Turbodiesel bei 335d Lebensdauer

BMW 3er E90

Hi,

ich fahre im normalen Alltagsbetrieb im Schnitt ca. 10 mal die Woche eine Strecke von 2 km, sowie 10 mal die Woche eine 5km lange Strecke, jeweils Kaltstart.
Dazwischen in Freizeit unterschiedliche Strecken ca 6 mal 20-50 km pro Woche, manchmal längere Strecken (Urlaub 3000 km in 2 Wochen), gesamt pro Jahr ca. 23t bis 27tkm.

Wie wirkt sich das auf die Lebensdauer der Turbolader beim 335d aus ?

Möchte den Wagen 200 000 km fahren !
Macht der Wagen für mich Sinn, oder habe ich oft teure Reparaturen zu erwarten (würde auf den Kurzstrecken den Wagen sehr schonen !, und das Gas streicheln ;-)) ?

Danke für Eure Tipps

Beste Antwort im Thema

Hallo Themenstarter,

ich hab nur nen kleinen, aber ein vergleichbares Fahrerprofil.

Dazu ein paar Dinge: Wenn Du es pro Tank schaffst einmal ein sauberes Autobahnintervall zu fahren, ist der DPF-Hygiene Genüge getan. BMW verbaut imho ein additivfreies DPF System, braucht also eine def. Abgastemperatur zum Durchglühen des Filters.
(Wie bei einer Bong, das Siebchen). Der Monolith setzt sich irgendwann mit Dieselruß zu, das sind unverbrannte oder teilverbrannte Kohlenwasserstoffreste und reiner Kohlenstoff. Irgendwann spürt der Motor über ein Sensorelement, dass der Abgasgegendruck zu hoch wird und startet den Regenerationsprozess.
Hierzu braucht der Motor a) Zeit und b) eine def. Betriebstemperatur. (die im Stadtverkehr nicht erreicht wird). Die Haupteinspritzung ungefähr im OT des Kolben wird dann verkleinert, eine definierte Nacheinspritzung, die hinter dem hinablaufenden Kolben hinterherspritzt wird vergrößert. Dadurch verschlechtert sich für diesen Initiationszeitraum der Wirkungsgrad, aber die Abgastemp. steigt. Der Russ im Filter kann nun selbstständig durchglühen, weil die Schwellenenergie erreicht ist, aber nur mit Sauerstoff! Ein ungetunter Diesel hat immer 20% Sauerstoffüberschuss im Abgass, im Schubbetrieb sowieso, der den Regenerationsprozess unterhält. Sobald Du den Wagen abstellt, erstickt die Verbrennung des Russes / Regeneration.

BMW hatte von Anfang an wenig Probleme. Der Fahrer weiß normal nicht mal was vom Filter und bekommt auch nichts vom Regenerationsprozess mit. Anders als bei VAG, GM und PSA, wo man nur Scheisse gebaut hat, und die Wägen reihenweise liegenblieben und in die Werkstatt geschleppt werden mussten. Du spürst schon ein "Zäherwerden" und eine Verbrauchsverschlechterung gegen Ende eines Intervalls, aber dazu muss man schon sensibel sein, zumal die modernen Diesel von der Leistungscharakteristik eh schon sehr wetterfühlig sind.

Ein BMW ist kein Kurzstreckenauto! In jedem Warmfahrzyklus (der beim Diesel eh schon länger dauert) sammelt sich Kondenzwasser an den Wandungen/Laufbuchesen im Motor , was dann ins Öl läuft, dort hineinemulgiert und dieses verdünnt, bis im schlimmsten Fall der Ölfilm reisst. Das ist heute aber kaum mehr ein Thema, zumal durch effektive Zuheizer u. inteligent gesteuerte Kühlluftklappen der Wagen fast wie ein Benziner warm wird.

Schlimmer sind die thermischen Zykeln für die Dichtflächen (Zylinderkopf-(dichtung)/ Kolbenringe/Lauffläche etc.... ) Der Motor verformt sich beim Warmwerden, die Dichtung und er ZK haben andere Wärmeausdehnungskoeffitienten und arbeiten gegeneinander, weshalb Du mit einem verfrühten Ableben Deiner ZKD rechnen kannst. Auch ist der Zylinderlaufbahnverschleiß größer, da die Kolben erst bei Betriebstemp Ihre entgültige und ideale Form haben.

Bei jedem Start braucht de Motor 1-2 Sek bis Öldruck anliegt und Öl auch an den Hydros und an der Nockenwelle ankommt. Diese z.B. läuft solange "Trocken".

