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Wie ich eine Nacht lang ein 911 G-Modell hatte...

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Themenstarteram 13. August 2014 um 6:56

Am Sonntag habe ich zufällig um 21:40 auf mobile.de geschaut und ein 911 Targa Bj. 89, Gutachten 2+ aus 2009, für 32.500 € gesehen. Eine Telefonnummer war nicht dabei, aber die fand ich über den Verweis auf seine gleichlautende Ebay-Kleinanzeige. Naja, um die Uhrzeit dürften die Händler nicht vor Autobingo, Carspider o.ä. sitzen, also habe ich einfach mal angerufen. Wunder Wunder, der Wagen hat 7 Vorbesitzer und eine Motorrevision, die in Eigenregie mit einem befreundeten Mechaniker durchgeführt wurde, und befindet sich gerade in der "Einfahrphase", es müssten aktuell die Ventile nachgestellt werden. Da fiel mir erst mal die Kinnlade runter, aber eisenhart wie ich bin, sagte ich: Den nehme ich, aber ich muss ihn mir natürlich erst nochmal anschauen. Der Besitzer meinte, er wäre erst mal für zwei Tage in England, dann könnten wir das machen. Ich solle ihm noch Bilderwünsche schicken und wir verblieben, dass wir die Abwicklung im Laufe der Woche über die Bühne bringen. Ich schrieb ihm noch ein E-Mail und fragte nach den üblichen Dingen wie Kofferraum ohne Abdeckung, Tacho/Instrumente und (sofern vorhanden) Fotos von der Motorrevision.

Am nächsten Morgen, so gegen 10 Uhr, war dann auf einmal die Anzeige auf mobile.de verschwunden. Ich dachte mir aber nichts weiter dabei und kontaktierte schon mal das PZ-Oldenburg für eine Ankaufsuntersuchung.

Gegen 17:00 Uhr wurde bei der Ebay-Annonce ein zusätzliches Bild vom Tacho und den Instrumenten eingestellt. Um 17:30 kam dann eine E-Mail von ihm: "VERKAUFT".

Ich schrieb ihm, was ich darunter verstehen sollte. Er meinte: "Wenn sie den Wagen definitiv hätten haben wollen hätte das Klappen können "Geld als Anzahlung via PayPay und Vertrag". Aber nicht so."

Es ist natürlich klar, dass er mich gebackstabbed und den Wagen auf ein höheres Angebot an einen Dritten verkauft hatte. Das ist mir in ähnlicher Form bereits zweimal so ergangen, deshalb kann ich mittlerweile von einer gewissen Menschenkenntnis bei dieser Personengruppe sprechen. Interessant ist dabei, dass er noch nicht mal angefragt hat, ob ich in Anbetracht eines höheren Gebots bereit wäre, auch mehr zu zahlen.

Nun warte ich seither darauf, dass der entführte Wagen für 10.000 € Lösegeld endlich wieder im Netz auftaucht und voilà: http://suchen.mobile.de/.../197935485.html

Beste Antwort im Thema

Zitat:

Original geschrieben von RNeville

Die privaten Anbieter, mit denen ich zu tun hatte, lassen sich anscheinend problemlos von Händlern bestechen.

Was heißt denn bestechen?

Sieh es doch mal von der anderen Seite. Du willst ein begehrtes Auto verkaufen, es ruft ein Privatmann an und will Fotos, Anschauen, Probefahrt, o.k. Am nächsten Tag kommt ein Händler mit Hänger vorbei, legt das Geld auf den Tisch und was machst Du?

Sagst ihm "ooch, nöö, da hat gestern einer angerufen, der will es vielleicht nehmen, das warten wir noch ab!" ???

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ja, so ist das mit dem handel....ein freund von mir will eine eigentumswohnung kaufen und natürlich kam der spruch: "sie müssen sich beeilen, sonst...!"

als g-modell suchender musst du damit rechnen, dass händler auch den markt nach schnäppchen absuchen und wenn es händler mit porsche spezialisierung sind, haben die ein auge dafür wo noch für kleines geld potentila drin steckt um den wert anzuheben...also "spitz pass auf!"

auf der seite von classicdata gibt es auch eine vielzahl von verkaufsanzeigen. da diese meist ja auch mit einem cd gutachten (wenn auch kurzgutachten) gemacht wurden, so bekommt man schon eine gute übersicht.

