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Welches Öl ist das Richtige?

Themenstarteram 10. Januar 2006 um 17:30

Ich wollte mal wissen welches Öl für meinen Audi 80 zu dieser Jahreszeit am besten geeignet ist und ob diese günstigen 10-20 Liter Kannen aus nem Baumarkt auch in Ordnung sind.

Meine Eltern fahren einen A6 2.4 Bj 97 - braucht es da ein anderes Öl als bei meinem 80er?

Vielen Dank schonmal.

Beste Antwort im Thema

Zitat:

Original geschrieben von Mr.AVANT

...genausoviel wie ein ausgelernter Azubi

Passender wäre da - genauso WENIG!

Für die, welche immer noch meinen, dass ein 10W-40er u. 15W-40er grundsätzlich dickflüssiger als ein 0/5W-40er wäre (bzw. ein 0/5W-40er grundsätzl. dünnflüssiger), hier mal einige Zahlen:

0W, 5W, 10W u. 15W sagen etwas über die dynamische Visko bei tiefen Minusgraden aus. Darüber wie es sich bei Betriebstemperatur verhält aber überhaupt NICHTS, wenn es ein MEHR-Bereichsöl ist. Darüber gibt die zweite Zahl eine ungefähre Auskunft.

Will es ein XW-40er sein, dann MUSS die kinematische Visko bei 100° C zwischen 12,5 bis max. unter 16,3 mm2/s liegen. In der Praxis liegen solche meistens um die 14. Und wenn es sich um eins mit ACEA A3/B3/B4 o. C3-Einstufung handelt, also um eins OHNE abgesenkten HTHS, dann muß auch die HTHS-Visko bei 150° noch bein MIN 3,5 mPas liegen.

Bei tiefen Minusgraden sind die Unterschiede gewaltig. Da wo man ein 15W-XX schon mit dem Messer schneiden kann, läuft ein 0W-XX der Ölpumpe noch von selbst zu.

Bei der gleichen Temp. und im selben Motor, wo es mit einem 0W-XX gerade mal rund 2 Sekunden dauert, bis auch die letzte Schmierstelle mit ausreichend Ölnachschub versorgt wird, bzw, überhaupt versorgt wird, und der Ölkreislauf richtig funktioniert, dauert das mit einem 15W-XX rund 50 Sekunden! (nicht 5, sondern 50)

Selbst bei plus 1 Grad liegen 15W-40er noch bei rund 1.500. 10W-40er bei rund 1.000, 5W-40er bei rund 750 u. 0W-40er bei rund 500 mm2/s.

Bei 100° liegen die aber eben ALLE nur noch bei rund 14 mm2/s. Das ist deshalb so, weil 0W-40er ein sehr viel besseres Temperatur-/Viskositäts-Verhalten (einen höheren VI) haben. Also mit zunehmender Temp. weniger ausdünnen. Und genau dehalb müssen diese bei sehr niedrigen Temp. auch nicht so arg zäh sein, um bei hohen nicht (zu) dünnflüssig zu werden.

Der 30er Bereich geht übrigens von 9,3 bis unter 12,5, der 50er von 16,3 bis unter 21,9 u. der 60er von 21,9 bis unter 26,1 - immer bei genau 100° C.

Generell und auch bei Betriebstemp. sehr niedrigviskose Öle sind nur solche mit abgesenkter HTHS-Visko. Solche werden bei uns (in Europa) entweder nach A1/B1, A5/B5 oder der neuen C1 o. C2 eingestuft. Bei solchen nach der A1/B1 würde bereits ein HTHS von nur 2,6 ausreichen. Bei den anderen Normen (A5/B5/C1/C2) muß der min. 2,9 betragen. In jedem Fall liegt der bei solchen immer UNTER 3,5. In der Praxis meist bei genau 3,0. Die VW-LLII-Öle sind z. B. solche. Also solche nach der VW 503 00, 506 00 u. 506 01.

