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Todesraser von Karlsruhe, Film im MDR

Themenstarteram 2. August 2006 um 22:43

@All

habe gerade im MDR eine (vielleicht für manche schon bekannte?) Doku über den DB-Testfahrer, der als Karlsruher "Todesraser" schließlich zur einem Jahr auf Bewährung verurteilt wurde, gesehen.

War wirklich recht interessant, insbesondere, daß unsere Justiz hier wohl eindeutig jemanden verurteilen 'musste', um die hochgekochte Volksseele zu beruhigen, egal wie die faktische Beweislage ist. :mad:

Meinem Eindruck nach hätte man da genauso gut oder schlecht, den Fahrlehrer der Frau verurteilen können, weil er dieser Frau nicht beigebracht hat, das Lenkrad nicht zu verreißen, sondern wenn Spurwechsel, dann angepasst. Oder wenn gemütliche Fahrt angesagt ist, halt rechts zu fahren.

Denn damit wäre die unglücklichselige Mutter und deren Kind wohl gesund noch hause gekommen.

Ich hoffe und wünsche, daß wir weder aktiv noch passiv, direkt oder indirekt in solche Geschehnisse verwickelt werden.

Wer hat diesen Bericht auch gesehen und hat letztlich den selben Eindruck, daß hier die Justiz statt unabhängig zu sein, wie sie sein sollte, sich beschämend abhängig von der dumpfen Volksseele a la Bildzeitung gezeigt hat?

Wolf24

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24 Antworten

Hallo Wolf24!:)

Diese Geschichte ist ja schon etliche Jährchen her...und es gab diverse Berichte darüber. Auch Berichte in Doku-Form.

Meiner Meinung nach hat der Testfahrer garkeine Schuld!!!

1. es gibt keine Spuren einer Fahrzeugberührung.

2. der Beschuldigte streitet diese Situation ab.

3. es gibt keine klaren Zeugenaussagen.

Im Zweifel für den Angeklagten, Freispruch mit Beigeschmack!

Der Kamerad ist aber verknackt worden...wegen seines Leumunds.

Ist öfter wegen Geschwindigkeitsübertretungen aufgefallen, unter Kollegen als "Wildsau" betitelt worden...:(

Die Unfähigkeit der Fahrerin, dieser Ausnahmesituation gewachsen zu sein...kann ich nicht beurteilen. Ich kannte die Frau nicht, geschweige ihre Fahrkünste.

Aber eines weiß ich ganz sicher!!!...in diesem Kleinwagen hätte keiner eine Chance gehabt zu überleben!!!

Dazu kann ich nur sagen im Zweifel für den Angeklagten. Leider ein sehr schlimmes und bedauerlicher Unfall.

Themenstarteram 2. August 2006 um 23:34

Zitat:

Original geschrieben von der41kater

Hallo Wolf24!:)

Diese Geschichte ist ja schon etliche Jährchen her...und es gab diverse Berichte darüber. Auch Berichte in Doku-Form.

Meiner Meinung nach hat der Testfahrer garkeine Schuld!!!

1. es gibt keine Spuren einer Fahrzeugberührung.

2. der Beschuldigte streitet diese Situation ab.

3. es gibt keine klaren Zeugenaussagen.

Im Zweifel für den Angeklagten, Freispruch mit Beigeschmack!

Der Kamerad ist aber verknackt worden...wegen seines Leumunds.

Ist öfter wegen Geschwindigkeitsübertretungen aufgefallen, unter Kollegen als "Wildsau" betitelt worden...:(

Die Unfähigkeit der Fahrerin, dieser Ausnahmesituation gewachsen zu sein...kann ich nicht beurteilen. Ich kannte die Frau nicht, geschweige ihre Fahrkünste.

Aber eines weiß ich ganz sicher!!!...in diesem Kleinwagen hätte keiner eine Chance gehabt zu überleben!!!

Jo Chris,

so ist es.

Allerdings kenne ich die Stelle recht gut, wo der Unfall passiert ist, komme alle Rutsch dran vorbei. Absolut gerade Strecke, übersichtlich. Einen noch langsameren Fahrer auf der rechten Spur kann sie nicht überholt haben, denn der hätte ja gesehen, wie es passiert ist. Ergo bleibt nur ein nicht korrektes Mitte/Links fahren UND plötzliches Erschrecken oder Schnuller reichen und dann Lenkrad unsinnig verreissen übrig.

