Vom Volvo auf einen iX1. Geht das?
Ahoi,
Da komme ich gleich mit einer Frage.
Also, ich fahre seit bald zwanzig Jahren Volvo Kombis. Zur Zeit einen V60T6 Hybrid.
Tolles Auto, wenn auch nicht mehr ganz auf der Höhe der Zeit.
Nachdem der nächste aber endlich ein elektrischer sein soll und Volvo mir nichts wirklich spannendes anbieten kann, wollte ich mal bei BMW nachschauen.
Der i5 ist mir definitiv zu teuer und zu groß,
Der i4 vom Kofferraum her etwas zu klein, bleibt also ein ix1 mit der größeren Maschine.Kleiner vom Kofferraum als mein Volvo aber dafür auch ein ganzes Stück kürzer, was ihn mir sympathisch macht.
ich weiß, dass ich ab demnächst meine Fahrgewohnheiten ändern muss. Öfter raus, um nachzuladen und etwas mehr Zeit einplanen, bis man nach längeren Strecken daheim ankommt.
ich fahre rund 18-20000 Kilometer im Jahr, davon vielleicht 70% auf der Autobahn.
Nicht rasend schnell, eher so meinem Volvo Fahrassistenten geschuldet, mit 130-135 km/h. danach funktioniert er nicht mehr.
Der Volvo hat ordentlich punch und mit dem Akku eine recht gute Hybridreichweite von rund 75 km.
Allerdings ist die Ladeleistung mit 3,6kw/h absolut Praxis fremd, wenn man nicht zu Hause laden kann.
Auch deshalb möchte ich endlich komplett elektrisch fahren.
jetzt kommt meine alles entscheidende Frage.
Im Sommer müsste ich mit einer Ladung und einer zügigen aber nicht wirklich schnellen Fahrweise wohl um die 320 -340 Kilometer weit kommen.
Jetzt habe ich aber gelesen, dass dieser Verbrauch im Winter mit dem ix1 30 bei weitem nicht erreicht werden kann. da ist dann von max. 250-260 KM die Rede.
Stimmt das wirklich?
da hätte ich dann wirklich etwas Schiss, noch dazu, dass die DC Ladestationen mittlerweile doch oft ziemlich voll sind.
Habt ihr mit euren Erfahrungen einen Tipp für mich?
Kann man den BMW empfehlen oder sollte ich doch noch mal drei Jahre mit einem Hybrid fahren?
29 Antworten
Bei 400km Strecke liegt die Wahrscheinlichkeit für einen Pipi Stopp sehr nahe 🙂 10-15 Minuten dabei anstecken, kurz ein Telefonat führen und schon sind wieder 100-150 km Reichweite oben drauf. Alles eine Sache der Planung würde ich sagen.
Wenn der Ladestand auf 10% runter ist, bist du schnell wieder auf 20-30%, das ist eine Sache von Minuten, denn bei dem Ladestand kommt der iX1 locker über 100kW Ladeleistung. Das ist ja alles nicht linear. Von 90 auf 100% braucht ewig, von 10 auf 20 kannst du an der Ladesäule stehen bleiben.
Zitat:
@KapitaenLangstrumpf schrieb am 7. August 2024 um 18:04:30 Uhr:
(...)
Eine Sorge hab ich auch noch. Angenommen ich hab eine ca. 400 Kilometer Strecke zu bewältigen. Dann macht es ja auch wenig Sinn mit 10% Ladung anzukommen und dann bei der nächsten Fahrt erst mal eine Ladestation suchen zu müssen.
Wie macht ihr das denn?
Man kann im Auto einstellen, mit wie viel Akkuladung man am Zielort ankommen möchte und dementsprechend fällt die Ladeplanung aus. Meist sehe ich zu, dass am Zielort noch so 30-50% habe, dann kann ich erstmal wieder los und auf dem Rückweg an der Autobahn laden.
Zitat:
@KapitaenLangstrumpf schrieb am 6. August 2024 um 23:04:00 Uhr:
Ahoi,
[...]
ich weiß, dass ich ab demnächst meine Fahrgewohnheiten ändern muss. Öfter raus, um nachzuladen und etwas mehr Zeit einplanen, bis man nach längeren Strecken daheim ankommt.
ich fahre rund 18-20000 Kilometer im Jahr, davon vielleicht 70% auf der Autobahn.
