Wie lange halten moderne Autos noch ungefähr?
Hallo Leute.
Ich habe einen 3 Jahre alten Audi, der mittlerweile 50.000 Kilometer auf der Uhr hat. Das Auto habe ich mir vor einem Jahr gekauft, nachdem ich vor 2 Jahren meinen Führerschein gemacht habe und als "Anfängerauto" die Autos meiner Eltern benützt habe. Mein Bruder schraubt viel an Autos rum und meinte, dass die modernen Dank der ganzen Elektronik und Technik an Board und den billigeren Materialien nicht mehr so lange halten würden wie früher. Seine Freundin fährt einen Golf, der 20 Jahre alt ist und er hat gesagt, so alt würde mein Auto sicher nicht mehr werden. Das Blech der Karosserie soll auch nicht mehr gut sein. An Ausstattung habe ich auch einiges an Board (Tempomat, Bi-Xenon usw.)
Meine Frage: Wie lange halten dann moderne Autos ungefähr, also wie viele Jahre bei normaler Fahrleistung im Jahr? Wann werde ich mein Auto spätestens weggeben müssen?
Ich würde es nämlich noch gerne ca. 6 Jahre behalten, bis ich mir eine Wohnung kaufen kann und hoffe, dass es noch so lange halten wird.
Danke für die Antworten.
Beste Antwort im Thema
Das Problem ist, dass ein Auto, das auf dem aktuellen Technologiestand in der Qualität eines Mercedes W126 gebaut würde, heute für den Endkunden unbezahlbar wäre. Denn die ganzen Marketingfuzzis, Vertriebsstufen, die heillos überbezahlten Angestellten der Autofirmen, die Steuern und die Homologisierungsprozesse müssen ja ebenfalls noch bezahlt werden.
Wenn VW trotz Baukastenprinzip und niedrigst möglicher Fertigungstiefe eine Umsatzrendite im niedrigen einstelligen Bereich erwirtschaftet, kann das nicht nur am Management des Unternehmens liegen.
Auch Mercedes verdient an einer endverhandelten S-Klasse für 130.000 Eur heute keine 5.000 Eur mehr. Es verdienen einfach zu viele mit, die keine Wertschöpfung bringen. Das war in den 80ern noch anders, weshalb man damals bei Mercedes und auch bei VW gute Qualität zu einem hohen, aber einigermassen gerechtfertigten Preis kaufen konnte.
Da reichte es aus, am Münchner Flughafen ein großes blaues Plakat mit einem silbernen Mercedesstern und dem Text "Ihr guter Stern auf allen Straßen" aufzuhängen (und 2 Jahre hängen zu lassen!), um so viele Autos zu verkaufen, dass man den Kunden 2 Jahre Lieferzeit zumuten musste.
Heute will der Kunde eine strahlende Marke, an deren "Bildung" tausende stinkteure Marketingleute mitwirken, einen möglichst niedrigen Normverbrauch, viel Bling-Bling, Assistenzsysteme und aufwändigstes Multimedia schon in kleineren Autos, die keine 10.000 Km p.a. bewegt werden.
Das alles darf dann nichts kosten, weil die Aktionäre Rendite, die Händler ihre Margen und die Käufer einen wettbewerbsfähigen Endpreis sehen wollen.
Da plant man dann eben billige, hübsche Plastikblenden (eine Plastik-Stoßstange für ein modernes Auto fällt für 8 Eur aus der Spritzgussmaschine. Fragt Euch, weshalb das Teil dann später beim Dealer als Ersatzteil 450 Eur kostet!), aufs notwendige Minimum reduzierte Bremsen und Fahrwerke, x-Gang-Getriebe, die den Verbrauch noch um 3% senken, dabei aber keine 150.000 mehr halten, Elektrische Lenkungen, die nach 170.000 Km verschlissen sind, und zudem drückt man noch die Lieferanten auf ein Niveau, wo sie kaum noch Geld verdienen und ihrerseits an der Qualität weiter sparen müssen.
Das führt dann dazu, dass eine 120.000 Eur S-Klasse wegen eines gebrochenen Kunststoffteils, das bei den Herstellkosten um 0,5 Cent (von 2,2 auf 1,7 Cent) "optimiert" wurde, nachts um 3 auf der verschneiten Landstraße liegen bleibt.
So etwas hätte man sich bei MB in den 80ern niemals getraut. Die Entwickler, Verkäufer und Vorstände hätten sich in den Erdboden geschämt und der Kunde hätte als nächstens einen BMW 7er gekauft.
Und man darf davon ausgehen, dass es bei allen anderen Herstellern (ausser vielleicht bei Iveco mit dem Modell "Massif"😉 eher noch schlechter aussieht.
