Vergleich 220 mit 211PS

Opel Insignia A (G09)

hallo,

wollte mal meine erfahrung mitteilen, welche ich heute auf einer probefahrt gemacht habe.
bin den insi 2L mit 220ps, frontantrieb, 4-türer, automatik, bj ende 2010, ca. 18.000km auf der uhr, gefahren.

vorweg, innen super verarbeitet, sehr leise auch bei 180-190km/h, super straßenlage mit dem normalen fahrwerk (kein flex-r.). selbst der regensensor hat mich mehr begeistert als bei meinem vectra 🙂

ABER... ich weiß nicht ob es an der automatik lag... ich hatte den eindruck das dem motor bei leichter steigung auf der autobahn ab 210 km/h langsam die puste ausging.

ich kann das nur mit meinem vectra vergleichen, mit dem ich die gleiche strecke fast täglich fahre.
der zieht an dieser stelle wesentlich flüssiger bis 230-235.
habe die 230 nicht mal ansatzweise mit dem insi erreicht 🙄

jetzt braucht niemand schreiben das man eh nicht 230 fahren muß usw... bla bla...

es geht mir ja auch nicht darum immer 230 oder schneller zu fahren.
allerdings sollte einem auf einer probefahrt schon zugestanden werden mal schnell zu fahren.

fazit:
der insi ist ein echt klasse wagen, welchen ich mir zulegen werde.
aber was die power des motors jenseits der 210 angeht, kann er es nicht mit dem 3.2 v6 aufnehmen.

mfg
silverstarV6

Beste Antwort im Thema

Guten Abend.

Wenn wir hier schon klugscheißen 🙂 , dann gebe ich auch mal meinen Senf dazu und stelle einfach mal in den Raum: Leistung ist Leistung bleibt Leistung 😉

200 PS sind 200 PS und bleiben 200 PS.

Es ist völlig egal, wie, wann und wo die Leistung anliegt:

  • Leistung ist per se das Vermögen, in einer bestimmten Zeit, eine Arbeit zu verrichten.
  • Arbeit ist die Wirkung einer Kraft über eine bestimmte Strecke hinweg.

Die Maximalgeschwindigkeit v_max ergibt sich aus dem anliegenden Kräftegleichgewicht aus (im Großteil): Antriebskraft, Rollreibungskraft und Luftwiderstandskraft.

Die Rollreibungskraft ergibt sich nur aus einem konstanten Faktor und dem Gewicht des Fahrzeuges (in der Ebene). Sie ist also konstant und spielt bei höheren Geschwindigkeiten eine immer geringer werdende Rolle.
Die Luftwiderstandskraft steigt mit quadratischer eingehender Geschwindigkeit. Es ist zwar schön und gut, den c_w Wert * Stirnfläche konstruktiv möglichst gering halten zu wollen, aber letzlich ist man durch die Wahl der Geschwindigkeit selbst am allergrößten beteiligt, diesen Widerstand zu verringern.

So.
Jetzt kann man zusammenfassen:

Je schneller ein Fahrzeug fährt, desto mehr Leistung benötigt es, um die größer werdende Kraft über die gleiche Strecke hin in der gleichen Zeit zu verrichten. Ist die Antriebskraft gleich der entgegenwirkenden Kraft (Widerstand) (also nicht mehr größer) ist ein Kräftegleichgewicht erreicht und es wirkt die maximale Leistung. Dies geht auch mit der maximalen Geschwindigkeit einher.

Noch ein schönes Rechenbeispiel:
An vielen Stammtischen wird behauptet (zumindest habe ich den Eindruck 😉 ), dass (zum Beispiel) 130 Diesel-PS (rund 97 kW) mindestens mit sagen wir 150-Benzin-PS (rund 112 kW) gleichzusetzen wären.
Als Argument wird natürlich das höhere Drehmoment des Diesels herangeführt:

Jetzt gilt aber die Formel:
Leistung = Drehmoment * Kreisfrequenz (allein diese Formel reicht schon zur Erklärung aus 😉 )

* Drehmoment erkläre ich nicht,
* Kreisfrequenz = 2 * Pi * f (in 1/s, nicht 1/min !, deswegen gleich die Division durch 60 . . .)

