fahrgestell mit langem Radstand VF 124 25/2 1993 - 1995 642
230 E Fahrgestell mit langem Radstand VF 124 E 23 1986 - 1992 711
260 E Fahrgestell mit langem Radstand VF 124 E 26 1986 - 1992 1.049
280 E Fahrgestell mit langem Radstand VF 124 E 28 1992 - 1995 399

* Nicht separat dokumentiert

** Inklusive E 60 AMG

*** Im Inland nicht erhältliches Exportmodell

**** Inklusive E 36 AMG

 

Gesamtzahl 2 737 860

Quelle: Ehemalige MB-Pressesprecher

 

Ähnliche Themen
1 Antworten
Themenstarteram 15. Oktober 2011 um 20:04

1992: Zwei Millionen Fahrzeuge der Baureihe 124

Im Juni 1992 läuft das 2 000 000. Fahrzeug der Baureihe 124 vom Band.

Nur wenige Wochen später erhält die mittlere Klasse erneut eine große Modellpflege.

Diesmal legt Mercedes-Benz den Schwerpunkt auf Motor und Ausstattung.

Die Benziner präsentieren sich mit einer gründlich überarbeiteten Motorenpalette,

die komplett auf Vierventiltechnik und – beim 2,2-Liter-Aggregat –

auf zwei obenliegende Nockenwellen mit verstellbarer Einlassnockenwelle

umgestellt ist:

Aus der neuen Motorenfamilie M 111 kommen die Vierzylinder-Aggregate

mit zwei und 2,2 Liter Hubraum, die in den Typen 200 E (100 kW/136 PS) und

220 E (110 kW/150 PS) arbeiten.

Die neuen Motoren zeichnen sich durch gesteigerte Leistung und

höheres Drehmoment über den gesamten Drehzahlbereich aus;

der Kraftstoffverbrauch wird dennoch reduziert.

Durch Anhebung des Katalysatorvolumens verringert sich außerdem

die Schadstoff-Emission.

 

Als Nachfolger der Zweiventil-Sechszylinder und des Dreiliter-Vierventilers

treten die Vierventil-Aggregate mit 2,8 und 3,2 Liter Hubraum in den

Typen 280 E (145 kW/197 PS) und 320 E (162 kW/220 PS) an.

Diese Motoren sind zwar wie der seitherige Dreiliter-Vierventiler

der Baureihe M 104 zugeordnet, weisen aber ein geändertes Verhältnis

von Bohrung/Hub auf.

Alle Vier- und Sechszylinder haben jetzt die gleiche Bohrung.

Das erleichtert eine flexible und wirtschaftliche Fertigung.

Der neue 2,8-Liter-Motor übertrifft die bewährten Zweiventiler

der Typenfamilie M 103 hinsichtlich Leistung und Drehmoment,

ohne einen höheren Kraftstoffverbrauch zu haben.

Bei der 3,2-Liter-Variante, die sich bereits in der S-Klasse bewährt,

bleibt die Nennleistung im Vergleich zum seitherigen Dreiliter-Vierventiler

zwar gleich, wird aber früher erreicht.

Trotz der offenkundigen Vorzüge des neuen Aggregats bleibt

der Dreiliter-Motor bei den 4MATIC-Typen und dem Cabriolet zunächst

weiter im Programm.

Außer der neuen Motorenpalette für die Benziner umfasst die Modellpflege

eine deutlich aufgewertete Serienausstattung für alle Modelle

der mittleren Klasse.

Zum serienmäßigen Lieferumfang gehören von Oktober 1992 an Airbag,

Zentralverriegelung sowie elektrisch verstellbare Außenspiegel links und rechts.

Außerdem werden nun auch die Vierzylindertypen ohne Aufpreis mit Fünfgang-Getriebe

ausgerüstet.

Mercedes-Benz 400 E nun auch in Europa

Gleichzeitig mit den modellgepflegten Typen der mittleren Klasse erscheint

auf dem europäischen Markt auch der neue Typ 400 E.

