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Überholung Lukas Bremssattel vorne

Audi A8 D2/4D
Themenstarteram 30. April 2013 um 21:24

Nachdem ich letztes Jahr in verschiedenen Werkstätten war und keine die Ursache für mein Problem des Schütteln und Bocken des Vorderwagen ergründen konnte, hatte ich schon befürchtet mein Wandler sei kaputt. Schließlich hatte ich mit Hilfe eines befreundeten Tankstellenpächters die Ursache in festsitzenden Bremskolben der Lukas/Girling Bremse identifiziert und die linke Seite überholt. Letzte Woche war es dann wieder so weit und ich musste jetzt auch meinen vorderen rechten Bremssattel auseinandernehmen, nachdem das Auto wieder gebockt hat wie ein Ziegenbock.

Bei der Überholung der linken Seite mittels des Reparatursatzes von Audi (autofren) hatte ich leider vergessen Bilder zu machen. Ich habe das jetzt mal nachgeholt. Vielleicht sind meine Erfahrungen ja auch für andere nützlich.

Bild 1

zeigt den Bremszylinder mit ausgebautem Kolben. Deutlich sichtbar ist das raumgreifende Aluminiumoxyd, welches den Gummidichtring und die Gummischutzkappe aus der jeweiligen Nut drückt und den Kolben festsetzt. Es bewegt sich dann nichts mehr und wenn die Bremse auf einer Autobahnfahrt heiß wird spielen festsitzende Kolben mit ABS/ESP zusammen und lassen das Auto beim Bremsen bocken wie ein Ziegenbock.

Bild 2

zeigt teilweise bereits abgeschabtes Alu-Oxyd. Hilfreich bei den Arbeiten waren Zahnarztinstrumente, die ich von meinem Bruder, der Zahnarzt ist bekommen habe. Überhaupt ähnelt die Prozedur an das Beseitigen von Karies. Am Ende kann ein Dremel o.ä mit einer kleinen rotierenden Bürste zum Einsatz kommen. Aber Achtung: kein Schleifwerkzeug verwenden und auch nicht die Laufflächen bearbeiten!! Dies würde viel zu viel Material wegnehmen. Zwischen Kolben und Zylinderwand passen geschätzt nur 100stel Millimeter. Wie gesagt: Alu-Oxyd ist sehr raumfüllend. Wenn das ganze weißliche Pulver aus den Nuten entfernt ist, kann man nicht mehr erkennen, wo überhaupt Material fehlt.

Bild 3

zeigt wie es nach der Bearbeitung aussieht. Man kann schon sehen, dass so gut wie kein Material fehlt. Jetzt muss es nur noch poliert werden.

Bild 4

zeigt wie es nach dem Polieren aussieht. Ich habe ganz normale Scheuermilch verwendet. Nach dem Polieren muss nochmal alles sauber gemacht werden und die ebenfalls polierten Kolben müssen mit dem mitgelieferten Montagefett wieder eingebaut werden. Aber Achtung: Man muss unbedingt die Anleitung aus dem Rep-Handbuch für den Zusammenbau beachten, d.h. man muss die äußere Gummidichtung über den Kolben schieben bis zum Ende (welches im Zylinder verschwindet). Die Gummilippe muss ca. 3 mm nach hinten überstehen. Dann muss zuerst diese Gummilippe in die Nut eingefädelt werden indem man den Kolben dicht für den Zylinder plaziert und dann erst muss der Kolben in den Zylinder eingeschoben werden. Beachtet man das nicht, wird man Stunden damit zu tun haben.

 

Übrigens: Nach Audi-Reparatur Anleitung soll man die festsitzenden Kolben mittels Druckluft auspressen.

Das klappt aber leider nur dann, wenn sie nicht wirklich festsitzen. Da alles aus Alu ist und die Angelegenheit den Einsatz von grobem Werkzeug absolut nicht verzeiht, steht man trotz des Einsatzes von Druckluft bis zu 10 bar etwas ratlos da, wenn sich absolut gar nichts tut.

Ich habe in den sauren Apfel gebissen und die Hydraulikleitung wieder angeschlossen, den Motor gestartet und mittels Servo-Unterstützung abwechselnd erst den einen und dann den anderen Kolben ausgedrückt. Dabei muss man den einen Kolben mittels einer Schraubzwinge zunächst festsetzen und den anderen mit einem Holzstück o.a. sichern, damit er nicht explosionsartig austritt. Den zuerst ausgetriebenen muss man dann wieder ein Stück einschieben und und nun diesen mit der Schraubzwinge sichern um den anderen auszutreiben. Das hat funktioniert und zwar ohne die Laufflächen zu beschädigen. Ich kann dies deshalb uneingeschränkt anstelle der Nummer mit der Druckluft empfehlen.

