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Was sind die Gründe für einen Radbolzenabriss ?

Themenstarteram 1. April 2021 um 18:14

Hallo.

Ich denke, hier ins Hyundai Unterforum brauche ich erst gar nicht anfragen und zum Modell ix20 erst recht nicht, da ist mit Verlaub zu wenig los. Vielleicht kommen wir ja hier zu einem Ergebnis. In 40 Jahren habe ich meine Sommer/Winterreifen selbst gewechselt, gab nie Probleme. Kann Zufall sein, seit 4 Jahren lasse ich wechseln und es wurden insgesamt 3 Bolzen beim lösen abgerissen. Die Begründungen konnten unterschiedlicher nicht sein. Einmal hieß es, die Bremsscheibenhitze übertrüge sich auf die Bolzen, was dann zu einer Ausdehnung des Gewindes geführt hätte. Ein anderer verneinte dies. Was meint ihr, woran liegt das?

Gruß

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118 Antworten
am 2. April 2021 um 12:04

...du unterschätzt massiv die Wirkung von Schmiermitteln, wie deinem Fett.

Zitat:

@gast356 schrieb am 2. April 2021 um 14:04:56 Uhr:

...du unterschätzt massiv die Wirkung von Schmiermitteln, wie deinem Fett.

Keineswegs, unter dem Druck, der in einem fest verschraubten Gewinde entsteht, ist die Schmierwirkung stark reduziert.

Zudem sind auch neue Schrauben nicht immer ölfrei. Viele Radschrauben bei älteren Fahrzeugen sind durch aus dem Lager geschleudertes Schmiermittel fettig und lösen sich nicht. Nur bei neueren Fahrzeugen sind die Radlager so dicht, dass eher das Rostproblem auftritt.

Zitat:

@SETRAundMACAN schrieb am 2. April 2021 um 13:27:38 Uhr:

Zitat:

@Rostpopel schrieb am 2. April 2021 um 13:14:24 Uhr:

Da sich die Schraube am Konus festzieht würde ich den gerade nicht fetten, auch sollte man beachten, daß Fettfeuchte Schrauben ein geringeres Anzugsmoment benötigen, um auf die gleiche Zuglast zu kommen.

Deshalb schrieb ich ‚eine Spur Fett‘ und nicht ‚fettfeucht‘.

Wichtig ist, dass die Schraube ohne Widerstand auch über den normalen Schraubbereich hinaus freigängig ist.

Radschrauben lösen sich im Betrieb z.B. dadurch, dass das Gewinde nur bis zum ursprünglichen Sitz freigängig war. Wird diese dann erneut festgezogen, mißt der Drehmomentschlüssel das Anzugsmoment plus der gleichzeitig einsetzenden Klemmung im Gewinde durch den Rost oder eine Beschädigung des Gewindes. Das Ergebnis ist eine vermeintlich festsitzende Schraube mit zu wenig Anpressdruck.

Räder können sich so losarbeiten und zerstören den Konus und fliegen im schlimmsten Fall weg.

Da mehr Fett sich ebenso platt drückt wie wenig Fett, ist kein Unterschied hinsichtlich des Kraftschlusses gegeben.

Zitat:

@hjluecke schrieb am 2. April 2021 um 14:29:08 Uhr:

Da mehr Fett sich ebenso platt drückt wie wenig Fett, ist kein Unterschied hinsichtlich des Kraftschlusses gegeben.

Ja, und da in Schraubenverbindungen sehr hohe Anpresskräfte pro qmm auftreten wird das Schmiermittel fast vollständig verdrängt, es soll eigentlich nur die Fressneigung unterdrücken.

Man kann (und muss in bestimmten Fällen) aus der Gewindeschmierung eine richtige Wissenschaft machen.

https://www.klueber.com/.../

Wer es möchte, kann sich da das richtige Schmiermittel raussuchen. Keramikpaste tut es bestimmt auch.

Zitat:

@BMW-X1-Fan schrieb am 2. April 2021 um 10:51:38 Uhr:

Hallo

Das mit dem Fett würde ich nicht machen.

