Vergleich: V70 D5/Citroen C5

Volvo XC60 D

Wie ja schon länger angedroht, jetzt der endgültige Vergleich „Citroen C5 205HDI V6 Biturbo Exclusive“ mit dem V70 D5. Bis vor zwei Wochen fuhr ich beide im Wechsel, jetzt bin ich mit dem C5 für einige Wochen in Südfrankreich, den V70 fährt meine Frau noch ein paar Wochen in Deutschland. Bei meinem D5 handelt es sich um einen V70 II. Bj. 2006. Den V70 III hatte ich 2 Tage als Probefahrzeug und mir ist durchaus aufgefallen, dass sich hier einiges verändert hat, wenn auch nicht alles zum besseren. Ich versuche die Qualitäten des V70 III zu berücksichtigen, wenn ich mich irre, bitte korrigieren.

Damit auch eingefleischte Volvisti (insbesondere Erstkäufer, die müssen Ihre gerade vorgenommene Investition vor sich selbst rechtfertigen) weiterlesen können, gleich die Punkte vorab, in denen der C5 gegen den V70 objektiv schlecht aussieht damit diese schnell als „K.O.-Kriterium“ erklärt werden können.

Beim C5 schlechter:

Laderaum: Das Auto ist genauso groß wie ein V70 aber die Ladefläche ist schmaler. Die Dicke der Karrosseriewand scheint fast 30 cm auf jeder Seite zu betragen. Links ist die Batterie, rechts ein „Subwoofer“ (s. u.). Trotzdem ist der Kofferraum größer, als es bei reiner Betrachtung den Anschein hat: Gepäck für 4 Personen/2 Wochen ging problemlos rein und ich musste nicht über Sichtlinie laden. Der Boden macht aber einen wenig soliden Eindruck, durch die schicken Chromleisten verrutscht glatte Ladung schnell. Die Möglichkeit den Wagen per Knopf (im Laderaum) abzusenken oder hochzustellen macht nur Sinn bei sehr schweren Gegenständen die man dem Boden aber nicht zumuten möchte. Die elektrische Heckklappe funktioniert gut, aber warum gibt es keinen Knopf im Cockpit (nur auf der Fernbedienung und an der Klappe)?

HiFi: Das „350 Watt Philips Soundsystem“ ist nicht wirklich schlecht, aber absolut kein Vergleich zum Dolby-Surround in meinem V70. Ob ich dafür (wie beim V70 III) allerdings 2100 Euro ausgeben würde, weiß ich aber auch nicht. Gut ist die Festplatte (20 GB für Navigation, 10 GB für Musik), die automatische Auflistung aller empfangenen Sender und der separate Audio- und Videoanschluß. Navigation, Telefon und HiFi haben im Paket € 2500 gekostet.

Sitze: Ganz klar, eine Volvo Spezialität. Die C5 Sitze lassen sich in 7 Punkten elektrisch verstellen und bieten eine Massagefunktion. Nach 1300 km am Stück gab es auch im C5 keine Rückenschmerzen. Trotzdem: die V70 „Sport“-Sitze mit Sovereign Hide sind irgendwie „opulenter“. Das C5 Leder entspricht dem Normal-Leder von Volvo, ist also höchstens „mittelmässig“. Edel-Leder gab es beim C5 nur in braun.

Lenkung: Speziell bei niedrigem Tempo sind die Rückstellkräfte beim C5 zu gering. Man muss häufig kurbeln, während man beim Volvo nur loslassen musste.

Verbrauch: Der Verbrauch liegt ca. 0,5 - 1 l über dem D5. Unter 9 l/100km zu bleiben ist kaum möglich. Wäre mir egal, wenn der Tank größer wäre, ist aber gleich (71 l).

Bedienung: Die fest stehende Lenkradnabe finde ich nicht schlecht (fahre oft Serpentinen), die Bedienung erfordert insgesamt aber deutlich mehr Eingewöhnungszeit als im Volvo. Die Sprachsteuerung arbeitet ganz gut.

Verarbeitung/Haptik: Vielleicht im Volvo geringfügig besser

Petitessen: Tankdeckel nicht zentralverriegelt, Motorhaube mit Stange, Aluminium-Dekor im Lenkrad, keine Anti-Schmutz-Beschichtung auf den Seitenscheiben, Stellung der Sitzheizung schlecht sehbar, funzeliges Rückfahrlicht.

Beim C5 anders:

Instrumente: Sehr aufgeräumt im Volvo, auf den ersten Blick überfrachtet im C5. Aber sehr informativ: So wird die Öltemperatur, die Fahrstufe (auch bei Automatik) und die Tempomat-Geschwindigkeit (bzw. die Limit-Geschwindigkeit) angezeigt. Ich persönlich mag den „Captain-Future“ Ansatz mehr als die "B & O Langweile" im Volvo.