Ein 0/5W-30er mit einer Freig von MB ist dagegen IMMER eins OHNE abgesenktem HTHS. Also eins mit A3/B3/B4 o. C3-Profil. Solche 0/5W-30er liegen bei 100° auch schon bei rund 12mm2/s. Also nur knapp unter dem 40er Bereich. Und wenn man sich die o. g. Unterschiede bei nur plus 1° mal vor Augen führt, dann kann man sich auch besser vorstellen, welch geringer Unterschied 12 u. 14 sind!

Oder kurz gesagt: Z. B ein 15W-40er ist nur beim Kaltstart zäher als ein z. B. 0W-40er, und hier sogar sehr viel zäher. Und auch noch während der Warmlaufphase. Bei Betriebstemperatur dann aber NICHT mehr!

Außerdem ist es völliger Unsinn, dass Ablagerungen einen Motor dicht halten würden und der durch das spätere Beseitigen von diesen undicht würde. Wie sollte denn das gehen?

Besonders Radialwellen-Dichtringe mögen Ablagerungen überhaupt nicht, weil diese den Dichtring daran hindern richtig zu funktionieren. Elastomer-Dichtungen werden undicht, wenn und weil sie mit der Zeit verhärten u. schrumpfen. Und bei Wellen-Dichtungen (also wo eine Welle durch geht), kommt noch ein evtl. mechanischer Verschleiß hinzu. Und eben wie schon erwähnt können auch Ablagerungen diesen zum Ausfall bringen, weil der dann nicht mehr richtig funktionieren kann, wenn starke Ablagerungen an den Dichtlippen vorhanden sind.

Mit einem hochwertigen Öl bleiben die Dichtungen einmal wie der gesamte Motor sauber, verhärten diese nicht, weil solche auch Pflegemittel für die Elastomere enthalten, welche die imprägnieren und geschmeidig halten und Wellendichtringe eben wie auch der gesamte Motor sehr gut vor mech. Verschleiß geschützt werden.

Dass ein solches aber sogar bewirken würde, dass eine Elastomerdichtung DESHALB ausfallen würde, das könnt ihr genauso schnell wieder vergessen, wie euch das eingefallen ist!

Es gibt nur eine Art von Öl, welche den Elastomeren schadet. Das sind spezielle Rennsport-Öle auf Carbonsäure-Ester-Basis. Das sind solche Öle, welche für den Alltags-Einsatz weder gedacht noch geeignet sind und deshalb auch über keinerlei Freigaben verfügen.

Zu einem dauerhaften, erhöhten Ölverbrauch (NICHT Ölverlust nach außen), kann das spätere Entfernen von Ablagerungen an der Mechanik NUR DANN führen, wenn der Motor insgesamt eh bald im "Eimer" ist, und auch die Ringnuten an den Kolben schon ein zu großes HÖHEN-Spiel haben.

Wird hier dann auch der Ringbereich wieder richtig gereinigt, dann wird durch das abwechselnde Anliegen der Ringe in den Nuten (oben und unten) das Öl regelrecht in den Brennraum gepumpt. Und zwar HINTER den Ringen vorbei durch die Nuten hindurch - was vorher starke Ablagerungen auch in den Ringnuten selbst verhindert haben.

Aber nur DANN und nur DESHALB kann das spätere Entfernen von Ablagerungen zu einem höheren Ölverbrauch als vorher eh schon führen.

Hätte man aber immer ein gesscheites Öl verwendet, dann wäre das NICHT der Fall, sondern der Motor immer noch topfit. Und ist es noch nicht so schlimm, bzw. haben die Ringe wenigstens noch kein zu großes Höhenspiel, dann verbraucht der Motor anschließend NICHT nur nicht mehr, sondern deutlich weniger Öl als vorher.

