W124 als Alltagsauto im Jahr 2022
Moin zusammen,
ich bin neu hier im Forum und spiele momentan mit dem Gedanken, mir einen w124 als Alltagswagen zu kaufen und würde mich diesbezüglich über ein paar Ratschläge freuen.
Mir ist durchaus bewusst, dass ein 30 Jahre altes Auto Reparaturen und Liebe braucht und nicht unbedingt ein "Selbstläufer" ist. Dennoch frage ich mich, wie sehr so einem Auto der Winter zusetzt? Rostet einem das Auto dann schneller weg, als man gucken kann?
Dazu weiß ich leider nicht genau, was ein halbwegs guter 124er momentan kosten darf.
Ich habe auf Kleinanzeigen einen 200e gefunden, der für 5800 € VB angeboten wird.
Auf den Bildern sieht das Auto sehr gepflegt aus und hat laut dem Besitzer keinen sichtbaren Rost und soll Scheckheft gepflegt sein. (auf ein komplett rostfreies Auto stelle ich mich natürlich nicht ein)
Der Wagen ist eine Mopf 1 mit 220.000 Kilometern, hat ein Automatikgetriebe, Schiebedach, Alufelgen und von innen die grau / schwarz karierten Sitze.
Vielleicht kann einer mir ja meine Fragen beantworten.
Viele Grüße und Danke im Voraus!
204 Antworten
Ich klinke mich hier mal ein. Bisher habe ich einen X213 als E220d und fast voller Ausstattung. Vorgestern habe ich Kassensturz gemacht, hab das Fahrzeug genau ein Jahr und bin vom Stuhl gefallen.
13.427,40€ in einem Jahr für knapp 30.000 Kilometer und 0,46€ pro Kilometer. Per se nicht schlecht für so ein Auto (inklusive dem Wertverlust).
Dazu kommt, dass seit ich mein 2005 Audi A4 Cabriolet und meinen 1986 Dodge Ram hab den neuen Fahrzeugen nicht soviel abgewinnen kann. Für die langen Reisen haben wir noch den Passat B8 Variant meiner Frau, der fast 9.000€ pro Jahr weniger kostet als die E-Klasse bei vergleichbarer Kilometerleistung.
Meine Überlegung ist jetzt ob ich mir nicht ein w124, W201 oder BMW e34 kaufe. Prinzipiell wäre der w123 mein Favorit, in diesem bin ich in die ersten Urlaube mit meinen Eltern gefahren und ich fand den immer toll. Leider glaube ich das diese Fahrzeuge inzwischen für den Alltag zu schade sind.
Der w124 war immer das Traumfahrzeug als ich klein war von meinem Vater, finanziell hat es aber immer nur zum Passat 35i gereicht.
Die spannende Frage ist, wieviel muss ich heute für einen w124 ausgeben um ein wirklich gutes Fahrzeug zu erwischen? Bedingung ist Tempomat (oder eben nachrüsten) und eine Klimaanlage. Ich durchstöbere schon die Verkaufsportale und es fallen immer wieder Fahrzeuge ins Auge, die auf den ersten Blick super aussehen aber dann auch schon über 15.000€ kosten sollen. Beim w201 ist es noch nicht so teuer, aber da gibt es nur ganz wenige Modelle mit den beiden Kriterien.
Limo, T, Coupé oder Cabrio?
4 Zylinder oder 6 Zylinder?
Bisschen rostig oder rostig?
Zitat:
@benzodiazepine69 schrieb am 3. November 2022 um 18:49:10 Uhr:
Limo, T, Coupé oder Cabrio?
4 Zylinder oder 6 Zylinder?
Bisschen rostig oder rostig?
Kein Cabriolet, dafür hab ich den Audi. Ich glaube nicht, dass das Cabriolet für mich ganzjährig tauglich ist. Am liebsten natürlich Sechszylinder, am allerliebsten Diesel.
Rost sollte er möglichst keinen haben, kann selbst nicht schweißen. Allerdings weiß ich auch, dass dies utopisch ist.
