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Verhandlungsbreitschaft der Händler bei Gebraucht-/Jahreswagen

Themenstarteram 4. Juni 2013 um 13:39

Hallo,

mich beschäftigt gerade ein wenig die Verhandlungsbereitschaft von Autohändlern.

Ich habe schon seit ca. 7Jahren kein Wagen mehr gekauft und nun ist es wieder soweit. Was mich jedoch wundert ist die absolute null Bereitschaft von Autohändlern mit dem Preis nicht mal ansatzweise in jeglicher Forum runter zu gehen.

So langsam habe ich das Gefühl, dass der Fehler wohl bei mir liegt anstatt bei den Anderen. Vielleicht sind meine Vorstellung auch utopisch, deshalb würde ich mich auf eine paar Meinungen freuen.

z.Bsp. Jahreswagen gefunden, Preis 18400Euro. Angesehen, gefällt. Dies auch dem Verkäufer gesagt, jedoch auch ein paar Mägeln wie kratzer Beulen klar gezeigt. Hat sich alles in Waage gehalten. Bereitschaft gezeigt direkt Bar zu zahlen, also keine lästige Inzahlungnahme, Finanzierung oder Sonstiges. Preisnachlass angefragt, Beispiel 18000 vorgeschlagen. Antwort: Nö, 18400 ist Festpreis. Können wir nix machen.

Hmm, okay dann halt einen passenden Satz Winterreifen für den Wagen in den Kofferaum packen und ich nehme ihn. Antwort: "Ne, haben wir nicht für das Modell" Merkwürdigerweise wurde der Verkäufer auch immer arroganter, ja schon fast unhöflich. Also haben wir den Hof dann auch dankend verlassen.

Nächstes Beispiel. Wieder 1,5Jahreswagen, Preis diesmal 17600. Ein guter Preis für die Ausstattung jedoch auch ein paar Kratzer hier und da, aber nix Wildes. Wagen gefällt. Inspiziert, Serviceheft angefragt um ein Blick rein zu werfen. Alles kein Problem. Wieder Bereitschaft Bar zu zahlen und Vertrag zu unterschreiben, mit der Bitte ein wenig am Preis was zu machen. Wie sieht es mit 17k glatt aus? Gleiche Antwort wie oben: "Ne, der Preis ist absolute Schmerzgrenze." Hmm, gut wenn also beim Preis nichts geht, dann haben Sie im Keller bestimmt noch einen Satz Winterreifen für den Wagen den Sie mir beigeben könnten und wir schliessen den Deal ab? Antwort: Ne für dieses Modell, haben wir keine da.

Oookay, 1. Inspektion (in 6 Monaten fällig), können Sie diese übernehmen und den Wagen vollgetankt übergeben?

Antwort: Ne, für 17500, können Sie Ihn haben.

Wieder dankend den Hof verlassen mit der Aussage, dass ich es mir nochmal überlege.

Dass ich vor 7 Jahren beim Verhandeln teilweise einen 1000er Rabatt + Satz Aluwinterreifen bekommen hatte, sind heute irgendwie absolut nicht mehr drin wie es aussieht. Das verlange ich auch garnicht. Bei anderen Geschäften in der Höhe bekomme ich bei sofortiger Barzahlung auch 2-3% Skonto. Was bei den oben genannten Preise um die 500Euro sind.

Meine Frage nun, sind meine Vorstellungen vollkommen realitätsfremd? Was mich wundert ist, dass bei einen der oben genannten Händler, der Wagen auf dem Hof schon seit 3 Monaten steht.

Ich finde es erstaunlich, denn meiner Ansicht nach, gibt ein !guter! Händler dem Käufer das gewisse Gefühl einen guten Deal gemacht zu haben. So habe ich es zumindest früher eingetrichtert bekommen.

Grüße,

Tobias

Beste Antwort im Thema
am 5. Juni 2013 um 10:21

Wenn der Verkäufer nicht kooperiert, kann man sich an den Verkaufsleiter wenden.

Grad wenn die freundlichkeit des Verkäufers schnell nachlässt.

Ansonsten scheinen bei den großen Niederlassungen die Verkäufer nur noch fest bezahlt und nicht mehr über ne Provision am Verkauf beteiligt zu sein (oder der Durchsatz an Fahrzeugen ist so hoch, das sie das Einzelschicksal nicht interessiert). Grad in der Leasingschubserecke.

Denen ist es wirklich egal, ob die Karre am selben Tag noch weg ist oder noch 2 Monate da rumsteht.