Fazit: alles funktioniert wieder bestens. Lediglich die Bremsbeläge habe ich "gehimmelt" da die festsitzenden Kolben beim Ausbauen auch mit dem "dicken Hammer" nicht einen Millimeter zurück zu drücken waren. Außerdem ist mir leider der Sicherungsbügel des Steckers für die Verschleißanzeige verloren gegangen :mad:

Wenn jemand einen übrig hat wäre ich echt dankbar, wenn er mir einen solchen schicken könnte. Ich habe nämlich schon ca. 1 1/2 Stunden beim :D zugebracht ... ohne jeglichen Erfolg. Die Ersatzbeschaffung scheint ein echtes Problem zu werden. Helfen würde mir bereits, wenn jemand mit ETKA mir die Teile-Nr. posten könnte. Ich brauche wirklich nur den sch..... Sicherungsbügel.

 

Gruß Gerald ;)

Bremszylinder-vorher-1
Bremszylinder-vorher-2
Zylinder-nachher-1
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Beste Antwort im Thema
Themenstarteram 30. April 2013 um 21:24

Nachdem ich letztes Jahr in verschiedenen Werkstätten war und keine die Ursache für mein Problem des Schütteln und Bocken des Vorderwagen ergründen konnte, hatte ich schon befürchtet mein Wandler sei kaputt. Schließlich hatte ich mit Hilfe eines befreundeten Tankstellenpächters die Ursache in festsitzenden Bremskolben der Lukas/Girling Bremse identifiziert und die linke Seite überholt. Letzte Woche war es dann wieder so weit und ich musste jetzt auch meinen vorderen rechten Bremssattel auseinandernehmen, nachdem das Auto wieder gebockt hat wie ein Ziegenbock.

Bei der Überholung der linken Seite mittels des Reparatursatzes von Audi (autofren) hatte ich leider vergessen Bilder zu machen. Ich habe das jetzt mal nachgeholt. Vielleicht sind meine Erfahrungen ja auch für andere nützlich.

Bild 1

zeigt den Bremszylinder mit ausgebautem Kolben. Deutlich sichtbar ist das raumgreifende Aluminiumoxyd, welches den Gummidichtring und die Gummischutzkappe aus der jeweiligen Nut drückt und den Kolben festsetzt. Es bewegt sich dann nichts mehr und wenn die Bremse auf einer Autobahnfahrt heiß wird spielen festsitzende Kolben mit ABS/ESP zusammen und lassen das Auto beim Bremsen bocken wie ein Ziegenbock.

Bild 2

zeigt teilweise bereits abgeschabtes Alu-Oxyd. Hilfreich bei den Arbeiten waren Zahnarztinstrumente, die ich von meinem Bruder, der Zahnarzt ist bekommen habe. Überhaupt ähnelt die Prozedur an das Beseitigen von Karies. Am Ende kann ein Dremel o.ä mit einer kleinen rotierenden Bürste zum Einsatz kommen. Aber Achtung: kein Schleifwerkzeug verwenden und auch nicht die Laufflächen bearbeiten!! Dies würde viel zu viel Material wegnehmen. Zwischen Kolben und Zylinderwand passen geschätzt nur 100stel Millimeter. Wie gesagt: Alu-Oxyd ist sehr raumfüllend. Wenn das ganze weißliche Pulver aus den Nuten entfernt ist, kann man nicht mehr erkennen, wo überhaupt Material fehlt.

Bild 3

zeigt wie es nach der Bearbeitung aussieht. Man kann schon sehen, dass so gut wie kein Material fehlt. Jetzt muss es nur noch poliert werden.

Bild 4

zeigt wie es nach dem Polieren aussieht. Ich habe ganz normale Scheuermilch verwendet. Nach dem Polieren muss nochmal alles sauber gemacht werden und die ebenfalls polierten Kolben müssen mit dem mitgelieferten Montagefett wieder eingebaut werden. Aber Achtung: Man muss unbedingt die Anleitung aus dem Rep-Handbuch für den Zusammenbau beachten, d.h. man muss die äußere Gummidichtung über den Kolben schieben bis zum Ende (welches im Zylinder verschwindet). Die Gummilippe muss ca. 3 mm nach hinten überstehen. Dann muss zuerst diese Gummilippe in die Nut eingefädelt werden indem man den Kolben dicht für den Zylinder plaziert und dann erst muss der Kolben in den Zylinder eingeschoben werden. Beachtet man das nicht, wird man Stunden damit zu tun haben.

