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Verkehrsexperte: Sportliches Fahren im Strassenverkehr ist sicherer

Themenstarteram 22. Juni 2015 um 8:58

http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-43231126.html

Zitat:

Jahrelang sehen sich Autofahrer au defensiver Fahrweise ermahnt. Jetzt empfahl ein schweizerische Verkehrsexperte das Gegenteil: Sportliches Fahren, auch im Stadtverkehr, sei sicherer.

Weiter heißt es:

Zitat:

Der Fahrkundler rät daher zu einer Therapie, die nach seinen eigenen Worten "reichlich paradox und geradezu gemeingefährlich klingt". Trotz Kolonnenelend und Verstopfungen empfiehlt Honegger in einem "Fahrtechnik für Könner" betitelten neuen Autobuch eine betont sportliche Fahrweise für alle, und das auch im Stadtverkehr*. Die Autofahrer müßten "auf der Basis der im Rennsport gesammelten Erfahrungen und Erkenntnisse" ihre mangelhafte, unfallträchtige Fahrweise bessern.

[...]"Die sportliche Fahrweise ist nicht die Fahrtechnik der Gesetzlosen!" Das rennsportliche Erfahrungsgut solle nur "in richtiger Dosierung und umgedacht" in den Verkehr gebracht werden.

Die konkreten Tipps gehen dann in die Richtung:

- "bestimmt, konsequent und resolut" fahren

- Vorfahrt nutzen, nicht übertrieben höflich den Verkehr zum stocken bringen

- Kolonnenfahrern fordert der Autor ab, Lücken zu lassen für das Überholen

- Wartende vor der Ampel sollen sportlich-zügig und nahezu gleichzeitig anfahren, damit möglichst viele die Grünphase nutzen könne

- blitzschnelles Einparken auf engstem Raum müsse als eine Art Pflichtfach geübt werden.

- Auch für das Überholen, besonders bei höherem Tempo, rät der Ex-Rennfahrer im Gegensatz zu Verfechtern defensiver Fahrweise zur Offensive: "Der zu Überholende ist mein Gegner ... und den Gegner studiert man, bevor man ihn angreift."

Letztlich heißt es:

Zitat:

für den Stadtverkehr läßt Fahrtechniker Honegger bereits die Vision einer schönen, neuen Autowelt erstehen. "Fahrtechnisch gut und zweckmäßig ausgebildete Automobilisten" bedürfen nach seiner Überzeugung nicht einmal mehr gesetzlicher Hilfsmittel -- freilich "unter der Voraussetzung einer anständigen Verkehrsmoral" Eben.

Gut, der Artikel ist zugegebenermaßen schon ein paar Jahre älter ('71) und so ganz scheint es hat sich der fromme Wunsch bislang nicht umsetzen lassen. Aber was nicht ist, kann ja noch werden. Was meint ihr?

Beste Antwort im Thema

Zitat:

@Diedicke1300 schrieb am 22. Juni 2015 um 12:36:57 Uhr:

Den Begriff "Sport" in Verbindung mit einem Auto und öffendlichen Straßenverkehr finde ich eh daneben.

"Sport" bedeutet für mich: Es gibt Regeln. Fairness. Gegenseitige Achtung. Auch etwas Spaß darf dabei sein. Man hat auch mal kurzzeitig "Gegner", aber geht danach trotzdem gemeinsam etwas trinken. Fouls werden geahndet. Man achtet hohe Leistung und hohe Disziplin, geht aber auch rücksichtsvoll mit denen um, die noch nicht gut sind. "Unsportliches Verhalten" wird verachtet, z.B. die Wahl unlauterer Methoden oder die bewusste Zufuhr von Leid an andere. Sind das wirklich so absurde Prinzipien?

"Sport" hat für mich nichts mit schnellem Fahren zu tun. Sich sportlich zu verhalten bedeutet, auch andere gelten zu lassen.

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am 22. Juni 2015 um 9:07

Zitat:

@Sencer schrieb am 22. Juni 2015 um 10:58:26 Uhr:

… "Der zu Überholende ist mein Gegner ... und den Gegner studiert man, bevor man ihn angreift." …

Alles klar. Hat wohl zu viel Benzin geschnupft, der arme.

am 22. Juni 2015 um 9:15

Kann keinen Unterschied zur in meiner Fahrschule gelehrten Fahrweise erkennen...

 

Natürlich muss ich den "Gegner" studieren. Schauen, wie er fährt. Ob er vielleicht beim letzten Überholenden plötzlich beschleunigt hat. Ob er unsicher fährt oder möglicherweise selbst gleich ausschert zum Überholen.

