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Volvo 240 für Anfänger?

Themenstarteram 10. April 2008 um 16:16

Hallo.

Bei der Überschrift fassen sich bestimmt manche an den Kopf!

Aber:

Ich möchte mir als absoluter Volvofan einen Volvo als erstes Auto anschaffen.

Der 480er hat es mir angetan. Aber das wird evt. bei ausreichend Platz später mein Schönwetter Auto ;)

Nen ordentlicher Diesel C30 ist enorm teuer. (Was haltet Ihr vom Leasing???)

Nen 440er - 460er ist langweilig.

Der klassische 240 gefällt mir sehr gut. Natürlich findet man nur bezahlbare gepflegte Exemplare mit enorm hohen Laufleistungen in Deutschland vor.

Aber würdet ihr mir einen 240er als Anfänger empfehlen können?

Ist zwar nicht das vernünftigste Auto. Aber ein Polo etc. kommt für mich nicht in die Tüte! (allein wegen Versicherungskosten)

Ob gepflegte 240er robust sind, muss ich ja nicht fragen :D

Daher nun dies:

 

Kann man den 240er ohne weiteres bei Volvo warten lassen? (Ersatzteil Versorgung?)

Kann mir jmd Hersteller und Schlüsselnummer seines Volvos (welche Motorisierung?) geben, um Versicherungstechnisch rechnen zu können?

Was zahlt ihr für Steuern bei grüner Plakette (Euro 2)

Stimmt das, dass die alten Motoren noch geschmiedet wurden???

Was verbraucht der in der Stadt (unter 10L?)

Ab welcher Autobahngeschwindigkeit entsteht ein Strudel im Tank? (werde öfters weit fahren)

Wie habt ihr euren Versichert?

-Haben manche Teilkasko- oder sogar aus Liebe eine Vollkaskoversicherung abgeschlossen???

Sind die letzten Baujahre, abgesehen vom Kat, empfehlenswerter als die Älteren?

Was sollte man weiteres außer dem üblichen wie Inspektionen & Rost beachten?

Was sind die Erlebnisse mit dem 240er, die sich bei euch ewig eingeprägt haben?

Gab es 240er mit ABS?

Danke im Vorraus, dafür das ihr euch Zeit genommen habt, diese vielen Fragen zu beantworten!

Beste Antwort im Thema

Hallo,

wenn Du Dir sehr sehr viel Ärger ersparen willst, dann mach das nur wenn Du auch eine gute Werkstatt kennst bzw, mehrere zum Ausprobieren in der Nähe hast. Es müssen dabei keine Vertragswerkstätten sein. Ich behaupte mal ganz arrogant, den 240er kann jeder reparieren, solange er sorgfältig und mit Kopf arbeitet. Vertragswerkstätten und leider auch viele sogenannte "Volvo Spezialisten" scheiden dabei leider aus. Bitte beachten...das ist eine subjektive Meinung, die auf Erfahrung beruht. Kann sein, dass ein anderer das völlig anders sieht, weil er einfach mehr Glück hatte.

Aber zu den Fakten. Die bzw. eine der guten Nachrichten zuerst. Für den 2er ist noch nahezu alles verfügbar, was Du brauchst und in der Regel binnen 24 Stunden lieferbar. Nur bei manchen Teilen der Innenausstattung oder auch Zierteilen aussen sehr früher oder spezieller Modelle kann es zu Engpässen kommen. Aber ich weiß aus einem anderen Forum, dass Volvo sich auch hier über die sogenannte "heritage" Abteilung um Ersatz von eben diesen Teilen bemüht.

