Unterschiedliche/Flasche Zündkerzen

Hi @ all,

ich fahre einen 1,6er Golf 4 mit 101 PS in dem seit 5 Jahren eine Tartarini Verdampferanlage verbaut ist. Im Februar hat ein ein Bekantter neue Zündkerzen eingebaut, es waren Bosch Kerzen extra für LPG-Motoren die kaum mehr als die normalen kosteten. Leider ist mir am Sonntag eine Zündkerze aus dem Kopf gerissen, der gerufene ADAC-Techniker konnte mir provisorisch eine neue Zündkerze einbauen (er sagte sei eine die für den Golf passen würde aber er hätte keine Ahnung obs mit dem Gas Probleme gibt deshalb solle ich auf Benzin fahren) Heute war der Wagen beim Freundlichen der das Gewinde aufbohrte und nen neuen Einsatz einschraubte, ich hab erst jetzt auf der Rechnung gesehen, dass die Zündkerzen nicht erneuert wurden und muss morgen 700km fahren. Was meint ihr, kann ich mit dieser Zündkerzenkombi auf Gas fahren? Ich lese heir immer wieder, dass die meisten von euch eh mit original Kerzen fahren solange es keine Probleme gibt, aber was is wenn eine andere dazwischen hängt?

Danke im Voraus, Gruß Jörn

Beste Antwort im Thema

Zitat:

Original geschrieben von mkem5822


Hallo ich würde nicht mit drei Gaskerzen fahren.Ich würde die NgK reinschrauben und gut ist.Gaskerzen haben einen hören Heitzwert als die eine normale

Sorry, aber ich habe selten einen solchen Mist über Zündkerzen gelesen.

  1. Es gibt bei Zündkerzen keinen Heizwert, sondern einen Wärmewert
  2. Der Wärmewert für LPG-Kerzen ist grundsätzlich erst einmal identisch zu wählen wie bei den Originalkerzen. Ausnahme: NGK empfiehlt bei Venturianlagen eine Kerze mit einem um eine Stufe höheren Wert zu nehmen. Dieses sollte jedoch im Einzelfall überprüft werden.
  3. LPG-Kerzen haben in der Regel Einzelelektroden mit besonders resistenten Spitzen (Yttrium / Platin) und heringeren Elektrodenabstand um eine sichere Zündung des Gemisches zu gewährleisten.

Wirkliche LPG-Kerzen gibt es nicht, auch wenn manche Hersteller sie so bezeichnen. Ich selbst fahre seit run 95000 Platinkerzen von NGK. Diese sind für den Motor als "Best in Class" auch für den Benzinbetrieb empfohlen. Mit den Mehrelektrodenkerzen ist mein Auto jedoch mit LPG unfahrbar.

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Es ist immer Vorraussetzung das die Anlage richtig abgestimmt ist.
LPG ist aber eigentlich leichter zu Zünden als ein Benzin Gemisch, das liegt an der homogenen Gemischbildung.
Das Problem ist ein anderes, nämlich die nötige Zündspannung. (Welche völlig unabhängig von der Zündwilligkeit ist)

Es geht nicht darum das die Serienkerze das Gemisch nicht zünden würde wenn ein Funke überspringt.
LPG Kerzen haben i.d.R. sogar einen geringeren Elektrodenabstand und zünden damit das Gemisch schlechter.

Was durch den geringen Abstand jedoch verbessert wird ist die Funkenstabilität, es ist deutlich unwarscheinlicher das der Funke ausgeblasen wird oder die Spannung nicht reicht das ein Funke gezündet wird.

Darauf hat dein Gemisch alles keinen nennenswerten Einfluss.

Die LPG Kerzen sind meisten kälter weil sich dadurch der Widerstand den die Elektroden selbst haben reduzieren lässt, dadurch steht mehr Spannung an den Elektroden zur Verfügung. Dazu kommt das LPG sauberer verbrennt, die Selbstreinigungswirkung der Zündkerzen kann also schwächer ausfallen, demnach kann die Kerze kälter ausgelegt werden.
(Die Selbstreinigung ist übrigens der einzige Grund für eine warme Kerze)

Zitat:

Zu fettes Gemisch gleich Zündunwilliger mit Belastung der Zündspule.

Zu mager höhere Verbrennungstemperaturen und Korrektur des Wärmewertes notwendig.

Das ist Falsch.

Die Zündunwilligkeit interessiert die Zündspule nicht.

Die interessiert nur die Durchschlagspannung.

Soweit ich mich noch zurück erinnern kann ist ein zu fettes Gemisch aber zündwilliger.

