Vergreisung der Biker-Szene - Mythos oder Wirklichkeit?

Hi,

in verschiedenen Medien (zuletzt im SPIEGEL der vergangenen Woche) wird davon berichtet, daß die Biker-Szene in Deutschland immer mehr vergreist und das man heute als Vierzigjähriger schon zu den Jungspunden gehört.

Festgemacht wird dies i.d.R. an den Verkaufszahlen von neuen Motorrädern.

Wenn ich mich so auf der Straße und in den Motorrad-Treffs umschaue, kann ich diese Einschätzung nicht unbedingt teilen.

Angesichts immer höherer Preise für neue Modelle habe ich eher den Eindruck, daß sich die Neueinsteiger verstärkt auf gebrauchte Motorräder stürzen, weil ihnen einfach das Geld für eine Neuanschaffung fehlt.

Wie seht ihr diese Entwicklung?

154 Antworten

Zitat:

Original geschrieben von Zyko


echt? ich kenn keinen der jetzt extra einen bürojob genommen hat. eins, zwei ausnahmen gibt´s da schon, aber die wollen halt karriere machen und studieren...

Ich wollts selber nicht glauben.

Nein, ich rede von ganz normalen Lehr-Büroberufe. Gross- und Aussenhandelskaufmann/frau ,Bürokauffrau, u. ä.

Bewerber sind hauptsächlich Hauptschüler, Realschüler, hin und wieder Abiturienten, wo die meisten aber auch nach der Lehre nicht studieren wollen.

Ich persönlich habe 100 mal lieber einen Job wo ich handwerklich tätig sein kann, als in irgendein Büro zu hocken. Wäre ein Alptraum für mich. Da mach ich mich lieber schmutzig :-)

Die Zeiten ändern sich eben, die Zeichen auch.

Man kann sicher viele Klischees bedienen in der Frage, aber summa (nicht pauschal) kommt es mir auch so vor, dass "die Jugend" das Bike aus dem Blick verloren hat - es verkörpert nichts mehr für sie. Keine Freiheit, keine Rebellion, kein Status, kein gar nix. Gibt es Ideale zum Typ - dann tlw. ja... Rossi und Co eben, aber das war´s dann eigentlich (oder warum haben wir denn den beliebten 34PS SSP muss es sein Thread so oft?).
Wir hatten Easy Rider, James Dean und was weis ich wen noch. Coole Rocker, schneidige Rennfahrer und hübsche Vespabienen. Und welcher alte Sack fuhr schon Mopped? Heute sieht die Welt eben anders aus... und ihre "Helden" auch.

Der Dreck - ja, wo lässt sich mit Dreck (ausser Sondermüll) denn noch Geld, Status usw. machen? Eben. Wir messen unsere Kinder ja an Pisa und solchem Quark... "Wie? NUR Hauptschule?" Wen sollen sie denn mit Schrauben usw, beeindrucken? Und andere beeindrucken, übertrumpfen und derlei mehr... DAS wird ihnen doch als das Maß aller Dinge vorgelebt, gepredigt und eingetrichtert. Stimmt schon irgendwie, oder?

Kosten... "nicht viel Geld" - also da muss ich immer schlucken (oder kotzen?). Wir reden doch von Summen, die ein junger Mensch seltenst verdient - aber für "nicht viel" vermittelt bekommt. 1200 Flocken Schein, 2000 ne Möhre, 1000 die Ausrüstung... das ist richtig viel Kohle. Auch für Eltern... überwiegend zumindest.

Und ärger dich nicht K2... das ist, denke ich mal, eine Phase zwischen abnabeln, zwanghaft eigene Persönlichkeit und Werte suchen und erwachsen sein. Andere Taktik..?
Hatten wir letzes Jahr mit den Mädels in "Stage 1"... "Oh nö, ned scho wida wia de Zwergl, d Mama vorn und an Pap hintnach und mia mid de Krachbüchsn zwischen einquetscht- de lacha ja olle. Und nacha de supa geilen Labereien an de Päss (augenrollend).. bitte ned." Ok, Zwergl also "an der Front", zwei Kumpel aus der Schule mit, wir mit 125ern (oh mein Kreuz) bei und Pausen bei den ital. Matktplatzmoppedtreffs... "Mei wor des geil, hama no a Pulver des Joar füa a so an Trip? Geh Pap, nacha häng hold ned allweil vor deim *zensiert* PC, sondern schwing dein Oasch in´d Werkstatt!"
Also der 125er wein ich nicht nach 😁

Evtl. liegt das alles auch ein ganz klein wenig daran: (??)

ich (31) bin der einizige "akademische" Motorradfahrer (Yamaha XJ600) in meinem Bekanntenkreis und bei vielen meiner Freunde ist es verpönt als "Opa-Sport" oder "Proletenhobby".
Viele regen sich (als Autofahrer) auch über das Fahrverhalten der Biker auf.
Außerdem stört sie, dass Motorradfahren staatlich subventioniert ist (extrem niedrige Steuern im Vergleich zum Auto, kein Innenstadtverbot ohne Kat).
Ich gebe zu, dass ich manche dieser Vorwürfe auch nachvollziehen kann.

Zitat:

Original geschrieben von johannes260875


Außerdem stört sie, dass Motorradfahren staatlich subventioniert ist (extrem niedrige Steuern im Vergleich zum Auto, kein Innenstadtverbot ohne Kat).

Das, so hab ich mir mal sagen lassen, soll aber auch an der wesentlich höheren Effizienz der Motorradmotoren im Vergleich zu den Aggregaten im Auto liegen.