 

Übrigens: Nach Audi-Reparatur Anleitung soll man die festsitzenden Kolben mittels Druckluft auspressen.

Das klappt aber leider nur dann, wenn sie nicht wirklich festsitzen. Da alles aus Alu ist und die Angelegenheit den Einsatz von grobem Werkzeug absolut nicht verzeiht, steht man trotz des Einsatzes von Druckluft bis zu 10 bar etwas ratlos da, wenn sich absolut gar nichts tut.

Ich habe in den sauren Apfel gebissen und die Hydraulikleitung wieder angeschlossen, den Motor gestartet und mittels Servo-Unterstützung abwechselnd erst den einen und dann den anderen Kolben ausgedrückt. Dabei muss man den einen Kolben mittels einer Schraubzwinge zunächst festsetzen und den anderen mit einem Holzstück o.a. sichern, damit er nicht explosionsartig austritt. Den zuerst ausgetriebenen muss man dann wieder ein Stück einschieben und und nun diesen mit der Schraubzwinge sichern um den anderen auszutreiben. Das hat funktioniert und zwar ohne die Laufflächen zu beschädigen. Ich kann dies deshalb uneingeschränkt anstelle der Nummer mit der Druckluft empfehlen.

Fazit: alles funktioniert wieder bestens. Lediglich die Bremsbeläge habe ich "gehimmelt" da die festsitzenden Kolben beim Ausbauen auch mit dem "dicken Hammer" nicht einen Millimeter zurück zu drücken waren. Außerdem ist mir leider der Sicherungsbügel des Steckers für die Verschleißanzeige verloren gegangen :mad:

Wenn jemand einen übrig hat wäre ich echt dankbar, wenn er mir einen solchen schicken könnte. Ich habe nämlich schon ca. 1 1/2 Stunden beim :D zugebracht ... ohne jeglichen Erfolg. Die Ersatzbeschaffung scheint ein echtes Problem zu werden. Helfen würde mir bereits, wenn jemand mit ETKA mir die Teile-Nr. posten könnte. Ich brauche wirklich nur den sch..... Sicherungsbügel.

 

Gruß Gerald ;)

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Themenstarteram 30. April 2013 um 21:24

Nachdem ich letztes Jahr in verschiedenen Werkstätten war und keine die Ursache für mein Problem des Schütteln und Bocken des Vorderwagen ergründen konnte, hatte ich schon befürchtet mein Wandler sei kaputt. Schließlich hatte ich mit Hilfe eines befreundeten Tankstellenpächters die Ursache in festsitzenden Bremskolben der Lukas/Girling Bremse identifiziert und die linke Seite überholt. Letzte Woche war es dann wieder so weit und ich musste jetzt auch meinen vorderen rechten Bremssattel auseinandernehmen, nachdem das Auto wieder gebockt hat wie ein Ziegenbock.

Bei der Überholung der linken Seite mittels des Reparatursatzes von Audi (autofren) hatte ich leider vergessen Bilder zu machen. Ich habe das jetzt mal nachgeholt. Vielleicht sind meine Erfahrungen ja auch für andere nützlich.

Bild 1

zeigt den Bremszylinder mit ausgebautem Kolben. Deutlich sichtbar ist das raumgreifende Aluminiumoxyd, welches den Gummidichtring und die Gummischutzkappe aus der jeweiligen Nut drückt und den Kolben festsetzt. Es bewegt sich dann nichts mehr und wenn die Bremse auf einer Autobahnfahrt heiß wird spielen festsitzende Kolben mit ABS/ESP zusammen und lassen das Auto beim Bremsen bocken wie ein Ziegenbock.