Der Kunde kann hier gar nichts mehr tun, denn er hat ja keine Wahl. Alle Hersteller verfahren so. Metall wird zu Plastik. Oberflächen werden für den kurzfristigen Gebrauch aufgehübscht (Softlack, PVD). Selbst bei BMW ersetzt billigster Abfall-Filz den Teppich im Kofferraum. Nach 3 Jahren ist das nicht nur hässlich, sondern schlicht verschlissen. Ebenso die Billigledersitze. Plastikgestank wie in einem Mazda 626 aus 1991, auch noch nach 2 Jahren, aber "Luxury" Ausstattungslinie. Hauptsache, das Armaturenbrett bekommt einen "genarbten Lederlook" ins Plastik gegossen.
Alles vordergründiger Bling-Bling, der die auf ein bestenfalls gerade eben noch akzeptables Niveau zusammengesparte Technik kaschiert.
Besagter 3er BMW wäre nach 1,5 Jahren schon nicht mehr durch den TÜV gekommen. Bremsen tot (50.000 Km, zügige, aber vernünftige Fahrweise), Xenonlichtverstellung defekt, Gegenverkehr wird massiv geblendet, Koppelstangen vorne beide ausgeschlagen. Kaufpreis Liste: 63.000 Eur.
Früher konnten Sie anstatt eines VW Passat für 28.000 D-Mark einen Mercedes W124 für 35.000 D-Mark kaufen und wussten, die 7.000 D-Mark Kaufpreisdifferenz sind bestens angelegt in eine höhere Wertigkeit, Laufleistung und Komfort.
Heute ist es völlig egal, ob Sie einen VW Passat oder einen Mercedes C kaufen. Die Preise sind ausstattungsbereinigt ähnlich, die Qualität auch, da alle bei denselben 4 Zulieferern einkaufen, die sie gemeinsam so gedrückt haben, dass Katastrophen wie die Takata-Airbags, die Valeo-Automatikgetriebekühler, das ZF-Getriebesterben oder das Bosch-Injektorensterben auftreten müssen und dann alle Hersteller reihum treffen. Über das GM-Zündschlossdebakel freut sich kein Wettbewerber. Sie wissen, sie haben selbst den gleichen Mist an die Kunden ausgeliefert.
Das Ausweichen auf einen alten W124 bringt allerdings auf lange Sicht auch nichts, denn die Kisten sind langsam alt und der Nachschub an unverbrauchten Rentnerautos mit 80.000 Km und ohne Wartungsstau versiegt. Ausserdem ist slch eine hässliche alte Karre eher etwas für Fans, als für das junge Mädchen nebenan.
Daher muss man eben heute mit höheren Folgekosten beim Autokauf rechnen und sich über niedrige Kaufpreise und gute Garantien absichern. Gggf. auch ein kleineres Modell kaufen. Eine Familie passte in den 80ern in einen Golf 1. Heute muss es schon ein Sharan sein. Kein Wunder, dass das Geld kostet.
Hersteller wie Kia oder Hyundai haben das kapiert. Die Autos sind zwar nicht unbedingt besser als ein VW, aber der Endkunde hat den Stress der hohen Folgekosten nach 3-5 Jahren nicht.
Wenn die Garantie eines Kia ceed für 17.000 Eur nach 7 Jahren abgelaufen ist, gibt man die Kiste eben für 3.000 Eur in Zahlung und kauft den nächsten Kia. Ggf. mit günstiger Pauschalversicherung. Das Auto wird so kalkulierbar.
Die meisten deutschen Autofahrer konsumieren ihre Fahrzeuge, als müssten sie nicht aufs Geld sehen. Das Auto ist heilig und wenn VW mal wieder 1.300 Eur für die große Inspektion beim Passat TDI aufruft, hat man dem Auto ja schliesslich "etwas Gutes" getan.
Dass man für 800 Eur im Jahr einen Mercedes E V6 fahren kann, sieht er offenbar gar nicht. Schließlich ist der Passat ja sooo sparsam.
Auch der Kia ist noch keine Option für die Masse, da die Nachbarn ja denken könnten, man hätte seinen Job verloren, wenn amn sich ein solches Auto auf den Hof stellt. Allerdings wird sich das mit zunehmender Umverteilung der Einkommen der paar verbliebenen Arbeitnehmer an Beamte, Pensionäre, Rentner u.s.w. wohl bald ändern. Nicht umsonst wachsen ja die Billigmarken in Europa stark.
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Zitat:
@Gummiwolf schrieb am 4. Februar 2016 um 14:41:23 Uhr:
Ja, das mag sein. Aber die wenigsten Autokäufer kaufen sich heutzutage Fahrzeuge, um sie dann 20 Jahre zu fahren. Die meisten Autos werden 3-max. 5 Jahre geleast und da tauchen Probleme mit Steuergeräten eher nicht auf.