Der Verkaufsleiter sieht das vielleicht anders. :)

(allerdings hat man es sich dann auch mit dem Verkäufer verscherzt .. sollte man machen, wenn man das Auto wirklich will und ansonsten nix mehr mit dem Autohaus zu tun hat - ansonsten siehe oben .. wenn man Stammkunde ist oder Stammkundschaft anstrebt, sollte man auch von seiner Seite aus entgegenkommen und davon ausgehen das der verlangte Preis "fair" ist)

Grundsätzlich: Liste mit Mängeln vorlegen und Reparatur (für den ausgeschriebenen Preis darf die Ware auch gerne Mängelfrei sein und es muss dich nicht interessieren ob der Verkäufer meint ein Kratzer im Lack sei akzeptabel oder nicht) oder Nachlass fordern.

Wenn die Kiste absolut mängelfrei Aufgearbeitet ist (sind die wenigsten :) ) hat man dann pech gehabt.

Und ja, die Kollegen von MB sind die snobberigsten. Aber die anderen sind auch nicht besser.

Noch ein paar Sachen:

- ob Winterreifen da sind oder nicht hängt auch davon ab, ob das Fahrzeug bei der Niederlassung selbst abgegeben wurde (wahrscheinlich), oder über ein Händlerportal ersteigert wurde (eher nicht). Selbst wenn Winterreifen vorrätig sind, werden die ungern mit dazugeben, weil sie bei der Abgabe meist nicht viel kosten und sich die Verkäufer oder wer aus der Werkstatt die selbst zum EKPreis dann mitnimmt und auf ebay verscherbelt (also wenn sie nicht kostenlos mitgegeben werden, nachhaken, ob der VK nicht irgendwo einen Satz gebrauchter Reifen mit Felge "organisieren" könnte - du hättest ja so gerne die original Herstellerfelge und würdest Ebay nicht trauen ) ;)

- dadurch, das du die Mängel nur über den Preis "beseitigen" wolltest hast du schon signalisiert, das sie dir eigentlich egal sind. Also erst tiptop Zustand anstreben (notfalls die ganzen Abdeckungen, Fächer, Ablagen etc. durchsuchen - da findet man immer ein paar Krümel, die man nochmal aufbereiten könnte ;) ) und dann Preisverhandlung - ruhig auf die ganzen Werbeslogans ansprechen, dass das Auto praktisch neu sei .. "der einzige Unterschied ist der Tachostand" oder "so Mercedes wie am ersten Tag" ("die Steinschläge werden da im Werk reingestanzt?" ;) ) .. genau sowas willst du ja

- das du das Geld hast und nur nicht ausgeben willst, ist ja nicht wirklich ein Verhandlungsargument. Besser: "der liegt eigentlich über meinem Budget, aber ist so ein schönes Fahrzeug, da würd ich noch drauflegen, wenn Sie mir die paar Euro noch entgegenkommen" :)

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Zitat:

Original geschrieben von ShoxxxDeluxe

Hat sich eigentlich schonmal irgendwer gefragt, warum Dacia so schön billig ist? Der Mindeststundenlohn lag in Rumänien 2011 bei rund 1 Euro/ Stunde, die Dacia-Beschäftigten bekamen 2008 ca. 1 bis 2,50 die Stunde, was nichts anderes heißt als 80 bis 90 Prozent billiger als die deutschen Autobauer. Welche Autos kaufen eigentlich diejenigen, die in Deutschland ständig Mindestlöhne von 10 Euro und 100% für die Leiharbeiter fordern und alles andere als Lohndumping und Hungerlohn bezeichnen?

jetzt schaust mal was die kompletten lohnkosten am gesamtpreis ausmachen: genau -> einen muckenschiss!

Die Lohnkosten machen 21,4% aus das ist nicht wenig und wenn ich mir die Leute anschaue die Lohnerhöhungen fordern aber andere für 1EUR/h in Rumänien arbeiten lassen dann ist das beschämend.

am 7. Juni 2013 um 14:31

Ohne Betrachtung der Gesamtsituation sind Gehaltsdiskussionen sinnlos.

In der Schweiz könnte ich doppelt so viel verdienen .. und hätte nur die dreifachen Lebenshaltungskosten (grad in den gut bezahlenden Ballungsgebieten - und nicht allgemein, sondern wirklich auf meine Spezielle Situation durchgerechnet).

am 8. Juni 2013 um 7:51

Zitat:

Original geschrieben von italeri1947

Zitat:

Jeder Kunde ist zugleich auch ein denkender Mensch, der genau weiß, dass jeder Händler an seinem Tun letztlich etwas verdienen muss, insofern weiß jeder Kunde, dass der Händler einen Verdienst benötigt, von dem er seine sonstigen Geschäftsausgaben bestreiten muss.

