Tschüss S212, welcome XF Sportbrake
Liebe 212er Gemeinde,
ich war auf dem besten Weg, mal wieder eine Zwischenbilanz zu meinem 200CDI T-Modell zu schreiben (er hatte jetzt 175.000km auf dem Tacho), aber da hat´s mich erwischt. Es gibt viele gute Gründe, sich KEIN neues Auto zu kaufen, solange der "Alte" noch läuft. Der für mich nachvollziehbarste Grund, dies doch zu tun ist, wenn man einfach Lust dazu hat…
Schon als der Jaguar XF Sportbrake auf den Markt kam, hatte er es mir angetan (zuerst das Design und der phantastische Innenraum), aber damals hatte ich den Benz erst zwei Jahre, es hätte für mich zuviel Wertverlust bedeutet, ihn wegzugeben. Dazu kam, dass ich den Dicken immer mochte, auch bis zuletzt. Jetzt wollte ich die Gelegenheit nutzen, noch einen der letzten Sportbrake mit geringer Laufleistung zu ergattern (es ist ein 3.0D mit 241PS und 4.000km Laufleistung und in polaris white) ,die Produktion wurde ja letztes Jahr eingestellt. Nun ist der Kater seit drei Wochen bei mir und ich bin begeistert. Der XF ist in fast jeder Hinsicht vollkommen anders geartet als der Benz, die beiden Autos haben wenig gemeinsam - sind aber beide auf ihre Weise tolle Fahrzeuge. Ich wünsche allen hier weiter viel Spass mit Ihren 212ern!
Xoderz
Beste Antwort im Thema
@Topfgucker: Ich war schon lange am Sportbrake interessiert und von daher gut informiert. Ich hatte ursprünglich gewisse Bedenken bezüglich der Marke… Überraschungen gab es bislang also kaum. Aber natürlich weiß man im Vorfeld nicht immer, welche Spezifika seines Fahrzeugs man vermisst, wenn Sie mal nicht mehr da sind...
- Eine „Hold“-Funktion hat der XF nicht. Ich dachte, das würde mir fehlen, aber ich registrierte das schon vom ersten Tag an nicht mehr. Auch die Fußfeststellbremse habe ich immer gemocht und ich denke, das die elektrische Parkbremse ein Reparaturrisiko für die Zukunft darstellt... Aber eine Umgewöhnung war das nicht.
Mir fehlen eigentlich zwei Dinge:
Die Leuchtenreihen der Parksensoren auf dem Armaturenbrett und am Dachhimmel. Diese sind eine nicht sehr schicke, aber sehr Umsetzung. Beim XF wird das auf dem Touchscreen dargestellt (Man sieht das Fahrzeug dann von oben). Ist vielleicht optisch ansprechender, aber wie gesagt, in der Praxis gefällt mir die DB-Lösung besser.
- Die Kofferraumabdeckung fährt beim 212er mit nach oben, wenn man die Heckklappe öffnet. Das macht sie im Sportbrake nicht. Allerdings öffnet die Heckklappe irgendwie wesentlich eleganter vom Geräusch und der Geschwindigkeit her, es gibt auch keine „Warntöne“. Und bis zuletzt unterbrach die Klappe beim Benz ab und an grundlos den Schließvorgang, um mit triumphalem Gebimmel wieder nach oben zu fahren (war keine Einstellungssache)
Das wars, was mir fehlt. Der Fahrspaß ist eine vollkommen andere Nummer, 6 Zylinder eben... Und das Zusammenspiel zwischen dem sahnigen Motor und der ZF-Achtgangautomatik ist Spitze. Die Materialanmutung im Innenraum ist auch deutlich besser bis hin zu Haptik, von der bereits erwähnten Optik ganz zu schweigen. Die Fahrwerksabstimmung gefällt mir sehr gut. Trotz der 19Zöller sehr komfortabel, aber hinreichend agil und mit extrem gutem Geradeauslaufen. Der XF vermittelt ein sehr souveränes Fahrgefühl. Wir kommen da aber in den subjektiven Bereich... Ein weiterer Vergleich der Beiden ist aufgrund unterschiedlicher Motorisierung, unterschiedlicher Ausstattung, Bereifung und Alter dem Benz gegenüber nicht fair.