Diese Variante des W 124 wird bereits seit September 1991 für den Export

in die USA und nach Japan produziert.

Als neuer Spitzentyp bei den Volumenmodellen bietet der Wagen

den aus der S-Klasse bekannten 4,2-Liter-V8-Motor mit Vierventiltechnik und

mobilisiert 205 kW (279 PS).

Die Fahrleistungen entsprechen zwar nicht ganz dem Niveau des 500 E,

sind aber dennoch sehr ansehnlich:

Mit dem serienmäßigen Viergang-Automatikgetriebe braucht der 400 E

aus dem Stand 6,8 Sekunden bis auf 100 km/h.

Die Höchstgeschwindigkeit ist ebenfalls elektronisch auf 250 km/h begrenzt.

Von außen ist der Typ 400 E nur am Typenschild von seinen Klassenbrüdern

zu unterscheiden.

Unter dem Blech gibt es dagegen einige Abweichungen.

So ist die Rohbaustruktur wegen des großen Motors geändert.

Teile des Fahrwerks stammen von den SL-Typen.

Die Abgasanlage schließlich entspricht dem Typ 500 E.

1993: Vierventil-Diesel

Als Weltneuheit kommt 1993 die Vierventiltechnik auch bei den Dieseltypen

zum Einsatz.

Die neue Technologie gewährleistet nicht nur ein erhöhtes Drehmoment-

und Leistungsangebot über einen deutlich erweiterten Drehzahlbereich,

sondern senkt auch den Kraftstoffverbrauch bei Volllast um bis zu 8 Prozent.

Dazu wird die Partikelemission im Abgas durch den optimierten Verbrennungsablauf

um rund 30 Prozent verringert.

Mercedes-Benz rüstet nur die Fünfzylinder- und Sechszylinder-Saugmotoren

auf Vierventiltechnik um, beim Zweiliter-Vierzylinder und den beiden Turbomotoren

bleibt es dagegen bei zwei Ventilen pro Zylinder.

Die Frischluftansaugung erfolgt bei den Vierventil-Dieseltypen wie schon

bei den Turbo-Varianten über fünf Luftschlitze im rechten Vorderkotflügel.

Um die Umweltverträglichkeit weiter zu verbessern, werden von Juni 1993

an alle Dieseltypen der Baureihe 124 serienmäßig mit Abgasrückführung und

Oxidationskatalysator ausgestattet.

 

Im Rahmen der Modellpflegemaßnahmen wird auch der 2,8-Liter-Sechszylindermotor

des Typ 280 E noch einmal im Detail verändert.

Diesmal geht es aber nicht in erster Linie um die Technik.

Vielmehr wird die Nennleistung um 3 kW (4,1 PS) auf 142 kW (193 PS) reduziert.

Das führt innerhalb Deutschlands zu einer günstigeren Einstufung in der

Haftpflichtversicherung.

Stilistische Aktualisierung

Von Juni 1993 an überarbeiten die Mercedes-Benz Designer die Karosserie

aller Modelle der Baureihe 124, aktualisieren sie stilistisch und passen

sie den anderen Typenreihen an.

Auffälligstes Kennzeichen der modifizierten Fahrzeuge ist die nach dem Vorbild

der S-Klasse umgestaltete Kühlermaske.

Dieser sogenannte Plakettenkühler zeigt einen im Vergleich zur bisherigen

Ausführung wesentlich schmaleren Chromrahmen, und der Mercedes-Stern

sitzt wie bei den S-Klasse Limousinen auf der Haube.

Verändert sind auch die Leuchteinheiten:

farblose Deckgläser an den vorderen Blinkleuchten und bichromatische Abdeckungen

an den Heckleuchten.

Änderungen gibt es außerdem an der Form des Kofferraumdeckels,

bei den Rädern und den Stoßfängern.