Bild 2

zeigt teilweise bereits abgeschabtes Alu-Oxyd. Hilfreich bei den Arbeiten waren Zahnarztinstrumente, die ich von meinem Bruder, der Zahnarzt ist bekommen habe. Überhaupt ähnelt die Prozedur an das Beseitigen von Karies. Am Ende kann ein Dremel o.ä mit einer kleinen rotierenden Bürste zum Einsatz kommen. Aber Achtung: kein Schleifwerkzeug verwenden und auch nicht die Laufflächen bearbeiten!! Dies würde viel zu viel Material wegnehmen. Zwischen Kolben und Zylinderwand passen geschätzt nur 100stel Millimeter. Wie gesagt: Alu-Oxyd ist sehr raumfüllend. Wenn das ganze weißliche Pulver aus den Nuten entfernt ist, kann man nicht mehr erkennen, wo überhaupt Material fehlt.

Bild 3

zeigt wie es nach der Bearbeitung aussieht. Man kann schon sehen, dass so gut wie kein Material fehlt. Jetzt muss es nur noch poliert werden.

Bild 4

zeigt wie es nach dem Polieren aussieht. Ich habe ganz normale Scheuermilch verwendet. Nach dem Polieren muss nochmal alles sauber gemacht werden und die ebenfalls polierten Kolben müssen mit dem mitgelieferten Montagefett wieder eingebaut werden. Aber Achtung: Man muss unbedingt die Anleitung aus dem Rep-Handbuch für den Zusammenbau beachten, d.h. man muss die äußere Gummidichtung über den Kolben schieben bis zum Ende (welches im Zylinder verschwindet). Die Gummilippe muss ca. 3 mm nach hinten überstehen. Dann muss zuerst diese Gummilippe in die Nut eingefädelt werden indem man den Kolben dicht für den Zylinder plaziert und dann erst muss der Kolben in den Zylinder eingeschoben werden. Beachtet man das nicht, wird man Stunden damit zu tun haben.

 

Übrigens: Nach Audi-Reparatur Anleitung soll man die festsitzenden Kolben mittels Druckluft auspressen.

Das klappt aber leider nur dann, wenn sie nicht wirklich festsitzen. Da alles aus Alu ist und die Angelegenheit den Einsatz von grobem Werkzeug absolut nicht verzeiht, steht man trotz des Einsatzes von Druckluft bis zu 10 bar etwas ratlos da, wenn sich absolut gar nichts tut.

Ich habe in den sauren Apfel gebissen und die Hydraulikleitung wieder angeschlossen, den Motor gestartet und mittels Servo-Unterstützung abwechselnd erst den einen und dann den anderen Kolben ausgedrückt. Dabei muss man den einen Kolben mittels einer Schraubzwinge zunächst festsetzen und den anderen mit einem Holzstück o.a. sichern, damit er nicht explosionsartig austritt. Den zuerst ausgetriebenen muss man dann wieder ein Stück einschieben und und nun diesen mit der Schraubzwinge sichern um den anderen auszutreiben. Das hat funktioniert und zwar ohne die Laufflächen zu beschädigen. Ich kann dies deshalb uneingeschränkt anstelle der Nummer mit der Druckluft empfehlen.

Fazit: alles funktioniert wieder bestens. Lediglich die Bremsbeläge habe ich "gehimmelt" da die festsitzenden Kolben beim Ausbauen auch mit dem "dicken Hammer" nicht einen Millimeter zurück zu drücken waren. Außerdem ist mir leider der Sicherungsbügel des Steckers für die Verschleißanzeige verloren gegangen :mad:

Wenn jemand einen übrig hat wäre ich echt dankbar, wenn er mir einen solchen schicken könnte. Ich habe nämlich schon ca. 1 1/2 Stunden beim :D zugebracht ... ohne jeglichen Erfolg. Die Ersatzbeschaffung scheint ein echtes Problem zu werden. Helfen würde mir bereits, wenn jemand mit ETKA mir die Teile-Nr. posten könnte. Ich brauche wirklich nur den sch..... Sicherungsbügel.

 

Gruß Gerald ;)

Bremszylinder-vorher-1
Bremszylinder-vorher-2
Zylinder-nachher-1
+1
am 30. April 2013 um 21:41

Hallo,

ja ja ja... Du möchtest in die FAQ rein... sages doch gleich! :D;)

MfG

Turbonet

Viele Teile gibt es nicht zu kaufen bei Audi, nur den gesamten Sattel.

Kolben gibt es von der Firma Budweg. Ist allerdings Stahl statt Alu, was allerdings nicht unbedingt von Nachteil ist. Die sind astrein gefertigt und funktionieren wunderbar.

Tip: Wenn man mit Pressluft ausdrücken kann, und ein Kolben bereits raus ist, reicht es, die Bohrung zwischen den Kolben einfach zu zuhalten. Das reicht schon.

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