Verkehrsunfall, wie geht es weiter?
Letzte Woche hatte meine Ehefrau einen Verkehrsunfall. An einer rechts vor links Regelung kam es zu einem Zusammenstoß. Wobei meiner Frau noch vor der Straßeneinmündung steht geblieben war und die Unfallgegnerin in sie reingefahren ist.
Auffällig war auch, des die Unfallgegnerin direkt herum prallte, dass sie recht hätte und auch eine Zeugin und meine Frau die Klappe halten sollte. Sie stellte sich auch vor den Fahrzeugen, weil sie verhindern wollte, dass meine Frau Bilder des Unfallortes macht. Meine Frau sagte, ich bin stehen geblieben und sie ist sogar mit einem leichtem links Schwenker direkt in mich reingefahren. Ich stand bereits... was hätte ich machen sollen? Laut meiner Frau ist die Unfallgegnerin mit Absicht in den Wagen gefahren und hat beabsichtigt diesen Unfall verursacht.
Die Unfallgegnerin sagte selbst, sie wollte geradeaus fahren und hatte auch keinerlei Blinker gesetzt. Denn der Wagen auf dem Bild steht auch nicht so da, als hätte sie geradeaus fahren wollen. Meine Frau war leider an der Unfallstelle alleine und alle möglichen Zeugen, wurden von der Unfallgegnerin vertrieben.
Hierzu haben wir auch ein Anwalt dazu mit hinzugezogen.
An dem Schadensbild ist auch gut zu erkennen, dass nicht meine Frau in den anderen Wagen gefahren ist, sondern der andere Wagen in unseres. Es sind deutlich Schleifspuren zu sehen und die Frontschürze inkl. Stoßstange steht links etwas ab, weil alles in diese Richtung gedrückt wurde. Am Wagen der Unfallgegnerin war auch zu sehen, dass die Fahrertür schlecht und nur noch knirschend geöffnet werden konnte, weil auch bei Ihr der Kotflügel sich in Richtung Fahrertür verzogen hat.
Den Schaden habe ich noch nicht schätzen lassen, denn dadurch das meine Frau die Schuldfrage zugesprochen bekommen hat, müssten wir einen Gutachter selber bezahlen.
Die Frage ist jetzt... wie geht es weiter...
Der Wagen hat eine Vollkaskoversicherung abgeschlossen, aber die Reparaturkosten werden sicherlich den Wiederbeschaffungswert des Wagens übersteigen.
Daten des Fahrzeugs.
Peugeot 307 SW (RC-Line) mit Sonderaustattung
https://de.motor1.com/.../
Leistung: 100 kW / 136 PS
Baujahr: 2006
EZ: 2007
Kilometer: 134.000
Getriebe: Automatik
Wie es mit der Vollkasko weiter gehen wird, ist mir noch nicht bekannt, aber unser Anwalt will sich darum auch kümmern. Aber wie es aussieht, wird der Schaden den Wert des Wagens übersteigen und ich befürchte, dass die Vollkaskoversicherung nicht die komplette Reparaturkosten übernehmen, werden. Ohne ein Gutachten ist es halt etwas blöd, aber diesen müsste ich ja dann aus eigener Tasche bezahlen, was sich so auch nicht lohnen wird.
Was sagt ihr dazu, was könnt Ihr mir hier empfehlen?
Danke. 🙂
54 Antworten
Zitat:
@berlin-paul schrieb am 8. Mai 2022 um 10:41:58 Uhr:
Die Kasko wird einsn Gutachter schicken sobald du eine Schadensmeldung vornimmst.
Die Versicherung wollte von mir ein Kostenvoranschlag mit Bilder haben, von einem Gutachten stand da nichts drin. Der Wagen müsste dazu deshalb zunächst in eine Werkstatt geschleppt werden, damit sie ein Kostenvoranschlag machen können.
Aber mein Anwalt wollte sich auch darum kümmern und meinte, mit der Versicherung bezüglich eines Gutachtens sich in Verbindung setzen zu wollen.
Dann warte das noch ab. Aber deine Kasko scheint derzeit nicht von einem Totalschaden auszugehen.
Die kennen den Schaden ja noch nicht. Habe zwar Bilder zukommen lassen und auch eine Unfallbeschreibung, aber mehr ist bisher noch nicht passiert. Habe mich aber bereits mit einer Werkstatt in Verbindung gesetzt, die mein OK abwarten um den Wagen abholen zu können. Erst dann können sie den Schaden begutachten und ein Kostenvoranschlag für die Versicherung erstellen.