Unter anderem bekommen die Stahlscheibenräder neue Radzierblenden

im Sechsloch-Design, und die Schutzleisten der Stoßfänger sind nun in der Farbe

der Anbauteile lackiert.

Die Schutzleiste des Heckstoßfängers wird außerdem bis zu den Radausschnitten

verlängert.

Von der mittleren Klasse zur E-Klasse

Mit dem Verkaufsbeginn der überarbeiteten Modelle tritt im Juni 1993

für die Baureihe 124 eine neue Nomenklatur in Kraft.

Analog zur S-Klasse und zur neuen C-Klasse heißt die mittlere Klasse

jetzt E-Klasse.

Auch die Typenbezeichnungen folgen damit nun einem modifizierten System,

bei dem ein Buchstabenkürzel die Klassenzugehörigkeit dokumentiert.

Darauf folgt eine dreistellige Zahl, die nach wie vor auf dem Hubraum basiert.

Das früher übliche E als Zusatzkennzeichnung für Ottomotoren mit Einspritzung

würde vielleicht verwirren.

Aber dieses Kürzel entfällt, da es keine Vergasermotoren mehr im Programm gibt.

Auch auf eine Verschlüsselung der ohnehin ersichtlichen Karosserievarianten

wie Coupé und Kombi wird künftig verzichtet.

Bei den dieselgetriebenen Modellen ersetzt ein nachgestelltes „Diesel“ oder

„Turbodiesel“ die bisher gängigen Kürzel.

So erhält beispielsweise der 300 D durch Anwendung der neuen Regeln

die Bezeichnung E 300 Diesel.

Der rechts auf dem Kofferraumdeckel angebrachte Schriftzug „DIESEL“ kann allerdings,

wie überhaupt das gesamte Typenschild, auf Wunsch weggelassen werden.

Mit Einführung der neuen Nomenklatur wird auch der Typ 400 E,

seinem tatsächlichen Hubraum entsprechend, in E 420 umbenannt.

Schon vor der Modellpflege hat der Typ 400 E im März 1993 an den Vorderrädern

die Bremsanlage des Mercedes-Benz 600 SL erhalten.

Um dafür Platz zu schaffen, kommen spezielle Achtloch-Leichtmetallfelgen

der Größe 7Jx16 H2 ET 45 zum Einsatz, die Reifen der Dimension 215/55 ZR 16 tragen.

Noch mehr sportlichen Nachdruck verbreitet das neue Spitzenmodell vom Typ E 60 AMG,

das der Haustuner mit dem Sechsliter-V8-Motor M 119 anbietet.

Die Leistung des Boliden beträgt 280 kW (381 PS) bei 5600/min.

Auch Coupé und Cabrio werden von AMG in der Leistung gesteigert:

Die Typen E 36 AMG mit 200 kW (272 PS) bei 5750/min kommen ebenfalls

1993 auf den Markt.

Sie haben einen 3,6-Liter-Motor, der auf dem 3,2-Liter-Aggregat M 104 basiert.

Abschied von der ersten E-Klasse

Im Juni 1995, zwei Jahre nach den letzten umfassenden Modellpflegemaßnahmen,

stellt Mercedes-Benz die E-Klasse-Limousinen der Baureihe 210 vor,

die Nachfolger der Baureihe 124.

Die Produktion der Limousinen der Baureihe 124 endet kurze Zeit später,

je nach Typ zwischen Juni und August 1995.

Das T-Modell wird noch bis 1996 gebaut.

Auch von den Typen E 250 Diesel und E 220 produziert Mercedes-Benz

bis 1996 ckd-Teilesätze und schickt sie zur Montage nach Pune in Indien.

Das Cabrio – nach der Modellpflege nun mit den Typen E 200 Cabriolet,

E 220 Cabriolet, E 320 Cabriolet und E 36 AMG Cabriolet –

läuft sogar bis 1997 vom Band.

