Vollbremsung üben?
Hallo Freunde,
gestern wars mal wieder so weit, alles wie immer mit unserer Truppe los gedüst schöne Tour Richtung Olsberg zum Motorradfestival gemacht.
Ein bisschen Regen tut keinem Weh also munter weiter. Dann am Ziel angekommen macht einer von uns ne Vollbremsung und papt sich auf die Nase.... Wie soll es anders sein Polizei war auch schon da... haben ihm aber nicht hoch geholfen, das durften wir dann machen, die Herren könnten sich ja die Finger schmutzig machen!
FRAGESTELLUNG:
Jetzt meine Frage, übt ihr ab und zu mal eine "Gefahrenbremsung" ?
Ich übe es häufiger und Bremse nun von 100 auf 0 in knapp 40 Metern ohne ABS, aber wie siehts bei Regen aus?
Grüße
Beste Antwort im Thema
Nein, perfekt bin ich nicht unterwegs... aber sagte ich nicht... 25% unter dem von mir eingeschätztem Maximum usw.? Mit Hirn usw.? Sagte ich nicht... dass man eben nur das und so fahren sollte, wie es seinem Können eben entspricht? Usw. usf....? Denk mal drüber nach... was ich wirklich gesagt habe....
Und nein, ich pers. habe bis heute kein ABS je gebraucht... bin aber sicherlich doch schon ein paar km mehr auf der Walz als der Großteil hier und war lange auch wie die wilde Waldsau unterwegs. Mir ist es aber auch völlig pupsi, ob nun ein ABS dran ist oder nicht.... die Info lösch ich sofort aus meinem inneren Fahrprogramm...
Für mich ist und bleibt es ein Notnagel für "absolut saublöd gelaufen"... kann das Zünglein an der Waage sein... oder eben auch nicht. Bis dato musste ich so ein ABS aber aus Neugier bewusst ärgern... um damit mal bisserl zu spielen. Und glaub mir.... soviel wie manche denken.... kann das auch wieder nicht.
Lass es mich mal anders sagen: Man muss erst lernen, verstehen, können... erst dann ist ein ABS in seinem Element - als Notnagel für "ganz blöde gelaufen". In dem Moment, wo man denkt "muss ich nicht, kann ich ignorieren usw.... ABS an Bord"... in dem Moment wirds brandgefährlich. Und das predige ich auf jedem Training. 😉
Sei doch mal ehrlich - ist es z.B. besonders schlau, wenn man knapp hinter einem Auto bei Gelb noch aufreisst? Nein? Also...
Du kannst es drehen und wenden wie Du willst - ohne langen Ungeübte zu zaghaft zu und machen wieder auf (Gefühlssache..).... mit dto.
Erst die Übung und Kopfarbeit (Fahrerprogramm/Vertrauen/Schweinehund) lassen beide Varianten optimal funzen - und wenn man beides kann (ca. 10ms2)... wird das ABS zum nützlichen "scheisse gelaufen" Helfer. In Schräglage oder solchen Dingen... vergiss es.
Die Einstellung "Wer ist schon immer fit oder fährt nur so wie er kann" ist oft tödlich... wir reden von einem verdammt gefährlichem Hobby... welches wenig Fehler oder Fehleinschätzung verzeiht.
Also nochmal - ich hab nichts gegen ABS... ich hab nur was gegen ideologisches Sendungsbewusstsein nebst unkritischer Betrachtung mit Heiligsprechung 🙂
61 Antworten
ABS ist sicher eine gute Sache, und mit Sicherheit bremst jeder hier Anwesende im öffentlich Straßenverkehr damit schneller...
Aber:
Das es gefährlich ist Motorrad zu fahren das weiss jeder, und da mache ich sicher den Kauf eines Motorrades nicht vom ABS aus.
Jahrelang bin ich auf 2 Rädern unterwegs ohne ABS und habe es überlebt...
Nicht etwa weil ich der Superbremser bin...nein, eher weil ich einfach versuche der Situation und den Gegebenheiten angepasst zu fahren.
Auserdem sehe ich eines an diesen ABS Geschichten ziemlich kritisch...
man sollte erstmal ohne hilfen sein 2 Rad beheerschen, mit diesem ganzen Elektrikscheiss in Autos und Bikes ziehen wir uns eine Generation von Digitalfahrern auf...die keinerlei Gefühl haben für das was Sie tun...