Besonders gute und universell einsetzbare Öle (inkl. in den meisten Ferraris) sind folgende:

* Mobil 1 0W-40 (und für allerhöchste Belastungen Mobil 1 5W-50)

* Megol Super Leichtlauf 5W-40 v. Meguin (ist das gleiche wie das Liqui Moly Synthoil High Tech; Meguin ist der Hersteller von diesem; LM stellt selbst KEINE Schmierstoffe her)

* TITAN SuperSyn SAE 5W-40 von Fuchs Petrolub

Und wenns denn unbedingt ein 10W-40er sein soll:

* TITAN CARAT MC SAE 10W-40 auch von Fuchs (das mit der "universellen" Einsetzbarkeit gilt hier aber nur mit Einschränkungen, obwohl das ein sehr gutes unter den 10W-40ern ist)

Und wer den Elastomer-Dichtungen etwas besonders gutes tun will, bzw. wer bisher immer nur recht einfache Öle verwendet hat, und die Dichtungen deshalb schon ziemlich ausgetrocknet sind, der gibt einfach mal eine EXTRA-Portion guter Pflege-Substanzen dazu. Z. B. in Form von Wynns "Ölleckstop".

Apropos: Die "Maxlife"-Öle von Valvoline kann man genauso vergessen wie jedes andere welches "speziell" für ältere Motoren gedacht ist. Diese Öle sind ein reiner Marketing-Gag und so notwedig wie ein Kropf. Ein älterer Motor stellt auch keine anderen Anforderungen an dem Schmierstoff wie ein neuer.

Sondern soll ein gutes Motorenöl den Motor vor mechanischem Verschleiß, vor Korrosion und eben auch vor schädlichen Ablagerungen schützen. Und das eben immer über das GESAMTE Wechselintervall. Und das es auch eine gute Dichtungsverträglichkeit haben soll, versteht sich von selbst. Und wenn es wie die empf. diese auch noch pflegt, und bis ins hohe Alter intakt hält, dann ist alles wunderbar.

Und diese Anforderungen sind eben ganz am Anfang genau die gleichen, wie 15 Jahre und 300tkm später auch! Warum sollte sich denn da was ändern? Und wenn man immer ein echtes Spitzenöl verwendet, dann findet auch kaum ein Verschleiß statt und wird der Motor alles andere am Fahrzeug überleben!

Gruß

P. S. Für ausführlichere Infos zum Thema bitte diesen Thread ansehen, weil ich weder Zeit noch Lust habe hier nochmal alles von vorne zu erklären:

http://www.motor-talk.de/showthread.php?...

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27 Antworten

Hi,

also für mich gibt es nur das 10W40 von Motul.Super Öl !!!! Mein B4 hat eine Laufleistung von über 250000 km runter und der Verbrauch ist MINIMAL !!! Je nach Fahrweise schütte ich zwischen den Inspektionsintervallen von 15000 km 1/8 bis 1/4 L rein.

Gruß

B4-Fan

am 15. Januar 2006 um 22:58

hallo

ich fahre einen C4 2,8 Quattro und kippe immer das Castrol Magnatec 10W40 rein. Man bedenke das mein Motor ca. 1 L pro 2000 km frisst. Den Ölwechsel mache ich bei 10-15 tkm. Passt das oder tuhe ich meinem Motor damit nichts gute. Laufleistung liegt bei 315 tkm aber er erreicht immer noch so ca. 240 laut Tacho. Öldruck liegt bei 80 C immer bei 5 bar und im Lerrlauf so bei 2-3. Passt doch auch oder?

Zitat:

Original geschrieben von michi22

hallo

ich fahre einen C4 2,8 Quattro und kippe immer das Castrol Magnatec 10W40 rein. Man bedenke das mein Motor ca. 1 L pro 2000 km frisst.

Hi !

Also 1 ltr. auf 2000km soll laut AUDI ja noch nochmal sein, ich würde mir da aber schon Gedanken machen...Werden andere sicher wieder anders sehen aber es ist nun mal meine Meinung.

Was Du vielleicht einmal versuchen solltest, wäre ein Wechsel auf ein anderes Öl. Gerade die vollsyn.Öle zeichnen sich durch einen niedrigen Verdampfungsverlust aus, das schon einiges bewirken kann im Hinblick auf einen solchen Ölverbrauch.