Siehe hier: https://praxistipps.focus.de/...fetten-das-muessen-sie-beachten_107692

Zitat:

@BMW-X1-Fan schrieb am 2. April 2021 um 10:51:38 Uhr:

Zitat:

@Warsteiner60 schrieb am 2. April 2021 um 10:12:02 Uhr:

ich selbst würde mich als "Nur-Betanker" bezeichnen, der von der "Hardware" so gut wie keine Ahnung hat, aber eure Antworten konnte ich gut unterbringen. Ich glaube auch nicht (mehr) an das Märchen mit der Gewindeausdehnung, sondern Rost ist in der Tat eine plausible Erklärung, obwohl es sich um Stehbolzen mit Hutmuttern handelt.

Dass sich die Werkstätten, vor allem bei Saisonalen Terminen nicht die Zeit nehmen, sich die Bolzen mal genauer anzusehen, mit etwas Fett zu hantieren, ist in der Tat sehr enttäuschend. Jetzt muss ich extra nach Hyundai fahren, die bereits bestellte Hutmutter abholen, und dann muss er noch den halben Stehbolzen herausdrehen und einen Neuen einsetzen. Wird mich bestimmt mit allem drum und dran wieder um die 50 € kosten.

Bin zwar nicht mehr der Jüngste, aber ich werde es nächstes mal wieder selbst machen und vor allem den Tipp mit dem Fett beherzigen.

Ich würde trotzdem einfetten, es gibt auch hitzebeständiges Fett. Bei gleichen Anzugsmoment sitzt die Felgen unterschiedlich fest.

Oder eben Gewindedichtung

Screenshot-20210402
Themenstarteram 2. April 2021 um 14:17

Zitat:

@RSspeedy schrieb am 1. April 2021 um 20:49:38 Uhr:

Wenn der Radbolzen keine minderwertige Materialqualität hat

Und genau das weiß ich eben nicht, ob man einem Koreaner perse eine minderwertige Materialqualität unterstellen kann. Ich nehme es beinahe an. Auch wenn es sich oberflächlich anhört. das gleiche denke ich über Dacia schon lange. Irgendwo muss der Preis ja stecken. Apropos Hyundai Qualität und ich geh` mal kurz ins offtopic. Es ist bei meiner neuen KFZ-Werkstatt Sitte, den Wagen nach einer Inspektion durch die Waschstraße zu fahren. Ich wäre fast vom Glauben abgefallen, als ich die zahllosen Bürstenspuren auf dem Lack gesehen habe. Ich wasche ihn nämlich genau aus diesem Grund ausschließlich in der Waschbox. Also ab zum Aufbereiter, um den Lack wieder aufzumöbeln zu lassen. Seit dem machen die es auch nicht mehr auf meinen Wunsch hin.

Ich werde die Reifenwerkstatt jedenfalls nicht mehr anfahren, sondern meine Inspektionswerkstatt für den Reifenwechsel. Mit denen kann man wenigstens vernünftig reden.

 

Zitat:

@SETRAundMACAN schrieb am 2. April 2021 um 14:42:39 Uhr:

Zitat:

@hjluecke schrieb am 2. April 2021 um 14:29:08 Uhr:

Da mehr Fett sich ebenso platt drückt wie wenig Fett, ist kein Unterschied hinsichtlich des Kraftschlusses gegeben.

Ja, und da in Schraubenverbindungen sehr hohe Anpresskräfte pro qmm auftreten wird das Schmiermittel fast vollständig verdrängt, es soll eigentlich nur die Fressneigung unterdrücken.

Man kann (und muss in bestimmten Fällen) aus der Gewindeschmierung eine richtige Wissenschaft machen.

https://www.klueber.com/.../

Wer es möchte, kann sich da das richtige Schmiermittel raussuchen. Keramikpaste tut es bestimmt auch.

Es wird daraus keine Wissenschaft gemacht, obwohl wissenschaftlich erwiesen ist, dass von dem Fetten der Radbolzen abzusehen ist. Selbst habe ich während meinen ca. 55 Jahren, in denen ich Auto fahre und grundsätzlich selbst Winter- und Sommerräder gewechselt habe, habe ich noch nie ein Problem mit den Radbolzen gehabt, wenn nicht zwischenzeitlich eine sog. Fachwerkstatt die Räder ab und wieder angeschraubt hat. Dann ist es auch schon vorgekommen, dass ich die Radbolzen mittels Verlängerungsrohr lösen musste, weil sie einfach zu fest angezogen waren. Nur abgerissen habe ich noch keinen Bolzen.