Auch ein Grund für die Gemischanreicherung bei Vollast und hohen Drehzahlen, dadurch lässt sich die Abgastemperatur senken weil die Entzündung des Gemischs schneller voran geht und somit der Verbrennungsschwerpunkt sich leichter auf 8°KW nach OT bringen lässt. (Gibt noch etliche weitere Gründe warum ein zu fettes Gemisch die Abgastemperatur senkt)

In Punkto Zündkerzen geh ich persönlich keine Kompromisse ein und fahr das, was original vom Fahrzeughersteller verbaut und geliefert wird. Ich bau nicht mal einen baugleichen Typ eines anderen Herstellers ein, dazu ist mir das Thema zu heikel.

Liegt aber auch daran, dass in meinem Fahrzeug schon Platinkerzen mit zwei Elektroden verbaut sind und dieser Kerzentyp ab einem gewissen Baujahr Vorraussetzung ist.

Dann wird es dich sicher ärgern wenn ich dir sagen das der Hersteller bei der Auswahl der Kerzen schon einen Kompromiss eingegangen ist 😁
Du kannst den nur verschieben, wenn man Ahnung hat wie ist das kein Problem 😉

Jap, der Kompromiss bei den Gleitfunkenkerzen mit Platin oder Iridium oder sonstwas ging in Richtung Langlebigkeit, damit der Kunde nicht so oft zum Kerzenwechsel gebeten wird. Seltsamerweise haben die Personen, die penibel darauf achten, die Kerzen des Herstellers (bei meinem Motor) zu fahren am wenigsten Probleme.

Wer bastelt für den mag das anders aussehen.

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Ich finde ja immer noch, es ist abhängig vom Motor und vom Zündsystem.

Aus eigener und auch teurer Erfahrung bin ich auf andere Kerzen gewechselt (von Serie).
Da ich auch auf Gas voll fahre, ist mir durch eine (können auch zwei gewesen sein) das Zündmodul hopps gegangen und in Folge dessen etwas später auch der Kat.

Seitdem ich Kerzen eine Nummer kälter und einpolig fahre, gab's nie wieder Probleme.
Es sind keine Iridium oder so, sondern stino ZK von Bosch (FR7DCx, Serie ist FLR8LDCU) mit auf 0,7mm verkürztem Elektrodenabstand. Da man diese ZK für 'nen guten 10er für alle vier bekommt, stört mich auch nicht das Tauschintervall von 15tkm... (spätestens nach 20tkm merkt man, dass die ZK am Ende sind). Interessant ist noch, dass die FR7DC+ nicht so lange halten, wie die mit GM gelabelten FR7DC2...

Es geht wohl eher in Richtung kräftigerer Zündfunke, weshalb "Gaskerzen" manchmal besser funzen. Vor allem die Fahrzeuge mit Einzelzündspulen haben da Probleme.

Von daher kann man pauschal eben nicht sagen, dass Serienkerzen das Nonplusultra sind.

Gruß

Zitat:

Original geschrieben von Destructor


Es geht nicht darum das die Serienkerze das Gemisch nicht zünden würde wenn ein Funke überspringt.
LPG Kerzen haben i.d.R. sogar einen geringeren Elektrodenabstand und zünden damit das Gemisch schlechter..
Was durch den geringen Abstand jedoch verbessert wird ist die Funkenstabilität, es ist deutlich unwarscheinlicher das der Funke ausgeblasen wird oder die Spannung nicht reicht das ein Funke gezündet wird.

Wenn man also in Kauf nimmt, daß das LPG-Gemisch durch den beabsichtigten geringeren Kerzenabstand schlechter Zündet, diesen aber zu Gunsten der Funkenstabilität braucht , damit die „Spannung“ ausreichend ist, damit gewährleistet, dass die Kerze nicht ausgeblasen wird,

warte ich auf die Erklärung warum dies explizit im LPG-Betrieb so sein soll oder ist.....😉

Daß Fettes Gemisch die Abgastemperatur senkt, ist doch klar, wir würden sonst nicht bei mager von höheren Verbrennungstemperaturen reden.

Zitat:

warte ich auf die Erklärung warum dies explizit im LPG-Betrieb so sein soll oder ist.....

Die genaue Erklärung kann ich dir nicht geben, die hätte aber GaryK auf Lager wenn ich mich nicht täusche 😉

Ich weiss nur so viel das die Spannung die notwendig ist die Entladung zu zünden bei LPG größer ist als im Benzin Betrieb.

Das hatte glaub irgendwas mit Radikalen zu tun, weiss das aber nichtmehr wie das war.

Zitat:

Daß Fettes Gemisch die Abgastemperatur senkt, ist doch klar, wir würden sonst nicht bei mager von höheren Verbrennungstemperaturen reden.