Denn das 10W40 ist ja lediglich ein mineralisches (Magnatec GTX3, GTX5) oder ein HC-Öl (GTX 7, GTX9).

Da kann man natürlich keine Wunder erwarten.

Wenn der Motor sonst keinen Ölverlust hat (tropfendes Öl), dann könnte man vor dem Umstieg über eine Motorreinigung nachdenken. Sollte der Motor allerdings schon einige leicht undichte Stellen haben, würde ich davon allerdings abraten.

Grund des ganzen wäre, dass durch die Motorreinigung die meisten Ablagerungen gelöst werden, die durch die langjährige Verwendung (315.000km) qualitativ nicht so hochwertigen Öls entstanden sind. Teile davon können auch die Additive des vollsyn.Öl übernehmen aber eben nicht alles und wenn, dann nur über einen sehr langen Zeitraum.

Das hätte wiederum den Nachteil, dass das neue Öl gleich wieder recht verschmutzt werden würde.

Ob nun eine Innenreining angebracht ist oder nicht, kann man schlecht beurteilen. Ist der Motor mechanisch okay, dann wäre es sicherlich vorteilhaft.

Anschließend dann ein gutes vollsyn.Öl einfüllen und der Ölverbrauch sollte geringer werden.

Sehr gute vollsyn.Öle wären die Mobil1-Öle (0W40,5W50) das LiquiMoly Synthoil, und für ältere Motoren auch das Maxlife von Valvoline (als 5W40 !).

Gruß

browi

am 16. Januar 2006 um 22:24

wie macht man so eine Motorreinigung von innen?

Wie schaut es mit diesen Ölen aus:

CASTROL RS 0W40

Castrol RS 10W-60

Welches von diesen beiden wäre besser? Was sind die Unterscheide zwischen den beiden?

Werde ich irgendeinen Unterschied merken oder wird das einfach nur die Lebesdauer des Motors verlängern?

am 16. Januar 2006 um 22:45

ich will ja gar nicht schreiben, doch ich muss es jetzt mal. Diese Ablagerungen sind es, die den Motor dicht halten. Die dichtungen werden durch neues öl wieder schön sauber, und alle freuen sich, nur die eine Dichtung die kaputt ist, die freut sich nicht, die sifft nämlich dann.

Kipp 10W40 rein und du hast deine ruhe. Diese ganzen High Performance Öle sind nicht für den Audi 80 entwickelt worden, der läuft mit 10W40 und 15W40 wunderbar.

am 16. Januar 2006 um 23:00

5W 40??

 

Hallo,

ich habe bei meiner Audi-Werkstatt mal nachgefragt,

ob 5W 40 für den Motor (Lebensdauer) nicht besser wäre,

jedoch haben sie mir davon tunlichst abgeraten, zu dem Zeit-

punkt als mein 80er gebaut wurde (1988) gab es noch kein

5W 40, das heißt der Motor ist für 10W 40 ausgelegt. Sogesehen

sind sämtliche bedenken auszuschließen. Unabhängig davon hat mir ein KFZ-Meister gesagt, daß für solche Motoren sogar 10W 40 besser ist, und bei einer Laufleistung über 100.000km kann man bei keinem Motor mehr bedenken haben, daß er von einem anderen Öl schaden nimmt (solange das kein Salatöl ist, ;-) )

Gruß, Daniel

am 16. Januar 2006 um 23:05

Nur mal so am rande: Ich habe einen 100 nich einen 80.

Naja dann werd ich mal lieber beim 10W40 bleiben bevor es dann überall sifft.

Guten Morgen !

Also manchmal fragt man sich echt warum man hier noch schreibt...15W40 oder 10W40 sind

@ John Connor

Ich hatte in meinem letzten Posting bereits geschrieben das es natürlich ein gewisses Risiko mit sich bringt bei einem Motor mit über 300.000km auf ein vollsyn.Öl zu wechseln, da die Dichtungen tatsächlich schon angegriffen sein könnten.