Classicdata - Gebrauchtwagen

Themenstarteram 13. August 2014 um 8:29

Ich denke, viel schneller, viel deutlicher und viel kooperativer kann man unter diesen Umständen nicht sein. 400km wollen erst mal überbrückt werden. Auf der anderen Seite habe ich signalisiert, dass ich jederzeit den ICE nehmen kann. Er meinte, er sei erst mal zwei Tage nicht erreichbar.

Die Problematik ist eher, dass Händler sich mit Tricks, Drehs und tollen Versprechungen in die Verhandlungen einmischen und die Verkäufer auch regelmäßig auf sowas anspringen.

Anscheinend besteht die aktuelle Methode der Porschemafia darin, erst mal blind massive Übergebote abzugeben, um andere Interessenten pauschal auszuschließen und bestehende Verhandlungen zu torpedieren. Vor Ort können sie dann immer noch die Reißleine ziehen. Wenn der Wagen nichts taugt, fahren sie einfach wieder. Das sind dann die Privatangebote, die für einen scheinbar fairen Preis länger als zwei Tage im Netz stehen.

Themenstarteram 13. August 2014 um 8:49

P.S.: Den nachträglichen Hinweis auf eine angeblich verpasste Möglichkeit zur Anzahlung, musste ich mir nun auch schon mehrfach anhören. Wenn ich für jedes Fahrzeug blind eine Anzahlung leiste, dann kann ich mir auch gleich einen Wagen in Spanien kaufen. Da zahle ich im Zweifel an einen vermeindlichen Treuhänder, oder an eine nicht existente Spedition und bin im Ergebnis auf die billigste Internetbetrugsmasche aller Zeiten reingefallen.

Ein Betrugsversuch stand natürlich auch bei diesem Fahrzeug erst mal im Raum, insbesondere nachdem der Anbieter mit den etwas sonderbaren Details zu dem Fahrzeug rausgekommen war und klar wurde, dass er neben mobile.de und Ebay-Kleinanzeige auch noch mit einer Ebay-Auktion am Start war. Juristisch ist das nämlich gar nicht so trivial, wenn z.B. ein Bieter auf Ebay zwischenzeitlich das Mindestgebot erreicht hat. Zudem war auch überhaupt nicht klar, ob es sich um einen Notverkauf nach misslungenem privaten Motorrevisionsversuch handelte.

Nicht ärgern... abhaken, fertig. ;)

Das ist nun mal so, wenn man auf der Jagd nach einem "Schnäppchen" ist dann finded man häufig runtergekommene Gurken, verdeckte Unfallschäden, halbseriöse Handelsplattformen, unseriöse Verkäufer und andere Drawbacks.

Das schöne ist, man kann dann später ein Buch darüber schreiben. Das schlechte ist, man hat kein Auto.

Themenstarteram 13. August 2014 um 9:27

Ich ärgere mich nicht mehr über sowas. Das ist bei diesem Markt absolute Normalität. Wie gesagt, ich hatte es ja in abgeschwächter Form bereits mehrfach erlebt. Der Grund warum ich darüber berichte ist, um den Leuten die Augen zu öffnen. So läuft es in der Realität ab und das ist nachweislich kein Einzelfall.

Wer naiverweise meint, er könne sein Traumauto bei einer günstigen Gelegenheit im Internet finden, der sollte sich erst mal darüber im Klaren werden, ob es sich auch wirklich um eine echte Chance handelt, oder ob der Wagen nicht einfach nur zu schlecht für gewerbliche Aufkäufer war. Die lassen keinen Euro leicht verdientes Geld auf der Straße liegen und die arbeiten mit allen Mitteln.

Themenstarteram 13. August 2014 um 9:35

Ich sag mal so, was ich daraus gelernt habe ist, dass ich nicht näher am Abschluss dran sein kann und trotzdem noch regelmäßig aus dieser Position verdrängt werden. Dabei war der Preis nie ein Thema! Die privaten Anbieter, mit denen ich zu tun hatte, lassen sich anscheinend problemlos von Händlern bestechen.

Das heißt übersetzt, egal was ich mache, ich bekomme so einen Wagen nie! Entweder bin ich zu spät, oder ich werde nachträglich ausgebootet, ohne überhaupt die Chance zu haben, selbst noch ein höheres Angebot abgeben zu dürfen.

Ich würde die Sache anders aufziehen. Such Dir Firmen, welche sich auf den Verkauf von Porsche spezialisiert haben (www.autorehberg.de). Sollten die Deinen Traumwagen nicht haben, so kannst Du Deine Wünsche da ggf. anmelden und bitten, dass diese Dich anrufen, wenn Dein Wunschauto importierbar oder vor Ort ist.