Panorama-Glasdach: Bestellt auf Wunsch der Begleitung, gefällt mir aber auch immer besser. Gibt einen sehr hellen und luftigen Innenraum. Die hintere Reihe hat fast Cabrio-Feeling. Wenn man die Abdeckung zufährt, merkt man erst, in welchen Bunkern man normalerweise sitzt. Ich vermute aber Extra-Gewicht an der falschen Stelle und eingeschränkte Steifigkeit der Karosserie.

Die Navigation ist für Werks-Navis nicht schlecht, Kurven-Xenon funktioniert sehr gut, Heizung ist kräftig. Telefon ist sehr gut verständlich, aber Zifferntasten klein. Rentnerradar vorne und hinten ist präzise, der „Parklücken-Detektor“ (misst beim vorbeifahren die Parklücken aus) funktioniert gut („Einparken schwierig“ bedeutet: insgesamt 40 cm Platz). Stark getönte Scheiben (hinten) und Alu-Reling ist nicht mein Fall.

Beim C5 besser:

Design: Ist natürlich subjektiv, aber wer findet den V70 wirklich attraktiv? Von vorne „klobig“, von der Seite „langweilig passatig“ von hinten „skuril-subaroid“. Dann lieber etwas „glatt-audig“ wie beim C5. Innen ist der V70 III nicht schlecht, wenn auch etwas unterkühlt. Erstaunlicherweise erweist sich der C5 als echter „Headturner“, sowohl in Deutschland, wie auch in Frankreich.

Innengeräusch: Subjektiv wesentlich leiser bei Geschwindigkeiten >170 km/h

Durchdachte Details: gekühltes Handschuhfach, beleuchtete Griffe, beleuchtete Türtaschen mit Bewegungssensor, Laderaumbeleuchtung ist gleichzeitig Akku-Taschenlampe

Radioempfang: Ich frage mich, ob ich überhaupt schon einmal so ein empfangsstarkes Radio gesehen habe, auch außerhalb von Autos. Die Liste der gerade empfangenen Sender ist wirklich beeindruckend mit Stationen entfernter Bundesländer. Diese werden ungestört empfangen. Hier in Frankreich habe ich 44 FM-Sender gelistet!

Gurtbimmel ließ sich problemlos deaktivieren

Lieferung mit guten Michelin Reifen (mein V70 wurde mit Pirelli-Antiquitäten geliefert)

Beim C5 um Welten besser:

Motorisierung: Ich hatte die Laufkultur des D5 ja schon häufiger kritisiert, aber jetzt, nach direktem Vergleich muss ich das noch konkretisieren: Wenn man aus dem C5 in den V70 steigt, meint man, man würde in einem Nutzfahrzeug aus dem Agrarbereich sitzen. Ich kenne das Gefühl vom Wechsel Jaguar/Volvo, aber ich würde nie eine V8 Luxuslimousine mit einem Diesel-Mittelklassekombi vergleichen. Nageln, Fahrgeräusch, Vibrationen – beim D5 alles einfach unakzeptabel. Jahrzehnte zurück. Mit ist bekannt, dass der Motor im V70 III besser gedämmt ist, und dass es bald mehr Leistung gibt. Es bleibt aber auch dann immer noch der „alte Lump“. Im C5 sind Vibrationen unbekannt. Soundfetischisten („oh, das geniale 5-Zylinder-Brummen“) werden aber enttäuscht sein. Der Motor ist so kultiviert, dass man kaum sagen kann, ob es sich bei dem noch vernehmbaren „Säuseln“ um einen Benziner oder einen Diesel handelt. Wirklich „wie Samt und Seide“! Die Leistungsentfaltung ist gleichmäßig, das Turboloch weniger ausgeprägt als beim D5 aber klar vorhanden. Meiner Ansicht nach ist der PSA 2,7 HDI eindeutig besser als der Audi-Motor und dem BMW Reihensechser auch nur geringfügig unterlegen. Man kann sogar fast von „Drehfreude“ sprechen, während der Volvo ab 2500 U/min akustisch audrücken will: „bitte, Getriebe, quäl mich nicht“. Und demnächst gibt es bei PSA noch als Steigerung einen 3 Liter mit 240 PS (jetzt schon im Jaguar vorgestellt)!