Gebe Dir in gewisser Weise Recht. Das Gefühl für Fahrphysik geht bei den ganzen Helferlein schon teilweise verloren. Aber selbst ein Fahrzeug mit ESP ist nicht narrensicher, das kann man auf jeden Fahrsicherheitstraining testen.
Dass ABS beim Motorrad aber dazu führt, bezweifle ich. Denn wer (abgesehen von Sicherheitstrinings und realen Gefahrensituationen) beim Motorrad regelmässig das ABS braucht, der macht sowieso was falsch. Ein non-ABS-Motorrad führt ja NUR zu einem besseren Fahrgefühl wenn man sich regelmässig in Fahrzuständen aufhält, bei denen das ABS schon greifen würde - lebensmüde wie ich finde.
Und ja, Biken ist pauschal schonmal gefährlicher als Autofahren. Die Frage ist dann aber, welche Risiken man ausschliessen kann und welche nicht. Vorsichtig und angepasst fahren ist schonmal die halbe Miete, korrekt. Aber eben nur die halbe Miete...
Zur Auswahl des Motorrades:
Die Hersteller bieten ABS nicht für alle Modelle als Serienausstattung an weil es immernoch massig Biker gibt, die das partout nicht haben wollen. Bei 98% der Biker erschliesst sich mir der Grund allerdings nicht. Wahrscheinlich gibts da eine direkte Korrellation zwischen Bremssystem und Länge des Geschlechtsorgans 😁 😉 😉 Aber das ist nur Spekulation...
Ich finde keinen wirklich sinnhaften Grund, warum man ABS bei Strassenmotorrädern nicht zur Pflicht machen sollte.
Gruss
Stimmt schon, es spricht überhaupt nichts dagegen in entsprechenden Trainings ein Fahrzeug, egal wie viel Räder, ohne jegliche Assistenzsysteme bewegen zu lernen.
Es kann sogar sehr sinnvoll sein da es Grenzen, physikalische und systemtechnische, eindrücklich aufzeigen kann. Wer dieses Gefühl kennt wird ggf. im Alltag umsichtiger agieren, eben WEIL er weis worum es geht.
Und genau da kann dann ABS Sinn machen, einfach nur als zusätzliche Sicherheit, als Sicherheitsnetz für eh schon sicherheitsbewusst handelnde Verkehrsteilnehmer. Dort, und nur dort werden Assistenzsysteme wirklich Sinn machen..
P.S. Hab übrigens auch noch nie ABS benötigt, bzw. bin weder auf die Fresse geflogen noch irgendwo eingeschlagen. Wohl aus Glück UND wohl einigermassen angepasster Fahrweise. Dazu kommt gelegentliches Üben mit der Bremse. Äussere Umstände können aber schlagartig und unplanbar auftreten, bzw ändern. Und wie Caravan richtigerweise bemerkt hat, das beste ABS bemerkt man gar nie...😉
Zitat:
Original geschrieben von Lewellyn
Öhm, da trifft sich regelmäßig eine Gruppe junger Motorradfahrer, um auf einer abgelegenen Strecke ihre Bremsfähigkeiten zu verbessern. Natürlich wird dort niemand Wheelies oder Stoppies üben, weil niemand will cool sein. Es dient alles rein der Sicherheit...
@ lewi: ohne dich angreifen zu wollen, aber es hat schonmal jemand vor mir gesagt: du kannst scheinbar nicht richtig zu hören (lesen)
es hat niemand was von regelmäßig oder abgelegen gesagt!
und ne, stoppies und wheelies machen wir auch nicht.
wir sind eine truppe die gerne in gemeindschaft fährt und keine pupatierenden teenis mit pocket bikes die beweisen wollen wie toll sie sind, und supersportler mit eckigen reifen gibts in unserer truppe auch nicht! zurück zu dir 😁
danke für die tollen antworten freunde, auch wenns etwas zu sehr in die abs schiene abgedriftet ist, mein ja gilt ganz klar abs, aber: ich kann mir z.Z. keine maschine mit leisten, darum übe ich ja auch fleissig ohne abs 😉
allen eine gute fahrt
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Aha... einen Bremshaken übt also keiner?
Tja... seht ihr... wie es beim Auto halt auch war und ist: Immer schön grade druff, digital gedacht und ja nichts lernen - der Automat wirds schon richten. (ESP und narrensicher... oh weia, da müsste man weit ausholen... jedenfalls stimmt das so isoliert einfach nicht... ist aber ein anderes Thema?)
