Unzuverlässiger Totwinkelassistent auf Beifahrerseite

Mercedes E-Klasse W212

Hallo,

der Totwinkelassistent unseres W212 (E350 CGI, Assistenzpaket, 06/2009, 99.000 km, MB100-Anschlussgarantie) hat seit dem ersten Tag Fehlercodes bezüglich "Fremdsendern" geworfen (ausgelesen mit XEntry).
Der Werkstattmeister erklärte mir bei jeder Inspektion, dass dies völlig normal sei und nichts mit der Funktionsfähigkeit der Sensoren zu tun hätte.

Mitte 2013 kam es zum Ausfall des Notbremsassistenten. Konkret hat ein Rechtsabbieger auf meiner Spur mitten im Abbiegevorgang angehalten, was die Sensorik nicht erfasst hat. Außerdem funktionierte der Totwinkelassistent sowohl links- als auch rechtsseitig nur noch sporadisch, zeigte aber keine Fehlermeldung im Display. Die Diagnose ergab keine Fehlercodes außer dem bereits bekannten Fremdsendern, dennoch wurde das Distronic-Steuergerät auf Anschlussgarantie getauscht.
Somit war die Funktion des Totwinkelassistenten auf der Fahrerseite wiederhergestellt.

Der Assistent für die Beifahrerseite zeigt seitdem ein äußerst merkwürdiges Verhalten:
Rechts fahrende Fahrzeuge werden nicht mehr regelmäßig erfasst (d.h. es erscheint kein rotes Dreieck im rechten Außenspiegel). Manchmal entgehen dem Sensor ganze LKW-Kolonnen, während ein dazwischen fahrender PKW manchmal erfasst wird.
Generell scheint der Sensor nur noch nach dem Zufallsprinzip zu funktionieren. Fahrzeuge im toten Winkel werden quasi überhaupt nicht mehr erfasst, wobei das System für PKWs eine höhere Trefferquote als für LKWs zu haben scheint.

Ich habe dieses Verhalten auf Video aufgezeichnet und meiner Werkstatt übergeben.
Mir wurde bedeutet, dass dieses Verhalten völlig normal sei und die Anzeige nur bei gesetztem Blinker funktionieren würde. Mein Hinweis, dass im Video beim Passieren eines LKW das rote Dreieck gesetzt wird und beim nächsten nicht, wurde mit einer ominösen Geschwindigkeitsdifferenz wegerklärt.

Mit welchen Argumenten kann ich die mauernde Werkstatt davon überzeugen, endlich einen Antrag auf Kostenübernahme für den Austausch der beifahrerseitigen Radarsensoren zu stellen?

P.S.: Die Problem- und Reparaturliste meines W212 ist länger als ein Wohnzimmertisch.
Ein paar Highlights:
- Abgasstrang linke Seite ab Werk falsch montiert (Abschirmbleche spiegelverkehrt).
Daher unerträgliches Dröhnen bei Fahrt mit 30 km/h und Tempomat.
- Die Radarsensorik sieht manchmal keine anderen Verkehrsteilnehmer, aber dafür gerne Geistersender.
- Wassereinbruch Tagfahrleuchte vorne rechts.
- Hochdruckeinspritzpumpe fünf Mal(!) getauscht, Fahrzeug hatte bei Auslieferung keine Leistung.
- Totalausfall eines Schlüssels durch Elektronikdefekt.
- Scheibenwischergestänge auf Werk nicht richtig eingestellt. Schlechte Wischwirkung und Windgeräusche. Wurde nach vielen Reklamationen und zwei Jahren(!) endlich abgestellt.
- Dreimaliger Werkstattaufenthalt (insgesamt fünf Werktage) und zweistündige Probefahrt mit einem Werkstattmitarbeiter zum Wechsel einer Windschutzscheibe. U.a. traten unerträgliche Windgeräusche auf, der Kabelbaum der aktiven Motorhaube Fahrerseite sowie der Aktor wurden beschädigt und mussten getauscht werden (Diagnose: Masseschluss am Aktor). Der Spurhalteassistent konnte anfangs nicht auf die neue Windschutzscheibe angelernt werden, da die Werkzeuge fehlten(???).
- Erhebliche Korrosion Türscharnier vorne links. Neu geschweißt und lackiert.
- Bremssattel hinten links fest.
- Extremes Ruckeln aus dem Getriebe. Nach über drei Jahren und einem dutzend Werkstattaufenthalten endlich die Diagnose: Defekte Wandlerüberbrückungskupplung. Reparaturdauer über eine Woche.
- Meldung des Navigationsgeräts direkt nach der Inspektion beim Kartenupdate *in der Werkstatt*, dass es nicht in mein Auto gehört und gestohlen sei. Das Navi musste online aus Sindelfingen resettet und komplett neu programmiert werden.
- Völlig verrostete Chromleiste am Heck. Die vor drei Monaten auf meine Kosten verbaute Ersatzleiste rostet schon wieder. Termin für einen weiteren Wechsel ist in Arbeit.
- Bis heute Fehlermeldungen der anklappbaren Spiegel, dass das Steuergerät sie nicht finden kann. Aber immerhin funktioniert das An- und Abklappen.
- Sehr laut knarzende Chromleiste an den Lüftungsdüsen im Armaturenbrett. Laut Werkstatt ohne Abhilfe.
- Knarzender Fahrersitz. Laut Werkstatt nur auf meine Kosten zu beheben. Bei Lederausstattung macht dies ca. 700 EUR, was mir preislich ein wenig verstrahlt vorkommt.
- Dutzende Softwareupdates und Add-Ons, um beispielsweise die Fehlermeldung "Zentrales Gateway ohne Verbindung" zu beheben. Außerdem brennen lautet XEntry manchmal die Hinterreifen.

16 Antworten

Zitat:

Original geschrieben von M.-S.


Sagt mal, liest von Euch überhaupt noch jemand die Betriebsanleitung durch?
Da steht doch klipp und klar, daß die Anzeige nur ab einer Differenzgeschwindigkeit von 12 km/h anschlägt, wenn man andere Fahrzeuge überholt.

Aus der interaktiven Bedienungsanleitung zum W212:

Wenn ab einer Geschwindigkeit von etwa 30 km/h im Totwinkel-Überwachungsbereich ein Fahrzeug erkannt wird, leuchtet die Warnleuchte auf der entsprechenden Seite rot. Die Warnung erfolgt immer, wenn ein Fahrzeug von hinten oder von der Seite in den Totwinkel-Überwachungsbereich fährt. Wenn Sie ein Fahrzeug überholen, erfolgt die Warnung nur, wenn die Differenzgeschwindigkeit kleiner als 12 km/h ist.

"ab" ist Gegenteil von "kleiner". Auch Belehren will gelernt sein.

Und wie ich bereits schreib, arbeitet genau die in der Betriebsanleitung beschriebene Erfassung (Aktivierung des rotes Dreiecks im Außenspiegel) anderer Fahrzeuge auf der rechten Seite unzuverlässig. Beim Fahren neben einem LKW (Differenzgeschwindigkeit nahe null) ist der Assistent manchmal blind wie ein Maulwurf, nur um beim nächsten LKW mit gleicher Differenzgeschwindigkeit wieder anzuschlagen.

Zitat:

Original geschrieben von Bruno_Pasalaki


Wurde mal an den Sensoren was gemacht?

Die vorderen Sensoren wurden vor einem halben Jahr auf Garantie gereinigt.

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