Gruß

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das scheint mir doch sehr weit hergeholt bzw- überholt zu sein...

@Harley13
Was meinst du jetzt mit deinem letzten Satz?

servus,

Zitat von Börnybärchen81:

Zitat:

Das, so hab ich mir mal sagen lassen, soll aber auch an der wesentlich höheren Effizienz der Motorradmotoren im Vergleich zu den Aggregaten im Auto liegen.

woher hast du das denn, daß ein Motorradmotor "wesentlich"

effektiver ist, als ein Automotor ?

Das Motorrad kauf ich mir auch !

Gruß susireiter

Vermutlich meinte Börnybärchen81 mit der wesentlich höheren Effizienz die oft höhere Literleistung der Motorradmotoren.

ja, aber bei der Effizienz muß man auch den Verbrauch
mit einrechnen - und schon ist es wieder vorbei mit der
Effizienz (scheißwort) 😁

wenn ich dann die Literleistung auf das bewegte Gewicht beziehe, ist es vorbei mit der Effizienz.

Also bei mir warens die Kosten die mich so lange haben warten lassen. 2003 mit 18 ganz normal den B Schein gemacht, den A hätten meine Eltern damals niemals mitfinanziert und nachdem ich vom B schon die Hälfte gezahlt hab und damals eben noch Schüler + Nebenjob, war da finanziell nicht mehr viel los mit selbst Entscheiden 😁.

Das Geld um vernünftig einzusteigen hatte ich erst jetzt 2007

Kosten A: ~ 1200 €
Sicherheitskleidung (Helm+Stiefel+Kombi+Handschuhe): 800 €
Motorrad (Honda CBF 600 ABS gebraucht): knapp 4000 € mit Drosseln+TÜV+Steuern+Versicherung fürs erste Jahr

Sofern ich jetzt nix vergessen hab bin ich inzwischen ~ 6000 € losgeworden um Fahren zu können. Welcher 18 Jährige oder Schüler / Student kann sich das bitte selber finanzieren? Ich konnts ja nichtmal während der Ausbildung weil Auto und andere Ausgaben hingen ja auch noch mit dran.

Also ist doch kein Wunder, dass die Motorradfahrer eher älter werden / später einsteigen oder eben dann auch gar nicht mehr. Hab im Freundeskreis auch nur wenige aktive Motorradfahrer, einer war schon immer total heiß drauf hats damals mit 18 durchgezogen und gleich von Anfang an ne Maschine. Die beiden anderen die auch noch ungefähr in meinem Alter sind habens auch getrennt vom Autoführerschein gemacht. Alle anderen sind ein gutes Stück älter.

Kurzgesagt: Die Kosten sind gewaltig und die heutigen Alternativen oft einfach zu gut (wurde hier ja schon angesprochen) und der Coolness und Rebell Faktor ist halt nicht mehr in dem Maße für die breite Masse vorhanden dass es noch ziehen würde. Somit fangen halt wirklich nur noch die an die eine gewisse Erfüllung darin sehen und das sind dann halt eher wenige :-(.

Zitat:

Original geschrieben von weed1337


Kosten A: ~ 1200 €
Sicherheitskleidung (Helm+Stiefel+Kombi+Handschuhe): 800 €
Motorrad (Honda CBF 600 ABS gebraucht): knapp 4000 € mit Drosseln+TÜV+Steuern+Versicherung fürs erste Jahr

Sofern ich jetzt nix vergessen hab bin ich inzwischen ~ 6000 € losgeworden um Fahren zu können. Welcher 18 Jährige oder Schüler / Student kann sich das bitte selber finanzieren?

Naja, mit 4000 € für die Maschine bist du ja schon ziemlich hoch eingestiegen. Ich kenne einige Leute, die haben für ihr Einstiegsmotorrad 700-1000 € ausgegeben (z.B. 'ne gebrauchte Honda CB 400 N).

Ja klar, da wäre definitiv noch Sparpotential gewesen aber ich wollte halt direkt ein vernünftiges aktuelles Moped zudem mit ABS. Mein Ziel war es direkt auf einem gewissen Niveau einsteigen zu können wo ich nicht gleich wieder Geld für Reparaturen zurücklegen muss und keine aktuelle Sicherheitstechnik habe.

Trotzdem viel unter 3000 € wird auch kein noch so begabter Anfänger mit nem supergünstigen Einsteigermotorrad rauskommen. Das ist und gerade auch in der Altersklasse eine Menge Geld und halt eben oft abschreckend genug. Vorallem haben ja die meisten zu dem Zeitpunkt noch gar keine Übersicht was denn was kostet und so hört man ja nur immer Motorradfahren = teuer+gefährlich.

Welcher junge Biker gibt sich heute mit einer CB400N für 500 Euro zufrieden? Oder mit ´ner ollen Kawa Z550GT für 300 Euronen?
Das ist den meisten doch peinlich, damit gesehen zu werden. 😉

Gruß
chakoyte

Och ich kenn da einige die es würden, aber gute Angebote in der Preisregion wo man dann nicht gleich selber nochmal den Kaufpreis in Verschleißteile steckt sind selten. Wenn ich für die 15 Jahre alte CB400 N erstmal neuen Satz Reifen+Kettensatz+Kleinzeug brauche gehts bei nem Kaufpreis von 500 € auch schon gut nach oben. Noch dazu ist nicht jeder ein begabter Schrauber oder hat die Möglichkeit dazu und die Werkstatt will ja auch noch was.

Ich denk mal unter 1000-2000 € wird man als Anfänger für etwas halbwegs vernünftiges nicht wegkommen. Kosten für Drosselung mal außen vor,.

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