Ob der 2er für den Anfänger geeignet ist, das hängt immer ein bisschen davon ab, wie Du das Auto ansiehst und behandelst. Als unkompliziertes Alltagsgefährt, ein klares jein. Als etwas arbeitsintensives Alltagsgefährt immer noch ein jein und als unkompliziertes Spaßgefährt....ein klares JA!!!! Bedenke, dass Du in das Auto arbeit stecken musst und es eben nicht mit einer einfachen Wäsche getan ist. Rostvorsorge ist bei diesem Modell das Wichtigste und das dauert und kostet Zeit und Nerven. weil eben vieles nicht sehr leicht zugänglich ist, was Beachtung erfordert. Nur einmal ein paar Auszüge, Innenschweller, Verbindung zwischen Innen- und Aussenradlauf hinten, Aussenschweller auf der gesamten Länge (auf höhe der unteren Scheuerleiste), Karrosserieendspitze hinten (unter der Stoßstange) und die Reserveradmulden auf beiden Seiten (ab MJ 1986 unter dieser hässlichen Plastikschürze versteckt, die den Rost leider noch fördert). Ausserdem noch solche Klassiker wie die Türfalze und das untere Ende der Heckklappe. Ausserdem schadet es nicht, von Zeit zu Zeit das Gestühl auszubauen und sich den Zustand der Bodenwannen anzuschauen. Bei Undichtigkeiten der Frontscheibe (leider fast IMMER auf Unfähigkeit und Schlamperei der Werkstatt zurückzuführen) bilden sich im Fahrer- und/oder Beifahrerfussraum gern Rostnester. Es empfiehlt sich ohnehin, die im jüngsten Fall 15 Jahre alten Dämmatten im Fußraum gegen Frischwar auszutauschen (idealerweise etwas aus dem Zubehör, das keine Feuchtigkeit bindet). Wenn schonmal das Gestühl und der Teppich draußen ist, kannst Du auch einen Blick in die Innenschweller wagen. Dort ist fast immer ein Biotop anzutreffen, durch den ganzen Dreck der durch den Windlauf reingeblasen wird, aber dann nicht mehr den Weg nach draußen findet. Das lässt sich aber leich beseitigen. In dem Zusammenhang auch Regelmäßig die Wasserabläufe in den Türen und den Schwellern reinigen und Freigängig machen. Dann folgt ein prüfender Blick auf den Unterboden. Dort kann eigentlich sehr wenig passieren, da die meisten Teile des Fahrwerks und der tragenden Konstruktion der Karrosserie (Quer- und Längstraversen) nahezu für die Ewigkeit gebaut wurden und ausserdem ein Großteil des Unterbodens durch die Auspuffabwärme immer schön trocken und warm gehalten wird. Kritisch sind auch hier die Bereiche um die Schweller und die Wagenheberaufnahmen. Auch hier ist meist durch unvorsichtigen und sinnfreien Umgang mit Werkstattwagenhebern Rost nicht selten. Es empfiehlt sich ohnehin, einmal den Unterboden großflächig von dem alten, bröckligen Schutz zu befreien und dann neu zu konservieren. Dabei besonderes Augenmerk auf die Radkästen und Federbeine legen. Volvo hat zwar seinerzeit nahezu alle Bereiche hervorragend und mit damals fortschrittlichen Methoden geschützt, aber der Alltagseinsatz geht eben nicht spurlos an der Konstruktion vorbei. Und wenn Wasser, Salz und Schmutz einmal durch den bröcklichen Bitumenschutz gewandert sind, dann droht Karies. Dann frisst sich der Rost gemein und unbemerkt von innen nach aussen und wenn man es dann durch die meist zentimeterdicke Schicht Unterbodenschutz sieht, ist ein großflächiger Schaden nicht selten. Der Check mit ausgebautem Innenraum von innen empfiehlt sich da also eher, denn dort werden eben genau diese Stellen sichtbar. Wenn man aber bereit ist diese Zeit zu investieren, hat man nicht viel zu befürchten. Klingt jetzt vielleicht sehr viel, aber ist in der Praxis recht simpel, da man den 2er in verhältnismäßig kurzer Zeit nahezu vollständig "entkleiden" und ebenso schnell wieder "anziehen" kann. Ein trockenes Plätzchen zum Schrauben wäre aber von großem Vorteil.