Insgesamt entstehen in dem gut elfjährigen Produktionszeitraum

2 213 167 Limousinen, 340 503 T-Modelle, 141 498 Coupés,

33 952 Cabrios, 2342 Limousinen mit langem Radstand und 6398 Fahrgestelle

mit Teilkarosserie für Sonderaufbauten:

Das sind zusammen 2 737 860 Fahrzeuge.

Die Baureihe 124 in der Presse

Über den Mercedes-Benz 500 E schreibt auto motor und sport,

Deutschland, im Heft 25/1990:

„Gutmütig wie ein Märchenonkel, agil wie ein flinker Sportwagen und

etwa auch noch komfortabel?

Jawohl, das ist die überraschendste Komponente des Fahrwerks.

Trotz straffer Abstimmung absorbieren Federn und Dämpfer Unebenheiten

so manierlich, dass selbst verwöhnte Zeitgenossen wenig Grund zum Nörgeln haben.“

 

mot, Deutschland, Heft 10/1995 über die neue E-Klasse der Baureihe 210

im Vergleich zum 124:

„Obwohl er mit seinen elf Jahren schon zu den Auto-Methusalems gehört,

macht der W 124 noch immer eine gute Figur.“

An die Vorstellung der Baureihe 124 erinnert Auto-Bild, Deutschland,

rückblickend in Heft 18/2006:

„Der Neue aber, der schob wieder mehr Adrenalin in die Adern, der hatte Charakter.