Was die Unterhaltskosten angeht, sind die Unterschiede (vor allem auch im Hinblick auf die unterschiedliche Leistung) nicht groß. Ich habe da allerdings den Sportbrake 3.0D mit dem CLS Shooting Brake 350 CDI (für den ich mich alternativ interessiert habe) verglichen, der ist in der Versicherung nochmal teurer. Bei meiner Versicherung sieht´s so aus : Bei SF 27 kostet der Sportbrake 250€ mehr im Jahr als der 200CDI und 300 € weniger als der Shooting Brake 350 CDI. Der Verbrauch ist bei 200CDI und 3.0D bis auf den Zehntelliter genau gleich bei mir (knapp unter 7 Liter). Die Wartungskosten sind – glaube ich - ähnlich, aber da kann ich natürlich noch nichts genaues sagen, der Wagen ist mal grade 4000km gelaufen, die Ersatzteilpreise sollen ähnlich sein. Leider verlangt auch Jaguar eine jährliche Inspektion (oder 26.000km, die krumme Zahl kommt von der Umrechnung von Miles auf KM). Die Werksgarantie ist 3 Jahre, so dass ich bei Kauf des 10 Monate alten Fahrzeugs noch über 2 Jahre Garantie hatte.
Aber ehrlich gesagt: Wenn man einige 10.000€ für ein Auto ausgibt, machen da 100 oder 200€ Versicherung mehr oder weniger im Jahr den Kohl fett?
Es macht wirklich großen Spaß, den Wagen zu bewegen und es wirkt alles sehr robust und größtenteils sehr gut verarbeiten.
Viele Grüße und Dankeschön an alle, die mir Spaß und Glück mit dem Kater gewünscht haben!
Xoderz
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34 Antworten
Ein sehr eleganter Wagen, muss ich zugeben. Selbst als eingefleischter Mercedesfan....
Und die Leistung würde mir allemal reichen, viel Spaß mit der weißen Katze.
Gruß
HD
Ich bin jetzt neugierig, weil ich auch mit einem XF oder gar XJ liebäugele...
Wie ist der Umstieg denn objektiv und subjektiv? Was fehlt Dir beim Jaguar, woran wir uns beim Benz gewöhnt haben? Gibt es sowas wie eine Hold-Funktion?
Ach ja: Sind die Nebenkosten (Versicherung, Werkstatt) vergleichbar?
@Topfgucker: Ich war schon lange am Sportbrake interessiert und von daher gut informiert. Ich hatte ursprünglich gewisse Bedenken bezüglich der Marke… Überraschungen gab es bislang also kaum. Aber natürlich weiß man im Vorfeld nicht immer, welche Spezifika seines Fahrzeugs man vermisst, wenn Sie mal nicht mehr da sind...
- Eine „Hold“-Funktion hat der XF nicht. Ich dachte, das würde mir fehlen, aber ich registrierte das schon vom ersten Tag an nicht mehr. Auch die Fußfeststellbremse habe ich immer gemocht und ich denke, das die elektrische Parkbremse ein Reparaturrisiko für die Zukunft darstellt... Aber eine Umgewöhnung war das nicht.
Mir fehlen eigentlich zwei Dinge:
Die Leuchtenreihen der Parksensoren auf dem Armaturenbrett und am Dachhimmel. Diese sind eine nicht sehr schicke, aber sehr Umsetzung. Beim XF wird das auf dem Touchscreen dargestellt (Man sieht das Fahrzeug dann von oben). Ist vielleicht optisch ansprechender, aber wie gesagt, in der Praxis gefällt mir die DB-Lösung besser.
- Die Kofferraumabdeckung fährt beim 212er mit nach oben, wenn man die Heckklappe öffnet. Das macht sie im Sportbrake nicht. Allerdings öffnet die Heckklappe irgendwie wesentlich eleganter vom Geräusch und der Geschwindigkeit her, es gibt auch keine „Warntöne“. Und bis zuletzt unterbrach die Klappe beim Benz ab und an grundlos den Schließvorgang, um mit triumphalem Gebimmel wieder nach oben zu fahren (war keine Einstellungssache)
Das wars, was mir fehlt. Der Fahrspaß ist eine vollkommen andere Nummer, 6 Zylinder eben... Und das Zusammenspiel zwischen dem sahnigen Motor und der ZF-Achtgangautomatik ist Spitze. Die Materialanmutung im Innenraum ist auch deutlich besser bis hin zu Haptik, von der bereits erwähnten Optik ganz zu schweigen. Die Fahrwerksabstimmung gefällt mir sehr gut. Trotz der 19Zöller sehr komfortabel, aber hinreichend agil und mit extrem gutem Geradeauslaufen. Der XF vermittelt ein sehr souveränes Fahrgefühl. Wir kommen da aber in den subjektiven Bereich... Ein weiterer Vergleich der Beiden ist aufgrund unterschiedlicher Motorisierung, unterschiedlicher Ausstattung, Bereifung und Alter dem Benz gegenüber nicht fair.