Theoretisch sollte das so sein, praktisch ist es nicht so! Viele sehen nur das Autohaus, aber nicht das, was dahinter gemacht werden muss, was hinter den Kulissen zu tun ist, um den Betrieb aufrecht zu erhalten.

Diese Einstellung mag emotional verständlich sein aus der Sicht eines "geplagten" Händlers, aber ist das nicht komplett unrealistisch?

Als Kunde tue ich mir doch schon schwer genug, die Güte des Produkts (Auto) und der Serviceleistungen des Händlers (Arbeitsqualität bei Reparaturen & Wartung, Beratung) zu beurteilen. Schließlich bin ich technisch kein Fachmann, und habe nur einen sehr begrenzten Erfahrungshorizont aus ganz wenigen eigenen Autos und Hörensagen von Bekannten bzw. hier im Forum.

Und jetzt soll ich auch noch mal so eben die Kalkulation der Händler im Vergleich verschiedener Betriebe und Betriebsarten (freie Werkstatt ...) durchdenken und meine Kaufentscheidung auch noch danach ausrichten?!

Sorry, aber das ist eine komplett unrealistische Anforderung. Ganz abgesehen von der Frage nach dem "Warum". Denn wie gesagt, ich tu' mir schon schwer genug zu beurteilen, wo/wie ich das für mich beste/preiswerteste Angebot finde.

Zitat:

Original geschrieben von ShoxxxDeluxe

Die Lohnkosten machen 21,4% aus das ist nicht wenig und wenn ich mir die Leute anschaue die Lohnerhöhungen fordern aber andere für 1EUR/h in Rumänien arbeiten lassen dann ist das beschämend.

hast du das jetzt von deinem 1€ und 10€ rechenbeispiel her oder wirkliche zahlen? ich gebe zu meine zahlen sind nur up to date und nur von 2006 aber die reden von weniger als 12%.

aber egal. jetzt nehmen wir eben einen dacia der 10.000€ kost und hauen ohne rücksicht auf differenzen deine 21,4% drauf. macht dann gerunden 13.000€ und schon hab ich einen top wagen. warum is der daimler dann immernoch doppelt so teuer? im übrigen wird auch bei den deutschen herstellern genügend in rumänien oderim pstblock gefertigt.

Zitat:

Diese Einstellung mag emotional verständlich sein aus der Sicht eines "geplagten" Händlers, aber ist das nicht komplett unrealistisch?

Ich weiß, dass ich es nie hätte verlangen können, dass ein potenzieller Kunde/Interessent sich über das informiert, was ich an Ausgaben und Verpflichtungen habe. Da hast du schon durchaus Recht, und ich weiß auch, dass das keiner gemacht hätte. Aber es hilft manchmal ungemein, die Zusammenhänge oder die Wertschöpfungskette eines Produkts zu kennen, denn dann geht man mit einem ganz anderen Werteverhältnis an die Sache, als wenn man lediglich das veredelte und fertige Endprodukt auf den Tisch gelegt bekommt und gar nicht weiß, wie es zustande kam, wie andere Menschen dafür arbeiten mussten.

am 8. Juni 2013 um 9:59

@ Italeri:

mit solchen Überlegungen brauchst du doch einem Was-beste-Preis-Kunden nicht zu kommen ... ;)

Den interessiert evtl. nicht mal, wenn der Laden direkt nach dem Verkauf wg. Insolvenz schliesst. Das fällt dem erst ein, wenn er ne Reklamation hat.

Viele kennen einfach den Unterschied zwischen billig und preiswert nicht mehr.

Zitat:

Original geschrieben von Han_Omag F45

Viele kennen einfach den Unterschied zwischen billig und preiswert nicht mehr.

Und können nicht Lesen ( Schreib mal beim Privatverkauf uber Mobile etc. Festpreis rein....)

am 8. Juni 2013 um 10:56

Na ja, wozu lesen, wenn man nicht rechnen kann?

Um 100€ zu sparen 300 km Weg in Kauf nehmen und später im "Reklamationsfall" jammern, das der Verkäufer so weit weg ist.

Festpreis = ist der Preis dann fest oder ist der Preis ein Fest :confused:

Zitat:

Original geschrieben von Han_Omag F45

Na ja, wozu lesen, wenn man nicht rechnen kann?