Benziner A (oder 6-Zyl.-Saugermotor C ) hat beim Leistungsmaximum "nur" 180 Nm Drehmoment und "dreht" dort bei 6.000 1/min:
180 Nm * 2* Pi * 6000 / 60 = 112 kW = 150 PS (Benzin)

Diesel B (oder 4-Zyl.-Turbomotor D) hat bei Maximalleistung gigantische 😉 270 Nm Drehmoment, der Motor "dreht" dabei mit 4.000 1/min:
270 Nm * 2* Pi * 4000 / 60 = 112 kW = 150 PS (Diesel).

Schau an, trotz 90 Nm höheren Drehmoments die gleiche Leistung?
Grob gesagt ist Leistung schon das Produkt aus Drehmoment und Drehzahl .

Beim Vergleich von Leistungen ist das Drehmoment nämlich schon mit eingerechnet, es nochmal heranzuziehen (am Stammtisch 😉 ) ist also komplett falsch und unsinnig.

Wenn ein Motor ohne Auto fahren könnte, müsste der 220 PS Motor schneller sein, als ein 211 PS Motor.

Die (subjektiv) schlechter wahrgenommene Geschwindigkeit kann also von vielen Faktoren beeinflusst worden sein:

  • dein V6 im Vectra "streut" nach oben
  • der 220 PS im Insignia "streut" nach unten / war noch nicht eingefahren
  • die Reibungsverluste im Motor / Getriebe der beiden Fahrzeuge sind extrem unterschiedlich
  • breitere / schmalere Reifen auf irgendeinem Fahrzeug --> Rollwiderstand
  • schlechtere Aerodynamik
  • unterschiedliche Tachovoreilung
  • Gegenwind
  • in China ist ein Sack Reis umgefallen . . . 😁

Viele Grüße und einen schönen Abend,

Steffen.

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Es ging um die aussage das manche Motoren mehr Höchstgeschwindigkeit erreichen aufgrund von mehr Hubraum oder Zylinderanzahl.

Guten Abend.

Wenn wir hier schon klugscheißen 🙂 , dann gebe ich auch mal meinen Senf dazu und stelle einfach mal in den Raum: Leistung ist Leistung bleibt Leistung 😉

200 PS sind 200 PS und bleiben 200 PS.

Es ist völlig egal, wie, wann und wo die Leistung anliegt:

  • Leistung ist per se das Vermögen, in einer bestimmten Zeit, eine Arbeit zu verrichten.
  • Arbeit ist die Wirkung einer Kraft über eine bestimmte Strecke hinweg.

Die Maximalgeschwindigkeit v_max ergibt sich aus dem anliegenden Kräftegleichgewicht aus (im Großteil): Antriebskraft, Rollreibungskraft und Luftwiderstandskraft.

Die Rollreibungskraft ergibt sich nur aus einem konstanten Faktor und dem Gewicht des Fahrzeuges (in der Ebene). Sie ist also konstant und spielt bei höheren Geschwindigkeiten eine immer geringer werdende Rolle.
Die Luftwiderstandskraft steigt mit quadratischer eingehender Geschwindigkeit. Es ist zwar schön und gut, den c_w Wert * Stirnfläche konstruktiv möglichst gering halten zu wollen, aber letzlich ist man durch die Wahl der Geschwindigkeit selbst am allergrößten beteiligt, diesen Widerstand zu verringern.

So.
Jetzt kann man zusammenfassen:

Je schneller ein Fahrzeug fährt, desto mehr Leistung benötigt es, um die größer werdende Kraft über die gleiche Strecke hin in der gleichen Zeit zu verrichten. Ist die Antriebskraft gleich der entgegenwirkenden Kraft (Widerstand) (also nicht mehr größer) ist ein Kräftegleichgewicht erreicht und es wirkt die maximale Leistung. Dies geht auch mit der maximalen Geschwindigkeit einher.

Noch ein schönes Rechenbeispiel:
An vielen Stammtischen wird behauptet (zumindest habe ich den Eindruck 😉 ), dass (zum Beispiel) 130 Diesel-PS (rund 97 kW) mindestens mit sagen wir 150-Benzin-PS (rund 112 kW) gleichzusetzen wären.
Als Argument wird natürlich das höhere Drehmoment des Diesels herangeführt:

Jetzt gilt aber die Formel:
Leistung = Drehmoment * Kreisfrequenz (allein diese Formel reicht schon zur Erklärung aus 😉 )

* Drehmoment erkläre ich nicht,
* Kreisfrequenz = 2 * Pi * f (in 1/s, nicht 1/min !, deswegen gleich die Division durch 60 . . .)