Das weit größere Problem ist, für den Alltag ist das Modell mittlerweile eigentlich fast schon zu schade. Oder möchtest Du ihn wirklich nach all der Mühe, die das Erhalten erfordert, beim täglichen Weg durch überfüllte Straßen quälen und ihn auf Parkplätzen der Rücksichtlosigkeit der ganzen Dienst- und Leasingfraktion überlassen? Sich bei schönem Wetter oder auch mal nach Feierabend reinsetzen und Überland einfach die Seele baumeln lassen, das ist das eigentliche "Revier" des Wagens. Dann herrscht im Tank auch kein Strudel. Die Maschine ist fürs Gleiten gradezu vorprogrammiert. Bei 120 -140 hörst Du den Motor nur aus weiter Ferne und der Verbrauch pendelt sich bei 8 - 9 Litern ein. Im Stadtverkehr bei sehr viel stop and go und der heute agressiven Fahrweise musst Du ca. 11 - 12 Liter einplanen. Das Gleiche, wenn Du die Leistung der Maschine auslotest und mal Anschlag gibst. In meinen Augen ist der Verbrauch für ein altes und auch aerodynamisch sehr ungünstiges Auto ausgezeichnet.

Anhand des "Romans", den ich oben geschrieben habe, kannst Du Dir nur selbst ein Bild machen, ob es für Dich sinnvoll ist. Natürlich kann man all das auch ignorieren und einfach nur fahren und dabei das klassisch notwendige, wie ab und an nen Ölwechsel machen und gut ist. Den TÜV interessieren die meisten Roststellen nicht, weil sie selten an relevanten Teilen sind bzw. diese selten so schlimm betroffen sind, dass es kritisch wird. Daher musst Du Dir selbst die Frage stellen, was Du möchtest. Ein langfristiges (teils auch teueres) Hobby oder "mal eben auffallen" und dann wieder abstoßen. In den Augen eines richtigen Liebhabers ist der 2er für die zweite Option, die ich hier genannt habe, viel zu schade. Die erste Option steht und fällt mit Deiner eigenen Leistungsbereitschaft und der Fähigkeit der Werkstätten...vieles beim 2er kann man zwar selbst machen aber manches eben auch nicht und dabei ist man halt auch ab und an auf qualifizierte Unterstützung angewiesen. Leider hat der 2er bislang nur Liebhaberstatus und wird in Oldtimerkreisen nicht wirklich anerkannt. Entsprechend lieblos wird er auch bei Karrosseriebauern behandelt. Die flicken ihn zwar meist zusammen, aber sehr lieblos und kurzweilig, lassen sich es aber extrem speckig bezahlen. Auch hier ist es eine subjektive Erfahrung...aber ich glaube die ist nicht allzu selten. Oft gilt der 2er halt leider immer noch einfach als billige Studentenkarre...so wie der VW T2 oder T3 lange Zeit, bevor es dann aufwärts ging. Dem 2er steht das auch bevor, aber es dauert noch etwas.

Ich möchte Dich in keinem Fall erschrecken oder Dir auch davon abraten, ich möchte einfach dass Du nicht aus Emotion heraus viel Geld verlierst und dann entnervt aufgibst. Jemand, der das Gleiche getan hat, hat eben gerade diese Zeilen hier geschrieben...das ist der einzige Grund für diese eher lange Antwort auf die Frage.

Wünsche viel Erfolg bei der Entscheidungsfindung :-)!!!

Schöne Grüße

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am 10. April 2008 um 17:01

Hi, also ehrlich gesagt würde ich mir erstmal einen möglichst soliden und einfachen Volvo kaufen, der 240er ist ja fast schon ein Oldtimer. Sicher ist der gut, aber doch eher was für Volvo-Schrauber und Fans, wenn du den bei Volvo pflegen lässt kostet er mit großer Wahrscheinlichkeit ein kleines Vermögen. Empfehlen würde ich da eher einen günstigen V40 ab Bj. 00, die kriegste recht günstig und das ist noch ein halbwegs aktuelles Auto. Dir muss klar sein, dass Volvo heutzutage eine Premiummarke ist, bzw. sein möchte und daher auch einiges teurer als ein Polo im Unterhalb ist. Damit meine ich: Steuer, Reparaturen, Verschleißteile, Service und vor allem Verbrauch... Grüße – Jan

Themenstarteram 10. April 2008 um 19:23

Ja na das ist mir schon bewusst, dass ein 240er (der letzten Baujahre) kein Auto ist, um Einkaufen zu fahren etc.