Tja kleiner aber entscheidender Fehler,

das fette Gemisch verbrennt heisser und schneller als das magere, daher hast du bei magerem Gemisch eine höhere Abgastemperatur, denn das Gemisch verbrennt zu langsam so das die Wärmeenergie nicht im mech. Energie umgewandelt werden kann.

Daher:
Fettes Gemisch hohe Verbrennungstemperatur, niedrige Abgastemperatur
Mageres Gemisch niedrige Verbrennungstemperatur, hohe Abgastemperatur

Das LPG Gemisch zündet übrigens wegen der sehr homogen Gemisch Verteilung im Zylinder besser als ein Benzin Gemisch, deshalb kann man den Kompromis im LPG Betrieb eingehen.

Zitat:

Original geschrieben von Destructor



Daher:
Fettes Gemisch hohe Verbrennungstemperatur, niedrige Abgastemperatur
Mageres Gemisch niedrige Verbrennungstemperatur, hohe Abgastemperatur

Ich habe in diesem Forum gelesen, fetteres Gemisch verbrenne kälter. Begründet wurde dieses damit, dass die Wärmeenergie im Brennraum durch den zugeführten Sauerstoff bestimmt würde. Den nehmen wir bei offener Drosselklappe mal der Einfachheit halber als konstant an.

Führe ich dem Sauerstoff nun zu viel Kohlenstoff zu so entstehen nicht mehr aus jedem O2 CO2-Moleküle, sondern aus jedem O2 teilweise zwei CO

Die Zur Verfügung stehende Energie wird somit auf eine höhere Menge Gasteilchen verteilt.

Ob das wirklich stimmt und wie groß dieser Effekt ist, mag jemand raussuchen, der damit zu tun hat. Thermodynamik habe ich zuletzt vor ca. 17 Jahren im Studium gehabt, und da nur im Nebenpflichtfach.

Die Wärmeenergie also die Wärmemenge welche absolut während der Verbrennung frei wird hängt ist max. bei
Lambda = 1.
Spitzentemperaturen haben aber nur sehr wenig mit der Wärmemenge zu tun.
Da geht es mehr um den Brennverlauf und den Druckverlauf im Zylinder.

Im groben kann man sagen das ein fettes Gemisch sehr schnell verbrennt und damit kurzzeitig sehr heiss wird sich dann aber stark abkühlt und ein mageres Gemisch sehr langsam verbrennt damit geringe Spitzentemperaturen erreicht aber viel Wärme zum Auslassventil raus lässt.

Die Tatsache das bei zu fettem Gemisch auch generell weniger Wärmeenergie zugeführt wird stimmt, denn wenn die gleiche Menge O2 zu CO statt zu CO2 reagiert wird weniger Energie frei.
Das ist mit dem anderen aber wieder ein überlagernder Effekt und tritt erst bei stärkerer Anfettung auf.

Gleiches tritt übrigens auch bei zu magerem Gemisch auf, wird das Gemisch über Lambda 1,1 zu Mager entsteht ne Menge CO weil die Verbrennung nicht mehr richtig abläuft.

Zitat:

Original geschrieben von Destructor



Fettes Gemisch hohe Verbrennungstemperatur, niedrige Abgastemperatur
Mageres Gemisch niedrige Verbrennungstemperatur, hohe Abgastemperatur

Das kann man zunächst so stehen lassen .

Was uns interessiert ist nicht die Verbrennungstemperatur, sondern die Abgastemperatur.
Daß bei einer Anfettung die Kolbenkraft höher wird ist verständlich.

Daß Lambda 1 für den Gasbetrieb nicht ideal ist wird sich herumgesprochen haben.
Eine Anfettung im Gasbetrieb um ca. 3 % hat sich als optimal erwiesen.

Die von mir ins Feld geworfene und bemängelte Zündunwilligkeit liegt in der Zusammensetzung Gas und seiner Oktanzahl.

Eine Korrektur der Zündkerzen im Gasbetrieb halte ich nach wie vor als unnötig.
Einzig, Kerzen mit mehr Masse-Elektroden könnte man gleichwertig Versuchsweise tauschen.

Solange die Zündspulen die höhere Zündspannung aufbringen können bin ich deiner Meinung.
Solange sollte man bei den normalen Kerzen bleiben, allein schon wegen dem Preis.

Es gibt jedoch Motoren bei denen die Zündanlage im Benzin Betrieb schon am Limit läuft.
Bei diesen Motoren wird man langfristig ohne eine Anpassung der Kerzen nicht glücklich.
Mein Motor ist so ein Kandidat.

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