Unfallschaden nach Auffahrunfall

VW Passat B7/3C

Hallo! ich bräuchte mal eine Einschätzung...

Meine Tochter hat nun seit einem halben Jahr den Führerschein. Mit mir als Begleitperson war sie schon länger hinter dem Steuer. Ich gebe ihr meinen Passat gerne, gerade jetzt nach dem Abi wollen die Mädels natürlich ihre Freiheit genießen.

Letzte Woche ruft sie mich schluchzend an: Unfall. Gefahren ist nicht mal sie selbst, sondern eine Freundin (so etwas wie die Anführerin der Clique). Es gab einen normalen Auffahrunfall an der Ampel. Sie sind also wem hinten drauf gefahren. Den 4 Mädels im Passat ging es gut. Der Vordermann wollte sich vorsorglich untersuchen lassen. Wie mittlerweile klar ist, hat er sich aber wohl auch nichts getan.

Sie hat mir geschildert wie es passiert ist: Die Ampel gelb, der Vordermann entscheidet sich sehr spät fürs anhalten. Die Fahrerin in meinem Auto registriert das nicht und gibt Gas um noch über die Ampel zu kommen. Meine Tochter sieht das Unheil kommen, doch zu spät. Trotz einer Vollbremsung knallen sie ihrem Vordermann hinten drauf.

Sie haben dann auf Polizei und Notarzt gewartet. Ich habe sie versucht zu beruhigen. Ein Auffahrunfall kann jedem mal passieren.

Mein Passat war nicht mehr fahrbereit und wurde abgeschleppt. Meine Tochter hat aber an der Unfallstelle noch Fotos gemacht, da ich sie darum gebeten hatte. Als ich die dann spät abends zu sehen bekam, war ich echt schockiert. Der Passat sieht schlimm aus. Nicht so wie ich mir einen normalen Auffahrunfall vorstelle. Und dass obwohl die Fahrerin nach eigener Aussage noch versucht hat zu bremsen.

Ich frage mich nun eben, ob ich jemand unrecht tue. Oder ist da jemand deutlich zu schnell unterwegs gewesen? Gerade wenn man ein fremdes Auto fährt, sollte man doch davon ausgehen, dass man nicht ohne Rücksicht auf Verluste durch die Gegend donnert. Ein Bild habe ich angehängt.

Das würde mich einfach mal interessieren.

Danke und LG

Julia

Passat Unfall
80 Antworten
@Juleee schrieb am 30. Juni 2025 um 16:19:12 Uhr:
Ich frage mich nun eben, ob ich jemand unrecht tue. Oder ist da jemand deutlich zu schnell unterwegs gewesen? Gerade wenn man ein fremdes Auto fährt, sollte man doch davon ausgehen, dass man nicht ohne Rücksicht auf Verluste durch die Gegend donnert. Ein Bild habe ich angehängt.

Ich breche mal eine Lanze für die Fahrerin. Das war doch eine ganz normale Fehleinschätzung einer jungen Fahrerin oder eines Fahrers. (Kann ja auch Männern passieren, das sind ja nicht automatisch die besseren Autofahrer.) Anhand der Schilderung gehe ich jetzt mal davon aus, dass die Fahrerin auch erst maximal zwei oder drei Jahre die Fahrerlaubnis besitzt.

Bei der Ampel hast du eine Sekunde maximal, um zu überlegen - und da hat sie sich eben falsch entschieden. Es fehlt die Routine eines alten Hasen. Kann passieren. Mir sind auch schon diverse Dinge passiert, meist zum Glück ohne Folgen (weil der andere Verkehrsteilnehmer gebremst hat).

Andererseits fahre ich auch bei Gelb öfters über eine Ampel, weil ich wusste, da ist kein Blitzer. Der Wagen nach mir ist dann auch noch durch ...

Ich glaube, ich würde auch darauf verzichten, die Vollkasko-Selbstbeteiligung von der Fahrerin zu fordern. Ich bin aber generell nicht kleinlich in solchen Dingen, und der Betrag macht mich auch nicht gerade ärmer. Dafür habe ich eine Kasse für Notfälle.

Ich kann aber auch verstehen, wenn man das einfordert. Manchmal verdienen ja auch Berufsanfänger ganz gutes eigenes Geld, so dass sie sich das recht gut leisten können.

Insgesamt war das ein Fall von "kann halt passieren" - jeder hat was draus gelernt, abhaken und gut ist.

