Turbo Eclipse mit E85
Hallo,
wollte nur kurz meine bisherigen E85 Erfahrungen niederschreiben.
Beim Mitsubishi Eclipse D20 gibt es zum glück eine menge Informationen im Internet, unter anderem eine Anleitung sich einen "Datalogger" selbst zu bauen.
da ich eh mit Datalogger fahre und ein "S-AFC" (Einstellbaren Spritcomputer) verbaut habe, dachte ich mir: was kann schief gehen?
Also "moderate" E85 mischung getankt (Hälfte Super+, Hälfte E85 im Tank) ~E44
Auf die AB, nach ~1km sah ich dann die ersten veränderungen im Datalogger, dieser hat "fueltrims" die sagen ob Lambdawert mit dem sollwert übereinstimmt oder nach oben oder unten abweicht.
Also als der wert anfing richtung "zu mager" zu steigen das ganze mit dem S-AFC korriegiert.
Habe an dieser Stelle auch den Ladedruck gesenkt und benzindruck leicht erhöht da die Einspritzdüsen eh am Physikalischem Limit liefen.
Nach ~50km hatte ich dann einer vernüftige einstellung gefunden, Fueltrims lagen nun alle bei "100%".
auch Volllgasfahrten waren Problemlos und "klopffrei" möglich (Datalogger zeigt natürlich auch das klopfen an)
Jetzt bin ich die Feiertage ~1000km unterwegs gewesen und habe vor dem Trip reines E85 getankt.
Natürlich musste ich das ganze neu angleichen mit dem Datalogger und S-AFC, aber ihr seht mein vertrauen in das "klappen" da ich nicht mal eben um die ecke sondern quer durch deutschland gefahren bin.
Nach ~100km waren die fueltrims auch wieder optimal eingestellt... bin dann im schnitt mit ~150-160km/h die ersten 500km gefahren (bergauf)
Verbrauch lag bei moderaten 10,7l / 100km
Auto läuft gefühlt viel ruhiger wie mit benzin. Auch ansonsten keine Probleme.
Propos Benzin... Mangels Pin nummer für meine EC karte musste ich den Rückweg mit Super Benzin antreten.
Problem ist die umschaltung: Sehr umständlich per S-AFC und sollte überhaupt nicht zu früh erfolgen sonst läuft man gefahr viel zu mager zu fahren...
also einige meter mit frischem Super zurückgelegt ... bis das auto beim beschleunigen nur ein "MOAAA" von sich gab aber "nicht mehr fuhr" ... dann die einstellungen auf Benzin geändert und weitergefahren.
Rückweg war dann (logischerweise bergab) mit höherem Tempo, daher schwer den verbrauch zu vergleichen.
Allerdings lässt sích sagen: durch die berge war der hinweg "effizenter" wie der rückweg (Berg führt zum aufbau von ladedruck beim turbo was die Effizienz steigert). Allerdings ist ganz klar das gilt nur für ähnliche gaspedalstellungen nicht für ähnliche geschwindigkeiten! klar wäre ein genauso "langsamer" rückweg mit einem viel niedrigerem verbrauch behaftet, da es bergab geht.
Aber so kam dann ein gefühlter durchschnitt von 170-180km/h zustande und ein verbrauch von 10,3l Super.
Ich rede von "gefühlten" durschnitten, da auf dem rückweg kurz stau war und auf dem hinweg kleinere pausen sowie baustellen, die natürlich nur 60-80km/h zulassen und somit den effektiven durschnitt auf 106km/h hinweg und 103km/h rückweg festlegen.
Trotzalledem hatte ich mit einem deutlich höherem E85 verbrauch gerechnet! Denn die Zündzeiten gehen durch die benutzung des S-AFC eigentlich in den späteren ineffizenteren bereich (wenn jemand wissen will warum, bitte PM, würde den umfang des Threads sprengen)
Selbsverständlich wird es nicht bei dieser "Provisorischen" Lösung bleiben sondern wird sich wie folgt weiter
endwickeln:
S-AFC wird wieder "zurückgesetzt" und die Spritmengen per kennfeld in die Steuereinheit eingegeben, das gilt für Benzin und Ethanol, dieses wird dann umschaltbar gestaltet.
