wird es ein Update für den Notbremsassistenten geben?
Viele von euch werden wohl den Test der verschiedenen Notbremsassistenten vom ADAC gelesen und mit Erschrecken das schlechte Ergebnis des 5er zur Kenntniss genommen haben.
Nun haben Audi und Mercedes, also die Hersteller mit den besseren Systemen im Test, bereits angekündigt, noch bestehende Mängel mittels Updates zu beseitigen.
Hat jemand Infos darüber, ob auch BMW daran arbeitet, ihr schlechtes Ergebnis zu korrigieren? Ist das überhaupt möglich? Eine Zielbremsfunktion bsp. ist bei BMW ja noch gar nicht realisiert.
Ich finde diesen Assistenten einen riesigen Fortschritt, vergleichbar mit Gurt, ESP und Airbag - und würde mir wünschen, dass BMW hier die "Freiheit" des Fahrers nicht als zu hohes Ideal ansieht.
Beste Antwort im Thema
Ich veresuche normalerweise keinen Forumteilnehmer zu beleidigen, aber Du legst es hier wirklich darauf an.
Der Hersteller nennt es Auffahrwarnung und Du sagst, Du erwartest einen Notbremsassistenten und deswegen stimmt etwas mit der Funktion nicht?
Du kannst doch nicht den Verkäufer im Supermarkt dafür beschimpfen, dass eine Grapefruit keine Orange ist, weil Du es so erwartest.
Deine Reaktion auf den ersten Beitrag spricht Bände darüber, worauf Du es hier angelegt hast. Jetzt habe ich es doch vermieden, Dich zu beleidigen, aber einfach machst Du es einem nicht!
23 Antworten
Ist wie in der Gentechnik. Muss man alles machen, was möglich ist?
BMW schein momentan noch zu zögern, dermaßen aktiv in den Längsverkehr einzugreifen. Das mag dem einen passen, dem anderen nicht. Ich bin mir sicher, das diese Funktionen (Stopp ohne Aufprall, Bremsverstärkung bei zu wenig Pedaldruck, etc.) ohne weiteres schon heute softwaremäßig umgesetzt werden könnten.
Die Frage ist eher eine prinzipielle. und zwar ob ich GRUNDSÄTZLICH Systeme einbaue bzw. aktiviere, die bei einer möglichen FEHLFUNKTION so massive Eingriffe wie einen schweren Auffahrunfall verursachen könnten. Ein anderes Beispiel: Unter Umständen kann mich beim Auffahren auf ein Stauende die Energie (Geschwindigkeitsunterschied), die ich durch Abbremsen zur Vermeidung eines Blechschadens an der Front rausnehme, beim Aufprall des Nachfahrenden töten bzw. einen großen Unterschied bei der schwere meiner Verletzungen bedeuten. Da geht es teilweise einfach um ein paar Meter. Klar ist das konstruiert, aber es kann passieren.
Ich persönlich hätte den "Notbrems-Assistenten" übrigens durchaus gern. Aber als Hersteller den Schritt zu gehen, ist noch etwas ganz anderes. Darum gehts, wenn in Zukunft alle technisch machbaren AKTIVEN Assistenzsysteme maximal umgesetzt werden - oder eben nicht.
Zitat:
Original geschrieben von muc72
Die Frage ist eher eine prinzipielle. und zwar ob ich GRUNDSÄTZLICH Systeme einbaue bzw. aktiviere, die bei einer möglichen FEHLFUNKTION so massive Eingriffe wie einen schweren Auffahrunfall verursachen könnten.
Sehe ich auch so, sogar hier im Forum gibt es einige Beispiele für solche Fehlalarme incl. Vollbremsung - da möchte ich dann nicht drinsitzen... 😰
Link (Volxo XC60)Bei solchen maximalrelevanten Funktionen möchte ich lieber ausgereifte Technik und nicht als Funktionstestdummy dienen.