Das Du wohl immer bei Deinem Mineralöl bleiben wirst, habe ich ja nun schon mehrfach zu hören bekommen und das kannst Du auch gerne so machen, allerdings frage ich mich ob das die Antwort auf alles sein kann...

Denn warum sitzen die Dichtungen denn überhaupt dicht ? Weil sie durch Ablagerungen im Öl verdreckt worden sind. Und diese Ablagerungen entstehen nun einmal bei der Verwendung von einfachen Mineralöl wesentlich stärker als bei vollsyntetikölen. Das kann man drehen und wenden wie man will, ist aber so...

Von daher finde ich Aussagen wie : "Mein 15W40 ist super, da leckt gar nichts raus..." mehr als fraglich...Denn hätte man die ganzen Jahre was vernünftiges genommen, hätte man das Problem mit verdrecken Dichtungen heute gar nicht.

 

@ John Connor

@ mmd345

Und das hat auch nix damit zu tun das es früher evt. keine 5W oder 0W-Öle gegeben hat...

Denn was soll den da passieren ? Ach ja, die sind ja alle so dünn, stimmts ?

Dann nochmal ein kleiner Denkanstoß :

Ein 15W40 und ein 0W40 haben alle ein 40er-Viskositätsklasse. Das bedeutet, dass sie bei 100 Grad ALLE DIE GLEICHE VISKOSITÄT haben, also gleich DÜNN sind. Ledigleich bei niedrigen Temperaturen (ausgedrückt durch die 0 bzw. die 15) ist ein 0W-Öl dünnflüssiger...

ABER : Ein kaltes 0W-Öl ist immer noch um ein vielfaches DICKER als ein warmes 15W40.

Und nun würde ich echt gerne wissen warum ein kaltes, dickes 0W-Öl aus den Dichtungen fließen soll und ein warmes, dünnes 15W-Öl nicht ? Bin gespannt auf Antworten...

 

Um das nochmal zu unterstreichen : Ich will hier keinem was böses oder jemanden überreden aber manche der Aussagen die man hier so oft liest, gehören echt in den Bereich "Urban Legends"...Ich kenne mich halt ein bisschen mit der Materie aus (hatte auch mal ne zeitlang beruflich mit einer ähnlichen Materie zu tun), bin aber trotzdem für Korrekturen usw. meiner Postings offen, solange sie definitiv korrekt sind und nicht anhand irgendwelcher Behauptungen ohne Beweis passieren.

Und : Das finde ich übrigens auch immer sehr witzig :)

Beim Thema Öl wird sich ja grundsätzlich auf die Meinung des örtlichen KFZ-Meisters verlassen :) Das ist dann ja auch oft derjenige, der bei anderen Behauptungen teilweise völlig falsch lag. Frage mich nur woher das kommt...

Ich selber kenne einige KFZler und die haben idR auch nicht viel mehr Ahnung als andere...

Daher wäre ich bei sowas immer vorsichtig...

@ michi22

Bleib Du mal bei Deinem 10W40. Istz vermutlich bei einem Motor mit einer solchen Kilometerleistung nicht das schlimmste...Jedenfalls immernoch besser als ein 10W60 einzufüllen...(auch wenn sicherlich gleich wieder der erste "losbellen" wird *g*)

Gruß

browi

am 17. Januar 2006 um 12:12

Ein KFZmeister weiß von Motorenölen genausoviel wie ein ausgelernter Azubi, wer das nicht glaubt, soll gerne an einer Berufsschule die Lehrpläne vergleichen.

Zitat:

Original geschrieben von Mr.AVANT

...genausoviel wie ein ausgelernter Azubi

Passender wäre da - genauso WENIG!