Was nun fahrtechnisch gegen ein ABS spricht... kann man (erstmal) aussen vor lassen. Viel interessanter ist doch, dass wir hier schon einige Beispiele dafür hatten, wie man seine Chancen auf einen Crash deutlich selber erhöht - allerdings ist die einzige Erleuchtung durch diese Erlebnisse: ABS hat mich grade noch gerettet, also mach ich alles richtig.
Noch Fragen?
Tut mir leid, aber imho ist Biken ein viel zu riskantes Hobby, als dass man dabei mit rudimentären Fähigkeiten und Eigenansprüchen zufrieden sein dürfte. Wie schon gesagt wurde: Wer sein ABS schon mehrfach erlebt hat... macht eh was grundsätzlich falsch. Und wer das auch noch für normal hält und das relativiert... ja weia.
Das ist ja der Punkt - eine Situation, in der man tatsächlich unvermeidbar nur noch am ABS hängt... ist sowas wie ein negativer Lottosechser. Es wird aber hier tlw. so dargestellt, als ob es der befreiende Quantensprung für´s Bikerrisiko wäre und man damit nur noch einen kleine verletzbare Achillesferse hätte - dem ist aber nicht so. Eher ist das ABS ein ganz kleiner Punkt vs. allen anderen Risiken und Fehlern.
Risikoeinschätzung und Risikoumgang - nun, in D macht man ja auch ein mords Gedöns über z. 200 auf einer AB.... und kaum eines um Ernährung. Wo werden mehr Fehler gemacht, wo gibt es mehr Opfer? Eben... hier wie dort werden Risiken irreal bewertet... und dann leider sorglos gehandelt. Wir haben ja auch einen besonderen Drang, uns gegen alles zu versichern oder schützen zu wollen. Nur selber was machen, beim Risikohandling... das wollen nur wenige. Und wundern sich dann.
Wa ich gegen ABS hab?
Nichts. Ich pers. brauch keines (mir ist ohne lieber), wenn eines dran ist... ist mir auch egal. Ne Hupe ist ja auch dran... brauch ich auch nie. Wayne.
Ich hab nur was gegen die dämliche Heiligsprechung mancher Gimmicks, deren unkritische Betrachtung und die daraus resultierende Fahrweise zuweilen.
Und konnte einfach in bald 30 Jahren intensiven Bikeleben beobachten... dass je besser die Technik wird, je weiter der Fahrer entkoppelt ist, je mehr menschl. Fehler technisch kompensiert werden....
...früher waren die Bikes in vielen Dingen rel. scheisse - aber der Großteil bewegte sich dadurch (Bauchgefühl, subjektive Angst) weit unter den tatsächlichen Möglichkeiten.... heute sind die Bikes Überklasse und nicht wenige bewegen sich dadurch weit über ihren Möglichkeiten, unbewusst...
Deswegen ist die Technik auch super und eine feine Sache - aber was sie in manchen Köpfen so anrichtet nicht 😉
BTT
Bremsen lernen/üben ist klar.... aber gerade für "Überraschungen" ist es wichtig, Ausweichmanöver und Bremshaken zu trainieren - denn dann ist das Hindernis idR einfach schon zu nahe für einfach Stop.
Gezieltes Ablegen ist natürlich schlecht zu üben *g*.... aber mit den theoretischen Überlegungen dazu sollte man sich befassen.
Am Anfang steht Fahrphysik und Theorie... Betrachtung klassischer Situationen und Ablaufstudium/Analyse der verschiedenen Klassiker der Reaktionen/Abflugs (also was für Möglichkeiten gibts dann, was passiert dann jeweils und warum... und wo stehen meine Chancen zur Schadensminimierung gut). Das hilft alles nix... auch nicht mit ABS... DAS ist die Miete 🙂
Als Beispiel ne Spitzkehre... wenn dir keiner erklärt wie und warum... und warum wie nicht... ist selber einfach "austesten" evtl. teuer bis schmerzhaft.
Gutes altes Hütchenspiel (wer davor Schiss hat - halbe Tennisbälle nehmen):
Linie in Autobreite aufbauen, Punktbremsung aus 50....
Aus 100/80/50 runterbremsen, ausweichen.... (späten Lösepunkt finden für Ausweichhaken).. einlenken oder dann auf Stop ankern.