Naja... utopisch ist das nicht unbedingt, solange du bereit bist den Preis zu zahlen 😉
Was darf's denn kosten?
Also für 15k€ kriegt man schon richtige Traumwagen denke ich. Ein rostfreier, gut ausgestatteter 300(T)D mit wenig km sollte da schon zu haben sein. Ist als Diesel halt keine Rakete, aber das weißt du ja bestimmt.
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Warum Diesel?
Ich frage so blöd da einem bewusst sein muss dass die Diesel im W124 in keinster Weise mit modernen Dieseln (z.b. mit dem neuen E220d oder dem Passat) vergleichbar sind. Die Diesel im W124 kosten viel Steuer, haben keine grüne Plakette und sind recht lahm und laut. Kein Vergleich zu modernen Turbodieseln.
Zudem sind gute Diesel inzwischen äußerst schwer zu bekommen da die meisten Diesel schon in der Schrottpresse sind.
Bei den aktuellen Kraftstoffpreisen (Diesel teils 20ct/l über Benzin) leidet auch die Wirtschaftlichkeit.
Diesel fährt man im W124 eigentlich nur noch weil man Diesel fahren will. Wegen dem Sound, dem "Feeling" oder weil man die einfache Technik geil findet.
Als Daily-Driver würde ich nach einem schönen 230E oder E220 schauen. 6-Zylinder-Benziner kosten schon wieder deutlich mehr Geld und sind wieder schwerer zu finden. Wenn dir eine Limo reicht (hier gibt es noch am meisten Auswahl) sollten dir bei 4Zylinder 6-8.000€ reichen um was Gutes zu finden. Bei den 6-Zylindern sind es eher 1.000€ mehr.
[qoute]Rost sollte er möglichst keinen haben, kann selbst nicht schweißen. Allerdings weiß ich auch, dass dies utopisch ist.
Rostfrei wirst du nicht finden, aber in der genannten Preisregion sollten/dürfen keine Schweißarbeiten notwendig sein. Wenn du ein gutes Exemplar gefunden hast lass es in einer Fachwerkstatt die sich mit Oldtimern auskennt versiegeln (Hohlraum+Unterboden), dann hast du idR viele Jahre Ruhe.
Der Unterschied zwischen Mercedes und BMW ist ganz klar in der Ersatzteilversorgung, wenn das als Alltagsauto laufen muss dann würde ich keinen E34 mehr kaufen.
Der Vorteil von nem W123/124/201 ist dass die Autos bei etwas Pflege quasi keinen Wertverlust mehr haben.
Die Autos laufen gut gewartet problemlos im täglichen Alltagsbetrieb.
Es sind aber keine Autos, mit denen jemand Glücklich wird der auf den letzten Cent schaut.
Das geht beim Kraftstoffverbrauch los, es sind im Alter aber öfter auch mal Reparaturen / Instandsetzungen nötig, die in den 4 stelligen Bereich gehen... An so nem Mercedes muss man Spass haben und es fahren wollen.
Der Vorteil ist, dass Reparaturen und Instandsetzungen in der Regel gut planbar sind und nicht von heute auf morgen nötig sind und es im Prinzip wenn man alles richtig macht, keine Probleme gibt die zu einem Totalschaden des Fahrzeuges führen.
@ Mark
Genauso sehe ich das auch. Bin selbst nur "Nutzer" solcher Autos, habe meinen Spaß daran,
fahre die Autos aus Überzeugung + bin relativ schmerzfrei, was die Reparatur (-kosten) betrifft.
Wenn es heißt, für 6-8T bekommt man einen guten 4 Zylinder... würde ich sagen; ja, man bekommt eine rostarme gute Basis und es werden, gerade im Alltagsbetrieb die von Mark angesprochenen Reparaturkosten kommen.
Habe selbst sehr viel in meinen 220E investiert, den ich jetzt seit 6 Jahren / 80 TKM ganzjährig fahre. Habe mal wegen Neuanschaffung überlegt, den zu verkaufen. Bin zu dem Schluss gekommen - da erzählt man mir nachher, dass der mit 176 TKM schon viel gelaufen hätte und man
dafür bestenfalls 6-8T gäbe... was kein Gegenwert für ein durch-repariertes Auto in meinen Augen wäre. Daher fährt er brav weiter... vor allem jetzt beim dem nicht so schönem Wetter...