Mein Anwalt möchte aber nicht, dass der Schaden repariert wird, wir sollen noch abwarten. Ist auch verständlich, weil der Schaden zum Unfallhergang noch einiges aussagen kann.
Meine Einschätzung: Die Situation ist eindeutig rechts vor links.
Dem Unfallgegner eine Mithaftung anzulasten halte ich ohne Zeuge oder Dashcam für aussichtslos. Mit der Behauptung, der Gegner hätte den Unfall vorsätzlich verursacht ohne dafür im Ansatz einen Nachweis zu haben, wäre ich äußerst vorsichtig.
Nicht vergessen: Du warst nicht dabei. Du kennst nur den erzählten Teil der Geschichte aus einer subjektiven Sicht.
Mit dem Auto fährt man in eine freie Werkstatt oder zu einem Karosseriebetrieb und fragt nach den Kosten einer Instandsetzung mit gebrauchten Teilen als Selbstzahler. Danach wäre zu entscheiden ob man die Vollkasko überhaupt mit ins Boot nimmt.
Den Anwalt zahlst du übrigens auch selbst oder deine Rechtsschutzversicherung. Derzeit überflüssig, denn die Abwehr evtl. unberechtigter Ansprüche des Gegners übernimmt deine Haftpflicht.
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Zitat:
@LKunz2022 schrieb am 8. Mai 2022 um 11:16:02 Uhr:
Meine Einschätzung: Die Situation ist eindeutig rechts vor links.Dem Unfallgegner eine Mithaftung anzulasten halte ich ohne Zeuge oder Dashcam für aussichtslos. Mit der Behauptung, der Gegner hätte den Unfall vorsätzlich verursacht ohne dafür im Ansatz einen Nachweis zu haben, wäre ich äußerst vorsichtig.
Nicht vergessen: Du warst nicht dabei. Du kennst nur den erzählten Teil der Geschichte aus einer subjektiven Sicht.
Mit dem Auto fährt man in eine freie Werkstatt oder zu einem Karosseriebetrieb und fragt nach den Kosten einer Instandsetzung mit gebrauchten Teilen als Selbstzahler. Danach wäre zu entscheiden ob man die Vollkasko überhaupt mit ins Boot nimmt.
Den Anwalt zahlst du übrigens auch selbst oder deine Rechtsschutzversicherung. Derzeit überflüssig, denn die Abwehr evtl. unberechtigter Ansprüche des Gegners übernimmt deine Haftpflicht.
Sehe ich anders, also warte ich jetzt immer an einer rechts vor links Kreuzung auf jemanden und obwohl derjenige stehen bleibt, fahre ich trotzdem rein und bekomme immer recht. 😁
Die Schäden sind auch eindeutig, denn es sind Schleifspuren zu sehen, dass nicht meine Frau reingefahren ist, sondern das andere Auto. Zudem ist alles nach links verschoben. Es kommt noch hinzu das unser Wagen knapp 2 Tonnen (1600 kg) wiegt und wäre meine Frau reingefahren, wäre es ein 11 Meterschuß mit solch einem Kleinwagen gleich gekommen.
Aber egal, Anwalt ist ja schon dran. 🙂
Habe eine Rechtsschutzversicherung.
Mit der Dashcam hast du aber recht, habe ich auch schon gedacht.
Müsste ich mir vielleicht auch mal zulegen.
Du verwechselst da was: Nicht ich bin der Adressat für eure Sichtweise sondern Anwälte, Gutachter, Versicherungen und Richter.
Zitat:
@cpedv schrieb am 8. Mai 2022 um 11:19:34 Uhr:
also warte ich jetzt immer an einer rechts vor links Kreuzung auf jemanden und obwohl derjenige stehen bleibt, fahre ich trotzdem rein und bekomme immer recht. 😁
Mach einfach, immer wieder.
In meinem Fall würdest du bei der Übung jedes mal in HD aufgezeichnet. 🙂
Sehe es auch so wie @LKunz2022...
Klarer Fall von vor rechts vor links erst mal.
Wenn Du der Unfallgegnerin eine Mitschuld anhaften möchtest, wirst Du/Ihr das beweisen müssen...
Wird schwer...
Drücke die Daumen!
Zitat:
@LKunz2022 schrieb am 8. Mai 2022 um 11:31:59 Uhr:
Du verwechselst da was: Nicht ich bin der Adressat für eure Sichtweise sondern Anwälte, Gutachter, Versicherungen und Richter.
Ist schon richtig, mal sehen, was der Anwalt machen kann und wenn nicht... was können wir groß daran ändern. 🙂
Muss halt dann nur schauen, wie ich den Schaden ab besten wieder behoben bekomme, denn der Wagen ist noch im sehr gutem Zustand, sodass ich den Schaden auch reparieren lassen möchte.