Das ein 240er gepflegt wird, ist für mich selbstverständlich!

Man muss für dieses Liebhaberfahrzeug sicher enorm zahlen, wenn man keine Garage / keinen Schrauberplatz hat. Aber das wär es mir mit Sicherheit wert, einen solchen klassischen Volvo zu fahren.

240er = Oldtimer? Wenn dann die letzte Baureihe ab 1990 ;)

Renault 19 ist ja nun auch kein Oldtimer! ;)

Würde mich freuen, wenn jmd die Fragen nach eigener Erfahrung beantworten könnte.

:)

In diese beiden hab ich mich verliebt:

http://suchen.mobile.de/fahrzeuge/details.html?id=31595907

Favourit:

http://suchen.mobile.de/fahrzeuge/details.html?id=21999776

Hallo,

wenn Du Dir sehr sehr viel Ärger ersparen willst, dann mach das nur wenn Du auch eine gute Werkstatt kennst bzw, mehrere zum Ausprobieren in der Nähe hast. Es müssen dabei keine Vertragswerkstätten sein. Ich behaupte mal ganz arrogant, den 240er kann jeder reparieren, solange er sorgfältig und mit Kopf arbeitet. Vertragswerkstätten und leider auch viele sogenannte "Volvo Spezialisten" scheiden dabei leider aus. Bitte beachten...das ist eine subjektive Meinung, die auf Erfahrung beruht. Kann sein, dass ein anderer das völlig anders sieht, weil er einfach mehr Glück hatte.

Aber zu den Fakten. Die bzw. eine der guten Nachrichten zuerst. Für den 2er ist noch nahezu alles verfügbar, was Du brauchst und in der Regel binnen 24 Stunden lieferbar. Nur bei manchen Teilen der Innenausstattung oder auch Zierteilen aussen sehr früher oder spezieller Modelle kann es zu Engpässen kommen. Aber ich weiß aus einem anderen Forum, dass Volvo sich auch hier über die sogenannte "heritage" Abteilung um Ersatz von eben diesen Teilen bemüht.