Klar, die Geschichte ist schon lange diskutiert worden. Dennoch fand ich bei den Zeugenaussagen, die heute präsentiert wurden, einige Dinge waren aber (für mich) neu. Z.B.:

Ein Zeuge, der einen 500er mit Doppelscheiner identiziert hatte, wurde offensichtlich unter dem Ermittlungsdruck der Polizei/Staatsanwaltschaft mehr oder weniger sanft ("ich kam mir vor wie ein Beschuldigter") zu einer den Beamten passenden Aussage 'überredet',

- ein anderer Zeuge hat nen Auspuff eines SL-Roadster anstelle des Auspuffes des Testfahrers-Fahrzeugs erkannt und wurde ebenfalls mehr oder weniger zu dem, was den Beamten passte überredet,

- der Chef des Testfahrers für mit nem 500er (E-Klasse?) kurz vorher diesselbe Strecke. Übrigens auch sein Chef ist als Linksbliinker 'typischer BMW/Benzfahrer' bekannt. Bei ihm fand man seltsame Schmierzettel mit Zeitberechnungen. Hatte der Schuldgefühle.

Hat DB aus Imagegründen ein Bauernopfer präsentiert?

Und ob der Testfahrer nun wirklich als Wildsau bekannt ist oder nicht oder ob das nur Bildzeitungswissen ist, weiß ich nicht!

Zumindestens ist und war er für DB das billigere Opfer als sein Chef oder Mr. X.

Zumindestens wird mein Hirsch wohl nicht so schnell verwechselt!

Und zumindestens werde ich wohl kaum jemanden so erschrecken, daß der/die nen Panikunfall baut!

 

P.S:Hoffentlich hattest Du Chris, einen schönen Geburtstag und hat es nicht, wie bei uns, gekübelt was das Zeug hält.

Wolf24

Ich grüsse Euch!:)

Da ich auch nicht erst seit 14 Tagen einen Führerschein habe und nicht immer mit dem Fahrrad unterwegs bin...habe ich auch schon diverse Verkehrs-Situationen erlebt, die gut gegangen sind, weil ich oder die anderen Verkehrsteilnehmer richtig reagiert haben.:)

Und jeder Autofahrer hatte sicherlich auch schon Situationen, wo er/sie überfordert war und es zu einem Unfall kam.

Selbst verschuldet oder unschuldig lasse ich mal offen.:)

Meistens kommt es zu verbogenem Blech, aber ab und zu wird auch mal ein Mensch verbogen.

Und da wird es dann schwierig!

Einen verbogenen Kotflügel gibt es in neu zu kaufen, kein Thema!

Aber ein gebrochenes Rückgrat...und der Mensch sitzt ab da im Rollstuhl...da wird die Unfallschuld zur Schuld am Schiksal eines Menschen...

Unfall-Definition:... Ein Unfall ist eine von außen herbeigeführte Situation, welche zu diesem Zeitpunkt nicht mehr abzuwenden ist und mittelbare Schäden an Sachen (Sachbeschädigung) oder Leib und Leben verursacht.

Von Schuld steht da nirgends was!!!

Zitat:

Original geschrieben von der41kater

Ich grüsse Euch!:)

Und jeder Autofahrer hatte sicherlich auch schon Situationen, wo er/sie überfordert war und es zu einem Unfall kam.

Selbst verschuldet oder unschuldig lasse ich mal offen.:)

@ Ihr Beiden,

... dazu gibt es Situationen, bei denen man einfach menschlich versagt. Wenn uns hier im Forum ein Tippfehler unterläuft, passiert nicht viel - aber auf der Strasse...

Vor Jahren erzählte mir mal ein Bergführer erschrocken von einer Tour, die er mit einem Chirugen gemacht hatte. Der Chirug fragte dabei ernsthaft, ob er (der Bergführer) auch einige Tote "gut" hat. So zynisch dies klingen mag, aber wenn ein Chirug über Jahre täglich mehrere OPs durchführt, erscheinen einzelne Fehler - so folgenreich und schlimm sie sein mögen - doch verständlich.

Zum Mercedes-Fahrer: Auch wenn die Frau grundlos permanent links fuhr, rechtfertigt dies sein Verhalten nicht. Man stelle sich vor, er braust 1.000 x ohne Wahrung des Sicherheitsabstandes an ein Auto heran. Irgendwann wird er sich verschätzen oder der Vordermann muß abbremsen und schon passiert es.

Grüsse aus München

@all

wirklich erschreckt haben mich die letzten Minuten dieses Beitrages:

Es wurden Widersprüche aufgedeckt und trotzdem resignierte der Testfahrer, weil er nicht mehr an die "blinde Justizia" glaubte.

Ich enthalte mich jeglicher Äußerungen über die Fahrkünste der Beteiligten- ich war nämlich nicht dabei.