Diese Aussage stimmt für die Neuwagenkäufer, ist aber falsch für die Gebrauchtwagenkäufer. Die Gebrauchtwagenkäufer fahren die Autos schon 15-20+Jahre (zusammen), kann natürlich mehrere Halterwechsel geben.
Zitat:
@downforze84 schrieb am 4. Februar 2016 um 17:51:41 Uhr:
Dichtungen sin peanuts. Elektronik kostet richtig asche und davon sind überteuerten kisten vollgepflastert. Allein diese abzocke mit den sensoren, die im einkauf keine 5€ kosten.
Ich denke, mittlerweile hat jeder begriffen, dass du moderne Autos meidest wie der Teufel das Weihwasser....
Zitat:
@tartra schrieb am 4. Februar 2016 um 17:53:29 Uhr:
Diese Aussage stimmt für die Neuwagenkäufer, ist aber falsch für die Gebrauchtwagenkäufer. Die Gebrauchtwagenkäufer fahren die Autos schon 15-20+Jahre (zusammen), kann natürlich mehrere Halterwechsel geben.Zitat:
@Gummiwolf schrieb am 4. Februar 2016 um 14:41:23 Uhr:
Ja, das mag sein. Aber die wenigsten Autokäufer kaufen sich heutzutage Fahrzeuge, um sie dann 20 Jahre zu fahren. Die meisten Autos werden 3-max. 5 Jahre geleast und da tauchen Probleme mit Steuergeräten eher nicht auf.
Ja, im Privatbereich wandern die Fahrzeuge i.d.R. durch zweite, dritte Hand im Laufe des Autolebens. Ich meinte aber nur den Firmenwagen- und Privatleasingmarkt.
Das ist glück Sache,mein 7"er F01 740xd Bj 2011 hat 4 Jahre ausgehalten hatte letze Woche ein Motorschaden bei 194000 Km
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Zitat:
@Guest77 schrieb am 4. Februar 2016 um 21:58:46 Uhr:
Das ist glück Sache,mein 7"er F01 740xd Bj 2011 hat 4 Jahre ausgehalten hatte letze Woche ein Motorschaden bei 194000 Km
Warum hatte der einen Motorschaden?
194.000 sind auch eine hohe Laufleistung.
Zitat:
@Gummiwolf schrieb am 4. Februar 2016 um 22:05:23 Uhr:
Warum hatte der einen Motorschaden?Zitat:
@Guest77 schrieb am 4. Februar 2016 um 21:58:46 Uhr:
Das ist glück Sache,mein 7"er F01 740xd Bj 2011 hat 4 Jahre ausgehalten hatte letze Woche ein Motorschaden bei 194000 Km
194.000 sind auch eine hohe Laufleistung.
Laut Bmw Lagerschaden 194000 sind für so eine Maschine nichts
Zitat:
@Guest77 schrieb am 4. Februar 2016 um 22:07:10 Uhr:
Laut Bmw Lagerschaden 194000 sind für so eine Maschine nichtsZitat:
@Gummiwolf schrieb am 4. Februar 2016 um 22:05:23 Uhr:
Warum hatte der einen Motorschaden?
194.000 sind auch eine hohe Laufleistung.
Dann kannst ja mal bei BMW vorstellig werden und gucken, was rauszuholen ist.
Zitat:
@Gummiwolf schrieb am 4. Februar 2016 um 22:24:56 Uhr:
Dann kannst ja mal bei BMW vorstellig werden und gucken, was rauszuholen ist.Zitat:
@Guest77 schrieb am 4. Februar 2016 um 22:07:10 Uhr:
Laut Bmw Lagerschaden 194000 sind für so eine Maschine nichts
Garantie abgelaufen und bei 194000 gibt es keine Kulanz
das hat mir der Meister gesagt,
Auto ist jetzt bei einer andere Werkstatt der Motor wird General überholt
der Spaß kostet mich 4900€
Obwohl solche Einzelbeispiel Nichtssagend sind.
Jetzt nichts gegen dich, kenn ja deinen Fahrstil nicht, hast evtl. wirklich den Montagsmotor erwischt.
Gerade solche Autos werden doch geleast und sind nach ~2 Jahren ersetzt durch ein Neues.
Kenne auch so einen Firmenwagenfahrer aus der family, egal ob -10 Grad und Kaltstart, sch...egal Kick-Down und ab geht die Lutzi.
Wenn was kaputt geht , ab in die Werkstatt es gibt ja kostenfrei Ersatz.
Da hab ich mir auch geschworen, niemals nie einen ehemaligen Firmenwagen zu kaufen...😁
@Guest77
Darf man fragen, welches Motoroil der Wagen überwiegend bekommen hatte?
Zitat:
@tartra schrieb am 4. Februar 2016 um 23:02:16 Uhr:
Obwohl solche Einzelbeispiel Nichtssagend sind.Jetzt nichts gegen dich, kenn ja deinen Fahrstil nicht, hast evtl. wirklich den Montagsmotor erwischt.