Hallo,

Man muss ja nicht alles glauben nur weil es jemand geschrieben hat

und dadurch schwarz auf weiß steht.

Seelze 01

... wobei das, was der propagiert, heute nicht unbedingt unter "sportlicher Fahrweise" verstanden würde.

Dinge wie:

Bestimmtheit/Klarheit im Handeln und bspw. nicht auf Vorfahrt verzichten, wenn es andere zum Warten zwingt, bis sich 2 geeinigt haben (anstatt bestehende Regeln anzuwenden).

oder

Bei grün flott wegfahren.

verstehe ich nicht unter "sportliches Fahren".

Solange die Wörter Rücksicht, Vorsicht und Fairness in der Fahrweise auftreten, sollte jede Fahrweise richtig sein.

Mein Senf zum Thema !

Man kann es auch so sehen, wer sportlicher fährt ist voll auf den Straßenverkehr konzentriert, das gleicht trotz höherer Geschwindigkeit sicherlich viele Unachtsamkeiten aus. Kombiniert mit dem Motto wer bremst verliert, natürlich in Anbetracht davon Abstände einzuhalten und vorausschauend zu fahren landet man am Ende sogar bei niedrigen Verbräuchen.

Viele der geforderten Dinge sind reine Höflichkeit und Rücksicht --> Sollten eigentlich nicht groß erwähnt werden.

am 22. Juni 2015 um 9:41

Problem wird sein diese "Lösung" flächendeckend umzusetzen. Wenn ich sehe was manche Leute sich zusammenfahren ist jede Umerziehung Perlen vor die Säue...

Zitat:

@Diabolomk schrieb am 22. Juni 2015 um 11:23:04 Uhr:

Man kann es auch so sehen, wer sportlicher fährt ist voll auf den Straßenverkehr konzentriert, das gleicht trotz höherer Geschwindigkeit sicherlich viele Unachtsamkeiten aus. Kombiniert mit dem Motto wer bremst verliert, natürlich in Anbetracht davon Abstände einzuhalten und vorausschauend zu fahren landet man am Ende sogar bei niedrigen Verbräuchen.

Eben

... und deshalb würde man heute auch in dem Zusammenhang nicht von "sportlich" reden.

 

(btw.: ob "sportlicher" gleich "konzentrierter" ist, das sei mal dahingestellt... oder ob: nicht "sportlich" dann "unkonzentriert" heisst?)

Sportliches Fahren 1971, aus der Zeit stammt der Artikel, war doch ein ganz anderes Fahren wie heute. Da hatten die Kisten doch weniger Leistung wie heute ein Kleinwagen. So ein 17M oder Opel Rekord, die hatten doch gerade mal 60 bzw. 75 PS. Und das waren schon für die damalige Zeit große Wagen.

Vor diesem Hintergrund ist dieser Artikel in der heutigen Zeit zumindest für mich in gewisser Weise Unsinn.

Den Begriff "Sport" in Verbindung mit einem Auto und öffendlichen Straßenverkehr finde ich eh daneben.

Sport ist bei mir was anders.

Im Sport ist körperliche Leistung gefragt, im öffendlichen Straßenverkehr eher weniger.

Da zählen andere Tugenden.

Wenns doch so wäre, würden viele eh zu Fuß gehen, weil sie absolut unsportlich sind.:D

am 22. Juni 2015 um 16:46

Da ist wohl eher "flottes Fahren" gemeint, damit jeder gut vorran kommt. Das ist für mich

-An der Ampel wachsam sein und nicht 3 sek warten bis man losfährt

-Andere nur vorlassen, wo man dadurch nicht 30 Autos hinter sich in einen Ministau verwandelt

-Einfädeln im fließenden Verkehr anstatt anzuhalten und unsicher sich nicht zu einigen, wer denn fahren darf

-Reale 53 (Tacho 55 bis 60) fahren statt mit realen 45 andere aufzuhalten.

Was mir aber aufgefallen ist: Viele Leute fahren an Ampeln extrem schnell los. Mit dem 5er GT und Automatik fahre ich ähnlich schnell an, im Handschalter 5er Touring muss ich mir echt Mühe geben um mitzuhalten. Und ich bin kein langsamer Fahrer :D Teilweise wird das sportliche Fahren also umgesetzt ;)

Zitat:

@Sencer schrieb am 22. Juni 2015 um 10:58:26 Uhr:

...

- Wartende vor der Ampel sollen sportlich-zügig und nahezu gleichzeitig anfahren, damit möglichst viele die Grünphase nutzen könne

...