Um 100€ zu sparen 300 km Weg in Kauf nehmen und später im "Reklamationsfall" jammern, das der Verkäufer so weit weg ist.

Festpreis = ist der Preis dann fest oder ist der Preis ein Fest :confused:

:D

am 8. Juni 2013 um 11:24

Sollte man vielleicht mal in die Verkaufsanzeige rein schreiben:

Dieser Preis ist ein wahres Fest. Daher - Festpreis!

 

:D:D:D

Eine kleine Geschichte von mir dazu:

Da wir Nachwuchs erwarten suchten wir als Ersatz für unseren Opel Corsa ein etwas größeres Auto mit etwas mehr Stauraum und ein bisschen besser motorisiert.

Der Corsa D, BJ 2009, ein Abwrackprämienauto, war nicht schlecht, für die Familie aber etwas eng und der 1,2er Benziner zog auch nicht wirklich die Wurst vom Brot.

Das "neue" Auto sollte max 10000€ kosten, eine vergleichbar gute Ausstattung wie der Corsa haben und ein Diesel sein. Ein Minivan schwebte uns vor denn die Garage gibt nicht wirklich viel mehr an Länge her.

Nach einigem Suchen fanden wir einen Opel Meriva A 1,7 CDTI der uns gut gefiel, ein halbes Jahr jünger als der Corsa, Kilometerstand mit um die 75000 fast gleich. Der Händler, ein Opel- Autohaus in der Nähe veranschlagte 9980€ für das Auto. Für den Corsa wollte er uns 6000 geben, der Meriva bekam neue Reifen, TÜV, Inspektion, ein paar Fußmatten und ein Jahr Garantie. Mehr war nicht drin.

Das Angebot schien uns akzeptabel, wenn auch nicht wirklich günstig. Der Vorteil für uns ist die Händlernähe und dass es ein Markenbetrieb ist. Sehr viele Diesel haben wir im Umkreis auch nicht gefunden und auf Verdacht weit fahren wollten wir nicht.

Nunja, ich habe gerade gesehen dass das Autohaus den Corsa für 7900€ wieder anbietet. Wir wissen, dass dem Auto nichts fehlt und das der Käufer damit nicht betrogen ist. Trotzdem: Sooooo sehr schlecht wäre im Falle der 7900€ erzielter Verkaufspreis die Rendite für das Autohaus nicht.

Zitat:

Original geschrieben von Sebnitzer

Eine kleine Geschichte von mir dazu:

Da wir Nachwuchs erwarten suchten wir als Ersatz für unseren Opel Corsa ein etwas größeres Auto mit etwas mehr Stauraum und ein bisschen besser motorisiert.

Der Corsa D, BJ 2009, ein Abwrackprämienauto, war nicht schlecht, für die Familie aber etwas eng und der 1,2er Benziner zog auch nicht wirklich die Wurst vom Brot.

Das "neue" Auto sollte max 10000€ kosten, eine vergleichbar gute Ausstattung wie der Corsa haben und ein Diesel sein. Ein Minivan schwebte uns vor denn die Garage gibt nicht wirklich viel mehr an Länge her.

Nach einigem Suchen fanden wir einen Opel Meriva A 1,7 CDTI der uns gut gefiel, ein halbes Jahr jünger als der Corsa, Kilometerstand mit um die 75000 fast gleich. Der Händler, ein Opel- Autohaus in der Nähe veranschlagte 9980€ für das Auto. Für den Corsa wollte er uns 6000 geben, der Meriva bekam neue Reifen, TÜV, Inspektion, ein paar Fußmatten und ein Jahr Garantie. Mehr war nicht drin.

Das Angebot schien uns akzeptabel, wenn auch nicht wirklich günstig. Der Vorteil für uns ist die Händlernähe und dass es ein Markenbetrieb ist. Sehr viele Diesel haben wir im Umkreis auch nicht gefunden und auf Verdacht weit fahren wollten wir nicht.

Nunja, ich habe gerade gesehen dass das Autohaus den Corsa für 7900€ wieder anbietet. Wir wissen, dass dem Auto nichts fehlt und das der Käufer damit nicht betrogen ist. Trotzdem: Sooooo sehr schlecht wäre im Falle der 7900€ erzielter Verkaufspreis die Rendite für das Autohaus nicht.

Vom Grundsatz her: Bei Inzahlungsnahme der gebrauchten Möhre beim Kauf einen neuen(gebrauchten) macht man immer "Minus".

Ob der Corsa auch für 7.900€ weg geht, steht wieder auch auf einem anderen Blatt Papier.