Die filigrane Mechanik Deiner VNT-Turbos, besonders des Kleinen leidet an extremen Zykeln. (Sofort kalt treten wie Sau/ Nach Volllastfahrt sofort abstellen). Einfach moderat warmfahren und auch nach AB kaltfahren, nachlaufen lassen nicht vergessen, dann passt das.

Das sind so ein paar Hintergründe. Auch schadet es der Auspuffanlage neben dem Öl nicht, dort mal das Kondenzwasser ab und an rauszufahren, durch entspr. Last, und Temperaturen weil sonst der Auspuff von innen durchrostet.

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Zitat:

Original geschrieben von Holgius


Wenn Kurzstrecke, dann Diesel, weil das Öl beim Benziner verdünnt wird, beim Diesel nicht. Und mit dem RPF gibt es, im Gegensatz zu Audi und VW, bei BMW (fast?) keine Probleme.
 
Ölverdünnung beim Benziner:
http://home.arcor.de/jabr0001/Bilder/Oelverduennung.jpg

 Würd ich mir jetzt keine Sorgen machen. In dem Test ist ja ausschließlich von 10.000 km Kurzstrecke ausgegangen. D.h. Sobald man am We mal länger Fährt, verdunstet es ja auch wieder. Zum anderen ist bei den neuen DI dieses Thema wohl tot. Hier gibts kein Benzin das Kondensieren kann analog zum DI Diesel.

Grüße

Hi,

habe jetzt vom Freundlichen erfahren, dass der Unterscheid im Spritverbrauch gar nicht so hoch sein soll im Vergleich zum 325d, oder 330d, bei gleicher Fahrweise vielleicht 0,5 bis 1l mehr.

Er hätte einen Kunden mit dem 535d, der würde den seit Jahren mit 7,5 Liter fahren.
Er sahte es wäre schwierig, mit dem 335d über 10 Liter zu kommen.

Was meint Ihr dazu, ist das realistisch ?

Grüsse

Zitat:

Original geschrieben von edeede


Hi,
 
habe jetzt vom Freundlichen erfahren, dass der Unterscheid im Spritverbrauch gar nicht so hoch sein soll im Vergleich zum 325d, oder 330d, bei gleicher Fahrweise vielleicht 0,5 bis 1l mehr.
 
Er hätte einen Kunden mit dem 535d, der würde den seit Jahren mit 7,5 Liter fahren.
Er sahte es wäre schwierig, mit dem 335d über 10 Liter zu kommen.
 
Was meint Ihr dazu, ist das realistisch ?
 
Grüsse

 Das hängt von der Fahrweise ab! Man kommt mit nem 325d auch über 10 L wenn man will & Fahrstrecke. Bei viel gemütlicher Langstrecke ist ein Schnitt von 7,5 kein Problem

Grüße

Klar, ich liege bei meinem 330dA inzwischen bei einem Schnitt von knapp unter 8l/100km, gebe aber zu, das der Stadt Anteil bei maximal 10 bis 15% liegt. Auch fahre ich nur selten 200km/h oder mehr. So oft geht das ja gar nicht mehr heutzutage...

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Hi,

danke Euch für die Infos, ich denke das man mit dem Wagen wirklich recht sparsam fahren kann, wenn man will, und tritzdem zügig unterwegs sein kann.

Und wenns sein muss, auch mal richtig auf die Tube drücken 😉.

Im Drittelmix komm ich mit meinem Golf egal wie ich fahre nicht mehr unter 9 Liter pro Tankfüllung, auch bei sehr vorsichtigem Gasfuss und steicheln des Gaspedals. Das finde ich echt nicht mehr zeitgemäss bei einem Gewicht von zwar auch 1300kg aber trotzdem.

Bei gleicher Fahrweise mit dem 335d würde ich da bestimmt bei 7,5 bis 8 Liter landen, da bin ich mittlerweile sicher ! UNd hab Leistungsreserven ohne Ende.

Na wieder ein gutes Argument mehr für den Neukauf 😁.

