Vorkammerdiesel auf LPG mittels Pilotzündung

Hi Leute,

mich hat gerade ein neues Projekt angelacht. LPG in meinen Diesel einbauen. Dazu wollte ich eine alte LPG-Anlage in der Bucht erwerben und Testweise anschließen. Per Arduino möchte ich die Gaspedalstellung auslesen, und beim Umschalten auf Gas dem DDE nur "minimal Gas" vorgaukeln und das fürs Beschleunigen benötigte LPG Steuergerät zuführen. Ich fahre viel Langstrecke (1000km) und AHK-betrieb weshalb ich auch mit 2 Gaspedalen (eins für den linken Fuss) als Probeversion gedacht habe.

Das LPG soll vor dem Ansaugrümmer an dem AGR zugeführt werden. Bild

Meine Frage ist nun, welche von diesen vielen Anlagen würde sich für so einen Testbetrieb anbieten?
Sind Venturianlagen regelbar? Eher nicht ? Oder? Siehe alte Venturianlage

Ich hoffe ihr könnt mir helfen.

Beste Antwort im Thema

Doch, das gibt es schon, nennt sich Zündstrahlmotor

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Mit einer teilsequenziellen Einblasanlage wie einer Landi Renzo IGS brauchts keine Drosselklappe, die nutzt wie die vollsequenziellen eine Überdruckdosierung. Bringt aber im Gegensatz zu letzter einen eigenen Kennfeldrechner mit.

Soll doch zunächst ein Experiment sein.
Ich steh auf der schnellen mechanischen Lösung mittels Drosselklappe.
Die Hopt stellt diese zur Verfügung .

learning by doing 😉

Zitat:

Original geschrieben von ICOMworker


Soll doch zunächst ein Experiment sein.

Ach, wo denkst Du hin? Der TE kann doch bestimmt einen neuen Zylinderkopf herstellen, der über eine zweite Einspritzdüse zum Dieselzündstrahl passend das LPG flüssig mit einspritzt und somit den Dieselprozess per LPG nachfeuern. Experimente machte Rufolf Diesel vor über 100 Jahren, heute kann man von jedem Bastler voll homologierte Großserientechnik erwarten 😁

Im Enrst: ich bin auf die ersten Bastelergebnisse gespannt. Nachdem ich mich etwas in die Chemie eingelesenhabe (besonders der Bereich der zündfähigen Mischungsverhältnisse LPG/Luft), habe ich sogar Vertrauen, dass es funktioniert.
Das einzige Problem sehe ich bei den ungewünschten Frühzündungen, wenn das LPG sich während der Verdichtung unkontrolliert entzündet, aber das kann man evtl. durch eine Wassereinspritzung in den Griff bekommen.

Zitat:

Original geschrieben von GaryK


Mit einer teilsequenziellen Einblasanlage wie einer Landi Renzo IGS brauchts keine Drosselklappe, die nutzt wie die vollsequenziellen eine Überdruckdosierung. Bringt aber im Gegensatz zu letzter einen eigenen Kennfeldrechner mit.

Falsch, die IGS baut ein Kennfeld über MAP und Drehzahl auf!

Der braucht ne Drosselklappe!

Und ja, es funktioniert, mein Vater hat das schon mal ausgetestet, kann ihn aber leider nichtmehr fragen, der ist schon seit 18 Jahren tot! Der hat nen alten Mercedes Vorkammerdiesel (der hat ne unterdruckgesteuerte Einspritzanlage und somit Drosselklappe) mittels Venturi mit Gas befeuert, das Problem der unkontrollierten Frühzündung gibt bei Vorkammermotoren nicht, da die abkühlende Flächen im Brennraum weit größer sind als bei Direkteinspritzern, läuft also, braucht nur ne Drosselklappe!

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Zitat:

Original geschrieben von Gascharly



Zitat:

Das Problem der unkontrollierten Frühzündung gibt bei Vorkammermotoren nicht, da die abkühlende Flächen im Brennraum weit größer sind als bei Direkteinspritzern, läuft also, braucht nur ne Drosselklappe!

Ich könnte mir vorstellen, dass bei dne Vorkammerdieseln nicht die Größe der "abkühlenden Flächen" entscheidend ist, sondern eher der Umstand, dass die Verbrennung in der Vorkammer eingeleitet wird.

Bei Wirbelkammermotoren (speziell VW) las ich vor vielen Jahren, dass der Wirbelkammereinsatz unter Volllast Rotglut erreichen würde.

So ganz bin ich von der Drosselklappe beim Diesel noch nicht überzeugt, dafür umso gespannter, die ersten Erfahrungsberichte des TS zu lesen.

Zitat:

Original geschrieben von Gascharly


Falsch, die IGS baut ein Kennfeld über MAP und Drehzahl auf! Der braucht ne Drosselklappe!

Negativ, Gaspedalstellung bzw. Drosselklappen-Potentiometer (oder Gaspedal-Poti) und Drehzahl reicht. Der MAP Sensor der IGS wird nur beim Kalibrieren angeschlossen bzw. vom Steuergerät ausgewertet. Mein Ex-Opel hatte eine IGS, aber weder einen MAP Sensor am Motor noch einen an der IGS. Das Kennfeld der IGS ist nichts anderes als eine Tabelle "Schritte des Steppers" und damit "Gasmasse" gegen Drehzahl (X-Achse) und eines zweiten lastabhängigen Signals (wie Drosselklappenstellung oder Gaspedalposition).