Zitat:

@hjluecke schrieb am 2. April 2021 um 16:44:25 Uhr:

 

… Selbst habe ich während meinen ca. 55 Jahren, in denen ich Auto fahre und grundsätzlich selbst Winter- und Sommerräder gewechselt habe, habe ich noch nie ein Problem mit den Radbolzen gehabt, wenn nicht zwischenzeitlich eine sog. Fachwerkstatt die Räder ab und wieder angeschraubt hat. Dann ist es auch schon vorgekommen, dass ich die Radbolzen mittels Verlängerungsrohr lösen musste, weil sie einfach zu fest angezogen waren. Nur abgerissen habe ich noch keinen Bolzen.

Ich hab in meinen über 40 Jahren, in denen ich Autos nicht nur fahre, sondern auch repariere, einen Radbolzen selbst abgerissen. Dies war für mich überraschend, da der Wagen erst 5 Jahre alt war, aber eben Ganzjahresreifen hatte.

Die Radbolzen waren wohl bei der Produktion furztrocken eingesetzt worden und dann festgerostet, kannte ich vorher gar nicht.

Ab dann hab ich immer auf Freigängigkeit geachtet und ‚leicht gefettet‘, das hat der Wagen dann noch weitere 10 Jahre und 200000km gut mitgemacht.

Der zweite Wagen hat parallel die gleiche Behandlung ca. 400000km gut überstanden.

Bei meinem jetzigen Wagen hab ich ebenfalls die Tendenz zum Festrosten festgestellt und rechtzeitig reagiert.

Was die Gewindedichtung macht, weiß ich nicht, aber vielleicht ist das wirklich besser als Fett, denn das nehme ich, weil es gerade da ist.

Letztes mal hab ich Kupferpaste genommen, weil ich die gegen das Festsetzen der neuen Bremsscheiben ohnehin verwendet hab. Vielleicht ist das besser, ich werde das sehen.

Wichtig ist die Freigängigkeit der Gewinde auch über den Montagepunkt hinaus.

Feste Radbolzen nach einem Werkstattbesuch hatte ich auch mal, das ist aber schon lange her. Keine Ahnung, was die Burschen da treiben .

Hier wird viel Unfug geschrieben. Leider auch in der Praxis. Laut Volkswagen dürfen die Schrauben nicht geschmiert werden. Es gibt Tabellen, wo man den Anzugdrehmoment von Schrauben im trockenen, nassen, geschmierten Zustand findet. In jedem guten Tabellenbuch zu finden. Dient einfach einmal zum Vergleichen.

Nun will ich nicht über Tage über dies eigentlich banale Thema diskutieren, aber grundsätzlich gilt - und das ist wissenschaftlich belegt -, dass das Gewinde von Radbolzen/ Schrauben nicht einzufetten sind. Letztlich muss aber jeder selber wissen was er tut und wie er da zurecht kommt. Es kann hier ja nicht so schwer sein Schrauben/ Muttern anzuziehen und auch wieder zu lösen. Die Leute, die nicht das rechte Gefühl in den Händen/ Armen haben, sollte dann lieber einen Drehmomentschlüssel benutzen. Ich brauche so etwas nicht, und bin sehr gut so zurecht gekommen.

Im Übrigen soll Kupferpaste bei neuzeitigen Pkw's auch nicht verwendet werden. Es könnt da zu Problemen mit der Elektronik kommen.

Zitat:

@hjluecke schrieb am 2. April 2021 um 20:46:54 Uhr:

… Die Leute, die nicht das rechte Gefühl in den Händen/ Armen haben, sollte dann lieber einen Drehmomentschlüssel benutzen. Ich brauche so etwas nicht, und bin sehr gut so zurecht gekommen.