Nicht rasend schnell, eher so meinem Volvo Fahrassistenten geschuldet, mit 130-135 km/h. danach funktioniert er nicht mehr.
[...]
jetzt kommt meine alles entscheidende Frage.Im Sommer müsste ich mit einer Ladung und einer zügigen aber nicht wirklich schnellen Fahrweise wohl um die 320 -340 Kilometer weit kommen.
[...]
Ich fahre einen i4 e40, meine Frau einen iX1 e20. Mit dem i4 komme ich bei Tempomat 135 km/h je nach Temperatur ca. 320 - 380km weit. Das ist bezogen auf eine leere Autobahn ohne Baustellen. Da kommt dann ein Durchschnitt von > 120 km/h raus. (Verbrauch ca. 20 - 21 kWh/100km @ 81 kWh Akku).
Ich bin den iX1 noch nicht auf Langstrecke gefahren. Aber ich schätze, dass der iX1 mit knapp 65 kWh Nettokapazität aufgrund des schlechteren cW-Werts eher 22 - 23 kWh/100km verbrauchen wird. Die 300 km wirst Du also bei dem Tempo nicht knacken. Stelle Dich also auf eine Reichweite bis zum ersten Ladestopp (100% - 10%) von rund 250 - 270km ein; danach werden es 200km Etappen (80% - 10%) werden.
Das bezieht sich - wie geschrieben - auf leere AB ohne Baustellen. Auf Strecken wie der A1 zwischen Ahlhorner Dreieck und Osnabrück mit gefühlt 50km Baustelle oder auf der A3 in NRW wirst Du aufgrund des Verkehrs und der Beschränkungen weniger verbrauchen. Ich habe meine "Testfahrten" nachts auf frz. AB mit Tempomat 135 km/h (=GPS 130 km/h) und mit "ohne" Baustellen gemacht.
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Oh je,
200KM Etappen wären dann allerdings schon ziemlich anstrengend.
Da wäre ich ja ruf einer Fahrt von Frankfurt bis Hamburg nicht mehr 5 sondern mit mindestens drei Ladestopps 8 Stunden unterwegs.
Mein BMW Händler sprach von knapp 300 im Winter bis 350 im Sommer.
Auf meine Frage wie weit ich mit rund 130km/h real kommen würde.
Die Frage ist eher wie oft hast du eine leere Autobahn, wo du konstant 130kmh fahren kannst, den NUR dann hast du einen höheren Verbrauch
Das Navi errechnet ja, wann die Ladestopps sinnvoll sind, um möglichst schnell anzukommen. Da können mehrere kurze Stopps sinnvoller sein, als eine Stunde auf die 100% zu warten.
Zitat:
@KapitaenLangstrumpf schrieb am 9. August 2024 um 09:07:54 Uhr:
Oh je,200KM Etappen wären dann allerdings schon ziemlich anstrengend.
Da wäre ich ja ruf einer Fahrt von Frankfurt bis Hamburg nicht mehr 5 sondern mit mindestens drei Ladestopps 8 Stunden unterwegs.
Mein BMW Händler sprach von knapp 300 im Winter bis 350 im Sommer.
Auf meine Frage wie weit ich mit rund 130km/h real kommen würde.
Dein Händler hatte schon irgendwie Recht, bloß ist der Verbrauch auf deutschen AB fast überhaupt nicht reproduzierbar. Daher habe ich meine Erfahrungen für eine fast konstante Geschwindigkeit genommen. Im dichten Verkehr sinkt der Verbrauch teilweise dramatisch. Mit Tempomat 135 km/h frz AB verbrauche ich regelmäßig ca. 21 kWh/100km (Durchschnitt 120 km/h) auf deutschen AB bei derselben Fahrweise komme ich mit < 18kWh aus (Durchschnitt ca. 100 km/h).
Für die 500km F - HH wirft mir die Ionity App mit 100% Soc bei Abfahrt und 20% SoC bei Ankunft 2 Ladestopps aus mit einer Ladezeit von 56 min. Die gesamt Fahrzeit soll ca. 5 1/2 Std betragen. Das erachte ich als durchaus realistisch.
Bin jetzt im Sommer gute 320km am Stück gefahren. Ohne laden. Hatte dann noch ca 26% im Akku. Ab start waren es 100%. Für diese strecke waren wir etwas über 3,5 Stunden ohne Pausen unterwegs. Nach so einer Etappe würde ich mir eh eine Paus gönnen um wieder fit weiterfahren zu können. In der Zeit kann das Fahrzeug bis 80% locker laden.