Einspritzdüsen werden durch größere ersetzt um deutlich mehr Ladedruck fahren zu können. Steuerzeiten im Ethanolzündkennfeld werden deutlich verschärft um einen nutzen aus den 104 Oktan ziehen zu können.
Aber als erster Test kann man das durchaus als Erfolg betrachten, selbst die Leistung ist garnicht schlecht gewesen für gesenkten Ladedruck und viel zu schlaffes Zündkennfeld.
Hoffe das jemanden dieser Artikel interessiert.
Warum ich auf E85 umsteige ist hauptsächlich der Kostenaspekt, aber nebenher auch noch die mögliche "Mehrleistung"
Beste Antwort im Thema
Hallo,
wollte nur kurz meine bisherigen E85 Erfahrungen niederschreiben.
Beim Mitsubishi Eclipse D20 gibt es zum glück eine menge Informationen im Internet, unter anderem eine Anleitung sich einen "Datalogger" selbst zu bauen.
da ich eh mit Datalogger fahre und ein "S-AFC" (Einstellbaren Spritcomputer) verbaut habe, dachte ich mir: was kann schief gehen?
Also "moderate" E85 mischung getankt (Hälfte Super+, Hälfte E85 im Tank) ~E44
Auf die AB, nach ~1km sah ich dann die ersten veränderungen im Datalogger, dieser hat "fueltrims" die sagen ob Lambdawert mit dem sollwert übereinstimmt oder nach oben oder unten abweicht.
Also als der wert anfing richtung "zu mager" zu steigen das ganze mit dem S-AFC korriegiert.
Habe an dieser Stelle auch den Ladedruck gesenkt und benzindruck leicht erhöht da die Einspritzdüsen eh am Physikalischem Limit liefen.
Nach ~50km hatte ich dann einer vernüftige einstellung gefunden, Fueltrims lagen nun alle bei "100%".
auch Volllgasfahrten waren Problemlos und "klopffrei" möglich (Datalogger zeigt natürlich auch das klopfen an)
Jetzt bin ich die Feiertage ~1000km unterwegs gewesen und habe vor dem Trip reines E85 getankt.
Natürlich musste ich das ganze neu angleichen mit dem Datalogger und S-AFC, aber ihr seht mein vertrauen in das "klappen" da ich nicht mal eben um die ecke sondern quer durch deutschland gefahren bin.
Nach ~100km waren die fueltrims auch wieder optimal eingestellt... bin dann im schnitt mit ~150-160km/h die ersten 500km gefahren (bergauf)
Verbrauch lag bei moderaten 10,7l / 100km
Auto läuft gefühlt viel ruhiger wie mit benzin. Auch ansonsten keine Probleme.
Propos Benzin... Mangels Pin nummer für meine EC karte musste ich den Rückweg mit Super Benzin antreten.
Problem ist die umschaltung: Sehr umständlich per S-AFC und sollte überhaupt nicht zu früh erfolgen sonst läuft man gefahr viel zu mager zu fahren...
also einige meter mit frischem Super zurückgelegt ... bis das auto beim beschleunigen nur ein "MOAAA" von sich gab aber "nicht mehr fuhr" ... dann die einstellungen auf Benzin geändert und weitergefahren.
Rückweg war dann (logischerweise bergab) mit höherem Tempo, daher schwer den verbrauch zu vergleichen.
Allerdings lässt sích sagen: durch die berge war der hinweg "effizenter" wie der rückweg (Berg führt zum aufbau von ladedruck beim turbo was die Effizienz steigert). Allerdings ist ganz klar das gilt nur für ähnliche gaspedalstellungen nicht für ähnliche geschwindigkeiten! klar wäre ein genauso "langsamer" rückweg mit einem viel niedrigerem verbrauch behaftet, da es bergab geht.
Aber so kam dann ein gefühlter durchschnitt von 170-180km/h zustande und ein verbrauch von 10,3l Super.