Im Übrigen soll Kupferpaste bei neuzeitigen Pkw's auch nicht verwendet werden. Es könnt da zu Problemen mit der Elektronik kommen.

Ein Drehmomentschlüssel macht schon Sinn und gibt Sicherheit, aber man kann die Räder auch nach Gefühl festziehen, so genau ist das doch alles nicht. Bei teuren Alufelgen bin ich da aber eher vorsichtig.

Statt Kupferpaste besser Keramikpaste nehmen. Bei mir hatte die ‚Fachwerkstatt‘ beim vorhergehenden Wechsel Kupferpaste an den Bremsscheiben verwendet, und das so üppig, dass es für die neuen Scheiben plus die Radbolzen gereicht hat :confused:

Am besten man macht alles selbst, dann weiß man wenigstens hinterher, wer Schuld hat ;)

Zitat:

@SETRAundMACAN schrieb am 2. April 2021 um 21:12:54 Uhr:

Zitat:

@hjluecke schrieb am 2. April 2021 um 20:46:54 Uhr:

… Die Leute, die nicht das rechte Gefühl in den Händen/ Armen haben, sollte dann lieber einen Drehmomentschlüssel benutzen. Ich brauche so etwas nicht, und bin sehr gut so zurecht gekommen.

Im Übrigen soll Kupferpaste bei neuzeitigen Pkw's auch nicht verwendet werden. Es könnt da zu Problemen mit der Elektronik kommen.

Ein Drehmomentschlüssel macht schon Sinn und gibt Sicherheit, aber man kann die Räder auch nach Gefühl festziehen, so genau ist das doch alles nicht. Bei teuren Alufelgen bin ich da aber eher vorsichtig.

Statt Kupferpaste besser Keramikpaste nehmen. Bei mir hatte die ‚Fachwerkstatt‘ beim vorhergehenden Wechsel Kupferpaste an den Bremsscheiben verwendet, und das so üppig, dass es für die neuen Scheiben plus die Radbolzen gereicht hat :confused:

Am besten man macht alles selbst, dann weiß man wenigstens hinterher, wer Schuld hat ;)

Edit: Hier etwas zu Anzugsmomenten aus einem Fahrradforum, ‚geölt‘ oder ‚in Keramikpaste gewälzt’ würde ich jedoch für Radschrauben nicht empfehlen.

Über den Daumen gilt zur Gesamtreibungszahl von Schrauben wohl:

MOS2 gefettet: 0,08

Leicht geölt: 0,12

Mit Schraubensicherung: 0,14

Vielleicht hat da ja noch jemand bessere Angaben.

Fahrradforum?

Bei der Entscheidung „Fett oder nicht“ entscheidet man ganz sicher auch ob sich Schraubverbindungen von alleine wieder lösen oder nicht. Das sollte man immer mit berücksichtigen.

Trockene Gewinde und Konen besitzen eine „Hemmwirkung“ die neben der Vorspannung durch das korrekte Drehmoment verhindert, das sich die Schrauben von alleine wieder lösen.

Das ist bei der Berechnung und Konstruktion mit berücksichtigt worden.

Ansonsten bräuchte man andere Sicherungsverfahren gegen selbständiges lösen der Verbindung.

Verrostete Gewinde oder Konen sollten m.M. nach trocken mit der Drahtbürste gereinigte werden. Fett o.a. nur verwenden wenn’s explizit vorgeschrieben ist.

Zu fest angezogenen Schrauben/Bolzen sind irreversible Überstreckt und haben keine Elastizität mehr um die benötigte Vorspannung zu halten. Auch die Felgenlöcher verformen sich leicht beim festziehen und tragen zur korrekten und sicheren Vorspannung bei.

Zusätzlich muß so eine Verbindung auch noch durch Temperaturunterschiede „Atmen“ können ohne einerseits abzureißen oder die Vorspannung zu verlieren.

Zu dem Thema gibt’s hier aber schon einiges an Beiträgen mit allen möglichen Meinungen und Argumenten.

Unstrittig ist aber das die Vorgaben zu den Verbindungen keinesfalls Zufall sind sondern von Technikern mit Reserven berechnet wurden.

Man sollte sich also dran halten.

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