Wenn man hier so mitliest kann man teilweise nur noch den Kopf schütteln. Einige hier tun so als ob sie als perfekte Moralapostel auf die Welt gekommen sind, nie jung waren und in ihren jungen Jahren niemals Fehler gemacht haben. Hier würden wohl auch einige ihre eigene Mutter verklagen.

Wer frei von Fehlern ist werfe den ersten Stein.

Amen

Zitat:@fehlzündung schrieb am 2. Juli 2025 um 19:28:21 Uhr:
Da fehlt es einfach an charakterlicher Eignung zum Führen eines KFZ.

Und ich dachte schon, diese Plattitüde würde gar nicht mehr kommen. Aber jetzt bin ich beruhigt.

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Zitat:
@Melosine schrieb am 3. Juli 2025 um 19:08:29 Uhr:
Und ich dachte schon, diese Plattitüde würde gar nicht mehr kommen. Aber jetzt bin ich beruhigt.

Ich sehe es so. Kannst du ja anders sehen. Und ob du beruhigt bist, ist mir völlig egal.

Fehlt nur noch das Thema MPU 😄

Darauf ein kleiner Vers:

Jetzt noch 3 Seiten MPU, dann kann hier zu. 😛

Zitat:
@CivicTourer schrieb am 3. Juli 2025 um 10:21:27 Uhr:
Und Entleiher ist erstmal die Tochter. Der Fahrerin kann man erstmal keinen unsachgemäßen Gebrauch unterstellen

Was hat das mit deinem Hinweis auf den §599 BGB zu tun?

Zitat:
@Kuni78 schrieb am 3. Juli 2025 um 18:42:38 Uhr:
...
Wer frei von Fehlern ist werfe den ersten Stein.

Die Frage ist nicht ob man Fehler hat oder nicht, die Frage ist wie man damit umgeht.

Hier scheiden sich die Charaktere. Die einen gehen da mit sich selbst und anderen hart ins Gericht, die anderen spielen ihn runter, verharmlosen ihn, normalisieren ihn, suchen Streicheleinheiten und Bestätigung .

Es gibt nicht nur schwarz und weiß. Dazwischen ist viel Graustufe.

Und genauso gibt es eben nicht nur diese zwei "Typen", sondern verschiedene Menschen haben ganz verschiedene Facetten.

.Aber vielleicht habe ich dich in dem Punkt auch falsch verstanden.

.

.

Aber davon abgesehen:

Im hier vorliegenden Fall war die Eingangsfrage, ob die Unfallverursacherin vielleicht zu schnell unterwegs war (und das die Unfallursache war!) oder ob die Mutter ihr in diesem Punkt vielleicht Unrecht tut. Da muss man nicht gleich die Keule mit Fahreignung herausholen! Wieviele von euch haben im Straßenverkehr schon mal krude Sachen gemacht und es vielleicht einfach nur gut gegangen?

Das hat nichts damit zu tun, sich Dinge schön zu reden.

Zitat:
@fehlzündung schrieb am 3. Juli 2025 um 19:10:16 Uhr:
Ich sehe es so.

Naja, Fahreignung ist tatsächlich nochmal ne andere Baustelle.

Was mich hier fasziniert ist wie extrem bei der Mehrheit Kopfkino funktioniert.

Ellenlange Versuche der Relativierung und Rechtfertigung, zu Teil so gruselig abwegig dass es quietscht. Weil eine "Julee" von der der Freundin ihrer Tochter schreibt, auf dem Weg ins Bad und zum Kino.

Hätte "Jürgen" vom Kumpel seines Sohens berichtet, der erst wie irre über die Bahn brettert und dann an der nächsten verfügbaren Ampel die Karre zerlegt ... ich möchte nicht wissen was die gleichen Teilnehmer hier abgeliefert hätten. 🤣😂 😁

Würde man das Ganze hier irgendwie ernst nehmen käme man vor Lachen nicht in den Schlaf. Einfach herrlich.

Zitat:
@Spi95 schrieb am 4. Juli 2025 um 08:31:03 Uhr:
Hätte "Jürgen" vom Kumpel seines Sohens berichtet, der erst wie iree über die Bahn brettert und dann an der nächsten verfügbaren Ampel die Karre zerlegt ... ich möchte nicht wissen was die gleichen Teilnehmer hier abgeliefert hätten. 🤣😂 😁

Ach der Jürgen.... ja, der Kumpel seines Sohnes ist doch ein guter Fahrer. Warum bremst der Depp vor ihm auch...der ist doch selbst schuld. Den Schaden beim Anderen sollte man nicht reguilieren.

