Wann ist ein Stop ein Stop-Schild?
Hallo zusammen,
mein Aussendienstler hat am WE einen Unfall in AT gehabt und behauptet felsenfest, er wäre im Recht. Ich sehe das anders.
Nachts, Ampel auf Blinklicht, er fährt an ein Stop-Schild, guckt und fährt los. Als er halb auf der Kreuzung ist, erwischt es ihn von links. Er sagt, er war schon "viel zu weit auf der Kreuzung, der andere ist Schuld". Ich sage: Stop-Schild ist Stop-Schild... der andere hat Vorfahrt und Du könntest ihn höchstens dranbekommen, wenn Du eine Geschwindigkeitsüberschreitung nachweisen kannst.
Was sagt ihr?
Grüße
Ben
Beste Antwort im Thema
Sehe ich genauso, auf den Bildern kann man gut erkennen das der Mini den Astra die Vorfahrt genommen hat, der Astra steht vorne weiter links als hinten, das bedeutet das der Astra noch versucht hat auszuweichen.
Die Geschwindigkeit wird wohl so aufgrund des geringen Schadensbildes unter 30 km/h gewesen sein.
Bei 70 km/h ( überhöhter Geschwindigkeit Innnerorts ) hätte sich der Mini einmal um die eigne Achse gedreht und der Astra hätte 20 m hinter dem Mini gestanden.
Zur Frage: " Wann ist ein Stop- Schild ein Stop- Schild"? Eigentlich immer 365 Tage im Jahr und 24h am Tag. Ostern, Weinachten und Sylvester auch😉
96 Antworten
Doch, da ist eins. Auf dem 4. Bild sieht man den Umriss hinter dem gelben Licht der Ampel.
Zitat:
@azrazr schrieb am 8. November 2016 um 18:33:46 Uhr:
Doch, da ist eins. Auf dem 4. Bild sieht man den Umriss hinter dem gelben Licht der Ampel.
Ja, jetzt hab ichs.
Danke
Moorteufelchen
Und selbst wenn die Vorfahrtslage komplett umgedreht gewesen wäre, es wäre immer der mit dem Stop-Schild derjenige, der Schuld hätte.
Ich hätte trotzdem nur zu gerne verstanden, was da passiert ist.
Weil - Stopschild überfahren und Crash-bauen ist relativ normal, und da gibt es nix zu leugnen. Der Mitarbeiter meint aber, er sei unschuldig. Nun gibt es zwei Möglichkeiten:
- er gibt seine Fahrerlaubnis freiwillig ab und geht solange zur MPU, bis er besteht (wird nie passieren)
- es gibt Informationen, die seine 100%-Schuld tatsächlich in Frage stellen. Solche Informationen habe ich hier noch nicht gelesen - meiner Meinung nach, fehlen sie - oder es gibt sie nicht.
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Die Missachtung des Stoppschildes ist grob fahrlässig (OLGKarlsruhe NZV 2003, 420.
Ein Vorfahrtsrecht gibt es nicht , sondern nur eien Vorfahrtberechtigung , wohl aber eine WARTEPFLICHT
WER IN EINE VORFAHRTSTRASSE EINBIEGT ODER SIE ÜBERQUEREN WILL , MUSS WARTEN . BIS DAS EINFAHREN OHNE GEFÄHRDUNG UND BEHINDERUNG DES BEVORRECHTIGTEN VERKEHRS MÖGLICH IST .
Als Definition wird angegeben :
Wenn die Fahrzeuge sich bedrohlich nähern oder die Fahrspuren der Fahrzeuge sich überdecken liegt ein Vorfahrtsfall vor.
Dein AT , wie du ihn nennst , hat genau das gesagt , was immer wieder zu hören ist ; ich war doch schon längst auf der Kreuzung . Das stimmt so nicht , der erste Anscheinsbeweis zeigt fast immer , er hat die Geschwindigkeit und den Abstand des Vorfahrtberechtigten nicht richtig eingeschätzt . Demzufolge hätte er warten müssen .
Ob er vorher das -Stoppschild - beachtet hat , also angehalten hat, ist für die Wartepflicht nicht von Belang .
Wartepflicht gilt für alle Fahrzeuge , Vorfahrtberechttigt sind auch alle , nur keine Fußgänger , denn die Vorfahrt nach § 8 STVO gilt nur an Kreuzungen und Einmündungen und nur für FAHRZEUGE .
Giovanni.
Zitat:
@giovannibastanza schrieb am 9. November 2016 um 15:39:50 Uhr:
(....)
Dein AT , wie du ihn nennst , hat genau das gesagt , was immer wieder zu hören ist ; ich war doch schon längst auf der Kreuzung . Das stimmt so nicht , der erste Anscheinsbeweis zeigt fast immer , er hat die Geschwindigkeit und den Abstand des Vorfahrtberechtigten nicht richtig eingeschätzt . Demzufolge hätte er warten müssen .