Für die, welche immer noch meinen, dass ein 10W-40er u. 15W-40er grundsätzlich dickflüssiger als ein 0/5W-40er wäre (bzw. ein 0/5W-40er grundsätzl. dünnflüssiger), hier mal einige Zahlen:

0W, 5W, 10W u. 15W sagen etwas über die dynamische Visko bei tiefen Minusgraden aus. Darüber wie es sich bei Betriebstemperatur verhält aber überhaupt NICHTS, wenn es ein MEHR-Bereichsöl ist. Darüber gibt die zweite Zahl eine ungefähre Auskunft.

Will es ein XW-40er sein, dann MUSS die kinematische Visko bei 100° C zwischen 12,5 bis max. unter 16,3 mm2/s liegen. In der Praxis liegen solche meistens um die 14. Und wenn es sich um eins mit ACEA A3/B3/B4 o. C3-Einstufung handelt, also um eins OHNE abgesenkten HTHS, dann muß auch die HTHS-Visko bei 150° noch bein MIN 3,5 mPas liegen.

Bei tiefen Minusgraden sind die Unterschiede gewaltig. Da wo man ein 15W-XX schon mit dem Messer schneiden kann, läuft ein 0W-XX der Ölpumpe noch von selbst zu.

Bei der gleichen Temp. und im selben Motor, wo es mit einem 0W-XX gerade mal rund 2 Sekunden dauert, bis auch die letzte Schmierstelle mit ausreichend Ölnachschub versorgt wird, bzw, überhaupt versorgt wird, und der Ölkreislauf richtig funktioniert, dauert das mit einem 15W-XX rund 50 Sekunden! (nicht 5, sondern 50)

Selbst bei plus 1 Grad liegen 15W-40er noch bei rund 1.500. 10W-40er bei rund 1.000, 5W-40er bei rund 750 u. 0W-40er bei rund 500 mm2/s.

Bei 100° liegen die aber eben ALLE nur noch bei rund 14 mm2/s. Das ist deshalb so, weil 0W-40er ein sehr viel besseres Temperatur-/Viskositäts-Verhalten (einen höheren VI) haben. Also mit zunehmender Temp. weniger ausdünnen. Und genau dehalb müssen diese bei sehr niedrigen Temp. auch nicht so arg zäh sein, um bei hohen nicht (zu) dünnflüssig zu werden.

Der 30er Bereich geht übrigens von 9,3 bis unter 12,5, der 50er von 16,3 bis unter 21,9 u. der 60er von 21,9 bis unter 26,1 - immer bei genau 100° C.

Generell und auch bei Betriebstemp. sehr niedrigviskose Öle sind nur solche mit abgesenkter HTHS-Visko. Solche werden bei uns (in Europa) entweder nach A1/B1, A5/B5 oder der neuen C1 o. C2 eingestuft. Bei solchen nach der A1/B1 würde bereits ein HTHS von nur 2,6 ausreichen. Bei den anderen Normen (A5/B5/C1/C2) muß der min. 2,9 betragen. In jedem Fall liegt der bei solchen immer UNTER 3,5. In der Praxis meist bei genau 3,0. Die VW-LLII-Öle sind z. B. solche. Also solche nach der VW 503 00, 506 00 u. 506 01.

Ein 0/5W-30er mit einer Freig von MB ist dagegen IMMER eins OHNE abgesenktem HTHS. Also eins mit A3/B3/B4 o. C3-Profil. Solche 0/5W-30er liegen bei 100° auch schon bei rund 12mm2/s. Also nur knapp unter dem 40er Bereich. Und wenn man sich die o. g. Unterschiede bei nur plus 1° mal vor Augen führt, dann kann man sich auch besser vorstellen, welch geringer Unterschied 12 u. 14 sind!

Oder kurz gesagt: Z. B ein 15W-40er ist nur beim Kaltstart zäher als ein z. B. 0W-40er, und hier sogar sehr viel zäher. Und auch noch während der Warmlaufphase. Bei Betriebstemperatur dann aber NICHT mehr!

Außerdem ist es völliger Unsinn, dass Ablagerungen einen Motor dicht halten würden und der durch das spätere Beseitigen von diesen undicht würde. Wie sollte denn das gehen?