🤣🤪😁

Die TE hat inzwischen alle Infos, die sie angefragt hatte

@Spi95

Ob Jürgen oder Julia, ob Sohn oder Tochter, ob Freund oder Freundin ist doch vollkommen wurscht. Warum versuchst Du das in ein Rollenbild zu quetschen und über wen sagt das eigentlich mehr aus?

.

Fakt ist, dass da jemand einen (recht alltäglichen) Fahrfehler begangen hat, der mit mehr Fahrpraxis vermutlich vermeidbar gewesen wäre. Wo darin der Punkt liegt, generell an einer Eignung zum Führen eines Kraftfahrzeugs zu zweifeln erschließt sich mir nicht. Das würde im Umkehrschluss bedeuten, dass nur erfahrenen Fahrern die Eignung zugestanden wird. Finde den Fehler.

.

Anders formuliert:

Selbstverständlich muss man relativieren und rechtfertigen. Egal ob Freund des Sohnes oder Freundin der Tochter.

Denn würden wir das nicht tun und wäre ein derartiger Fahrfehler der Maßstab, um Zweifel an einer generellen Eignung zum Führen von Kraftfahrzeugen zu begründen, wären unsere Straßen leer und dann stünde der Entzug der Fahrerlaubnis auch für einen Großteil aller anderen (auch für uns) zur Debatte. Vielleicht auch Deine? Ich frag nur... für nen Freund... 😉

Die Tochter bitte mal kräftig zusammenstauchen. Dieses ach wie schön dass dir nix passiert ist hat keinen Lerneffekt. Die Leichtfertigkeit sollte sie was kosten das sie nicht so schnell vergisst (ihr aber auch nicht die Zukunft vermiest).

Vielleicht sowas wie ein Jahr lang Rasen mähen oder so.

r

Zitat:
@ranitegar schrieb am 4. Juli 2025 um 19:50:18 Uhr:
Die Tochter bitte mal kräftig zusammenstauchen. Dieses ach wie schön dass dir nix passiert ist hat keinen Lerneffekt. Die Leichtfertigkeit sollte sie was kosten das sie nicht so schnell vergisst (ihr aber auch nicht die Zukunft vermiest).
Vielleicht sowas wie ein Jahr lang Rasen mähen oder so.
r

Das man aus einem (beinahe) Unfall nicht lernt, kann ich aus eigener Erfahrung nicht bestätigen. Ich bin aus einer ganz brenzligen Situation in Frankreich 1978 (da hatte ich den FS noch kein Jahr) nur rausgekommen, weil alle anderen (neben mir und mir entgegen kommend) gebremst haben und ausgewichen sind. Sonst könnte das hier sicher niemand mehr lesen. Das war eine Straße mit abwechselnd zwei Spuren in eine Richtung und eine Spur in die andere Richtung.

An Ampeln und Einmündungen schaue ich nur noch auf das vorausfahrende Fahrzeug und nicht mehr auf Ampeln und Fahrzeuge welche von links oder rechts kommen. Dann passieren mir solche Unfälle, wie der Fahrerin dieses Themas nicht mehr.

Meine Nichte hat aus dem Unfall mit dem Renault Scenic ihres Vaters gelernt. Sie hat aus einem Kreiverkehr heraus zu stark beschleunigt, die Karre ist zu weit nach rechts ins grün gekommen, beim Gegenlenken hat sie die Kontrolle verloren und ist auf der anderen Seite gegen einen Baum gefahren. Ihr und ihrer Schwester ist nichts passiert außer ein paar Schürfwunden vom Airbag und einem leichten Schleudertrauma. Die Aufprallgeschwindig auf den Bau war etwa 40 Km/h.

Der Lerneffekt eines solchen Unfalls wird auch bei der Tochter der TE, der Fahrerin und den Mitfahreren gegeben sein. Ausnahmen bestätigen allerdings leider die Regel.

Edit: Zusammenstauchen ist übrigens das Letzte was ich nach einem solchen Unfall machen würde.

Baumkontakt mit 40 Km/h
Baumkontakt mit 40 Km/h

Am besten jetzt noch fünf Seiten überbErziehungsmethoden diskutieren.

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