Fortgeschrittene fahren in einen Bogen ein.... vor einem Hütchen aufrichten, anbremsen, ausweichen, einkippen.... äusserer Fahrbahnrand durch halbe Tennisbälle angedeutet.
Besser ist natürlich immer ein prof. Training, im Idealfall werden leichte Enduros/SuMos gestellt... für die Grundschule zumindest.
In Kurven ist idR die Angst der Killer - unbedingt mal ein Training buchen, bei dem ein Flieger zur Verfügung steht. Damit kann man eben auch gefahrlos "erleben" wann wirklich Schluß ist.
Und da muss ich doch noch mal ins OT - besser die Asche in Trainings und gute Schulen stecken... ein technisches Gimmick stünde bei mir immer hinten an 😉
Erst pers. Können erlangen... dann Helferlein für das minimale Restrisiko.
Ihr seid moralisch gefestigter, als ich es war.
Ich entschuldige mich hiermit für mein "von sich auf andere schließen".
Allzeit gute Fahrt.
Hab ich jetzt vergessen.... jede Karre ist anders, Reifen, Bremsen usw. auch... man sollte sich also erstmal an die Eigenheiten langsam rantasten und dann die "Persönlichkeit" des Bikes abspeichern. Bewegt man die Kiste dann einfach in ihrem pers. Rahmen... und in seinem.... (-25% 😉 ).... passt´s.
Hm. Lewellyn... so schlimm find ich die Stopytralalageschichte im Kern gar nicht - nur dass man das im stillen Kämmerlein alleine versucht, das finde ich pers. suboptimal. Denn wo keiner Fehler erkennt und korrigiert werden... werden Fehler unbemerkt gepflegt 😉
Nicht zu vergessen... vorher Theorie und Abgucken können ist natürlich auch besser... gestelltes Bike bei einem Trainer spart zusätzlich ggf. Lehrgeld.
Ja gibts denn sowas... Doc und ich voll auf einer Linie? 😰 Bin ich hier im richtigen Forum? 😉
Ich kann Deine Vorbehalte, ganz besonders die gegen ESP, voll und ganz unterschreiben. Ist immer wieder witzig, die ungläubigen Augen der Leute zu sehen die mit ihren Autos trotz ESP wilde Kreise auf der Dynamikplatte drehen 😁
Gruss
Hallo Myliu:
Zu deiner Frage eine kleine Geschichte!
Vor langer Zeit hatte ich eine Yamaha XS 750. Vorne zwei Scheiben, das war schon was. Noch keine nennenswert gesinterten Klötze, also eine Bremsleistung, die nur über ordentliche Handkräfte hinzubiegen war.
Auf meiner Hausstrecke war ein ebenes Stück Landstraße, wo ich eigentlich regelmäßig aus reinem Übermut bei ca. 100 Km/h voll den Vorderanker hab fallen lassen. Ich hatte das nachher so gut drauf, dass ich bis zu 10 Meter Blockspur (vorne!) hinlegen konnte. Wenn das Rad stehender weise wegglitschte, habe ich schnell gelöst und gut war. Ich hatte den Druckpunkt gut drauf, es war alles richtig fluffig eingeübt. Bremsen am Limit.
Dann, ich kam von der Nachtschicht, müde, unkonzentriert, plötzlich bremst vor mir ein Bulli.... Ich voll ich die Eisen und... platsch da hat er gelegen.
Ich will sagen: Wenn der Schreck kommt, nützt keine Übung. Das gilt besonders bei den modernen bikes, mit ihren Killerbremsen.
Achte mal drauf, wie viele bikes gecrasht werden, wegen überbremstem Vorderrad, das gab es früher nicht so häufig.
Gruß und schrottfreie Saison!
Harleyhasser sagts ja fast mit meinen Worten...😉
Tec Doc hat aber auch recht: Fahrerisches Können muss zweifelsfrei erworben werden, da hilft keine Elektronik.
Und wenn man sich innerhalb der eigenen Grenzen bewegt, genau dann macht ein ABS als letzte Option voll Sinn.
Was diskutieren wir also eigentlich noch? Es herrscht ja eitel Freude und Einigkeit. Ich glaub ich mach hier mal zu...😉 😁 (kleiner Scherz...)
