Verhaltenstipps in Bezug auf Motorradfahrer
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Tipps vor Gefahrensituationen zwischen Auto und Bike
Autofahrer müssen sich im Frühling wieder an die zunehmende Präsenz der motorisierten Zweiräder gewöhnen. Die Experten von TÜV SÜD geben Tipps, wie sich Gefahrensituationen zwischen Auto und Bike möglichst vermeiden lassen.
Schneller als gedacht:
Auf weite Entfernung oder im Gegenverkehr ist es für Autofahrer durch die schmale Silhouette oft nicht zu erkennen, ob nun ein Kleinkraftrad oder eine schwere Maschine näher kommt. Die Geschwindigkeit von Bikern wird deshalb häufig unterschätzt. Deshalb: Lieber nicht mehr überholen, wenn auf der Gegenseite ein Motorrad anrückt. Auch beim Linksabbiegen ein entgegenkommendes Zweirad besser vorbei lassen, statt es zur Vollbremsung zu zwingen.
Unübersichtlicher als gedacht:
Weil Motorräder wenig Platz brauchen, stehen sie an der roten Ampel häufig in einer Reihe mit einem Auto. Geht es dann bei Grün los, sind die Zweiräder in puncto Beschleunigung in jedem Fall überlegen. Autofahrer sollten sich dann nicht zu einer Wettfahrt herausfordern lassen, so die Verkehrsexperten von TÜV SÜD. Stichwort Ampel: Wenn sich Biker seitlich an einer Wagenkolonne vorbeischieben, können sie leicht im gefährlichen toten Winkel verschwinden. Deshalb müssen Autofahrer vor dem Abbiegen in jedem Fall einen Kontrollblick über die Schulter werfen.
Länger als gedacht:
Wendig und ein kurzer Bremsweg. Dieses (Vor-)Urteil fällen viele Autolenker über Motorräder. Prinzipiell sind Bremswirkungen beim Wagen und Bike aber vergleichbar. Doch weil der Zweiradfahrer Vorder- und Hinterradbremse gut dosieren muss, um nicht zu stürzen, ist der Bremsweg bei Bikern mit wenig Praxis in jedem Fall länger. Bei schlechtem Wetter oder schlechtem Untergrund gilt das auch für Routiniers.
Enger als gedacht:
Um ihre Ideallinie fahren zu können, sind Motorradler in Kurven häufig in der Nähe des Mittelstreifens unterwegs. Autofahrer sollten deshalb in keinem Fall Kurven schneiden.
Mehr als gedacht:
Zum Schluss noch der Hinweis der Experten von TÜV SÜD: Biker sind häufig in Gruppen unterwegs. Daran sollten Autofahrer vor allem an Einmündungen, Kreuzungen und beim Überholen denken!
Beste Antwort im Thema
Solche Bemerkungen wie "da muß der sich an der Ampel (oder im Stau) auch noch verbeidrängeln" sind ja bezeichnend.
Wenn die Autofahrer, die sich bewußt versetzt an der Ampel aufstellen wenn sie von hinten ein Motorrad sich durchschlängeln sehen, mal ihr Gehirn einschalten würden statt nur daran zu denken, daß so ein blöder Motorradfahrer jetzt doch vor ihnen ist, dann würden sie realisieren, daß jedes vorgefahrene Motorrad den Stau verkürzt. Aber soweit reichts eben nicht ... das tägliche Straßenrennen (Ich fühl mich erst wohl, wenn keiner mehr vor mir ist - gilt auch für Biker).
Die Motorradfahrer werden komicherweise immer also so eine verwogene Gilde dargestellt, wohingegen ein Rasender Autofahrer eben zum Allgemeinbild gehört. Nicht daß ich die denkbefreiten Zweiradler nicht auch führerscheinlos sehen will. Aber die Mehrzahl der Unfälle, die von Motorradfahrern verursacht werden enden nicht gerade mit lebensgefährlichen Verletzungen für Autofahrer. Sie gefährden abgesehen von Fußgängern zum Glück hauptsächlich sich selbst.