Solch eine Kamera werde ich mir jedenfalls noch zulegen.Zitat:
@LKunz2022 schrieb am 8. Mai 2022 um 11:31:59 Uhr:
In meinem Fall würdest du bei der Übung jedes mal in HD aufgezeichnet. 🙂
Zitat:
@cpedv schrieb am 8. Mai 2022 um 12:03:45 Uhr:
Muss halt dann nur schauen, wie ich den Schaden ab besten wieder behoben bekomme, denn der Wagen ist noch im sehr gutem Zustand, sodass ich den Schaden auch reparieren lassen möchte.
Das ist bei älteren aber gepflegten Autos oft das Problem: Für den ausgewiesenen WBW bekommt man nicht das, was man hatte. "Gefühlt" sowieso nicht.
Daher mein Rat dazu weiter oben.
Ich verstehe den TE: die Fiat-Fahrerin war meiner Meinung nach beim Unfall gar nicht auf ihrer Fahrbahnseite. Die Frau des TE stand zum Zeitpunkt des Kontaktes. Die Fiatlerlin hätte nach den parkenden Autos rechts zurück auf ihre Fahrbahnseite einscheren müssen und ebenfalls rechts vor links zu ihrer rechten Seite gewähren müssen.
Zitat:
@keksemann schrieb am 8. Mai 2022 um 12:17:47 Uhr:
Ich verstehe den TE: die Fiat-Fahrerin war meiner Meinung nach beim Unfall gar nicht auf ihrer Fahrbahnseite.
Die Fiat-Fahrerin kam aus einer Einbahnstrasse, von daher durfte sie ganz legal ganz links da raus fahren.
Eine entgültige "Schuldzuweisung" wird eh nur über ein Gerichtsverfahren zu ermitteln sein.
Wie immer, Recht haben ist das eine, Recht zu bekommen das andere.
Zitat:
@keksemann schrieb am 8. Mai 2022 um 12:17:47 Uhr:
Die Fiat-Fahrerin kam aus einer Einbahnstrasse, von daher durfte sie ganz legal ganz links da raus fahren.
Sicher, weil sie recht von ihr kein Platz mehr hatte und sie sich Links halten musste. 😁
Ist auch egal, mir ging es eher um die Abwicklung, um die Schuldfrage wird sich mein Anwalt kümmern. 🙂
Zitat:
@keksemann schrieb am 8. Mai 2022 um 12:17:47 Uhr:
Die Fiat-Fahrerin kam aus einer Einbahnstrasse, von daher durfte sie ganz legal ganz links da raus fahren.
Sicher, weil sie rechts von ihr kein Platz mehr hatte und sie sich Links halten musste. 😁
Ist auch egal, mir ging es eher um die Abwicklung, um die Schuldfrage wird sich mein Anwalt kümmern. 🙂
Zitat:
@cpedv schrieb am 8. Mai 2022 um 10:01:23 Uhr:
… Die Straße macht kein Schlenker, im Gegenteil, da ist sogar reichlich Platz um gerade ausfahren zu können.
…
Die Straße versetzt im Kreuzungsbereich, in Fahrtrichtung der Unfallgegnerin, sehr wohl nach links.
Anfangs konnte ich die Fahrzeugstellung nicht nachvollziehen und habe dazu tendiert, dir zumindest teilweise recht zu geben, aber Google Earth sagt etwas anderes.
Zitat:
@Oetteken schrieb am 8. Mai 2022 um 13:51:45 Uhr:
Die Straße versetzt im Kreuzungsbereich, in Fahrtrichtung der Unfallgegnerin, sehr wohl nach links.
Sorry, dann hast du Tomaten auf den Augen, denn der Straßenverlauf verläuft nicht nach links, weil auch rechts die Straße nach dem letzten parkendem Fahrzeug immer noch in der vollen Breite besteht. Wäre sie, wie selbst ausgesagt hat, geradeaus gefahren, wäre es nie zur Kollision gekommen.
https://img.motor-talk.de/J0_X6KSFVN6tda4B.10.jpg
Wie auch immer, hier geht es nicht um die Schuldfrage, wie im Titel zu lesen ging es mir eher um den Wiederbeschaffungswert und der Vollkaskoversicherung.
Das Thema kann auch geschlossen werden, denn bezüglich Versicherungsrechtlich sind schon alle nützlichen Informationen dabei gewesen und meine Fragen dazu sind im Grunde auch schon beantwortet worden. Die Schuldfrage kann ehe in einem Forum nicht ausdiskutiert werden.