Ich rede von "gefühlten" durschnitten, da auf dem rückweg kurz stau war und auf dem hinweg kleinere pausen sowie baustellen, die natürlich nur 60-80km/h zulassen und somit den effektiven durschnitt auf 106km/h hinweg und 103km/h rückweg festlegen.
Trotzalledem hatte ich mit einem deutlich höherem E85 verbrauch gerechnet! Denn die Zündzeiten gehen durch die benutzung des S-AFC eigentlich in den späteren ineffizenteren bereich (wenn jemand wissen will warum, bitte PM, würde den umfang des Threads sprengen)
Selbsverständlich wird es nicht bei dieser "Provisorischen" Lösung bleiben sondern wird sich wie folgt weiter
endwickeln:
S-AFC wird wieder "zurückgesetzt" und die Spritmengen per kennfeld in die Steuereinheit eingegeben, das gilt für Benzin und Ethanol, dieses wird dann umschaltbar gestaltet.
Einspritzdüsen werden durch größere ersetzt um deutlich mehr Ladedruck fahren zu können. Steuerzeiten im Ethanolzündkennfeld werden deutlich verschärft um einen nutzen aus den 104 Oktan ziehen zu können.
Aber als erster Test kann man das durchaus als Erfolg betrachten, selbst die Leistung ist garnicht schlecht gewesen für gesenkten Ladedruck und viel zu schlaffes Zündkennfeld.
Hoffe das jemanden dieser Artikel interessiert.
Warum ich auf E85 umsteige ist hauptsächlich der Kostenaspekt, aber nebenher auch noch die mögliche "Mehrleistung"
18 Antworten
Zitat:
Original geschrieben von mozartschwarz
Kann ich daraus schließen das es dir nicht um die Sparmöglichkeiten bei E85 geht? Öko, glaub ich auch nicht wirklich!
Das Tuningpotential von E85 wird eigentlich selten bis gar nicht diskutiert. Meist gehören die Tuningjungs zu den militanten Benzinjunkies. Da ist E5 schon ne Katastrophe. Ich denk E85 ist eine der billigsten Varianten mehr Leistung aus nem Motor rauszuholen. Kompr. hoch Zündzeitpunkt vor.....
Liegst fast richtig 😉
ich fahre mit Fahrzeug 1500-2000km im Monat... demnach ist das sparpotenzial sicher auch einer der Gründe, auf der andere Seite ganz klar: mehr Frühzündung bei gleichem Ladedruck.
Tja es mag sein das es viele "tuningjungs" gibt die schon bei E5 aufschreien... aber gibt es nicht überall zwei Sorten von Menschen? einmal die die alles neue als "Teufelswerk" abtuen und die die sich das ganze mal anschauen.
E85 hat 107-110Oktan, es wird mehr menge eingespritzt (dadurch bessere kühlwirkung ohne zu fett zu laufen) und es verbrennt sauberer.
Rennbenzin mit 116Oktan erreicht eine ähnliche klopffestigkeit (hier zähl die Kühlwirkung genauso wie die Oktanzahl), ist aber unbezahlbar... und nicht alltagstauglich.
und ja eigentlich ist es mit E85 superschnell möglich mehrleistung zu mobilisieren... beim saugmotor ~10% durch frühzündung beim Turbomotor sogar 20% (durch abstimmung) da hier eigentlich sehr fett gefahren wird um mit benzin die Brennräume zu kühlen.
Ich weiß noch nicht was bei mir wirklich bei rumkommt aber man wird es sehen... aufjedenfall mehr Leistung bei geringen kosten.
"Öko" bin ich nicht, das stimmt... in meinen augen geht der Ökologische Vorteil von Ethanol auch gegen 0...
Denn ob ich Monokulturen anlege und damit Ökologisch nicht wirklich gut handel oder Erdöl verbrenne ist in meinen augen ziemlich gleich... selbiges denke ich über Atom und wasserkraft...
aber das passt hier thematisch nicht rein, hätte natürlich auch nichts dagegen wenn man Ethanol aus Abfällen herstellen würde.... allerdings wäre dann der Preis sehr hoch und ich würde es wohl nicht tanken... denke das geht vielen so 😉
Papst! Klar ist Volllastfest klasse! Der Preis ist halt der Haken! Bei mir muß ab und zu Super rein. Steuergeräte sind Müll. Laufend Düsen tauschen oder Druck ändern will ich auch nicht. Mehr Power wär mir auch ganz recht, gibt halt zuwenig Tanken.