Ob der 2er für den Anfänger geeignet ist, das hängt immer ein bisschen davon ab, wie Du das Auto ansiehst und behandelst. Als unkompliziertes Alltagsgefährt, ein klares jein. Als etwas arbeitsintensives Alltagsgefährt immer noch ein jein und als unkompliziertes Spaßgefährt....ein klares JA!!!! Bedenke, dass Du in das Auto arbeit stecken musst und es eben nicht mit einer einfachen Wäsche getan ist. Rostvorsorge ist bei diesem Modell das Wichtigste und das dauert und kostet Zeit und Nerven. weil eben vieles nicht sehr leicht zugänglich ist, was Beachtung erfordert. Nur einmal ein paar Auszüge, Innenschweller, Verbindung zwischen Innen- und Aussenradlauf hinten, Aussenschweller auf der gesamten Länge (auf höhe der unteren Scheuerleiste), Karrosserieendspitze hinten (unter der Stoßstange) und die Reserveradmulden auf beiden Seiten (ab MJ 1986 unter dieser hässlichen Plastikschürze versteckt, die den Rost leider noch fördert). Ausserdem noch solche Klassiker wie die Türfalze und das untere Ende der Heckklappe. Ausserdem schadet es nicht, von Zeit zu Zeit das Gestühl auszubauen und sich den Zustand der Bodenwannen anzuschauen. Bei Undichtigkeiten der Frontscheibe (leider fast IMMER auf Unfähigkeit und Schlamperei der Werkstatt zurückzuführen) bilden sich im Fahrer- und/oder Beifahrerfussraum gern Rostnester. Es empfiehlt sich ohnehin, die im jüngsten Fall 15 Jahre alten Dämmatten im Fußraum gegen Frischwar auszutauschen (idealerweise etwas aus dem Zubehör, das keine Feuchtigkeit bindet). Wenn schonmal das Gestühl und der Teppich draußen ist, kannst Du auch einen Blick in die Innenschweller wagen. Dort ist fast immer ein Biotop anzutreffen, durch den ganzen Dreck der durch den Windlauf reingeblasen wird, aber dann nicht mehr den Weg nach draußen findet. Das lässt sich aber leich beseitigen. In dem Zusammenhang auch Regelmäßig die Wasserabläufe in den Türen und den Schwellern reinigen und Freigängig machen. Dann folgt ein prüfender Blick auf den Unterboden. Dort kann eigentlich sehr wenig passieren, da die meisten Teile des Fahrwerks und der tragenden Konstruktion der Karrosserie (Quer- und Längstraversen) nahezu für die Ewigkeit gebaut wurden und ausserdem ein Großteil des Unterbodens durch die Auspuffabwärme immer schön trocken und warm gehalten wird. Kritisch sind auch hier die Bereiche um die Schweller und die Wagenheberaufnahmen. Auch hier ist meist durch unvorsichtigen und sinnfreien Umgang mit Werkstattwagenhebern Rost nicht selten. Es empfiehlt sich ohnehin, einmal den Unterboden großflächig von dem alten, bröckligen Schutz zu befreien und dann neu zu konservieren. Dabei besonderes Augenmerk auf die Radkästen und Federbeine legen. Volvo hat zwar seinerzeit nahezu alle Bereiche hervorragend und mit damals fortschrittlichen Methoden geschützt, aber der Alltagseinsatz geht eben nicht spurlos an der Konstruktion vorbei. Und wenn Wasser, Salz und Schmutz einmal durch den bröcklichen Bitumenschutz gewandert sind, dann droht Karies. Dann frisst sich der Rost gemein und unbemerkt von innen nach aussen und wenn man es dann durch die meist zentimeterdicke Schicht Unterbodenschutz sieht, ist ein großflächiger Schaden nicht selten. Der Check mit ausgebautem Innenraum von innen empfiehlt sich da also eher, denn dort werden eben genau diese Stellen sichtbar. Wenn man aber bereit ist diese Zeit zu investieren, hat man nicht viel zu befürchten. Klingt jetzt vielleicht sehr viel, aber ist in der Praxis recht simpel, da man den 2er in verhältnismäßig kurzer Zeit nahezu vollständig "entkleiden" und ebenso schnell wieder "anziehen" kann. Ein trockenes Plätzchen zum Schrauben wäre aber von großem Vorteil.

Das weit größere Problem ist, für den Alltag ist das Modell mittlerweile eigentlich fast schon zu schade. Oder möchtest Du ihn wirklich nach all der Mühe, die das Erhalten erfordert, beim täglichen Weg durch überfüllte Straßen quälen und ihn auf Parkplätzen der Rücksichtlosigkeit der ganzen Dienst- und Leasingfraktion überlassen? Sich bei schönem Wetter oder auch mal nach Feierabend reinsetzen und Überland einfach die Seele baumeln lassen, das ist das eigentliche "Revier" des Wagens. Dann herrscht im Tank auch kein Strudel. Die Maschine ist fürs Gleiten gradezu vorprogrammiert. Bei 120 -140 hörst Du den Motor nur aus weiter Ferne und der Verbrauch pendelt sich bei 8 - 9 Litern ein. Im Stadtverkehr bei sehr viel stop and go und der heute agressiven Fahrweise musst Du ca. 11 - 12 Liter einplanen. Das Gleiche, wenn Du die Leistung der Maschine auslotest und mal Anschlag gibst. In meinen Augen ist der Verbrauch für ein altes und auch aerodynamisch sehr ungünstiges Auto ausgezeichnet.