Grüsse

Hi edeede,

ich tu mich schon sehr schwer meinen 335 über 10 Liter zu bringen. Mindestens genauso so schwer wie Ihn unter 7 Liter zu bekommen.
Grüße
Alex

Zitat:

Original geschrieben von alex_axt


Hi edeede,

ich tu mich schon sehr schwer meinen 335 über 10 Liter zu bringen. Mindestens genauso so schwer wie Ihn unter 7 Liter zu bekommen.
Grüße
Alex

na ich glaub schon über 10 Liter ist wesentlich einfacher als unter 7 und macht auch viel mehr Spaß! 😁

Zitat:

Original geschrieben von alex_axt


Hi edeede,
 
ich tu mich schon sehr schwer meinen 335 über 10 Liter zu bringen. Mindestens genauso so schwer wie Ihn unter 7 Liter zu bekommen.
Grüße
Alex

 Ich liebe solche kommentare *gg. Hört sich dann immer so an, als ob ein Pantoffel unterm Gaspedal liegt *gg 😉

Grüße

Hallo Themenstarter,

ich hab nur nen kleinen, aber ein vergleichbares Fahrerprofil.

Dazu ein paar Dinge: Wenn Du es pro Tank schaffst einmal ein sauberes Autobahnintervall zu fahren, ist der DPF-Hygiene Genüge getan. BMW verbaut imho ein additivfreies DPF System, braucht also eine def. Abgastemperatur zum Durchglühen des Filters.
(Wie bei einer Bong, das Siebchen). Der Monolith setzt sich irgendwann mit Dieselruß zu, das sind unverbrannte oder teilverbrannte Kohlenwasserstoffreste und reiner Kohlenstoff. Irgendwann spürt der Motor über ein Sensorelement, dass der Abgasgegendruck zu hoch wird und startet den Regenerationsprozess.
Hierzu braucht der Motor a) Zeit und b) eine def. Betriebstemperatur. (die im Stadtverkehr nicht erreicht wird). Die Haupteinspritzung ungefähr im OT des Kolben wird dann verkleinert, eine definierte Nacheinspritzung, die hinter dem hinablaufenden Kolben hinterherspritzt wird vergrößert. Dadurch verschlechtert sich für diesen Initiationszeitraum der Wirkungsgrad, aber die Abgastemp. steigt. Der Russ im Filter kann nun selbstständig durchglühen, weil die Schwellenenergie erreicht ist, aber nur mit Sauerstoff! Ein ungetunter Diesel hat immer 20% Sauerstoffüberschuss im Abgass, im Schubbetrieb sowieso, der den Regenerationsprozess unterhält. Sobald Du den Wagen abstellt, erstickt die Verbrennung des Russes / Regeneration.

BMW hatte von Anfang an wenig Probleme. Der Fahrer weiß normal nicht mal was vom Filter und bekommt auch nichts vom Regenerationsprozess mit. Anders als bei VAG, GM und PSA, wo man nur Scheisse gebaut hat, und die Wägen reihenweise liegenblieben und in die Werkstatt geschleppt werden mussten. Du spürst schon ein "Zäherwerden" und eine Verbrauchsverschlechterung gegen Ende eines Intervalls, aber dazu muss man schon sensibel sein, zumal die modernen Diesel von der Leistungscharakteristik eh schon sehr wetterfühlig sind.

Ein BMW ist kein Kurzstreckenauto! In jedem Warmfahrzyklus (der beim Diesel eh schon länger dauert) sammelt sich Kondenzwasser an den Wandungen/Laufbuchesen im Motor , was dann ins Öl läuft, dort hineinemulgiert und dieses verdünnt, bis im schlimmsten Fall der Ölfilm reisst. Das ist heute aber kaum mehr ein Thema, zumal durch effektive Zuheizer u. inteligent gesteuerte Kühlluftklappen der Wagen fast wie ein Benziner warm wird.

Schlimmer sind die thermischen Zykeln für die Dichtflächen (Zylinderkopf-(dichtung)/ Kolbenringe/Lauffläche etc.... ) Der Motor verformt sich beim Warmwerden, die Dichtung und er ZK haben andere Wärmeausdehnungskoeffitienten und arbeiten gegeneinander, weshalb Du mit einem verfrühten Ableben Deiner ZKD rechnen kannst. Auch ist der Zylinderlaufbahnverschleiß größer, da die Kolben erst bei Betriebstemp Ihre entgültige und ideale Form haben.

Bei jedem Start braucht de Motor 1-2 Sek bis Öldruck anliegt und Öl auch an den Hydros und an der Nockenwelle ankommt. Diese z.B. läuft solange "Trocken".

Die filigrane Mechanik Deiner VNT-Turbos, besonders des Kleinen leidet an extremen Zykeln. (Sofort kalt treten wie Sau/ Nach Volllastfahrt sofort abstellen). Einfach moderat warmfahren und auch nach AB kaltfahren, nachlaufen lassen nicht vergessen, dann passt das.

Das sind so ein paar Hintergründe. Auch schadet es der Auspuffanlage neben dem Öl nicht, dort mal das Kondenzwasser ab und an rauszufahren, durch entspr. Last, und Temperaturen weil sonst der Auspuff von innen durchrostet.