Kraftübertragung: Das Getriebe schaltet schnell und weich und lässt im Normalmodus nicht so hoch drehen wie bei Volvo. Angefahren wird im 2. Gang, nur im Sportmodus im 1. Gang

Wendekreis ist kleiner

Beim C5 um Galaxien besser:

Fahrwerk: Während man im Sport-Modus eine komfortable, nicht zu unsportliche Fahrwerksabstimmung genießt (ähnlich Mercedes) so lässt sich das Fahrgefühl des Hydraktiv Fahrwerks im Normal-Modus nur schwer beschreiben. „Schweben“ trifft den Komfort, aber das würde sich auch irgendwie „schwammig“ anhören, was nicht der Fall ist. Leider konnte ich noch nicht in den Grenzbereich vorstoßen, da kalt und nass. Das hölzerne und polternde Volvo Fahrwerk ist leider um Klassen unkomfortabler. Ich habe immer viel auf die Reifen geschoben (bei meinem V70 schabende 225/50/17), der Citroen zeigt, dass es trotz 245/45/18 auch anders geht. Alles zusammen absoluter Oberklassenkomfort. Hier in Frankreich muss ich häufiger eine Strecke mit schweren Bodenschwellen fahren, die auf 50 km/h begrenzt ist. Beim V70 war die maximale „schmerzfreie“ Geschwindigkeit 30 km/h, beim C5 mehr als 70 km/h. Laut meiner Begleitung ist allein diese Strecke ein Grund, einen Citroen statt einen Volvo zu wählen.

Wenn morgen der C5 von einem Felsbrocken geplättet würde (kann hier passieren) würde ich nicht eine Sekunde zögern und das exakt gleiche Fahrzeug bestellen.

Angesichts der geschilderten Qualitäten würde ich es als gerechtfertigt empfinden, wenn der C5 ca. 10 - 15% teurer als der V70 wäre. Dem ist aber nicht so: Der von mir bestellte C5 in Vollausstattung war über 10000 Euro billiger als ein vergleichbar ausgestatteter V70 (alle Rabatte eingerechnet)!

Da wundert man sich nicht, dass die Verkaufszahlen des V70 einbrechen und auch hier im Forum mittlerweile überwiegend der XC60 beachtet wird, welcher ja nicht unbedingt mit rationalen Argumenten Kunden gewinnen muss.

Ich fände es schön, wenn man in Zukunft bei Volvo wieder einen Kombi kaufen könnte, bei dem man das Gefühl hat, ein „Premium-Produkt“ zu fahren, wo man wirklich Qualitäten findet, die das Auto von anderen abheben, und nicht nur: „ich mag keinen BMW/Audi/MB und ein Passat/Mondeo sieht mir zu sehr nach Armut aus“. Angesichts der aktuellen Lage im Ford-Konzern bin ich da aber pessimistisch.

Vielen Dank für Eure Aufmerksamkeit und ich freue mich auf die wohlmeinenden Kommentare 🙄

Beste Antwort im Thema

Wie ja schon länger angedroht, jetzt der endgültige Vergleich „Citroen C5 205HDI V6 Biturbo Exclusive“ mit dem V70 D5. Bis vor zwei Wochen fuhr ich beide im Wechsel, jetzt bin ich mit dem C5 für einige Wochen in Südfrankreich, den V70 fährt meine Frau noch ein paar Wochen in Deutschland. Bei meinem D5 handelt es sich um einen V70 II. Bj. 2006. Den V70 III hatte ich 2 Tage als Probefahrzeug und mir ist durchaus aufgefallen, dass sich hier einiges verändert hat, wenn auch nicht alles zum besseren. Ich versuche die Qualitäten des V70 III zu berücksichtigen, wenn ich mich irre, bitte korrigieren.

Damit auch eingefleischte Volvisti (insbesondere Erstkäufer, die müssen Ihre gerade vorgenommene Investition vor sich selbst rechtfertigen) weiterlesen können, gleich die Punkte vorab, in denen der C5 gegen den V70 objektiv schlecht aussieht damit diese schnell als „K.O.-Kriterium“ erklärt werden können.

Beim C5 schlechter:

Laderaum: Das Auto ist genauso groß wie ein V70 aber die Ladefläche ist schmaler. Die Dicke der Karrosseriewand scheint fast 30 cm auf jeder Seite zu betragen. Links ist die Batterie, rechts ein „Subwoofer“ (s. u.). Trotzdem ist der Kofferraum größer, als es bei reiner Betrachtung den Anschein hat: Gepäck für 4 Personen/2 Wochen ging problemlos rein und ich musste nicht über Sichtlinie laden. Der Boden macht aber einen wenig soliden Eindruck, durch die schicken Chromleisten verrutscht glatte Ladung schnell. Die Möglichkeit den Wagen per Knopf (im Laderaum) abzusenken oder hochzustellen macht nur Sinn bei sehr schweren Gegenständen die man dem Boden aber nicht zumuten möchte. Die elektrische Heckklappe funktioniert gut, aber warum gibt es keinen Knopf im Cockpit (nur auf der Fernbedienung und an der Klappe)?