Ich fahre zwar gern Motorrad, aber das Kurvenlegen auf nicht völlig abgelegenen Straßen ist mir einige Zeit nach meinem Führerscheinerwerb gründlich vergangen. Wenn ich aufzählte wie oft ich schon schneidenden Autofahrern ausweichen mußte um Kontakt zu vermeiden würde man das leicht verstehen.
Auch muß bedacht werden, daß selbst normalschnelle Motorräder manchmal als schneller wahrgenommen werden, weil sie laut drehend und eben (ihrer Schmalheit wegen) flink erscheinen. Da brauche ich nur an meine Mutter denken, die jedesmal als Beifahrerin im Auto erschrickt, wenn ein Motorrad an uns vorbeizieht.
Ein Hauptproblem scheint mir aber zu sein, daß Motorradfahrer mit Vorliebe die Sonntage zur Ausfahrt nutzen. Sie wollen ja schließlich zum Spaß fahren. Zur selben Zeit aber fährt selbst der schnellste Autofahrer eben etwas gemächlicher.
In dieser Begegnung werden normalfahrende Autofahrer zu mehr oder weniger extremen Sonntagsfahrern und normale Bikerfahrer auch schon mal zu Schnellfahrern.
Seid doch (Zwei- und Vierradler) im Verkehr einfach ein bißchen verständnisvoller und kümmert euch weniger um die Fehler anderer als darum selbst Fehler zu vermeiden. Das spart Nerven und Menschenleben.
74 Antworten
Ganz nett und teilwiese nützliche Tipps.
Entscheidend ist, dass man die Biker wahrnimmt.
Wirklich entscheidend ist, dass der Biker die Fehler der Autofahrer vorausahnt und antizipert.
Hat mir auf 300.000 Zweirad km bestimmt 10 mal das Leben gerettet.
Einer der besten Tipps (auch für Autofahrer):
Immer auf die Vorderreifen schauen, da sieht man Lenkeinschläge zuerst.
Zitat:
Wirklich entscheidend ist, dass der Biker die Fehler der Autofahrer vorausahnt und antizipert.
Ich sehe regelmäßig, daß Biker in Kurven nicht rechs fahren, sondern sich eher am Mittelstreifen orientieren. Wenn ein entgegenkommendes Auto seine Fahrspur nicht einhält, gibt's Matsch...
Gruß
Bleifußindianer,
solange beide auf ihrer Fahrspur bleiben haben sich beide korrekt verhalten.
Ansonsten ist das Fahrverhalten doch identisch:
Rechtskurven nimmst Du auch mit dem Auto im Kurvenscheitel rechts, Ein- und Ausfahrt eher an der Mittelinie,
Linkskurven im Kurvenscheitel an der Mittellinie, Ein- und Ausfahrt möglichst Rechts.
Viel gefährlicher sind Kreuzungsbereiche und Mißachten des rückwärtigen Verkehrs beim Überholen (Landstraße, BAB).
Heute hab ich mal wieder gesehen, wie ein Opa im Benz fast nen Moppedfahrer mit Sozius umgezwiebelt hat: Motorradfahrer blinkt links, wird langsamer, will offensichtlich wenden. Dann kommt der Opa auf die Idee, das Motorrad links zu überholen... 🙄.
Zum Glück hat er grade noch bremsen können, als er´s gerafft hat.
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Die Autofahrer müssen sich also an die Motorradfahrer erst wieder gewöhnen, soso! Also nicht, dass mir jetzt einer unterstellt, ich hätte ein Problem mit Motorradfahrern - im Gegenteil, möchte evtl. selbst noch den FS machen -, aber wenn Motorradfahrer sich an Geschwindigkeits- und allgem. Verkehrsregeln halten würden, würde es uns noch leichter fallen, uns wieder an sie zu gewöhnen. Bei der Fahrweise von vielen geht leider nur das alljährliche Gemecker wieder los, weil
- Geschwindigkeiten dermaßen überschritten werden
- Sicherheitsabstände auch von Motorradfahrern selbst nicht eingehalten werden
- rowdyhaft gefahren wird
- sie sich durch eine enge Spalte immer noch durchquetschen müssen
- weil sie zu weit an der Mittellinie fahren und somit Möglichkeiten einer Kollision mit Gegenverkehr fördern
- weil sie schlecht gesehen werden, wenn sie das Licht nicht anhaben
- etc
- etc
- etc
Die Motorradfahrer haben meiner Meinung nach selbst erheblich damit zu tun, ein Miteinander im Straßenverkehr zu fördern, als dass man daher kommen könnte und uns Autofahrern noch aufzudiktieren, wie wir auf Motorradfahrer zu reagieren haben...