(...)
Das ist die eine Version. Wenn es dem so ist: AT zu MPU und erst wieder in ein Auto setzen, wenn er die MPU bestanden hat. Das kann der Arbeitgeber verlangen - Der Arbeitgeber MUSS sich sogar, laut DGUV V1, §7, Abs. 2, über die Befähigung des Mitarbeiters überzeugen.
Und wie sieht die Version aus: ich fahre mutterseelenallein in die Kreuzung ein, halte dabei Maulaffen feil, weil ich es nicht eilig habe, und es kommen zwei Wahnsinnige angeschossen, die mir in die Parade fahren?
Und wo ist das dritte Fahrzeug? Als Unfallbeteiligter hätte es halten müssen! Ich denke, das ist auch bei den Ösis so...?
Noch übler: ich will in die Kreuzung einfahren, und der Vorfahrtberechtigte blinkt nach rechts, UND verzögert? Ich fahre da um's verrecken nicht los, sondern warte ab (hat mir der Fahrlehrer so empfohlen, und er lag damit richtig). Na ja, war hier wohl nicht der Fall...
Zitat:
@azrazr schrieb am 9. November 2016 um 15:06:00 Uhr:
Ich hätte trotzdem nur zu gerne verstanden, was da passiert ist.Weil - Stopschild überfahren und Crash-bauen ist relativ normal, und da gibt es nix zu leugnen. Der Mitarbeiter meint aber, er sei unschuldig.
Ich glaube du interpretierst hier mehr rein, als es jemals gegeben hat.
Akzeptiere es einfach, es gibt eindeutige Unfälle und es gibt genug Leute, die sich trotzdem versuchen heraus zu reden. Irgendwie wissen die zwar, dass sie den Fehler gemacht haben, aber eingestehen tun sie es trotzdem nicht.
Ansonsten ist der Unfall doch recht eindeutig geschildert worden.
Der kongeniale Mitarbeiter fuhr den Mini, schaute nach links, entdeckte nur einen der rechts abbog (also in die Straße aus der er kam), vergewisserte sich aber nicht ausreichend, ob dahinter nun noch wer kommt. Fuhr los, dahinter kam einer (der vielleicht sogar tatsächlich einen leichten Schwenker um den Abbiegenden machte). Der bremste noch, so dass es unterm Strich nicht zu einem starken Zusammenprall kam. Beide haben noch eine leichte Ausweichbewegung gemacht, die in einem solchen Moment typisch ist. Dadurch kam es zu der Schrägstellung beider Fahrzeuge.
Ich vermute auch, dass der Mini den Opel schlicht übersehen hat bzw. nicht damit gerechnet hat, dass der Opel den Abbieger überholt.
Tut aber nix weiter zur Sache, da der Opel eindeutig Vorfahrt hatte.
Bei den kleinen Klatscher läge sogar die Vermutung nahe, dass nix passiert, wenn der Opel nicht bremst :-)
Aber hier haben wir es mit der typischen Situation zu tun - fahre ich los, bevor derjenige, der das Abbiegen angezeigt hat, komplett abgebogen ist, oder nicht? Die Meisten tun es. Das könnte die Einstellung des Mitarbeiters beeinflussen.
Fazit: dem Mitarbeiter einen Kurs zum Fahrsicherheitstraining spendieren.
Die Position der Autos ist meiner Meinung nicht eindeutig. Wenn der Opel vom Mini in der Seite getroffen wurde, hat er den Mini mitgerissen. Das veranlasst den AT zu behaupten, der Opel sei in ihn reingefahren.
Auch die Behauptung, er sei schon weit in der Kreuzung drin gewesen ist zwiespältig. Wenn er langsam fuhr - dann vielleicht ja. Wenn er jedoch schnell fuhr, dann absolut nein. Wenn er langsam gefahren wäre, wäre es auch nicht zum Crash gekommen. Es wäre wohl auch nicht zum Crash gekommen, wenn der AT beim Einfahren in die Kreuzung noch mal nach links schaut.
Was mir schier unglaublich erscheint: der AT sieht ein weiteres Fahrzeug rechts abbiegen, guckt nicht mehr, was auf der Straße sonst passiert, fährt zügig geradeaus los - und fühlt sich an einem Unfall unschuldig? Wenn es dem so ist, muss ihm jede Fahrbefähigung abgesprochen werden, er darf sich nie wieder in ein Dienstfahrzeug setzen. Und genau das mag ich nicht glauben , so - sorry - blöd kann jemand sein, der ein Dienstfahrzeug fährt? Vom Amateur-Opa-Sonntagsfahrer würde mich das nicht wundern. Wer aber ein Dienstfahrzeug fährt, muss schon einige km zurücklegen, damit sich das lohnt... Er müsste eine gewisse Erfahrung haben. Mit einem "Sorry Chef, da habe ich Mist gebaut" wäre die Sache gegessen. Mit einem "Chef, ich habe jemandem die Vorfahrt genommen, bin aber unschuldig" wird's bitter...