HiFi: Das „350 Watt Philips Soundsystem“ ist nicht wirklich schlecht, aber absolut kein Vergleich zum Dolby-Surround in meinem V70. Ob ich dafür (wie beim V70 III) allerdings 2100 Euro ausgeben würde, weiß ich aber auch nicht. Gut ist die Festplatte (20 GB für Navigation, 10 GB für Musik), die automatische Auflistung aller empfangenen Sender und der separate Audio- und Videoanschluß. Navigation, Telefon und HiFi haben im Paket € 2500 gekostet.

Sitze: Ganz klar, eine Volvo Spezialität. Die C5 Sitze lassen sich in 7 Punkten elektrisch verstellen und bieten eine Massagefunktion. Nach 1300 km am Stück gab es auch im C5 keine Rückenschmerzen. Trotzdem: die V70 „Sport“-Sitze mit Sovereign Hide sind irgendwie „opulenter“. Das C5 Leder entspricht dem Normal-Leder von Volvo, ist also höchstens „mittelmässig“. Edel-Leder gab es beim C5 nur in braun.

Lenkung: Speziell bei niedrigem Tempo sind die Rückstellkräfte beim C5 zu gering. Man muss häufig kurbeln, während man beim Volvo nur loslassen musste.

Verbrauch: Der Verbrauch liegt ca. 0,5 - 1 l über dem D5. Unter 9 l/100km zu bleiben ist kaum möglich. Wäre mir egal, wenn der Tank größer wäre, ist aber gleich (71 l).

Bedienung: Die fest stehende Lenkradnabe finde ich nicht schlecht (fahre oft Serpentinen), die Bedienung erfordert insgesamt aber deutlich mehr Eingewöhnungszeit als im Volvo. Die Sprachsteuerung arbeitet ganz gut.

Verarbeitung/Haptik: Vielleicht im Volvo geringfügig besser

Petitessen: Tankdeckel nicht zentralverriegelt, Motorhaube mit Stange, Aluminium-Dekor im Lenkrad, keine Anti-Schmutz-Beschichtung auf den Seitenscheiben, Stellung der Sitzheizung schlecht sehbar, funzeliges Rückfahrlicht.

Beim C5 anders:

Instrumente: Sehr aufgeräumt im Volvo, auf den ersten Blick überfrachtet im C5. Aber sehr informativ: So wird die Öltemperatur, die Fahrstufe (auch bei Automatik) und die Tempomat-Geschwindigkeit (bzw. die Limit-Geschwindigkeit) angezeigt. Ich persönlich mag den „Captain-Future“ Ansatz mehr als die "B & O Langweile" im Volvo.

Panorama-Glasdach: Bestellt auf Wunsch der Begleitung, gefällt mir aber auch immer besser. Gibt einen sehr hellen und luftigen Innenraum. Die hintere Reihe hat fast Cabrio-Feeling. Wenn man die Abdeckung zufährt, merkt man erst, in welchen Bunkern man normalerweise sitzt. Ich vermute aber Extra-Gewicht an der falschen Stelle und eingeschränkte Steifigkeit der Karosserie.

Die Navigation ist für Werks-Navis nicht schlecht, Kurven-Xenon funktioniert sehr gut, Heizung ist kräftig. Telefon ist sehr gut verständlich, aber Zifferntasten klein. Rentnerradar vorne und hinten ist präzise, der „Parklücken-Detektor“ (misst beim vorbeifahren die Parklücken aus) funktioniert gut („Einparken schwierig“ bedeutet: insgesamt 40 cm Platz). Stark getönte Scheiben (hinten) und Alu-Reling ist nicht mein Fall.

Beim C5 besser:

Design: Ist natürlich subjektiv, aber wer findet den V70 wirklich attraktiv? Von vorne „klobig“, von der Seite „langweilig passatig“ von hinten „skuril-subaroid“. Dann lieber etwas „glatt-audig“ wie beim C5. Innen ist der V70 III nicht schlecht, wenn auch etwas unterkühlt. Erstaunlicherweise erweist sich der C5 als echter „Headturner“, sowohl in Deutschland, wie auch in Frankreich.

Innengeräusch: Subjektiv wesentlich leiser bei Geschwindigkeiten >170 km/h

Durchdachte Details: gekühltes Handschuhfach, beleuchtete Griffe, beleuchtete Türtaschen mit Bewegungssensor, Laderaumbeleuchtung ist gleichzeitig Akku-Taschenlampe

Radioempfang: Ich frage mich, ob ich überhaupt schon einmal so ein empfangsstarkes Radio gesehen habe, auch außerhalb von Autos. Die Liste der gerade empfangenen Sender ist wirklich beeindruckend mit Stationen entfernter Bundesländer. Diese werden ungestört empfangen. Hier in Frankreich habe ich 44 FM-Sender gelistet!