Nichts desto trotz sind o.g. Verhaltensvorschläge schon ok. Aber ich finde, auch Motorradfahrer können selbst denken und lenken und ich sollte doch nicht für 2 denken müssen, oder?
Zitat:
Original geschrieben von boah ey ! ;-)
als dass man daher kommen könnte und uns Autofahrern noch aufzudiktieren, wie wir auf Motorradfahrer zu reagieren haben...
Nichts desto trotz sind o.g. Verhaltensvorschläge schon ok. Aber ich finde, auch Motorradfahrer können selbst denken und lenken und ich sollte doch nicht für 2 denken müssen, oder?
Ja, das sind die Gedanken der Allgemeinheit: immer zu schnell...
67% aller Motorradunfälle werden von Autofahrern verursacht. Meistens durch Vorfahrt nehmen...
Fahr mal selbst und dann merkst du es: du wirst als Motorradfahrer oft behandelt wie ein Fahradfahrer. Die Autos quetschen sich genauso an dir vorbei wie es angeblich alle Motorradfahrer mit den Autos machen, einem wird ständig die Vorfahrt genommen, wenn im Gegenverkehr rechts parkende Autos stehen wartet niemand bis man vorbei ist, sondern alle fahren los, weil da ja nur ein Zweirad kommt...
Ausserdem MUSS man als Autofahrer Rücksicht auf Motorräder nehmen, weil die im Falle einer Kollision einfach ganz dramatisch gefährdet sind. Eine minimale Berührung kann schon tödlich sein.
Aber das ist den meisten Leuten ebensowenig bekannt wie die unterschiedliche Fahrdynamik von Zweirädern.
Zitat:
Original geschrieben von Ricky2000
Ja, das sind die Gedanken der Allgemeinheit: immer zu schnell...
67% aller Motorradunfälle werden von Autofahrern verursacht. Meistens durch Vorfahrt nehmen...
Fahr mal selbst und dann merkst du es: du wirst als Motorradfahrer oft behandelt wie ein Fahradfahrer. Die Autos quetschen sich genauso an dir vorbei wie es angeblich alle Motorradfahrer mit den Autos machen, einem wird ständig die Vorfahrt genommen, wenn im Gegenverkehr rechts parkende Autos stehen wartet niemand bis man vorbei ist, sondern alle fahren los, weil da ja nur ein Zweirad kommt...
Wie ist denn die Vorfahrtsverletzung passiert? Vielleicht war 50 erlaubt und der Motorradfahrer noch weit weg, PKW abgebogen und Motorrad war schneller da als erwartet?
Das sie behandelt werden wie Radfahrer kann ich mir gut vorstellen, es gibt wirklich viele rücksichtslose Autofahrer in dieser Hinsicht.
Ich denke jedoch, die Motorradfahrer werden etwas viel in Schutz genommen. Das sind nicht nur alles Vorurteile, da ist auch viel Wahrheit mit bei. Ich erlebe es doch auch meist eher so als andersrum. Das ist dann nicht meine Meinung, sondern meine Erfahrung.
Zitat:
Original geschrieben von Ricky2000
Ausserdem MUSS man als Autofahrer Rücksicht auf Motorräder nehmen, weil die im Falle einer Kollision einfach ganz dramatisch gefährdet sind. Eine minimale Berührung kann schon tödlich sein.
Aber das ist den meisten Leuten ebensowenig bekannt wie die unterschiedliche Fahrdynamik von Zweirädern.
Ähm, weiß nicht, wo dieser Text plötzlich herkommt. Beim zitieren war er grad noch nicht da.