... zudem wurde mir zur Neuanschaffung gesagt, dass ich zwar einen super - rostarmen E280 gekauft habe...
Mehrere Kenner haben gesucht und nur ein bisschen was in den hinteren Radkästen um die Stopfen, Heckmittelstück unter der Kofferraumdichtung und Umlenkhebellagerung, eine leicht angerostete Wagenheberaufnahme gefunden...
DOCH es hieß: Mopf2 ist Mopf2... Qualität entspricht W210... NICHT regenfest, erst recht nicht im Winter... trotz angestrebter, hochwertiger Versiegelung mit Eisstrahlen vorweg und Nutzung angedacht nur bei trockenem Wetter im Winter...
... da behalt ich meinen 220er lieber und freue mich zudem, dass der auch noch ne Standheizung hat. 🙂
Wenn ich sehe was der X213 in dem Jahr bei mir für Reparaturkosten für die Garantie verursacht hat wird mir nicht Bange vor einem alten Auto.
Klimaanlagensensor 450€ mit Einbau
Klimaanlagenkomptessor 6500€ mit Einbau
Einparksensor hinten 900€ mit Einbau
Wir reden hier von einem fünf Jahre alten Fahrzeug mit weniger als 120.000 Kilometer auf der Uhr.
Die Kosten für ein Auto finde ich nicht so schlimm, wenn ich dafür das Gefühl habe ein tolles Auto zu besitzen. Das Gefühl habe ich bei der E-Klasse im Moment nicht.
Allerdings sollen die Kosten für Mobilität nicht mehr als 20% des Familiennettos ausmachen. Deswegen ist ein 500E eher nicht machbar.
Also in meinen 124er "investiert" habe ich nen Ölwechsel, nen Kraftstofffilter und ne Bremse hinten sowie 2 neue Federspeicher. Danach war das keine "Investition" mehr, sondern Instandhaltung und die habe ich schon lange aufgehört, nach zu zählen. Für das Geld wie viel es auch immer war bin ich 327.000km Wertverlustfrei Auto gefahren.
So ähnlich kann ich das auch definieren.
Würde ich mein Auto verkaufen, bekäme ich mehr, als ich mal bezahlt habe.
Dennoch wären die Reparatur-Rechnungen schon gegen zu rechnen,
die den Kaufpreis gut dreifach überstiegen.
Bei mir ist der Anspruch halt Jahreswagen.
Also wird auch mal lackiert, konserviert, Lack aufbereitet usw.
Zudem hab ich ein paar SA nachrüsten lassen.
Kopfstützen hinten, EfH hinten, Türausstiegsleuchten.
Demnächst wird noch ne E-Lenksäule und ein Tempomat dazukommen.
Das summiert sich auch, ist auf einmal gesehen jedoch nicht so viel wie der
Klimaanlegenkompressor beim X213 - gerade so Thema Instandhaltung.
Für den 124-Interessierten würd ich als Kurzempfehlung sagen:
Mopf1, möglichst BJ 89-10/92. 230E 4 Zylinder, oder 300E 6 Zylinder, ggf. auch 260E. (2 Ventiler)
oder Mopf 1.5 bis 07/93, 200E (136PS), 220E 4 Zylinder, 280E 6 Zylinder, (320 teurer Teilebedingt) (4 Ventiler)
Rost-Thematik googeln
Erfahrene Person zur Besichtigung mitnehmen, möglich von unten auf Bühne ansehen.
Möglichst die musst-have SA drin haben (bspw. Automatik, Klima), ansonsten nach Zustand kaufen.
Wartungsnachweise / TÜV-Berichte (KM-Dokumentation) sich zeigen lassen.
Was die Motoren angeht wurde viel geschrieben.