Wenns ein Seriöser Handler ist, wird er auch etwas für Aufbereitung, vielleicht neue Inspektion und HU Investieren. Den "Zuschlag" für die Gewährleistung und Garantieversicherung ( unter Umständen geht beim neuen Besitzer nach 500km der Motor Hops und die Versicherungsbeiträge steigen, nennt man auch Kaufmänisches Risiko) nicht vergessen. Das in "Vorkasse" treten für den Kauf des Corsas ist auch nicht umsonst. Und ein bisschen will der Laden auch was verdienen....

am 9. Juni 2013 um 15:02

Zitat:

Original geschrieben von Kombiniero

 

Vom Grundsatz her: Bei Inzahlungsnahme der gebrauchten Möhre beim Kauf einen neuen(gebrauchten) macht man immer "Minus".

Ob der Corsa auch für 7.900€ weg geht, steht wieder auch auf einem anderen Blatt Papier.

Wenns ein Seriöser Handler ist, wird er auch etwas für Aufbereitung, vielleicht neue Inspektion und HU Investieren. Den "Zuschlag" für die Gewährleistung und Garantieversicherung ( unter Umständen geht beim neuen Besitzer nach 500km der Motor Hops und die Versicherungsbeiträge steigen, nennt man auch Kaufmänisches Risiko) nicht vergessen. Das in "Vorkasse" treten für den Kauf des Corsas ist auch nicht umsonst. Und ein bisschen will der Laden auch was verdienen....

Das Problem ist, dass der Endkunde nur jeweils den Händler-Verkaufspreis sieht und in diesem Fall genau weiß, wieviel der Händler für den Wagen gegeben hatte, als nicht kaufmännisch ausgebildeter Mensch rechnet man dann schnell im Kopf nach und kommt auf unglaubliche 1900 Euro "Verdienst" nur am Altwagen ...... nimmt man dann noch spekulationsweise die Verdienstspanne am verkauften Auto hinzu, die in etwa ähnlich sein sollte, dann kommt man auf einen nahezu unheimlichen "Verdienst" nur an diesen beiden Autos ........

Wer jedoch kaufmännisch rechnen kann, der macht ein ganz andere Rechnung auf, nämlich erstens weiß man ja garnicht, ob der Wagen für den Preis überhaupt verkauft wird und ob nicht dafür wieder ein Gebrauchtwagen hereingenommen werden muss.

Zweitens muss der Händler ja die volle Kaufsumme, also 6000 Euro, für die Zeit bis zum Wiederverkauf des in Zahlung genommen Autos aus eigener Tasche finanzieren, der muss also so lange entweder sein Geschäftsvermögen dort sozusagen "anlegen" oder aber sich die in Zahlung genommen Autos sogar von der Bank finanzieren lassen.

Drittens trägt der Händler das volle Gewährleistungsrisiko an den verkauften Autos, nicht nur für den in Zahlung genommen, sondern auch für den gekauften.

Viertens beansprucht so ein verkaufsfertiges Auto laufende Kosten, auch wenn es nur da so rumsteht, immerhin beansprucht es Platz und gelegentliche Zuwendung in Form von Autowäschen, Batterieladen etc. Je länger die Autos am Hof stehen, je mehr Kosten laufen da auf ..... und wertvoller werden die Autos mit längerer Standzeit auch nicht.

Daneben gibt es auch genug Beispiele, wo in Zahlung genommene Gebrauchtwagen zu einem reinen Verlustgeschäft geworden sind, jeder Händler hat solche Zitronen auf dem Hof stehen, die für gutes Geld in Zahlung genommen wurden und schlussendlich nur noch verschrottet werden konnten.

Ich behaupte: jeder seriöse Händler "verdient" am Ende kaum etwas am reinen Kauf/Verkauf von Autos, der Gewinn wird ausschließlich in der Werkstatt gemacht und hier insbesondere mit "Versicherungsfällen", also Reparaturen an Unfallwagen, die vollständig von einer Versicherung bezahlt werden, dann ist dem Kunden die Höhe der Rechnung herzlich egal. Dann kommt eine Beule in einem Seitenteil eines Mercedesses schon mal auf lockere 7.500,-- Euro.

 

Grüße

Udo

am 9. Juni 2013 um 15:23

Dass nennt man unternehmerisches Risiko und die Sache mit der Versicherungsrechnung nennt man Betrug an der Solidargemeinschaft der Versicherungsnehmer - das sind auch die Kunden.

Allein schon der Werkstattwagen im Versicherungsfall kostet locker das 3fache. Nennt sich dann "Versicherungstarif" :mad:

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