Wie Du das darstellst, was durchaus möglich ist, bzw. wahrscheinlich, stellt dieser AT hinterm Lenkrad eines Dienstwagens eine Gefahr für die Allgemeinheit dar.
Zitat:
@azrazr schrieb am 9. November 2016 um 16:26:51 Uhr:
Wie Du das darstellst, was durchaus möglich ist, bzw. wahrscheinlich, stellt dieser AT hinterm Lenkrad eines Dienstwagens eine Gefahr für die Allgemeinheit dar.
Weil er sich eher schlecht als recht (recht funktioniert hier halt aufgrund der Eindeutigkeit nicht) versucht heraus zu reden?
Ach komm, übertreib es nicht!
Zitat:
@azrazr schrieb am 9. November 2016 um 16:26:51 Uhr:
Wie Du das darstellst, was durchaus möglich ist, bzw. wahrscheinlich, stellt dieser AT hinterm Lenkrad eines Dienstwagens eine Gefahr für die Allgemeinheit dar.
Die Position der Autos ist meiner Meinung nicht eindeutig. Wenn der Opel vom Mini in der Seite getroffen wurde, hat er den Mini mitgerissen. Das veranlasst den AT zu behaupten, der Opel sei in ihn reingefahren.
Beide Fahrzeuge werden sich nahezu mit den Ecken getroffen haben, der Opel kam dann aber einfach etwas später zum Stehen.
Für mich sieht das aus, als wäre der Mini vor der B-Säule in den Opel gekracht, und wurde dann von der B-Säule mitgerissen. Diese Annahme beruht auf Bild 2, auf dem der rechte Kotflügel des Opel im sanften Laternenlicht unbeschädigt erscheint.
Das nehme ich an, weil ich einen ähnlichen Unfall hatte, die Dame hat mich auf Höhe des Vorderrades getroffen, und mein Auto sah GANZ anders aus.
Es war ein Peugeot 206 seitlich in meinen Golf VI. Mein Auto war vom Kotflügel bis zur B-Säule zunehmend eingedellt, dahinter dann wieder nur Kratzer... Aber das Tempo war beiderseits höher.
Wenn der Mini weiter vorne mit dem Opel zusammengekracht wäre, müsste also mehr Delle zu sehen sein. Es sieht aber schön glatt und rund aus.... Kann natürlich täuschen.
Zitat:
@azrazr schrieb am 9. November 2016 um 17:13:14 Uhr:
Für mich sieht das aus, als wäre der Mini vor der B-Säule in den Opel gekracht, und wurde dann von der B-Säule mitgerissen. Diese Annahme beruht auf Bild 2, auf dem der rechte Kotflügel des Opel im sanften Laternenlicht unbeschädigt erscheint.
Kann ich ehrlich gesagt, auf Grundlage der Fotos. nicht final beurteilen. Die geben einfach nicht genug her. Vielleicht ist der Mini tatsächlich nur sehr sanft beim Opel rein und es fast nichts passiert.
Ist am Ende aber auch egal.
Zitat:
@Jupp78 schrieb am 9. November 2016 um 18:12:31 Uhr:
Kann ich ehrlich gesagt, auf Grundlage der Fotos. nicht final beurteilen.
Ich auch nicht. Es ist egal - de facto.
Warum es "mir nicht egal" ist, ich möchte nur zu gerne verstehen, wieso der Mitarbeiter meint, er sei unschuldig - und ich mag nicht daran glauben, dass er derart realitsverloren ist.
Was auch sein könnte das der AT im Mini zwar die blinkende Ampel gesehen hat aber das Stopschild nicht, und somit gedacht hat das dort an dieser Kreuzung rechts vor links ist. Er ist ja von rechts gekommen.
Zitat:
@Langhals_1 schrieb am 10. November 2016 um 05:54:13 Uhr:
Was auch sein könnte das der AT im Mini zwar die blinkende Ampel gesehen hat aber das Stopschild nicht, und somit gedacht hat das dort an dieser Kreuzung rechts vor links ist. Er ist ja von rechts gekommen.
Das Stopschild sollte er aber spätestens bei der Unfallaufnahme bemerkt haben. Und sich jetzt noch darauf berufen, dass er es womöglich nicht gesehen habe, befreit ihn ja nicht . Er wäre noch immer schuldig.
Keine Ahnung, was in dem Kopf vorgeht, er hat aber offenbar eine etwas merkwürdige Vorstellung.