Anhand des "Romans", den ich oben geschrieben habe, kannst Du Dir nur selbst ein Bild machen, ob es für Dich sinnvoll ist. Natürlich kann man all das auch ignorieren und einfach nur fahren und dabei das klassisch notwendige, wie ab und an nen Ölwechsel machen und gut ist. Den TÜV interessieren die meisten Roststellen nicht, weil sie selten an relevanten Teilen sind bzw. diese selten so schlimm betroffen sind, dass es kritisch wird. Daher musst Du Dir selbst die Frage stellen, was Du möchtest. Ein langfristiges (teils auch teueres) Hobby oder "mal eben auffallen" und dann wieder abstoßen. In den Augen eines richtigen Liebhabers ist der 2er für die zweite Option, die ich hier genannt habe, viel zu schade. Die erste Option steht und fällt mit Deiner eigenen Leistungsbereitschaft und der Fähigkeit der Werkstätten...vieles beim 2er kann man zwar selbst machen aber manches eben auch nicht und dabei ist man halt auch ab und an auf qualifizierte Unterstützung angewiesen. Leider hat der 2er bislang nur Liebhaberstatus und wird in Oldtimerkreisen nicht wirklich anerkannt. Entsprechend lieblos wird er auch bei Karrosseriebauern behandelt. Die flicken ihn zwar meist zusammen, aber sehr lieblos und kurzweilig, lassen sich es aber extrem speckig bezahlen. Auch hier ist es eine subjektive Erfahrung...aber ich glaube die ist nicht allzu selten. Oft gilt der 2er halt leider immer noch einfach als billige Studentenkarre...so wie der VW T2 oder T3 lange Zeit, bevor es dann aufwärts ging. Dem 2er steht das auch bevor, aber es dauert noch etwas.

Ich möchte Dich in keinem Fall erschrecken oder Dir auch davon abraten, ich möchte einfach dass Du nicht aus Emotion heraus viel Geld verlierst und dann entnervt aufgibst. Jemand, der das Gleiche getan hat, hat eben gerade diese Zeilen hier geschrieben...das ist der einzige Grund für diese eher lange Antwort auf die Frage.

Wünsche viel Erfolg bei der Entscheidungsfindung :-)!!!

Schöne Grüße

Bei einem älteren Wagen ist in der Regel der Vorteil, daß man viel noch selbst richten kann - wenn Du das vorhast, ist der 240er sicher eine gute Wahl. Oder gar ein 140er. Die gehen zur Zeit sehr günstig her, sind alle schon H-fähig und damit sehr günstig in Versicherung und Unterhalt.

Ich wüßte keinen Grund, keinen 240er zu nehmen - außer einen schönen 140er ;-)

Die Wartungskosten dürften beim 740er in etwa gleich sein, je neuer, desto teurer gilt sogar meist. Denn je älter desto besser kann das auch die Hinterhofwerkstatt auf dem Dorf noch in den Griff bekommen. Oder der Bosch-Dienst. Die sind in der Regel auch an längerfristiger Kundenbindung interessiert und geben sich mehr Mühe....

ich kann aus eigener erfahrung berichten, wie ein 240er sich als erstes auto macht: super! mein 240er war fast 30 jahre alt und sehr pflegeleicht. was die rostvorsorge etc angeht, kommt es natuerlich drauf an, wie lange du den wagen behalten willst und ob du das fahrzeug als kulturgut zu erhalten gedenkst. fuer mich war der 240 ein auto, das fast alles verzeiht, sehr zuverlæssig und spottbillig im unterhalt ist. die verbrauchsfrage, ob du in der stadt auf unter zehn liter kommst, ist wohl mit "nein" zu beantworten. ich habe den wagen nie in der stadt benutzt, weil ich auch noch ein fahrrad hatte/habe :D aber der wagen ist definitiv auf landstrassen zuhause, wo der verbrauch - je nach fahrweise - zwischen sechs und neun litern pendelt, auf der autobahn verbrauchte meiner zwølf (hatte allerdings keinen overdrive). der kommentar von tobi ist auch eine ueberlegung wert, der 740 hat nicht die rostprobleme des 240 und ist auch billiger, weil nicht in gleichem maße kultauto.

super beitrag, mp iv! :)

lieb gruss

oli

Themenstarteram 13. April 2008 um 19:27

Hallo.

volvo 740 ist natürlich auch sehr schön Aber irgendwie (noch) gegenüber dem 240 nicht individuell genug! ;)

Wobei ein 740 natürlich vernünftiger sein würde.

Problem ist, dass man in Berlin ohne weiteres keine guten 240er findet.

Ein 140er täte mir für Idiotenstadt Berlin zu sehr weh (obwohl ich bissl außerhalb wohne).

Außerdem ist ein H Kennzeichen doch nicht ohne weiteres benutzbar?

Man hat doch mit einem H-Kennzeichen ne monatliche, geringe Kilometerleistung. Ist das richtig?