Gerade solche Autos werden doch geleast und sind nach ~2 Jahren ersetzt durch ein Neues.
Kenne auch so einen Firmenwagenfahrer aus der family, egal ob -10 Grad und Kaltstart, sch...egal Kick-Down und ab geht die Lutzi.
Wenn was kaputt geht , ab in die Werkstatt es gibt ja kostenfrei Ersatz.
Da hab ich mir auch geschworen, niemals nie einen ehemaligen Firmenwagen zu kaufen...😁
ja hab den an den Tag bissel gedrückt der Motor war nicht warm genug dennoch sollte so ein Großer Motor gleich kaputt gehen ist meine Meinung
Zitat:
@berlin-paul schrieb am 4. Februar 2016 um 23:06:39 Uhr:
@Guest77
Darf man fragen, welches Motoroil der Wagen überwiegend bekommen hatte?
Ich hole immer das Original Bmw Longlife 5w30
Öl war vorhanden,hat wahrscheinlich mit dem kalt drücken zu tun bin mir aber nicht sicher
Danke für die Antwort. Für die Zeit nach der Reparatur würde ich dir empfehlen, ein vollsynthetisches Öl mit einer Viskosität 10W60 zu nehmen (BMW M GmbH hat schon sehr lange das Castrol Edge RS bzw. FST 10W60 für die Hochleistungsmotoren frei gegeben). In den Markenforen gibt es ja immer wieder Diskusionen über die "besten" Viskositätsbereiche. Viele nehmen diese niedrigen Viskositäten 0W30 oder 5W30, weil man sich von deren Dünnflüssgkeit eine bessere Schmierung verspricht. Die Beiträge von usern, die mit Motorinstandsetzungen im weitesten Sinne zu tun haben, die sagen oft, dass die lankettigeren Öle (10W50 oder 10W60) im Bereich der hohen Leistungsabforderung deutlich besser sind, weil der Ölfilm da eben besser hält und die Kurbelwelle nicht aufgrund der über die Pleuel übertragenen Zündungsschläge durch den Ölfilm auf Kontakt mit den Lagerschalen knallt. Das sagen die aus ihrer Erfahrung beim Motorinstandsetzen, da man das wohl ganz gut aus dem Laufbild der Kurbelwelle in den Lagerschalen ablesen kann, welche Viskosität die Maschine überwiegend bekommen hat. Die berichten, dass die 10W60 Fahrer erheblich seltener Kunde sind und falls doch, dann erst mit sehr viel höheren Laufleistungen.
Ich selbst fahre das auch seit Ewigkeiten, weil die Motörchen (auch der Vorgängerautos) gelegentlich mal richtig ackern müssen und da ist mir die sicherere Seite dann schon lieber. Das 30tkm-Intervall reize ich nicht aus. Nach 10tkm grundsätzlich Filter+Ölwechsel. Den letzten den ich verkauft habe, der hatte mit über 200tkm auf der Nadel immer noch einen Ölverbrauch von nur 0,1 L/1000km und einen ganz ruhigen Motorlauf (kein Klackern, Rumpeln oder sonstwas). Also grade dann, wenn Du die Motorleistung auch mal abrufst, dann wäre so ein Öl wohl die bessere Wahl.
regelmäßiger Öwechsel und sachtes warmfahren vorm "Treten" sind unglaublich wichtig für einen Motor.
Mein Öl (5 W30) fliegt im Rahmen der Inspektion auch alle 15 tkm raus, u.a. auch weil ich viel Kurzstrecken fahre und der Motor teilweise garnicht komplett auf Betriebstemperatur kommt.
Zitat:
@Guest77 schrieb am 4. Februar 2016 um 23:17:12 Uhr:
ja hab den an den Tag bissel gedrückt der Motor war nicht warm genug dennoch sollte so ein Großer Motor gleich kaputt gehen ist meine MeinungZitat:
@tartra schrieb am 4. Februar 2016 um 23:02:16 Uhr:
Obwohl solche Einzelbeispiel Nichtssagend sind.Da hab ich mir auch geschworen, niemals nie einen ehemaligen Firmenwagen zu kaufen...😁
So ein Motor ist halt wie ein Mensch und ein x40xd ist halt schon von den Leistungen her ein Sportler.
Und wenn ein Sportler sich nicht warm macht und gleich nach dem Bett den Sprint einlegt kann die Bänderdehnung/riss sofort da sein...😉
In einem Motor sind alle Bauteile nur in ihren optimalen Toleranzen bei Betriebstemperatur. Bei absoluter Fehlbehandlung volle Leistung bei eiskaltem Motor kann man ihm ganz schnell das Genick (Lager) zerschießen.