Was die Unterhaltskosten angeht, sind die Unterschiede (vor allem auch im Hinblick auf die unterschiedliche Leistung) nicht groß. Ich habe da allerdings den Sportbrake 3.0D mit dem CLS Shooting Brake 350 CDI (für den ich mich alternativ interessiert habe) verglichen, der ist in der Versicherung nochmal teurer. Bei meiner Versicherung sieht´s so aus : Bei SF 27 kostet der Sportbrake 250€ mehr im Jahr als der 200CDI und 300 € weniger als der Shooting Brake 350 CDI. Der Verbrauch ist bei 200CDI und 3.0D bis auf den Zehntelliter genau gleich bei mir (knapp unter 7 Liter). Die Wartungskosten sind – glaube ich - ähnlich, aber da kann ich natürlich noch nichts genaues sagen, der Wagen ist mal grade 4000km gelaufen, die Ersatzteilpreise sollen ähnlich sein. Leider verlangt auch Jaguar eine jährliche Inspektion (oder 26.000km, die krumme Zahl kommt von der Umrechnung von Miles auf KM). Die Werksgarantie ist 3 Jahre, so dass ich bei Kauf des 10 Monate alten Fahrzeugs noch über 2 Jahre Garantie hatte.
Aber ehrlich gesagt: Wenn man einige 10.000€ für ein Auto ausgibt, machen da 100 oder 200€ Versicherung mehr oder weniger im Jahr den Kohl fett?
Es macht wirklich großen Spaß, den Wagen zu bewegen und es wirkt alles sehr robust und größtenteils sehr gut verarbeiten.
Viele Grüße und Dankeschön an alle, die mir Spaß und Glück mit dem Kater gewünscht haben!
Xoderz
Danke für die sehr ausführliche Antwort. Ich fahre ja nur Benziner, da wäre es der 3.0l Kompressor mit 340PS. Den müsste ich mit dem E350 vergleichen.
Die Hold-Funktion würde mir schon fehlen, aber ich denke, eine Probefahrt werde ich mal machen. Täglich fahre ich an der neuen Jag-NL in Karlsruhe vorbei. Die XF und XJ, die da herumstehen, sehen schon schick aus.
Toller Wagen. Stand damals auch vor der Wahl eines Januars dieses Typs oder der E-Klasse die ich jetzt fahre. Ein wenig bereue ich meine Entscheidung schon manchmal...
Zitat:
@jazup schrieb am 25. Juli 2016 um 10:57:55 Uhr:
Toller Wagen. Stand damals auch vor der Wahl eines Januars dieses Typs oder der E-Klasse die ich jetzt fahre. Ein wenig bereue ich meine Entscheidung schon manchmal...
Oder war es doch ein Februar?:D
Oh. Blöde Autokorrektur vom Handy ;-)
Zitat:
@jazup schrieb am 25. Juli 2016 um 10:57:55 Uhr:
Toller Wagen. Stand damals auch vor der Wahl eines Januars dieses Typs oder der E-Klasse die ich jetzt fahre. Ein wenig bereue ich meine Entscheidung schon manchmal...
So genau weißt du es doch nicht ;)
Hättest du den Jaguar gekauft würdes du - eventuell - das selbe im Jaguar Forum schreiben. Also so gesehen gab es ja schon Gründe für deinen Entscheid. :)
Gruß
Mein Beileid!!! :-)…. aber trotzdem eine gute Fahrt. Wenn man den Benz erstmal los ist und im britischen Blender sitzt, wird man mit der Zeit die Vorzüge des Sterns zu schätzen wissen. Aber schön ist er!
Ja, so ein Jaguar sieht nicht schlecht aus. Besser noch würde mir allerdings der neue F-Pace gefallen. Den könnte ich mir irgendwann mal gut als Nachfolger meiner E-Klasse vorstellen. Grund dafür: der würde auch meiner Frau gefallen.