Aber im Moment habe ich leider noch keine Garage! ;)

740er ist vllt sogar "sparsamer" als der 240er?

Bauch sagt 240....Kopf zweifelt noch :D ;)

am 13. April 2008 um 20:09

Zitat:

Original geschrieben von TKBerlin27

Außerdem ist ein H Kennzeichen doch nicht ohne weiteres benutzbar?

Man hat doch mit einem H-Kennzeichen ne monatliche, geringe Kilometerleistung. Ist das richtig?

Nein, das ist nicht richtig. Ausführlich noch einmal zum Nachlesen direkt beim TÜV

In diesem Zusammenhang fiel oben schon von Oli der Begriff "Kulturgut", heißt also mindestens 30 Jahre oder älter.

So etwas ist wiederum schwer zu finden.

 

Gruß Jan

die preise ziehen auch entsprechend an, sobald die autos 30 werden. der 740er wird kaum weniger verbrauchen als ein entsprechend gleich alter 240, da im grossen und ganzen die gleichen motoren verbaut wurden.

lieb gruss

oli

Der 140er geht zur Zeit noch sehr günstig her - es scheint, als würden Sammler den noch zu Gunsten der Zone oder des Buckel ignorieren.

Wenn wer gerade günstig in meiner Heimat einen Hof mit großer Scheune zu verkaufen hat, wo ich mir eine Oldie-Sammlung aufbauen kann (Buckel, Duett, P1800, P1800ES, 140er, 240 und Landy SIIb, Landy SIII und ...), dann sagt Bescheid :) Günstig muß er sein, damit ich mir den Rest noch leisten kann. Und natürlich nicht jede Lage... Man hat ja Ansprüche... ;)

Den 140er würde ich auch relativ bedenkenlos im Alltag fahren - die Berliner fallen ja auch nicht über die alten Daimler her. Du solltest ihn halt nur nicht hochglanzrestaurieren. Das könnte komische Leute, von denen es in Berlin ja viele gibt, motivieren, Unfug zu treiben.

am 28. April 2008 um 23:48

Ich habe nach einem Unfall im September 1991 meinen 240er gekauft, ein GL Baujahr 1977. Nicht nur, das er alle anderen Autos meiner bekannten und verwandten überlebt hat, er ist auch insgesammt sechs mal gerammt worden und hat kein mal einen Schaden davongetragen. Getauscht werden mußten in den insgesammt sieben Jahren Alltagsbetrieb nur Verschleißteile wie Bremsbeläge etc. Lediglich das Heizungsregelventil war irgendwann undicht, Ersatz gab es güstig bei Wagner und Günther in Hamburg.

Die Motoren der B21/23/230er Familie mußt du durch grobe Vernachlässigung oder Mutwillen zerstören. Bei normaler Alltagsbenutzung und regelmäßer Kontrolle der Säfte (Wasser+Frostschutz nach Vorschrifft, Ölstand+regelmäßige Ölwechsel) überleben sie 300.000 mühelos und erleben die 500.000 auch häufig ohne grobe Probleme. Meiner wurde nur durch die deutsche Steueridiotie von der Strasse geholt und hat sich mittlerweile kaputtgestanden. (Kilomterstand grob 320.000 und ich war mit ihm pannenfrei unterwegs! Davon träumen viele Autokäufer bei Neuwagen.)

Als Anfänger willst Du ein zuverlässiges Fahrzeug. Schau nach gutem Wartungszustand und vertrauenswürdigem Verkäufer (Siehe der Riesenpost oben, da wurde an sich alles abgedeckt)

Was meiner Erfahrung nach zu beachten ist: Ein Blick unter die Matte im Kofferaum! Da ist von unten der Panhardstab gelagert der die Hinteachse führt. Der Schweißpunkt der Aufnahme rostet schon mal, und für eine richtige Reparatur muss der Tank raus etc. (Wenn ich irgendwo den Platz für die Reparatur von meinem finde ist das auch fällig..)