Charakteristik: 2 Ventiler ruhiger, höherer Verbrauch. 4 Ventiler umgekehrt, zudem leistungsstärker.
Zitat:
DOCH es hieß: Mopf2 ist Mopf2... Qualität entspricht W210... NICHT regenfest, erst recht nicht im Winter... trotz angestrebter, hochwertiger Versiegelung mit Eisstrahlen vorweg und Nutzung angedacht nur bei trockenem Wetter im Winter...
die Aussage ist imho Blödsinn.
Mercedes hat bei einer "einfachen" Modellpflege sicher keine grundlegenden Umkonstruktionen vorgenommen, insofern kann der Mopf2 gar nicht dem W210 gleichen.
Beim Mopf2 ist an der Hohlraumversiegelung eingespart worden (ist einfach weniger drin) und die Lackierung wurde von Lösemittellack auf Wasserbasislack umgestellt )wobei diese Umstellung schon vor der eigentlichen Modellpflege war und die die späten Mop1(Mopf1,5) auch schon betrifft - will nur niemand wahr haben. Man munkelt auch dass auch die Blechlieferanten gewechselt wurden. Nach der Modellpflege gab es teilweise Probleme mit der Qualität der Tauchbäder.
Soweit die Fakten.
Auswirkung davon ist dass bestimmte Chargen der Mopf2 durch "schlechte" Tauchbäder gingen und entsprechend schnell an den seltsamsten Stellen gerostet haben. Andere Mopf2 hingegen sind durch "gute" Tauchbäder und haben das Rostproblem so nicht. Bei allem andern haben die Autos idR alle die gleichen Rostthematiken, egal ob Mopf0, 1 oder 2.
Wer heutzutage einen W124 kaufen will muss imho darauf eh keine Rücksicht mehr nehmen. Ein Mopf1 der viel Salz im Winter gesehen hat und in einer schlecht belüfteten Garage geparkt hat ist rosttechnisch schlimmer dran als ein Mopf2 der wenig Salz gesehen hat und z.B. im Carport geparkt wurde.
Deshalb: Kaufen nach Zustand! Ein Auto das jetzt wenig Rost hat wird bei entsprechender Pflege auch in Zukunft wenig Rost haben.
Man muss ja nur mal in den Gebrauchtwagenmarkt schauen, da gibt es noch reichlich Mopf2, auch mit sehr wenig Rost. Wenn die Mopf2 so schlecht wäre, wären die doch alle schon lange weg.
Mopf2 hat halt den Vorteil der moderneren Motoren, dafür gibt es da auch wieder Probleme mit dem Kabelbaum.
Die W124 sind über Alles gesehen das Standfesteste was MB jemals gebaut hat...zusammen mit dem w201.
Mein 220CE aus 10/92 (hat meiner Meinung nach keinen Wasserlack) hat jetzt ~396000 gelaufen. Was mich wundert: Weder die Lichmaschine noch der Anlasser haben bei mir jemals ein Problem gemacht. Ich habe das Auto mit 139000 übernommen und weiß natürlich nicht ob da vorher schon mal was getauscht wurde, ich denke aber nicht.
Früher, bei den Autos der Siebziger waren diese beiden Aggtegate gefühlt dauernd im Eimer...Kohlen abgelaufen und Magnetschalter klemmt > immer einen neuen Regler und einen Hammer dabeihaben ;-)
Auch das Automatokgetriebe schaltet wie eh und je...und das wird nicht geschont. Ausser gelegentlichen ATF Wechseln und einmal diese Apfelshorle reinkippen, hab ich da noch nix dran gemacht.
Ich fahre den weiter, der hat ne Prins Gasanlage und ich kann mich drauf verlassen...top.
Ach ja, bei ~ 360000 ist mir der LMM verreckt und auch der Gebläsemotor....wie lange halten die heute so?
Wir haben so einen Passat, ist jetzt sieben Jahr alt und hat fast 300.000 Kilometer und bisher keine nennenswerte Defekte (Öldruckschalter und Differenzdrucksensor). Das ganze trotz des verschrieenen Doppelkupplungsgetriebes.