Ein CLS Shooting Brake wäre von mir favorisierter, aber da stehe ich leider in der Familie ziemlich allein da. Ehrlich gesagt muss mein Geldbeutel sich aber auch erstmal noch vom Kauf der E-Klasse erholen und das wird noch ein paar Kilometer dauern.
Naja, Geschmackszache. Bis auf den F-Type gefällt mir kein Jaguar. Sehen mir irgendwie zu asiatisch aus… das ist jetzt durch den neuen XF auch nicht besser geworden. Da fehlt irgendwie das eigenständige Markengesicht oder es ist zu beliebig.
Aber zum Glück sind die Geschmäcker verschieden.
Servus zusammen.
Was mich bis jetzt von Jaguar ferngehalten hat, ist das sehr dünne Händlernetz.
http://www.jaguar.de/dealer-locator.html?...
Und da leider nicht alle Werkstätten (auch bei MB nicht) gleich gut sind, möchte ich schon eine gewisse Auswahl haben.
Und für ihren Hol- und Bringservice fehlt mir die Flexibilität.
Ansonsten allzeit gute Fahrt damit.
Ist auf jeden Fall auch ein Punkt. Das nächste Jaguar-Autohaus ist halt auch 40Km entfernt und nicht unbedingt das an Freundlichkeit, was ich mir vorstelle… bzw. bin ich noch von meinem damaligen SAAB-Haus, Benz und jetzt Volvo etwas verwöhnt. Und auf meine Frage, mit welchen Inspektionskosten man beim XF (hatte ihn mir damals auch mal angesehen) rechnen müsse, entgegnete mir der Knilch, dass Jaguar fahren auch immer etwas exklusives ist und er mir das jetzt auf den Heller und Pfennig nicht sagen könne, was bei der Klientel aber auch keine so große Rolle spielen würde. Hab erstmal lachen müssen. Gut… es gibt immer wieder Arschlöcher aber das war halt nun mal das einzige Jaguar-Autohaus in "Reichweite" von 40km.
Bei Benz und bei jeder Inspektion Innen- und Außenreinigung, kostenloser Hol- und Bringservice und überaus freundlich…. nicht nur zu mir Businesskunden sondern zu Jedem (vom Opa bis zum Taxi und LKW-Fahrer).
Guten Tag zusammen,
zwar habe ich in diesem Forum nichts mehr verloren, da ich nun seit 2016 Jaguar XF Sportbrake-Fahrer bin, da ich aber nun mal hier diesen Thread eröffnet hatte, möchte ich kurz schildern, wie es mir erging nach dem Abschied von meinem S212. Anlass ist die Tatsache, dass der Kater nun auch die 100.000 km voll gemacht hat...
Um es kurz zu sagen: Ich habe den Wechsel nie bereut.
Der Wagen steht mit seinen 100.000 km noch da wie neu, es gibt (ausser leichten Wellen im Leder auf dem Fahrersitz keinerlei optische Verschleissspuren, nichts wackelt oder klappert.
Einziger Schaden war ein defektes Fahrertürschloss bei km 76.000 km, der von der Garantie übernommen wurde (bei 129,75 km Selbstbeteiligung).
Verschweigen möchte ich nicht, dass die Wartungskosten höher sind als bei Mercedes:
Die in meinem Besitz durchgeführten Inspektion kosteten:
bei km 30.115 kostete 510,00 €
bei km 54.774 waren es 661,89 €
bei km 78.918 dann 753,40 €
Das liegt über dem Niveau des 200CDI, das ist aber natürlich ein paar Jahre her und mir ist nicht bekannt, wo die Inspektionskosten beispielsweise eines E 350 CDI gelegen hätten.
Bremsen und Scheiben wurden bei km 63.700 rundum erneuert für 955,03 € (Bei Bosch und nicht bei Jaguar, nicht wegen des Preises sondern bescheidener Erstausrüsterqualität)
Der Verbrauch liegt mit 6,8 Liter/ 100km geringfügig unter dem des 200CDI
Das Auto begeistert mich vom Fahren und von der Optik her nach wie vor. Das Design ist für mich (Innen wie Aussen) eine Klasse für sich und dies sowie die sehr wertige Anmutung werden vom Nachfolgemodell leider nicht ganz erreicht - das ist natürlich subjektiv...
Viele Grüsse und bleibt alle gesund,
Xoderz
Danke für den Blick über den Tellerrand ;)