Hammer, die in dem anderen Thread beschriebenen Fehlalarme. Vollbremsung bei 200+ neben einem Lastwagen...
Mit der Argumentation sollte aber vorsichtig umgegangen werden...
z.B. würde ein Fehler im ESP auch unvorhersehbare Folgen haben können.
Dann doch lieber eine Vollbremsung hinlegen als Piruetten drehen auf Grund eines blockierenden Hinterrads.😁
Wobei das ESP sich natürlich auf deutlich sicherer erfassbare Daten innerhalb des Fahrzeugs stützt und nicht wie das Radar schwammig das Vorfeld scannt...
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Richtig. Das ESP richtet sich ja nach der millisekundenaktuellen Situation der Fahrzeugsensorik und regelt da Abweichungen sofort aus. Das Notbremssystem muss quasi "erraten" was in den nächsten Sekunden passieren wird und daraufhin schon weit vor dem Eintreten der Situation reagieren. Da ist der Faktor Mensch eine schlicht unberechenbare Größe.
Zitat:
Original geschrieben von amilod7820
Mit der Argumentation sollte aber vorsichtig umgegangen werden...
z.B. würde ein Fehler im ESP auch unvorhersehbare Folgen haben können.
Dann doch lieber eine Vollbremsung hinlegen als Piruetten drehen auf Grund eines blockierenden Hinterrads.😁
Logo. Aber absolute Sicherheit bzw. Zuverlässigkeit gibt es natürlich nie. Eine elektronische Motorsteuerung kann auch mitten im Überholvorgang den Schub abschalten - theoretisch.
Ich denke nur, das in dem hier diskutierten Fall ("Notbremsung" vs. "Bremsbereitschaft"😉 die Entscheidung eben *noch* konservativ gefällt wird. In 5 Jahren sieht das mit Sicherheit anders aus. Und in 10-15 Jahren diskutieren wir (und BMW 🙂) dann, ob eine vollautomatische Autobahnfahrt mit 200 km/h wie an der Perlenkette mit 10m Abstand nicht zu gefährlich sein könnte...
Mit dem neuesten Update ist das ACC besser geworden (meiner Meinung nach, ich spreche jetzt vom ACC Betrieb und nicht nur der Auffahrwarnung!). Jetzt piepst es nicht bei jeder erdenklichen Gelegenheit und fordert den Fahrer zur Hilfe auf, sondern hält etwas mehr Abstand, bremst vernünftiger ab (und auch mal nur kurz) und geht wenn die Situation es erfordert ohne allzu lange Wartezeit wieder aufs Gas. In Summe: es hält den Abstand konstanter, wenn auch etwas größer; bremst wenn es notwendig ist etwas kräftiger ab und bleibt bei Stop&Go mit etwas mehr Abstand zum Vordermann stehen (mit der alten SW wurde es auch da schon mal eng). Wie es in einer Situation arbeitet, bei der es richtig eng wird, kann ich nicht sagen und werde es auch nicht darauf anlegen.
Was es immer noch nicht macht: rechtzeitig bremsen wenn man auf ein stehendes Objekten zufährt (wie vor einer Ampel auf eine Autoschlange). Das wird nach wie vor künstlich ausgeblendet (der Sensor erfasst das Objekt sehr wohl, es wird aber weggerechnet). Aber da ist auch so ein Punkt: ist das Objekt etwas was tatsächlich im Fahrweg steht oder wird kurz davor der Fahrweg am Objekt vorbei gehen?
Was es nicht kann (und das kann keines der in Frage kommenden Systeme): über das Auto davor hinausschauen. Und genau das ist und bleibt das größte Manko der heutigen Systeme. Da ist der Mensch noch überlegen, komplexe Situationen zu erfassen.