Hier könnte es noch hochinteresant werden! isses ja schon!
Beim Turbo haste noch den Vorteil, dass wo sonst nur der Sprit kühlt, das Exx mehr Wärme aufnimmt als Benzin... Ich hab irgendwo bei was "Schwedischem" was gelesen von optimal 70-80° Ansaugtemp... (was hast du auf der Druckseite?).
Solltest auf jeden Fall mal auf deine Pumpe hören... die "nicht deutschen" BP sollen anfälliger als unsere Bosch sein. Die Schmierung ist ja kaum noch da...
Hui, dachte ich hätte hier schon geantwortet?
Also auf die Pumpe hören... nuja diese macht mit Benzin schon krach... ist halt eine Evo7 Pumpe ohne schwingungsdämpfer montiert.
Es gibt viele die sagen die Evo Pumpen mögen kein Ethanol, aber auf der anderen seite fahren viele Amis die Supra-Serienpumpen mit Ethanol... und bauform und hersteller sind gleich (Denso)
also kann ich mir eigentlich nicht vorstellen das Supra Pumpe das abkann, aber Evo nicht.
Fahre jetzt knapp 200km mit E85 im Alltag, Leistung ist beachtlich .. klopfen tut es erst wenn es wirklich krass mager ist.
laut sprungsonde bei 0,6-0,5V .. Benzin klopfte bei allem unter 0,75V
Einspritzdüsen sind allerdings am absoulutem limit... (laut anzeige 123% *hust*) .. aber das erst bei 7000upm, also restliche drehzahlbereich zwar hohe auslastung aber klopffrei.
Gestern drängelte auf der Landstraße ein TT, hätte dem Fahrer nach dem kurzem zwischensprit (kein vollgas) und dem ungläubigem blick gerne noch gesagt das ich momentan ein "Testsetup" mit E85 und "ohne" Ladedruck fahre :P
Verbrauch: War noch nicht tanken, aber mehrverbrauch wird da sein... (sagt mir die Zeigerstellung, verglichen mit denen die ich sonst bei der km-leistung hatte)
Auto startet bei 7-8°C erst beim 2. Versuch... aber werde einfach bei niedriger Kühlwassertemp mehr anfetten in der Steuereinheit angeben.
Die ansaugtemp auf der Druckseite habe ich noch nicht gemessen, aber durch den großen Ladeluftkühler und den momentan kaum vorhandenen Ladedruck denke ich das es sich fast um außentemperatur handelt.
Wenn ich nach dem beschleunigen den LLK anfasse spüre ich einen deutlichen Tempunterschied zwischen ein und Auslass... ausslass ist richtig kühl, einlass etwas warm.
Im übrigen werde ich in wenigen monaten den Zylinderkopf demontieren, werde dann natürlich auch Fotos reinstellen wie alles aussieht und wieviel km Benzin und wieviel km Ethanol er hinter sich gebracht hat.
Bin selber sehr gespannt darauf, da die reinigende Wirkung von Ethanol ja recht deutlich sichtbar sein soll.
Sonstiges:
Habe einen intressenten aufgetan der überlegt ob "wir" seinen Eclipse GS (1993er Modell 150PS kein turbo) auf E85 umrüsten sollen.
würden das wohl über eine kombination von Druckerhöhung und "sensorverarsche" einstellen.
Also dem Luftmassenmesser mit hilfe eines Potis eine niedirgere Lufttemperatur vorlügen und falls die Düsenauslastung an die 100% kommt den Benzindruck noch erhöhen.
Zündzeitpunkt wird wenn dann über den nockenwellensensor verstellt, nicht wie bei mir per kennfeld (Grund ist der fehlende Eprom Chip in seiner Ecu)
Ich werde aufjedenfall nochmal was dazu schreiben wenn es spruchreif ist.