Gurtbimmel ließ sich problemlos deaktivieren

Lieferung mit guten Michelin Reifen (mein V70 wurde mit Pirelli-Antiquitäten geliefert)

Beim C5 um Welten besser:

Motorisierung: Ich hatte die Laufkultur des D5 ja schon häufiger kritisiert, aber jetzt, nach direktem Vergleich muss ich das noch konkretisieren: Wenn man aus dem C5 in den V70 steigt, meint man, man würde in einem Nutzfahrzeug aus dem Agrarbereich sitzen. Ich kenne das Gefühl vom Wechsel Jaguar/Volvo, aber ich würde nie eine V8 Luxuslimousine mit einem Diesel-Mittelklassekombi vergleichen. Nageln, Fahrgeräusch, Vibrationen – beim D5 alles einfach unakzeptabel. Jahrzehnte zurück. Mit ist bekannt, dass der Motor im V70 III besser gedämmt ist, und dass es bald mehr Leistung gibt. Es bleibt aber auch dann immer noch der „alte Lump“. Im C5 sind Vibrationen unbekannt. Soundfetischisten („oh, das geniale 5-Zylinder-Brummen“) werden aber enttäuscht sein. Der Motor ist so kultiviert, dass man kaum sagen kann, ob es sich bei dem noch vernehmbaren „Säuseln“ um einen Benziner oder einen Diesel handelt. Wirklich „wie Samt und Seide“! Die Leistungsentfaltung ist gleichmäßig, das Turboloch weniger ausgeprägt als beim D5 aber klar vorhanden. Meiner Ansicht nach ist der PSA 2,7 HDI eindeutig besser als der Audi-Motor und dem BMW Reihensechser auch nur geringfügig unterlegen. Man kann sogar fast von „Drehfreude“ sprechen, während der Volvo ab 2500 U/min akustisch audrücken will: „bitte, Getriebe, quäl mich nicht“. Und demnächst gibt es bei PSA noch als Steigerung einen 3 Liter mit 240 PS (jetzt schon im Jaguar vorgestellt)!

Kraftübertragung: Das Getriebe schaltet schnell und weich und lässt im Normalmodus nicht so hoch drehen wie bei Volvo. Angefahren wird im 2. Gang, nur im Sportmodus im 1. Gang

Wendekreis ist kleiner

Beim C5 um Galaxien besser:

Fahrwerk: Während man im Sport-Modus eine komfortable, nicht zu unsportliche Fahrwerksabstimmung genießt (ähnlich Mercedes) so lässt sich das Fahrgefühl des Hydraktiv Fahrwerks im Normal-Modus nur schwer beschreiben. „Schweben“ trifft den Komfort, aber das würde sich auch irgendwie „schwammig“ anhören, was nicht der Fall ist. Leider konnte ich noch nicht in den Grenzbereich vorstoßen, da kalt und nass. Das hölzerne und polternde Volvo Fahrwerk ist leider um Klassen unkomfortabler. Ich habe immer viel auf die Reifen geschoben (bei meinem V70 schabende 225/50/17), der Citroen zeigt, dass es trotz 245/45/18 auch anders geht. Alles zusammen absoluter Oberklassenkomfort. Hier in Frankreich muss ich häufiger eine Strecke mit schweren Bodenschwellen fahren, die auf 50 km/h begrenzt ist. Beim V70 war die maximale „schmerzfreie“ Geschwindigkeit 30 km/h, beim C5 mehr als 70 km/h. Laut meiner Begleitung ist allein diese Strecke ein Grund, einen Citroen statt einen Volvo zu wählen.

Wenn morgen der C5 von einem Felsbrocken geplättet würde (kann hier passieren) würde ich nicht eine Sekunde zögern und das exakt gleiche Fahrzeug bestellen.

Angesichts der geschilderten Qualitäten würde ich es als gerechtfertigt empfinden, wenn der C5 ca. 10 - 15% teurer als der V70 wäre. Dem ist aber nicht so: Der von mir bestellte C5 in Vollausstattung war über 10000 Euro billiger als ein vergleichbar ausgestatteter V70 (alle Rabatte eingerechnet)!

Da wundert man sich nicht, dass die Verkaufszahlen des V70 einbrechen und auch hier im Forum mittlerweile überwiegend der XC60 beachtet wird, welcher ja nicht unbedingt mit rationalen Argumenten Kunden gewinnen muss.

Ich fände es schön, wenn man in Zukunft bei Volvo wieder einen Kombi kaufen könnte, bei dem man das Gefühl hat, ein „Premium-Produkt“ zu fahren, wo man wirklich Qualitäten findet, die das Auto von anderen abheben, und nicht nur: „ich mag keinen BMW/Audi/MB und ein Passat/Mondeo sieht mir zu sehr nach Armut aus“. Angesichts der aktuellen Lage im Ford-Konzern bin ich da aber pessimistisch.