Die Auffahrwarnung (bei nicht aktiviertem ACC) ist genau das: eine Warnung und kein Notbremsassistent. Und das finde ich persönlich auch gut so wie es ist. Ich will nicht, dass das Auto selbstständig eine Vollbremsung vollführt, nur weil es glaubt, es wäre notwendig.
Aber genau das ist eine Philosopiefrage: möchte man eher mal eine unnötige Notbremsung (mit dem Risiko dass jemand hinten reindonnert) oder nimmt man den Fahrer eher in die Pflicht seine Augen offen zu halten (mit dem Risiko, dass dieser irgendwo reindonnert). Da ist BMW eher auf dem Pfad, der Fahrer darf entscheiden (so wie auch bei BMW das ESP/DSC wirklich komplett deaktiviert werden kann und nicht doch noch im Hintergrund lauert, um im "Notfall" eben doch einzugreifen).
Optimal wäre eine Einstellung ob man einen Notbremsassistenten oder nur die Auffahrwarnung will; dann kann es jeder haben wie er will. Aber das wird wohl nichts werden aus Haftungsgründen (wehe der Schalter steht anders wie erwartet und es passiert etwas).
Zum Schluß noch: die Hardware des ACC und ESP ist bei den drei deutschen Kanditaten im Prinzip (bzw. ein bisschen mehr wie nur im Prinzip) die gleiche, es liegt einzig und allein an der Auslegung (sprich Philosophie) der Automobil-Hersteller und nicht an den Systemen selbst.
Zitat:
Original geschrieben von muc72
könnten. Ein anderes Beispiel: Unter Umständen kann mich beim Auffahren auf ein Stauende die Energie (Geschwindigkeitsunterschied), die ich durch Abbremsen zur Vermeidung eines Blechschadens an der Front rausnehme, beim Aufprall des Nachfahrenden töten bzw. einen großen Unterschied bei der schwere meiner Verletzungen bedeuten. Da geht es teilweise einfach um ein paar Meter. Klar ist das konstruiert, aber es kann passieren.
Sicher kann das passieren. Aber ich behaupte, dass in so einer extremen "Streßsituation" nur ein sehr kleiner Anteil an Fahrern die Situation richtig erkennen und richtig handeln kann. Wenn es sich bei 200 vor einem staut, werden die wenigsten sich fragen: stark bremsen ... oder schwach bremsen, weil hinten einer 50 statt 75 Meter Abstand hält ... mit viel Glück erkennt der Normalfahrer noch ein Möglichkeit zum Ausweichen; zum Beispiel auf den Standstreifen.
Ebenso könnte die Situation an sich - dass ein weniger starkes Bremsen besser wäre - weitaus weniger oft auftreten als der Normalfall "so stark wie's geht bremsen".
Insgesamt könnte man also zum Fazit gelangen: in 80, 90, 95 oder 99 % der Fälle wäre so ein stark eingreifender Assistent gut (natürlich vorausgesetzt er erkennt die Gefahrensituation richtig).
Abschließend sei bemerkt, dass eigentlich die oberste Maxime beim Autofahren (und im Leben) sein sollte, andere nicht (oder möglichst wenig) zu schädigen. Wenn ich dann schon durch eigenes Verschulden (zu wenig Abstand) Gefahr laufe, in jemanden rein zu fahren, sollte ich so stark wie möglich bremsen, um den Vordermann nicht zu schädigen. Denn wenn mir hinten einer rein fährt und ich deshalb Schaden erleide, dann tut es der Vordermann vielleicht auch ... durch mich.
Solche Denkweisen sind aber eher was für Waldorf-Schüler und andere Gutmenschen ... nicht für den Großteil der "Premium-Automarken"-Fahrer ;-)
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Zitat:
Original geschrieben von assailant
Nun haben Audi und Mercedes, also die Hersteller mit den besseren Systemen im Test, bereits angekündigt, noch bestehende Mängel mittels Updates zu beseitigen.
Hast du dazu eine Quellenangabe (z.B. einen Link)?
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