Das Motorradfahrer sehr gefährdet sind ist logisch. Allerdings müsste man dann ja annehmen, dass sie im eigenen Interesse vorsichtig fahren, was die Mehrheit allerdings eben nicht tut. Also MÜSSEN Motorradfahrer vorsichtig fahren, es geht um ihr Leben! Was nicht heißen soll, das Autofahrer nicht vorsichtig und rücksichtsvoll fahren müssten.
Zitat:
Original geschrieben von boah ey ! ;-)
Wie ist denn die Vorfahrtsverletzung passiert? Vielleicht war 50 erlaubt und der Motorradfahrer noch weit weg, PKW abgebogen und Motorrad war schneller da als erwartet?
Nein, das ist normalerweise nicht der Fall, auch wenn die meisten das glauben.
Den Leuten fällt es einfach schwer, richtig zu schauen.
Selbst WENN der Motorradfahrer etwas schneller ist: die Geschwindigkeit muss man trotzdem richtig einschätzen, bevor man rausfährt!
Das Problem ist einfach die schmale Silhouette des Moppeds: bei einem LKW schaut jeder richtig hin, bei einem Zweirad kann man froh sein, wenn man überhaupt gesehen wird.
Dass viele Leute Moppedfahrer für immer zu schnell halten etc. liegt eben oft auch daran, dass sie garnicht richtig geschaut haben. Wollen in ne Straße einbiegen, sehen etwas kommen, fahren los und erschrecken sich dann, dass plötzlich ein Motorrad direkt hinter der Heckscheibe hängt. Der muss ja gerast sein... 🙄
Ja, ich hab editiert 😉.
Meiner Meinung nach ist dass nur die übliche Unschuldstheorie. 😛
Zitat:
Original geschrieben von boah ey ! ;-)
Allerdings müsste man dann ja annehmen, dass sie im eigenen Interesse vorsichtig fahren, was die Mehrheit allerdings eben nicht tut.
Ob das wirklich die Mehrheit ist, bezweifle ich doch ganz stark; das Problem ist eher, daß wenige Sinnlose es dermaßen übertreiben, daß solche Begegnungen der 3. Art einfach länger in Erinnerung bleiben: Vor ein paar Wochen ist ein Motorradfahrer wie eine gesengte S** durch den Freitagsstau auf der A 5 gerast. Glaubt jemand, ich könnte mich noch an die paar hundert (oder tausende? Keine Ahnung) Motorradfahrer erinnern, denen ich seitdem begegnet bin?
lg
C.S.
Zitat:
Original geschrieben von boah ey ! ;-)
Meiner Meinung nach ist dass nur die übliche Unschuldstheorie. 😛
Du kannst das ja sehen wie du willst.
ICH sehe jedenfalls jeden Tag, dass man auch dann immer wieder mehr oder weniger absichtlich "übersehen" wird, wenn man ordentlich fährt.
Zitat:
Original geschrieben von boah ey ! ;-)
Aber ich finde, auch Motorradfahrer können selbst denken und lenken und ich sollte doch nicht für 2 denken müssen, oder?
Wer lange unfallfrei fahren will, sollte immer auch für mindestens seinen Vordermann und seinen Hintermann mitdenken. Und für alle anderen, mit denen er evtl. zusammenrasseln könnte. Wobei einige Motorradfahrer wirklich extrem auffallen...
MfG, HeRo
Ich will keinem Motorradfahrer seine Alltagsprobleme absprechen. Ich glaube Euch, dass das so ist. Aber es ist nicht so, wie manch einer hier behauptet, dass ich Wahrnehmungsstörungen hätte und mir normal fahrende Motorradfahrer nicht auffallen würden. Ich kann das sehr wohl unterscheiden. Mir bleiben z. B. auch besonders umsichtig fahrende Motorräder im Gedächtnis.
@heRo:
Ja sicher ist das so, wie Du schreibst. Nur meine ich damit nicht den Normalfall, sondern, dass viele fahrlässig fahrende Motorräder scheinbar meinen, dass wir nicht nur umsichtig/vorausschauend fahren, sondern auch noch ihre gefährlichen - nicht kalkulierbaren - Fahrmanöver mit einplanen.