Vielen Dank für Eure Aufmerksamkeit und ich freue mich auf die wohlmeinenden Kommentare 🙄

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schaut mal bei mobile.de .... da gibt es nicht mal 1 jahr alte v70 d5 summum mit vollausstattung um die 30t € .... sehr günstig, auch wenn es mal mietwagen waren. auch die e-klasse t modelle mit superausstattung bekommst du für diesen preis. ein v70 2.0d kinetic mit rti für 25t €. mwst. selbstverständlich ausweisbar.

Bin gestern mal mit einem C5 gefahren und muss sagen -wirklich nicht schlecht Komfortabel, sehr schöne Optik gute Details und viel drin.
Die Sitze sind sehr bequem aber der Kunststoff insbesondere Übergange sind nicht schön gemacht. Wäre interessant su sehen wie sich der Sitz verhält nach ein paar Jahren ( beim C8 hatte sich die Posterung aufgelöst nach 120000km)
Ansonsten ist der Kunststoff immer noch sehr Kratzempfindlich und das Lenkrad war der absolute Horror für mich- das sowas heutzutag noch gebaut wird. Da braucht es eine Bedienungsanleitung nur fürs Lenkrad.
Sonst aber besser als ich gedacht habe. Werde mir aber trotzdem keinen kaufen!!
Gruss Oliver welcher jetzt etwas mehr Verständniss hat.

Zitat:

Original geschrieben von Oskj


Bin gestern mal mit einem C5 gefahren und muss sagen -wirklich nicht schlecht

Was für nen C5 - mit Hydracive oder ohne? Ich fand die Windschutzscheibe des C5 sehr klein. Wie im Passat (den hab ich mir bei der Präsentation damals angeschaut und war ziemlich entäuscht von der Praxistauglichkeit- die kleine Windschutzscheibe haben aber neuerdings fast alle Konkurrenten).

Was für ein Rückschritt im Vergleich zu einem Volvo 740 Kombi z.B.

Gruß
Markus

Ich habe meinen V70 2.0D mit rund 37% unter Listenpreis bekommen, Vorführer mit 4.500 km und 5 Monate alt. Das relativiert den hohen Listenpreis. Ist zwar "nur" Kinetic, hat aber alle extras, die ich wirklich brauche: Xenon, RTI, Blauzahn, Sitzheizung und Standheizung. Die ganzen elektronischen Helferlein sind nette Spielereien, aber diese gehen auch eher kaputt und vor allem sind sie für den Wiederverkauf nicht unbedingt vorteilhaft. Ich habe das bei meinen Audi A2's gesehen, die (sehr wertstabil) beide in den letzten 3 Monaten verkauft wurden. Der Preis den ich für den 1 Jahr jüngeren, vollausgestatteten, unfallfreien und mit einem neuen Motor versehenen Wagen, der einen 10.000 € höheren Listenpreis hatte bekommen hab, lag nur 3.000 € über dem des einfach ausgestatteten ROTEN Wagens mit leichtem Unfall. Und ich habe bei beiden Autos lange verhandelt und nicht an den erstbesten verkauft. Das bedeutet, die Sonderaustattung war "geschenkt".

Natürlich gefällt mir der V70 als D5 mit beigem Leder und Echtholz modern, High Performance Sound und SUmmum Ausstattung besser, aber für mich ist hier der Mehrpreis nicht gleich dem Mehrwert.

Cheers
Flo

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Zitat:

Original geschrieben von Flori72


Natürlich gefällt mir der V70 als D5 mit beigem Leder und Echtholz modern, High Performance Sound und SUmmum Ausstattung besser, aber für mich ist hier der Mehrpreis nicht gleich dem Mehrwert.

Hallo,

ich kann Deiner Argumentation absolut folgen und sie ist m.E. auch richtig. Das ist eine Handlungsweise wie sie für einen rationalen Gebrauchtwagenkäufer sicher am venünftigste ist.

Aber nicht jeder kauft sein Fahrzeug gebraucht oder bar. Viele leasen z.B. und da nimmt man gern noch das ein oder andere Extra für 10€ im Monat mehr auf die Liste.

Meiner Meinung nach unterscheidet sich da das Käuferverhalten zwischen diesen beiden Käufergruppen grundsätzlich.

Gruß
Peter

Ich habe ja vorne schon geschildert, dass mein vielfahrender Verwandter mit diversen Kleinigkeiten beim C5 zu tun hat, Ärger mit der Standheizung hat, aber jetzt wird wohl auch schon die Batterie getauscht (wobei Zweifel herrschen, ob's was hilft) - nach zwei Stunden Autofahrt (da müsste die Batterie ja geladen sein) wird die elektrische Heckklappe nicht mehr geöffnet, wegen dem "Energiemanagement".