Besonders Radialwellen-Dichtringe mögen Ablagerungen überhaupt nicht, weil diese den Dichtring daran hindern richtig zu funktionieren. Elastomer-Dichtungen werden undicht, wenn und weil sie mit der Zeit verhärten u. schrumpfen. Und bei Wellen-Dichtungen (also wo eine Welle durch geht), kommt noch ein evtl. mechanischer Verschleiß hinzu. Und eben wie schon erwähnt können auch Ablagerungen diesen zum Ausfall bringen, weil der dann nicht mehr richtig funktionieren kann, wenn starke Ablagerungen an den Dichtlippen vorhanden sind.

Mit einem hochwertigen Öl bleiben die Dichtungen einmal wie der gesamte Motor sauber, verhärten diese nicht, weil solche auch Pflegemittel für die Elastomere enthalten, welche die imprägnieren und geschmeidig halten und Wellendichtringe eben wie auch der gesamte Motor sehr gut vor mech. Verschleiß geschützt werden.

Dass ein solches aber sogar bewirken würde, dass eine Elastomerdichtung DESHALB ausfallen würde, das könnt ihr genauso schnell wieder vergessen, wie euch das eingefallen ist!

Es gibt nur eine Art von Öl, welche den Elastomeren schadet. Das sind spezielle Rennsport-Öle auf Carbonsäure-Ester-Basis. Das sind solche Öle, welche für den Alltags-Einsatz weder gedacht noch geeignet sind und deshalb auch über keinerlei Freigaben verfügen.

Zu einem dauerhaften, erhöhten Ölverbrauch (NICHT Ölverlust nach außen), kann das spätere Entfernen von Ablagerungen an der Mechanik NUR DANN führen, wenn der Motor insgesamt eh bald im "Eimer" ist, und auch die Ringnuten an den Kolben schon ein zu großes HÖHEN-Spiel haben.

Wird hier dann auch der Ringbereich wieder richtig gereinigt, dann wird durch das abwechselnde Anliegen der Ringe in den Nuten (oben und unten) das Öl regelrecht in den Brennraum gepumpt. Und zwar HINTER den Ringen vorbei durch die Nuten hindurch - was vorher starke Ablagerungen auch in den Ringnuten selbst verhindert haben.

Aber nur DANN und nur DESHALB kann das spätere Entfernen von Ablagerungen zu einem höheren Ölverbrauch als vorher eh schon führen.

Hätte man aber immer ein gesscheites Öl verwendet, dann wäre das NICHT der Fall, sondern der Motor immer noch topfit. Und ist es noch nicht so schlimm, bzw. haben die Ringe wenigstens noch kein zu großes Höhenspiel, dann verbraucht der Motor anschließend NICHT nur nicht mehr, sondern deutlich weniger Öl als vorher.

Besonders gute und universell einsetzbare Öle (inkl. in den meisten Ferraris) sind folgende:

* Mobil 1 0W-40 (und für allerhöchste Belastungen Mobil 1 5W-50)

* Megol Super Leichtlauf 5W-40 v. Meguin (ist das gleiche wie das Liqui Moly Synthoil High Tech; Meguin ist der Hersteller von diesem; LM stellt selbst KEINE Schmierstoffe her)

* TITAN SuperSyn SAE 5W-40 von Fuchs Petrolub

Und wenns denn unbedingt ein 10W-40er sein soll:

* TITAN CARAT MC SAE 10W-40 auch von Fuchs (das mit der "universellen" Einsetzbarkeit gilt hier aber nur mit Einschränkungen, obwohl das ein sehr gutes unter den 10W-40ern ist)

Und wer den Elastomer-Dichtungen etwas besonders gutes tun will, bzw. wer bisher immer nur recht einfache Öle verwendet hat, und die Dichtungen deshalb schon ziemlich ausgetrocknet sind, der gibt einfach mal eine EXTRA-Portion guter Pflege-Substanzen dazu. Z. B. in Form von Wynns "Ölleckstop".