Vorn klassisch Mercedes, hinten ein kraftvolles Design.“

Produktionszahlen Mercedes-Benz Baureihe 124

http://de.wikipedia.org/wiki/Mercedes-Benz_Baureihe_124

• TypenKonstruktionsbezeichnungProduktionszeit Vorserie - EndeStückzahl
200 D/E 200 Diesel Limousine W 124 D 20 1985 - 1995 236.926
250 D Limousine W 124 D 25 1985 - 1993 236.811
250 D Turbo/E 250 Turbodiesel W 124 D 25 A 1988 - 1995 48.876
300 D Limousine W 124 D 30 1985 - 1993 131.647
300 D Turbo/E 300 Turbodiesel W 124 D 30 A 1986 – 1995 38.908
300 D 4MATIC Limousine W 124 D 30 4-M 1987 - 1991 1 485
300 D Turbo 4MATIC/E 300 Turbodiesel 4MATIC W 124 D 30 A 4-M 1988 - 1995 2.136
E 250 Diesel Limousine W 124 D 25/2 1993 - 1996 41.411
E 300 Diesel Limousine W 124 D 30/2 1993 - 1995 23.166
200 Limousine W 124 V 20 1985 - 1990 110.354
200 E Limousine W 124 E 20 1985 - 1992 176.660
230 E Limousine W 124 E 23 1985 - 1992 374.422
260 E Limousine W 124 E 26 1985 - 1992 154.391
300 E Limousine W 124 E 30 1985 - 1992 258.063
260 E 4MATIC Limousine W 124 E 26 4-M 1987 - 1991 1.943
300 E 4MATIC/E 300 4MATIC W 124 E 30 4-M 1987 - 1995 14.202
300 E-24 Limousine W 124 E 30/2 1989 - 1992 19.300
400 E / E 420 Limousine W 124 E 42 1991 - 1995 22.802
500 E / E 500 ** Limousine W 124 E 50 1991 - 1995 10.479
200 E / E 200 (Motor M 111) W 124 E 20/2 1992 - 1995 82.588
220 E / E 220 Limousine W 124 E 22 1992 - 1996 105.346
280 E / E 280 Limousine W 124 E 28 1992 - 1995 57.302
320 E / E 320 Limousine W 124 E 32 1992 - 1995 63.950
E 60 AMG LimousineW 124 E 60 1993 - 1994 *
230 CE C 124 E 23 1987 - 1992 33.675
300 CE C 124 E 30 1987 - 1992 43.486
200 CE *** C 124 E 20 1990 - 1992 5.921
220 CE/E 220 Coupé C 124 E 22 1992 - 1996 12.337
300 CE-24 C 124 E 30/2 1989 - 1992 24.463
320 CE/E 320 Coupé **** C 124 E 32 1992 - 1996 13.768
200 CE (Motor M 111)/E 200 Coupé *** C 124 E 20/2 1992 - 1996 7.848
E 36 AMG Coupé C 124 E 36 1993 - 1996 *
300 CE-24 Cabriolet A 124 E 30/2 1990 – 1993 6.343
E 200 Cabriolet A 124 E 20/2 1993 - 1997 6.922
E 220 Cabriolet A 124 E 22 1993 - 1997 8.458
E 320 Cabriolet A 124 E 32 1992 - 1997 12.229
E 36 AMG Cabriolet A 124 E 36 1993 – 1997 *
200 TD S 124 D 20 1985 – 1991 7.373
250 TD S 124 D 25 1985 - 1993 43.628
300 TD S 124 D 30 1986 - 1993 21.901
300 TD Turbo/E 300 Turbodiesel T-Modell S 124 D 30 A 1986 - 1996 14.844
300 TD Turbo 4MATIC/E 300 Turbodiesel 4MATIC T-Modell S 124 D 30 A 4- M 1987 - 1995 2.317
250 TD Turbo / E 250 Turbodiesel T-Modell *** S 124 D 25 A 1990 - 1996 4.745
E 250 Diesel T-Modell S 124 D 25/2 1993 - 1996 15.625
E 300 Diesel T-Modell S 124 D 30/2 1993 - 1996 9.071
200 T S 124 V 20 1985 – 1990 7.467
200 TE S 124 E 20 1988 - 1992 20.555
230 TE S 124 E 23 1985 – 1992 64.945
300 TE S 124 E 30 1985 - 1992 41.775
300 TE 4MATIC/E 300 4MATIC T-Modell S 124 E 30 4-M 1987 - 1995 12.094
300 TE-24 S 124 E 30/2 1989 - 1992 6.282
200 TE (Motor M 111)/E 200 T-Modell S 124 E 20/2 1992 - 1996 15.279
220 TE/E 220 T-Modell S 124 E 22 1992 - 1996 22.057
280 TE/E 280 T-Modell S 124 E 28 1992 - 1996 12.177
320 TE/E 320 T-Modell **** S 124 E 32 1992 - 1996 18.368
E 36 AMG T-Modell S 124 E 36 1993 - 1996 *
250 D lang V 124 D 25 1990 - 1993 776
E 250 Diesel lang V 124 D 25/2 1993 - 1994 181
260 E lang V 124 E 26 1990 - 1992 1.006
280 E lang/E 280 lang V 124 E 28 1992 - 1994 379
250 D Fahrgestell F 124 D 25 1986 - 1993 741
E 250 Diesel Fahrgestell F 124 D 25/2 1993 - 1995 301
230 E Fahrgestell F 124 E 23 1986 - 1992 224
250 D Fahrgestell mit langem Radstand VF 124 D 25 1985 - 1993 2.331
E 250 Diesel Fahrgestell mit langem Radstand VF 124 25/2 1993 - 1995 642
230 E Fahrgestell mit langem Radstand VF 124 E 23 1986 - 1992 711
260 E Fahrgestell mit langem Radstand VF 124 E 26 1986 - 1992 1.049
280 E Fahrgestell mit langem Radstand VF 124 E 28 1992 - 1995 399

* Nicht separat dokumentiert

** Inklusive E 60 AMG

*** Im Inland nicht erhältliches Exportmodell

**** Inklusive E 36 AMG

 

Gesamtzahl 2 737 860

Quelle: Ehemalige MB-Pressesprecher

 

Deine Antwort
Ähnliche Themen
  1. Startseite
  2. Forum
  3. Auto
  4. Mercedes
  5. E-Klasse
  6. W210
  7. ZEITREISE - E-Klasse bis zur BR210, Teil 2.6.3: W124