Dieses Energiemanagement nervte wohl von Anfang an schon immer (einmal das Niveau des Fahrwerks verstellt oder den elektrischen Sitz ein paar mal zu oft verstellt - schon ging die elektrische Heckklappe nicht mehr. Aber dass der C5 jetzt nach 2 Stunden Fahrt die Nutzung elektrischer Funktionalitäten meint verhindern zu müssen, ist sehr unangenehm.
Er war jetzt schon öfters in der Werkstatt als ich mit meinem V70D5 in den letzten 4 Jahren (Inspektionen eingerechnet); aber klar, um es vorwegzunehmen, das kann bei einem Volvo auch mal passieren...

Das ist das, was ich Eingangs meinte - lauter tolle Gimmicks eingebaut, die Ausstattung ist mehr als komplett, aber Citroen-typisch machen genau diese Dinge dann Ärger. Und warum soll sich das mit einem neuen Modell grundlegend geändert haben?

On verra....

Der ein Jahr alte C5 eines Bekannten (bekennender Citroenfan) stand drei Monate in der Werkstatt. Kaum zu glauben was an dem Fahrzeug (Auto mag ich das Teil nicht nennen) alles kaputt war.

Wenn er aber mal läuft, dann läuft er Allererstessahne. Vielleicht werden die Probleme im Zuge der Modellpflege ja weniger. Für mich kommt so ein Fahrzeug erstmal nicht in Frage.

Zitat:

Original geschrieben von elch1964


Das ist das, was ich Eingangs meinte - lauter tolle Gimmicks eingebaut, die Ausstattung ist mehr als komplett, aber Citroen-typisch machen genau diese Dinge dann Ärger. Und warum soll sich das mit einem neuen Modell grundlegend geändert haben?

Hallo,

ich sehe ehrlich gesagt nicht, was daran Citroen typisch sein soll? Nimm Dir doch mal den 5er BMW und schau, was der für Probleme mit dem i-Drive oder Panoramadach hat, die gleichen Dinge findest Du dann auch bei der E-Klasse oder beim A6. Je mehr technische Dinge in einem Fahrzeug verbaut werden, desto mehr Probleme treten auch auf. Eindrucksvoll war das in der Zeit zu sehen, als alle großen Hersteller auf den Elektronik Zug aufgesprungen sind und sich Toyota diesbezüglich stark zurückgehalten hat. In der Zeit haben die Japaner die zuverlässigsten Autos gebaut.

Aber der Kunde verlangt nunmal nach dem ganzen Schnick Schnack. Volvo ist da sicher ein gutes Stück hinter den anderen Premium Herstellern hinterher, aber ob das in der Zukunft wirklich von Vorteil sein wird, wage ich zu bezweifeln.

Gruß
Peter

Zitat:

Original geschrieben von pefro



Zitat:

Original geschrieben von elch1964


Das ist das, was ich Eingangs meinte - lauter tolle Gimmicks eingebaut, die Ausstattung ist mehr als komplett, aber Citroen-typisch machen genau diese Dinge dann Ärger. Und warum soll sich das mit einem neuen Modell grundlegend geändert haben?
Hallo,

ich sehe ehrlich gesagt nicht, was daran Citroen typisch sein soll? Nimm Dir doch mal den 5er BMW und schau, was der für Probleme mit dem i-Drive oder Panoramadach hat, die gleichen Dinge findest Du dann auch bei der E-Klasse oder beim A6. Je mehr technische Dinge in einem Fahrzeug verbaut werden, desto mehr Probleme treten auch auf. Eindrucksvoll war das in der Zeit zu sehen, als alle großen Hersteller auf den Elektronik Zug aufgesprungen sind und sich Toyota diesbezüglich stark zurückgehalten hat. In der Zeit haben die Japaner die zuverlässigsten Autos gebaut.

Aber der Kunde verlangt nunmal nach dem ganzen Schnick Schnack. Volvo ist da sicher ein gutes Stück hinter den anderen Premium Herstellern hinterher, aber ob das in der Zukunft wirklich von Vorteil sein wird, wage ich zu bezweifeln.

Gruß
Peter

Korrekt!

Auf Schnick Schnack könnte ich schon verzichten, aber fürs Weglassen nicht auch noch bezahlen!😉😁

Da war Toyota cleverer.

Grüße
bkpaul

Hi,

angeregt durch diesen und durch einen anderen "Vergleich mit ungleichen Wagen" bin ich heute nach 13 Jahren Abstinenz als trockener Citroen-Fahrer mal bei meinem damaligen Citroen-Händler vorbei gefahren.

Man fühlt sich gleich richtig wohl, wenn man nach so langer Zeit gleich herzlich mit Namen und Handschlag begrüßt wird und auch noch die gleichen Mechaniker dort sieht.