Apropos: Die "Maxlife"-Öle von Valvoline kann man genauso vergessen wie jedes andere welches "speziell" für ältere Motoren gedacht ist. Diese Öle sind ein reiner Marketing-Gag und so notwedig wie ein Kropf. Ein älterer Motor stellt auch keine anderen Anforderungen an dem Schmierstoff wie ein neuer.

Sondern soll ein gutes Motorenöl den Motor vor mechanischem Verschleiß, vor Korrosion und eben auch vor schädlichen Ablagerungen schützen. Und das eben immer über das GESAMTE Wechselintervall. Und das es auch eine gute Dichtungsverträglichkeit haben soll, versteht sich von selbst. Und wenn es wie die empf. diese auch noch pflegt, und bis ins hohe Alter intakt hält, dann ist alles wunderbar.

Und diese Anforderungen sind eben ganz am Anfang genau die gleichen, wie 15 Jahre und 300tkm später auch! Warum sollte sich denn da was ändern? Und wenn man immer ein echtes Spitzenöl verwendet, dann findet auch kaum ein Verschleiß statt und wird der Motor alles andere am Fahrzeug überleben!

Gruß

P. S. Für ausführlichere Infos zum Thema bitte diesen Thread ansehen, weil ich weder Zeit noch Lust habe hier nochmal alles von vorne zu erklären:

http://www.motor-talk.de/showthread.php?...

am 22. Januar 2006 um 15:06

sehr interessant, das zu lesen. Ich bleib trotzdem bei 15W40....

Darfst Du ja auch. Nur sollst Du das halt nicht machen, weil Du meinst, dass ein 15W-40er sogar besser wäre. Oder eben ein 0/5W-40er generell dünnflüssiger als ein solches wäre. Was ja de Fakto nicht stimmt, sondern bei sehr hohen Temp. ab ca. 120 ° dann sogar genau anders herum ist.

Ein hochwertiges 0/5W-40er ist selbst dem besten unter den 15W-40ern haushoch überlegen - und zwar in ALLEN Punkten.

Schützt den Motor sowohl beim winterlichen Kaltstart wie auch bei hoher Dauerbelastung im Hochsommer SEHR viel besser vor mech. Verschleiß. Und eben auch sehr viel besser und vor allen auch länger vor Korrosion u. schädlichen Ablagerungen. Außerdem wird der Motor damit nicht nur nicht eher undicht, sondern bleiben die Elastomer-Dichtungen mit so einem sogar seeehr viel länger intakt.

Verwedest Du trotzdem ein einfaches 15W-40er, dann ist das o. k. und Deine Entscheidung. Nur sollte Dir halt klar sein, dass das die sehr viel schlechtere Wahl ist.

Ein Motor der nicht sonderlich anspruchsvoll ist, was das Motorenöl betr., der kann ja auch mit einem solchen eine ganze Weile durchhalten. Nur sollte man ein einfaches dann wenigstens eher in kürzeren Intervallen wechseln.

Einem anspruchsvolleren Motor würde das aber auch nichts helfen, wenn das Öl hier dann generell und von vornherein überfordert ist. Und auch einem weniger anspruchsvollen Motor tut ein hochwertiges gut und lebt der mit so einem länger und läuft der damit auch besser!

Etwas schlechteres als das empf. 10W-40er v. Fuchs würde ich allerdings in keinem Motor verwenden. Das ist auch ein echtes "Leichtlauf-Öl" Also nicht nur eins, welches sich so nennen darf, weil es wenigstens ein 10W-XX ist. Sondern weil das auch reibwertvermindernde Additive enthält, was auch unter den 10W-40ern NICHT selbstverständlich ist (und bei einem einfachen 15W-40er NIE).

Meine Info sollte auch nicht dazu dienen, jemanden zu etwas zu überreden. Sondern wollte ich damit lediglich einige Märchen ausräumen, welche leider nach wie vor zu diesem Thema verbreitet werden.

Gruß

am 8. Januar 2007 um 10:14

edit

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