Zitat:

Original geschrieben von RNeville

Die privaten Anbieter, mit denen ich zu tun hatte, lassen sich anscheinend problemlos von Händlern bestechen.

Was heißt denn bestechen?

Sieh es doch mal von der anderen Seite. Du willst ein begehrtes Auto verkaufen, es ruft ein Privatmann an und will Fotos, Anschauen, Probefahrt, o.k. Am nächsten Tag kommt ein Händler mit Hänger vorbei, legt das Geld auf den Tisch und was machst Du?

Sagst ihm "ooch, nöö, da hat gestern einer angerufen, der will es vielleicht nehmen, das warten wir noch ab!" ???

Offensichtlich übersteigt derzeit die Nachfrage das Angebot. Da kommt es zu solchen Szenen und steigenden Preisen.

Solltest Du Recht haben und ein ominöse "Gebrauchtporschemafia" versucht die Preise künstlich hochzutreiben, dann kannst Du Dich doch beruhigt zurücklehnen und abwarten. Dann wird das Geschäftsmodellirgendwann zusammenbrechen und Du kommst billig zu Deinem Auto.

Zitat:

Original geschrieben von Coestar

Ich würde die Sache anders aufziehen. Such Dir Firmen, welche sich auf den Verkauf von Porsche spezialisiert haben (www.autorehberg.de). Sollten die Deinen Traumwagen nicht haben, so kannst Du Deine Wünsche da ggf. anmelden und bitten, dass diese Dich anrufen, wenn Dein Wunschauto importierbar oder vor Ort ist.

Begreifst Du denn nicht, was uns der TE in mittlerweile vier threads sagen will? Das sind alles Verbrecher, die einer internationalen Porscheschiebermafia angehören, die Autos entführt und nur gegen Lösegeld wieder freigibt! Gesteuert vom Mossad. Und der kriegt die Autodaten von der NSA, noch bevor der Vorbesitzer weiß, dass er sein Auto verkaufen will. In dem Augenblick, in dem er sich dazu entscheidet, steht minority-report-mäßig bereits der Autotransporter vor der Tür und holt das Auto ab.

 

:D :D :D

An den TE: Die wirklich guten Autos werden unter der Hand verkauft, im Familien-, Freudes-, Kollegenkreis. Die erscheinen in keinen Annoncen.

Wenn Du kein ausgewiesener Soziopath bist, geh zum Porschestammtisch, frag Kollegen, Mandanten, Bekannte vom Golfclub, knüpfe Kontakte und WARTE! Irgendwann findet Dich Dein Auto ;)

Wärst lieber ins Bett gegangen als zu telefonieren. ;)

Themenstarteram 13. August 2014 um 12:25

Zitat:

Original geschrieben von craze

Zitat:

Original geschrieben von RNeville

Die privaten Anbieter, mit denen ich zu tun hatte, lassen sich anscheinend problemlos von Händlern bestechen.

Was heißt denn bestechen?

Sieh es doch mal von der anderen Seite. Du willst ein begehrtes Auto verkaufen, es ruft ein Privatmann an und will Fotos, Anschauen, Probefahrt, o.k. Am nächsten Tag kommt ein Händler mit Hänger vorbei, legt das Geld auf den Tisch und was machst Du?

Sagst ihm "ooch, nöö, da hat gestern einer angerufen, der will es vielleicht nehmen, das warten wir noch ab!" ???

Dass du das Verhalten des Anbieters ok findest, ist mir klar.

Wenn du das nächste mal im Supermarkt an der Kasse stehst und so ein sonnengebräunter Typ mit Goldkettchen sich von hinten ein abgepacktes Filetsteak aus deinem Einkaufswagen nimmt, und auf die Frage "Was ist letzte Preis? Ich zahl 5 € mehr!" von der Kassiererin durchgewunken wird, dann ist für den Supermarkt - zumindest wirtschaftlich gesehen - alles perfekt gelaufen.*

Zitat:

Wärst lieber ins Bett gegangen als zu telefonieren. ;)

Dein Wort in Gottes Ohr, aber um 21:40 Uhr war ich leider noch voller Tatendrang.

 

* Dass du das Steak von dem Typen gegen 20 € Aufpreis draußen auf dem Parkplatz wieder zurückkaufen kannst, macht die Geschichte übrigens noch viel absurder.

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