An diesem Punkt möcht Ich gern fragen:
Was macht einer der ewig ABS-Bremsen gewohnt ist, diese auch ab und an mal testet ( Gespeerter platz etc..) ist aber NIE
etwas anderes gefahren...( Hat also keine Angst mal reinzulangen)
Dieser jemand findet nun z.B. eine 900 SS wie meine sehr anziehend und möcht sich nun DEN Wunsch erfüllen..
Gekauft und ab gehts...
WIE weit kommt dieser Jemand mit einer Maschine OHNE ABS , wenn Er/Sie nur anderes gewohnt ist?
Ich möcht damit die Aussage unterstützen, Gut WENN es ABS hat, BESSER man vergisst es und verläßt sich auf sein
(am besten Regelmässig geschultes) Können mit Bremshaken etc etc.
Greeds DucFan
P.S. Wann gibt es denn bei den Duc´s wohl ein ABS in den SSp?😁
Das was wohl jeder verantwortungsvolle Lenker macht der auf ein ihm unbekanntes Fahrzeug steigt: Nämlich dieses sorgfältig kennen lernen und sich auf dessen spezifische Besonderheiten einstellen....
@Lewellyn: Was ist denn ein BKV-ABS? 😕Hatte noch nie ne BMW (leisten können). Das mit dem Stoppie-Gehoppel klingt ja wirklich sehr interessant, machen das alle modernen Motorrad-ABSe?? Ich hörte nur, dass sich manche Motorrad_ABSe ab gewisser Schräglage abschalten.
Beim Auto stottert's/rutscht's ja nur, das ist weit weg vom "Stoppie", meines jedenfalls...
Bremsanker übt man ganz gut auf Rennstrecken, wo das Ende der Zielgeraden in 50meter Schritten mit Schildern markiert ist, kann man sich super rantasten ans Limit, vor allem wenn die Schikane nur ein Styropor-Hütchen ist und die "Straße" im Notfall auch geradeaus weitergeht, bloß nach der 10.Runde etwa fängt meine Bremse an, deutlich "weich" zu werden, hab' ja auch (noch) keinen richtigen Rennofen sondern nur so schwere Sporttourer.
Gefahrensituationen üben habe ich immer bisserl (gesunden) Schiss davor, ich lerne oft dazu, wenn's mal ungeplant knapp wurde, aber da ich auch immer mit mindestens 30%Reserve fahre, sind in so einem Fall dann immer doch noch 10% da, hoffe ich. Einmal mußte ich mit der GPZ 'ne Notbremse (geradeaus einfach, die blöde Strasse hörte plötzlich auf...) machen, der Asphalt war dort nicht sehr gleichmäßig und rauh (Schlaglöcher wäre zuviel gesagt...), ich langte voll rein (immer vorne und hinten, hinten allerdings nicht so voll, wenn ich's im Griff habe), und das Vorderrad wollte zwar blockieren (hinten sowieso etwas, aber wurscht), tat es aber nicht (heisse trockeneStrasse), es hoppelte/stempelte "nur" und war einigermaßen kontrollierbar, klappte also nicht ein oder sowas, hielt problemlos die Spur. Nun hat meine alte GPZ nur einen Bremszylinder in den Sätteln, vielleicht ist da einfach nicht mehr Bremskraft drin. Mit Absicht traue ich mich das allerdings nicht probieren, schon gar nicht mit der teuren ZZR. Nur auf Nässe in Schrittgeschwindigkeit probierte ich das mal mit 'ner leichteren Strassen-Maschine, das Vorderrad drehte sich sofort ein...schwitz, das würde im Notfall völlig in die Hose gehen. 😁
Eins noch, auf der Bundes-Autobahn gehe ich kurz vor jedem Überholvorgang vom Gas und lege die Hand an die Bremse, ich glaube das ist sehr sinnvoll, denn bei höherem Tempo tät das im Notfall viel zuviel Zeit kosten und man hätte die Finger dann irgendwo am Bremshebel, es gibt dort zuviele lebensgefährdende "Oberlehrer"😠. Stattdessen kost's halt Sprit🙁, aber dafür nicht so sehr die Gesundheit😁
Gruß🙂
PS: "Clowns" sind die traurigen Komiker, "Harlekins" sind schon drüber weg, die sind dann manchmal etwas "bissig-ironisch". 😁Was ist denn ein "Lewellyn" eigentlich, by the way, Dein Ikon ist ja sicher eher als "bissig-ironisch" zu bezeichnen... Gruß, kawa_harlekin
😰 ... sag das bitte nochmal, Caravan 🙂
Harleyhasser spricht von Murphey... so läuft das eben zuweilen, ob mit oder ohne ABS oder Ionenschraubkonverter - das spielt keine Rolle. Was nämlich gerne übersehen wird.. bei der Betrachtung diverser Helferlein ist, dass der Mensch auch mit diesem System kontraproduktive Fehlerlein zu machen pflegt. Man denke nur an die Leuts, welche bei erstem ABS Kontakt erschrocken in die Werkstatt fahren "Mit meiner Bremse stimmt was nicht".