Das ist ja auch das größte Problem der IGS gewesen - die musste man nicht nur einbauen können, sondern auch abstimmen. Bei den vollsequenziellen geht es "nur" um die Kalibrierung, denn das Kennfeld bringt das Motorsteuergerät mit.

Ich habe auch schon einige IGS eingebaut, zur Installation wird der Gasdrucksensor angeschlossen und eingestellt, der MAP Seensor war bei der IGS immer vorhanden.

Stimmt aber, der Drosselklappenwert ist auch belastungsabhängige Stellgröße, könnte auch funktionieren.
Ich bleibe aber immernoch bei der Drosselklappe!

Also das mit der Wassereinspritzung ist auch ein Thema von mit, mal schauen was die an der Uni alles schon rausbekommen haben. Ich werde mal nachfragen ob ich an den Motorprüfstand darf, und mich austoben. Der Prof meinte übrigends, dass es viele Versuche schon mit Methan gäbe und er mir demnächst Publikationen zukommen lassen würde.

-> LPG ist so Klopffest, das wird sich auch beim Diesel nicht selbstentzünden, denn sonst bräuchte man die Pilotzündung nicht.

Also ich weiß immer noch nicht warum die Drosselklappe noch zur Diskussion steht.
Dieselprinzip braucht keine Drosselklappe, und die Pilotzündung soll nur den Druck und die Temp steigen, damit sich das Gas entflammt.
Die Mengenreguliereung des LPG geschieht über den Druckminderer, der einfach den Durchfluss steuert. Mittels einer Venturianlage ist das ganze dann automatisch Drehzahlgeregelt . (Gegendruck des Druckminderes ist von der Frischluftflussgeschwindigkeit abhg.)

Eine Drosselklappe dient nur der Leistungsregelung wenn das Treibstoff-Luftverhältnis KONSTANT gehalten werden soll. Was dem Dieselprinzip widerspricht.

Also was man nicht verwechseln sollte.
Otto, das fremdgezündete Prinzip bei der Lambda eine entscheidende Rolle spielt
Diesel, der selbstzünder, bei dem Lambda keine Rolle spielt (außer für den Gesetzgeber und den Ökos)

Pilotzündung hört sich nach Fremdzündung an, ist aber in Wirklichkeit eine Detonation. Beim Ottobetrieb benötigt man eine kontrollierte Zündung um das Gemisch zur Zündung zu bringen = deflagration (lambda=1).

Ich bin leider nicht weiter gekommen, da meine Hinterachse Probleme macht. Ich glaube die Kardan/Antriebswelle ist hin...

Zitat:

Original geschrieben von Xotzil



Zitat:

Original geschrieben von ICOMworker


Soll doch zunächst ein Experiment sein.
Ach, wo denkst Du hin? Der TE kann doch bestimmt einen neuen Zylinderkopf herstellen, der über eine zweite Einspritzdüse zum Dieselzündstrahl passend das LPG flüssig mit einspritzt und somit den Dieselprozess per LPG nachfeuern. Experimente machte Rufolf Diesel vor über 100 Jahren, heute kann man von jedem Bastler voll homologierte Großserientechnik erwarten 😁

Im Enrst: ich bin auf die ersten Bastelergebnisse gespannt. Nachdem ich mich etwas in die Chemie eingelesenhabe (besonders der Bereich der zündfähigen Mischungsverhältnisse LPG/Luft), habe ich sogar Vertrauen, dass es funktioniert.
Das einzige Problem sehe ich bei den ungewünschten Frühzündungen, wenn das LPG sich während der Verdichtung unkontrolliert entzündet, aber das kann man evtl. durch eine Wassereinspritzung in den Griff bekommen.

Zitat:

Original geschrieben von kombinator-318



-> LPG ist so Klopffest, das wird sich auch beim Diesel nicht selbstentzünden, denn sonst bräuchte man die Pilotzündung nicht.

Da würde ich mich nicht drauf verlassen, erst recht nicht beim Vorkammer-/Wirbelkammermotor. Die Pilorzündung brauchst Du auf jeden Fall, denn

Du

willst die Zündung

zum von Dir definierten Zeitpunkt

einleiten, nicht etwa dann, wenn dann das Gemisch im Brennraum so gnädig ist, sich nach Gutdünken zu entzünden. Der Dieselmotor kontrolliert aus diesem Grund den Beginn der Brennstoffzugabe, sonst könntest Du den Diesel ja gleich in die Ansaugluft hineinnebeln.

Dein Projekt find eich nach wie vor sehr interessant. Im LKW-Bereich soll es fertige System geben, aber einen PKW-Diesel aus eigenen Überlegungen heraus anzugehen halte ich für reizvoll. Hinzu kommt ein breiterer Drehzahlbereich als beim LKW.

Ich wünsche Dir weiterhin viel Erfolg.

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