Wenn Du beim Anfahren auf einer Probefahrt ein leichtes Rubbeln im Wagen merkst und aus Richtung des hinteren Wagenbodens ein Geräusch kommt: Das wird das Kreuzgelenk der Kardanwelle sein. Kostet nicht viel, gibt es auch bei W&G, und ist einfach zu machen. Salopp gesagt: Lediglich lange Fingernägel sind ein Grund dafür eine Werkstatt anzurufen. Die Lager der Kardanwelle gelten als Schwachstelle der Mechanischen Teile. Will heißen: so alle 150.000 Km gibt es mal was zu tun.

Was zum Fahrverhalten des 240ers zu sagen ist, gerade an die Adresse eines Jungen Fahrers (die ja gerne auch mal "zupfen", "spielen", im Klartext: Heizen! Ich spreche aus Erfahrung.. Nein, mein Unfall hatte nicht damit zu tun, da war ich brav. Das hatte mit nassen Straßenbahnschienen unter der Fahrerseite und jemandem der mich zur Notbremsung zwang zu tun.): Der Volvo 240 ist grundsätzlich sehr gutmütig, mag nur keine scharfen, abrupten Lenkeinschläge. Lenkst Du weich, kann er erstaunlich flott um die Ecken. Aber: Die Hinterachse hat auch Überaschungen auf Lager. Mit dem Gaspedal lenkst Du da auch mal unbeabsichtigt. Wo Du mit einem Frontantrieb mit der Schnauze einschlagen würdest, knallst Du mit einem Hecktriebler quer rein. Das tut sehr, sehr weh. Der 240er ist besser balanciert als jeder deutsche Hecktriebler den ich bisher in der Hand hatte und sehr gutmütig, aber an sich kein Auto zum heizen. Auf einem weiträumig freien Platz bei Glatteis kann man gefahrlos sehr viel von ihm lernen. Ansonsten betrachte seine Gutmütigkeit als Versicherung und nicht als Einladung. So kaufst Du einmal ein Auto, lernst es pflegen und warten, und kaufst nie wieder eins. Ein Guter hält bis das Erdöl alle ist. Mittlerweile ist das ja absehbar.

Hast Du auch mal an den 340er/360er gedacht? die Autos gibt es zu spottpreisen in vernünftigem Zustand, und ihr Alltagsnutzen ist TOP! Leider brät die KFZ-Industrie-Umsatbeschaffungssteuer da wieder eins drüber..

Themenstarteram 2. Mai 2008 um 16:30

Danke für die sehr interessanten, hilfreichen Antworten!

240er Limousine findet man einfach keine guten in Berlin! :(

Deshalb schaue ich schon verstärkt nach den 740ern....da findet man z.Z bessere Angebote.

Erstewahl ist aber dennoch der 240.

die 300er hab ich mir auch mal genau angeguckt. Aber in Berlin hat man absolut NULLCHANCE (noch weniger chancen als nen guten 240er), einen einigermaßen guten 360er zu finden! :(

wobei sie mir ja auch sehr gut gefallen! ;)

Die 300er haben doch noch größere Probleme mit dem Rost als die 240er?

 

Wo ist der Unterschied zwischen 240, 244 oder 740, 744???

am 2. Mai 2008 um 16:52

Zitat:

Original geschrieben von TKBerlin27

Die 300er haben doch noch größere Probleme mit dem Rost als die 240er?

Du sagst das als wären die 240er die letzten Rostlauben.. Dabei schlagen die (Oder besser gesagt: schlugen die in einer Untersuchung) Mercedes in durchschnittlicher Haltbarkeit.

Mercedes attestierte man runde 12 bis 13 Jahre, Volvo packte 14. Und war damit Sieger. Rolls Royce geht außer Konkurenz, 70% der jemals gebauten, das schließt die Vorkriegsmodelle ein. (Nicht nur die vorm 2. Weltkrieg, die vorm Ersten auch!) sind noch verkehrstüchtig.

Man darf nicht vergessen das der 240er 1992 aus der Produktion genommen wurde, und somit die Jüngsten jetzt 16 Jahre alt werden. *zwinker, zwinker*

Was die 340er angeht: Er hat ein paar wunde Punkte, wie fast alle Konstruktionen, an der Karosserie. Aber es gibt auch noch sehr gut erhaltene.

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