Hi VP37,

super, ganz herzlichen dank für Deine ausführliche und sehr interessante Antwort 🙂🙂.

Chapeau !!

Ich lese aus Deinem tollen Bericht und natürlich auch aus dem vorletzten Absatz heraus, dass ich also mit vernünftiger Fahrweise auf Kurz/Kaltstartstrecken sehr zum Wohle des Motors agieren kann, und damit ev, auftretende Probleme so gut wie vermeide, oder ?

Das wäre für mich wohl ok.

Bist Du Techniker, o.ä. ? Beim dem Hintergrundwissen ? Wahnsinn.

Vielen Dank auch an alex_axt und kevinmuc, mhaas und Izzmir für Eure Erfahrungswerte !!!

Viele Grüsse

Zitat:

Anders als bei VAG, GM und PSA, wo man nur Scheisse gebaut hat, und die Wägen reihenweise liegenblieben und in die Werkstatt geschleppt werden mussten.

interessant was du da über psa schreibst. bloß leider stimmt es gar nicht!

seit der einführung des fap-systems im jahre 2000 gab es in allen baureihen noch nie probleme mit dem fap!

Moin,

zum Verbrauch meines E92 335 Coupe kann ich folgende Angaben machen: im Sommer sind es 7,2 Liter Diesel auf 100KM, im Winter sind es 7,5 Liter auf 100KM. Ich fahre täglich zwischen 200 und 300 Kilometer mit ca.6 halbstündigen Zwischenstopps, der AB-Anteil liegt bei 60%, Landstraße 20%, Stadtverkehr 20%. Auf der AB lasse ich die Kilometer auch gerne einmal schneller hinter mir, wenn die Verkehrsdichte es zulässt. Ich hatte ein E90 325D (auch sechs Zylinder und gleicher Hubraum) für eine Woche (Leihwagen)und der Durchschnittsverbrauch lag bei 7,4 Liter Diesel bei ähnlicher Fahrweise.

Mein Fazit: die Sechszylinderdiesel von BMW liegen bei gleichen Bedingungen nahezu auf einem Verbrauchsniveau. Wenn man die Mehrleistung der stärkeren Diesel (330d 335d) abverlangt wird ein geringer Verbrauchszuschlag vorhanden sein. Getrost nach dem Motto: von nichts kommt nichts........

Anmerken muss ich noch dass das Drehzahlniveau zwischen 325d Automatik und 335 (sowieso Automatik) bei gleicher Geschwindigkeit knapp 500 1/min auseinanderliegt!

Gruß
hotzenplotz11

Hi,

@ hotzenplotz11,

super, vielen Dank für die Infos, genau das wollte ich hören 😉.
Bin bei meinem Vergleich mit dem 325d und dem 335d mit dem 335d auchetwas schneller gefahren auf der AB, und sehe mich nun in den Verbräuchen bestätigt. Sicherlich wirds bei mir etwas mehr Stadtverkehr werden, und der Verbrauch dadurch wohl höher ausfallen.

Wie schnell ist bei Dir "gerne einmal schneller auf der AB" 😉 ?

Darf ich fragen, wieviel % Rabatt Du auf Deinen Wagen bekommen hast, oder ist das hier verpönt ?
Falls ja, oder Du es nicht sagen möchtest, kein Problem, einfach dei Frage übergehen.

Hat jemand Erfahrung mit der TV Funktion ? Funktioniert das vernünftig ??

Freu mich schon unheimlich auf mein zukünftiges Auto 🙂🙂.

Grüsse

Zitat:

Anders als bei VAG, GM und PSA, wo man nur Scheisse gebaut hat, und die Wägen reihenweise liegenblieben und in die Werkstatt geschleppt werden mussten.

Zumindest bei PSA kann ich auch sagen dass das überhaupt nicht zutrifft. Hatte 2 Peugeots mit DPF, bin beide jeweils bis 100.000 km gefahren und vom Filter hat man nie was bemerkt, und schon gar keinen Leistungsverlust oder gar Ausfall. Also "Scheisse bauen" finde ich hier etwas hochgegriffen. Fakt ist auch, dass es ohne PSA wahrscheinlich heute bei keiner Marke einen DPF geben würde.

Zitat:

Original geschrieben von yreiser


Fakt ist auch, dass es ohne PSA wahrscheinlich heute bei keiner Marke einen DPF geben würde.

Es gibt halt keinen Elchtest für Dieselpartikelfilter. 😉

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