Davon abgesehen, dass sich durch solche Helferlein eingelullt, der Pilot im "Dramamoment" bereits weit über seinem pers. Limit bewegt (hat er nur nicht bemerkt oder hirnmassig ausgeblendet) und so gar keine Chance mehr hat.
Biker sind auch mal etwas überfordert, wenn die ABS Geschichte soweit mit max. Verzögerung funzt... und ihnen dann die Sozia mit Schmackes ins Kreuz kachelt... auch so ein Thema... auf´m Brett is auf´m Brett... aber dann ist wenigstens die Alte "schuld" 😁
Idealisierte Vergleichsfahrten haben selten was mit der Realität zu tun... und real macht der Mensch im Schreck eben auch eine ABS Bremse mal wieder auf, das Rad steht eben nicht schnurgerade (und versetzt dann) usw. usf. etc.... Hauptdrama ist ja, dass zuerst zu zaghaft gebremst wird (!), was auch ein ABS nicht ändert. Schreckmomente... naja... ich sach mal so: Geht man grundsätzlich vom Worstcase aus... und kennt das Zauberwort... erschrickt man eigentlich höchst selten. Das Zauberwort? Platz. Oder Abstand... schafft Luft und Zeit für die Schrecksekunde.
Ich kann Caravans Lächeln gut nachvollziehen... wenn ich immer wieder Piloten erleben darf, welche bei einem Training am Sinn ihrer Hightechinvestition zu zweifeln anfangen. Leider schade sollte man das als Trainer bei Bikes bleiben lassen... weil die haben ja nur zwei Beine. 🙁
Tja, und nicht zuletzt fehlt beim "Trockentraining" halt immer der Schreck. Trotzdem ist es was anderes, wenn man nicht zum ersten Mal was rattern oder rutschen fühlt... der Kopf und der Bauch kennen das schon.. und je öfter man das gemacht hat, je mehr man sich "zusammennimmt" ... desto besser werden die Chancen.
Da fallen mir Elche ein - in Skandinavien gibts ein Training, bei dem eine Elchpuppe auf grader Schneebahn unvermittelt seitlich aus dem Wald saust.... und die Schüler merken dabei... mit nur auf die Bremse geht da rein gar nichts. Geile Sache das ist 🙂
However - einfach auch die Eier in der Hose haben und sagen "Ok, da ist für mich Schluss" und sich danach richten. Wenn 150 auf der Landstrasse wegen 5 Minuten eher da kein Argument sind... ist es eine Ampelphase sicher auch nicht. Dann gehts auch ohne Computer... einfach mit Hirn 🙂
Und nicht immer so darstellen, als ob alle ohne Ionenschraubkonverter nur Irre wären... da macht man sich´s imho zu einfach. Weil jeder ohne 8 Kolben Keramikbremse am Auto ist ja auch nur irre, gell? 😁 😉
Ich glaub, ich bin hier, unter den Fachleuten, nur ein kleines Licht. Hab ne Virago schon über 11 Jahre. Fahre kaum bei Regen, aber, wenn´s dann mal regnet sehr vorsichtig. Ich habe totalen Respekt vor der Masse dieses Mopeds. Die würde mit mir machen was sie wollte, wenns einfach gerade aus geht, ohne dass ich das will. Ich geb jedem Recht, der da sagt vorausschauend fahren, nicht der erste seien zu wollen, und gesehen werden. Das ist jedenfalls mein Spass. Freu mich über jedes ROT an der Kreuzung, weil dann der eine, die eine, oder so auf mein Moped kucken und???? mich vieleicht auch... ein klein wenig neidisch sind, dass wir so schön glänzen und immer lächeld, uns vorbei mogeln, an den Riesenkarossen, auf Startplatz 1, an der Kreuzung.