Und der C5 Tourer ist tatsächlich ein sehr schickes Auto - ich habe ihn nun zum ersten Mal live - wenn auch nur mit relativ schlichter Ausstattung - gesehen.

Im Sommer werde ich den Wagen als einen von mehreren potentiellen Nachfolgern für meinen XC90 ausgiebig testen. Und mir wird eine Alternative bewusst: Statt einen sauteuren XC90 fahren, kann man für weniger Geld z.B. einen vollausgestatteten C5 für mich und einen ebenfalls vollausgestatteten Galaxy/C8/oder anderen geräumigen 7-Sitzer für die OHL und die Urlaubsfahrten mit dem WoWa bekommen... 😰

Ob ich bis zum Jahresende soweit vernünftig werde, dass ich mich für so eine Lösung entscheiden kann? Mal schauen. Meine OHL meinte dazu übrigens: Dafür bist du noch nicht alt genug. 😁

Schönen Gruß
Jürgen

Zitat:

Original geschrieben von gseum


… Statt einen sauteuren XC90 fahren, kann man für weniger Geld z.B. einen vollausgestatteten C5 für mich und einen ebenfalls vollausgestatteten Galaxy/C8/oder anderen geräumigen 7-Sitzer für die OHL und die Urlaubsfahrten mit dem WoWa bekommen... … Meine OHL meinte dazu übrigens: Dafür bist du noch nicht alt genug. 😁

Schönen Gruß
Jürgen

Komm du erst einmal in mein Alter😉😁😁😁.

Gruß Karsten, fährt für den Preis des V70 jetzt Passat UND Golf😎. Mit dem Alter wird man weise😉

gseum: Sag Deiner OHL, dass Du Dich wegen der Erfolge im Motorsport für Citroen interessierst:

5 x WRC Weltmeister in Folge für Sébastien Loeb/Daniel Elena
4 x WRC Konstrukteursweltmeister
4 x FIA Junior Rally Weltmeister

Insgesamt 53 Siege und 121 Podiumsplazierungen!😰

How cool is that??? Rot/weißen Fahrer Overall gibts bei Citroen!😁

Okay, jetzt Volvo: ähhhhhhhhhhhh😮

Zitat:

Original geschrieben von tplus


gseum: Sag Deiner OHL, dass Du Dich wegen der Erfolge im Motorsport für Citroen interessierst

... ich muss meine OHL nicht überzeugen - sie sagt schon von selbst, dass sie bei meiner Autowahl nicht mitzureden hat. 😛

Außerdem bin ich schon einige Citroens gefahren - mit genausoviel Herzblut wie im Moment Volvo. 😰

Ich fürchte allerdings: Ein C5 wäre keine Herzblut-Entscheidung. Allerdings auch nicht so blutlos wie ein Passat. 😁 Emotional wäre ein V70 T6.

Schönen Gruß
Jürgen

Zitat:

Original geschrieben von febrika3


fährt für den Preis des V70 jetzt Passat UND Golf😎. Mit dem Alter wird man weise😉

... oder man kann nicht rechnen. Die Rechnung (Passat + Golf = V70) nehme ich dir nicht ab.

C5 V6 Exclusive absolut voll + Galaxy 2,3 Beziner Titanium nahezu voll = XC90 V8 Sport nahezu voll passt sogar noch mit Luft.

Edit: Aber eigentlich ist der Kangoo der OHL noch TipTop. 😁

Schönen Gruß
Jürgen

Zitat:

Original geschrieben von gseum


... oder man kann nicht rechnen. Die Rechnung (Passat + Golf = V70) nehme ich dir nicht ab.

Leasingrate Volvo (LP 61.500 €) Anfang November 2008 - 760 € (ohne Anzahlung, 36 Monate, 30 TKM/Jahr). Leasingrate Passat, bis auf Kleinigkeiten identisch ausgestattet (LP 47.500), 570 €. Der Golf ist ballonfinanziert (LP 25.000 €). Beim Ankauf nach Ablauf und anschließendem Weiterverkauf bringt er derzeit etwa 1.000-2000 € mehr, als die Restrate. Macht momentan bei 1.000 € mehr eine monatliche Rate von 200 €. Also Passat 570 € + Golf 200 € = 770 €, zu Volvo 760 €.

Es sei aber gesagt, dass ich die Preise zu Volvos preislichen Hochzeiten eingeholt hatte. Mittlerweile ist alleine der Listenpreis um über 4.000 € gesunken, durch Ausstattungspakete und ein Sondermodell. Ferner hat man wohl eingesehen, dass man durch diese Preispolitik nicht viele Autos losschlagen kann. Die Finanzierungskonditionen sollen sich auch gebessert haben.

IMMER😉 rechnende Grüße
Karsten

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