Benziner A (oder 6-Zyl.-Saugermotor C ) hat beim Leistungsmaximum "nur" 180 Nm Drehmoment und "dreht" dort bei 6.000 1/min:
180 Nm * 2* Pi * 6000 / 60 = 112 kW = 150 PS (Benzin)

Diesel B (oder 4-Zyl.-Turbomotor D) hat bei Maximalleistung gigantische 😉 270 Nm Drehmoment, der Motor "dreht" dabei mit 4.000 1/min:
270 Nm * 2* Pi * 4000 / 60 = 112 kW = 150 PS (Diesel).

Schau an, trotz 90 Nm höheren Drehmoments die gleiche Leistung?
Grob gesagt ist Leistung schon das Produkt aus Drehmoment und Drehzahl .

Beim Vergleich von Leistungen ist das Drehmoment nämlich schon mit eingerechnet, es nochmal heranzuziehen (am Stammtisch 😉 ) ist also komplett falsch und unsinnig.

Wenn ein Motor ohne Auto fahren könnte, müsste der 220 PS Motor schneller sein, als ein 211 PS Motor.

Die (subjektiv) schlechter wahrgenommene Geschwindigkeit kann also von vielen Faktoren beeinflusst worden sein:

  • dein V6 im Vectra "streut" nach oben
  • der 220 PS im Insignia "streut" nach unten / war noch nicht eingefahren
  • die Reibungsverluste im Motor / Getriebe der beiden Fahrzeuge sind extrem unterschiedlich
  • breitere / schmalere Reifen auf irgendeinem Fahrzeug --> Rollwiderstand
  • schlechtere Aerodynamik
  • unterschiedliche Tachovoreilung
  • Gegenwind
  • in China ist ein Sack Reis umgefallen . . . 😁

Viele Grüße und einen schönen Abend,

Steffen.

was ist denn mit dir los ? 😁😁😁

Ich wollte das halt nur mal anführen... 😉
War mir ein inneres Bedürfnis. *g*

Zitat:

Original geschrieben von eugain


was ist denn mit dir los ? 😁😁😁
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solche ellenlangen texte kennt man nur von einem.... 🙄😛 

Hast du gut gemacht. Ich rechne das aber erst morgen nach 😁

Ich habe sehr großzügig gerundet. 😉 Nicht, dass Du Dich wunderst. 😁

So, jetzt ist Schluss für heute.

Zitat:

Original geschrieben von Thirk


Hast du gut gemacht. Ich rechne das aber erst morgen nach 😁

Du meinst sicherlich das Drehmoment am Rad, gelle? 🙂😁
Sonst wärs ja unsinnig...

Bei meinem kleinen Rechenbeispiel meine ich schon das Motormoment. Sonst geht die Rechnung ja nicht auf. Ein Rad dreht sich ja auch nicht mit 4.000 min^-1. 😉

Und auf die v_max bezogen schreibe ich von Antriebskraft. Die Motorkraft (Kraft die auf die Kolben drückt) lasse ich ja explizit außen vor. Sonst wär's ja unsinig... 😁

Zitat:

Original geschrieben von spillerkiller


Du meinst sicherlich das Drehmoment am Rad, gelle? 🙂😁
Sonst wärs ja unsinnig...

@zeddi

das war sehr ausführlich und rechnerisch bestimmt richtig. 🙂

Trotzdem geht dem 2l motor im vergleich mit dem 3.2l ab 210 km/h die puste aus.
spritziger mag er sein. das kam mir zumindest so vor. allerdings darf man nicht vergessen das der insi im vergleich zu meinem vectra ca. 150-200kg leichter war...

ich hoffe sehr darauf mal irgenwann einen FOH zu finden der mir den motor mit 6gang schaltung zur probefahrt zur verfügung stellt.
dann fahre ich die gleiche strecke nochmal 😉

oder falls mal jemand mit dem motor in der nähe von frankfurt/m. unterwegs ist sagt bescheid. dann setze ich mich in meine c und wir fahren gemeinsam das stück A45 hoch 😁

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