Mit Kindern ist ohne Unterbrechung eh keine Fahrt möglich.
Ich nehme in kauf, dass ich etwa 90% meiner jährlichen Ansprüche mit dem iX1 abdecken kann. Die 10% verbleiben an der Ladesäule mit Pause
Zitat:
@iXdrive30 schrieb am 9. August 2024 um 14:43:22 Uhr:
Bin jetzt im Sommer gute 320km am Stück gefahren. Ohne laden. Hatte dann noch ca 26% im Akku. Ab start waren es 100%. Für diese strecke waren wir etwas über 3,5 Stunden ohne Pausen unterwegs. Nach so einer Etappe würde ich mir eh eine Paus gönnen um wieder fit weiterfahren zu können. In der Zeit kann das Fahrzeug bis 80% locker laden.
Mit Kindern ist ohne Unterbrechung eh keine Fahrt möglich.
Ich nehme in kauf, dass ich etwa 90% meiner jährlichen Ansprüche mit dem iX1 abdecken kann. Die 10% verbleiben an der Ladesäule mit Pause
Das deckt sich mit meinen Aussagen zur Verlehrsdichte und möglichen Ø- Geschwindigkeiten auf deutschen AB. 320 km in 3:30 Std sind ein Ø 91,4 km/h und ein Verbrauch von ca. 15 kWh/100km.
Ich bin vor ein paar Wochen die Strecke Salzgitter - Frankfurt (Main) und zurück gefahren. Der Akku war bei der Abfahrt jeweils nicht voll, ich hatte auf der Hin- und Rückfahrt je einen Ladestopp. Durchweg bin ich mit ACC auf 120 gefahren, es war nicht viel los auf den Straßen. Ich hatte auf den beiden Strecken einen Durchschnittsverbrauch von 19 (hin) und 17 kWh (zurück, etwas mehr Verkehr).
Insgesamt ist die E-Technik des iX1 schon auf einem hohen Niveau. Beim neuen Opel Frontera liegt der E-Aufpreis zum 136 PS Benziner bei rund 3.300€, beim BMW bei 4.500€. Für 1.200€ bekommt man einen deutlich geringeren Verbrauch, eine deutlich bessere Performance, serienmäßig 11kW AC laden und ein paar Vorteile, die man nicht direkt zu schätzen weiß, die man aber durchaus berücksichtigen sollte, wie z.B., dass der BMW in seinem Motor keine seltenen Erden verbaut hat. Bei Umfragen, ob man sich wieder ein E-Auto kaufen würde, kann man sich durchaus vorstellen, wo mehr Zustimmung und wo mehr Ablehnung kommt.
So, ich traue mich mal morgen den Vertrag zu unterschreiben.
Wir allerdings am Ende kein ix1 sondern der “Bruder” ein Countryman von Mini. Ist ja fast der gleiche Wagen. :-)
Euch allen vielen Dank für die Hinweise, die mir sehr weitergeholfen haben.
Zitat:
@KapitaenLangstrumpf schrieb am 11. August 2024 um 20:32:16 Uhr:
So, ich traue mich mal morgen den Vertrag zu unterschreiben.
Wir allerdings am Ende kein ix1 sondern der “Bruder” ein Countryman von Mini. Ist ja fast der gleiche Wagen. :-)
Euch allen vielen Dank für die Hinweise, die mir sehr weitergeholfen haben.
Noch ein Tipp:
Wenn Du die serienmäßigen 17" Räder gewählt hast - für diese Größe gibt es m.E. (noch) keine GJR nur WR. Entweder nimmst Du dann teurere, breitere und verbrauchstechnisch schlechtere 18" Räder oder montierst 215/60 R17 mit ABE. Ich vermute, dass bei derselben Plattform wie beim iX1 dieselben Rad-Reifen-Kombis zulässig sind.
Danke für den Reifentipp.
hab jetzt 18" Reifen ausgewählt und finde das einen guten Kompromiss zwischen Optik auf der einen und Komfort/Verbrauch auf der anderen Seite.
Einzig beim Interieur hab ich mit recht schwer getan aber jetzt ist alles unterschrieben und im Dezember wird er bei uns auf dem Hof stehen.
Mal gespannt, ob mir der Wechsel vom sehr gerne gefahrenen Schweden schwer fallen wird.