Einfachste Physik:

Autofahrer halten in der Stadt ca. 1 bis 1,5 Sekunden Sicherheitsabstand. Tatsache. Somit ist es völlig legitim, dass Autofahrer mit 1 bis 1,5 Sekunden Versatz anfahren. Kann jeder selbst ausprobieren.

An der Ampel vor einem die Autos zählen und bei grün rauf- oder runterzählen...

Bei 10 Autos dauert es ziemlich genau 10 bis 15 Sekunden (langsam bis 10 Zählen), bis man anfahren kann.

Fahren alle gleichzeitig los, ist das zwar toll, aber das ist dann wie im Rennsport:

Die Autofahrer halten exakt genau die 50 cm bis 1 m Abstand voneinander, die sie an der Ampel hatten. Wenn einer auch nur leicht bremst, dann knallt es.

Das langsame Hoch- oder Runterzählen an der Ampel nimmt ungemein Stress raus. Ich weiß nämlich wann es weiter geht, wann ich den Motor wieder starten muss und auch, ob ich die Grünphase noch schaffe. :)

Zitat:

@Sencer schrieb am 22. Juni 2015 um 10:58:26 Uhr:

http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-43231126.html

Zitat:

@Sencer schrieb am 22. Juni 2015 um 10:58:26 Uhr:

Zitat:

Jahrelang sehen sich Autofahrer au defensiver Fahrweise ermahnt. Jetzt empfahl ein schweizerische Verkehrsexperte das Gegenteil: Sportliches Fahren, auch im Stadtverkehr, sei sicherer.

Weiter heißt es:

Zitat:

@Sencer schrieb am 22. Juni 2015 um 10:58:26 Uhr:

Zitat:

Der Fahrkundler rät daher zu einer Therapie, die nach seinen eigenen Worten "reichlich paradox und geradezu gemeingefährlich klingt". Trotz Kolonnenelend und Verstopfungen empfiehlt Honegger in einem "Fahrtechnik für Könner" betitelten neuen Autobuch eine betont sportliche Fahrweise für alle, und das auch im Stadtverkehr*. Die Autofahrer müßten "auf der Basis der im Rennsport gesammelten Erfahrungen und Erkenntnisse" ihre mangelhafte, unfallträchtige Fahrweise bessern.

[...]"Die sportliche Fahrweise ist nicht die Fahrtechnik der Gesetzlosen!" Das rennsportliche Erfahrungsgut solle nur "in richtiger Dosierung und umgedacht" in den Verkehr gebracht werden.

Die konkreten Tipps gehen dann in die Richtung:

- "bestimmt, konsequent und resolut" fahren

- Vorfahrt nutzen, nicht übertrieben höflich den Verkehr zum stocken bringen

- Kolonnenfahrern fordert der Autor ab, Lücken zu lassen für das Überholen

- Wartende vor der Ampel sollen sportlich-zügig und nahezu gleichzeitig anfahren, damit möglichst viele die Grünphase nutzen könne

- blitzschnelles Einparken auf engstem Raum müsse als eine Art Pflichtfach geübt werden.

- Auch für das Überholen, besonders bei höherem Tempo, rät der Ex-Rennfahrer im Gegensatz zu Verfechtern defensiver Fahrweise zur Offensive: "Der zu Überholende ist mein Gegner ... und den Gegner studiert man, bevor man ihn angreift."

Letztlich heißt es:

Zitat:

@Sencer schrieb am 22. Juni 2015 um 10:58:26 Uhr:

Zitat:

für den Stadtverkehr läßt Fahrtechniker Honegger bereits die Vision einer schönen, neuen Autowelt erstehen. "Fahrtechnisch gut und zweckmäßig ausgebildete Automobilisten" bedürfen nach seiner Überzeugung nicht einmal mehr gesetzlicher Hilfsmittel -- freilich "unter der Voraussetzung einer anständigen Verkehrsmoral" Eben.

Gut, der Artikel ist zugegebenermaßen schon ein paar Jahre älter ('71) und so ganz scheint es hat sich der fromme Wunsch bislang nicht umsetzen lassen. Aber was nicht ist, kann ja noch werden. Was meint ihr?

Ich meine - die grundlegendsten Worte hat hier noch niemend so richtig realisiert - ich habe sie mal fett markiert. Die ganzen Aussagen basieren also auf RENNSPORTLICHE Erfahrung. Die nomalerweise im Öffentlichen anzutreffenden Fahrzeuglenker sind in ihren Kisten schon im dösigsten Verkehr überfordert. Ich kann daher nur dringendst raten, sich weiter einer äußerst defensiven Fahrweise zu befleißigen - auch wenn ich zutiefst davon überzeugt bin, hier nur von der automobilen Elite umgeben zu sein :D.

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