Obwohl ich schon knapp 30 Jahre Motorrad fahre, habe ich mich am WoE auch ziemlich erschrocken, als mich ein Yoghurtbecher :D außen in einer Kurve überholte... eigentlich dachte ich, ich wäre alleine auf meiner Fahrspur. Zum Sturz oder einer Berührung ist es nicht gekommen, Gegenverkehr war zum Glück auch keiner da, ich habe nämlich den Lenker ganz schön verrissen... Zum Einholen war er(?) zu schnell... sonst hätte es (glaub ich) in der ersten Wut ein paar auf die Knabberleiste gegeben. Kommentarlos!!

Falls ich gestürzt wäre: jaaa, neee, iss doch klaaa, zu schnell gewesen und die Kurve nicht gekriegt - dann fliegt man eben in den Graben!

Keine Zeugen, kein Fremdlack und meine Schilderung nur eine Schutzbehauptung...

Vielleicht war ich zu langsam? Vielleicht war ich in Gedanken? Und trotzdem: so geht es nicht! -auch nicht, wenn der Ring in Riechweite(!) ist.

Es gibt immer zwei Seiten

am 3. August 2006 um 7:46

Die Doku ist ein alter Hut und wurde schon mehrmals in allen Dritten wiederholt.

Ohne genaue Kenntnis der vielen 1000 Seiten Ermittlungsakten können wir den Fall nicht beurteilen. Dazu ist auch der Journalist, der den Film gemacht hat, nicht in der Lage. Deswegen ist der Film meiner Meinung nach auch etwas einseitig geraten.

"Die Justiz" besteht - banale Erkenntnis - auch nur aus Menschen, ist fehleranfällig und in manchen Punkten sicherlich verbesserungsbedürftig. Aber pauschale Vorwürfe, sie sei Instrument der Volksseele, sind unangebracht und objektiv falsch.

Wenn im Fall des "Todesrasers" die Zeitung mit den großen Buchstaben und nackigen Mädels auf Seite eins die Volksseele repräsentiert, hätte das Verfahren bis zur Wiedereinführung der Todesstrafe ausgesetzt werden müssen. Da ist ein Jahr auf Bewährung das Gegenteil einer Verbeugung vor der kochenden Volksseele.

Genau!

Alleine die Bezeichnung "Todesraser" implizierte die Schuld.

In Verbindung mit "Testfahrer", "Mercedes", "500er", "600er" wurde doch die ganze Nation aufgestachelt, diese Autos zu suchen. Jeder ein kleiner Detektiv.

Da gab es in der kochenden Volksseele einfach kein Zurück mehr.

Derjenige, der die Unschuldsvermutung zu diesem Zeitpunkt laut ausgesprochen hätte, wäre auch in den Focus der Sensationspresse geraten.

Mehr Mut!

Gruß Thomas

am 3. August 2006 um 8:20

worum geht es eigentlich in diesem thread?

ueber eins sind wir uns doffenbar einig:

in dubio pro res, dh wenn nicht ueber alle zweifel erhaben feststeht, dass der taeter ueberhaupt der taeter war, dann darf nicht verurteilt werden und wird die diskussion, wie die tat strafrechtlich und/oder moralisch zu bewerten war, ueberhaupt gar nicht erst gefuehrt werden.

nun IST der mann ja verurteilt worden.

welchen reim kann ich mir daraus machen?

entweder glaube ich daran, dass unser rechtssystem und die richtenden personen gut funktionieren oder nicht.

will sagen, hier wird es fuer mich zur glaubensfrage, ueber die ich nicht mehr diskutieren kann, weil ich weder die sachlage kenne (ausser aus den medien natuerlich), noch in der lage waere, selbst bei kenntnis der sachlage ein urteil zu sprechen.

klar kann ich sagen: "ich finde dass..." oder "meine meinung ist..." etc.

aber das bringt in der sache letztlich nicht weiter.

also sage ich:

ich glaube an unser rechtssystem und daran, dass auch die rechstsprechung funktioniert.

eine wie auch immer geartete doku wuerde daran nichts aendern.

und ob ich jetzt meine, dass die tat an sich verurteilungswuerdig ist?

aber sicher!

wie hier bereits gesagt, ist es durchaus wahrscheinlich, dass die junge frau einen fehler gemacht hat.

na und?

jeder muss sich so verhalten, dass er etwaige fehler anderer kompensieren kann-oder etwa nicht?

wenn man mal in der eigenen erfahrungsmottenkiste kramt:

wie oft hat man schon einen unfall verhindert, indem man selbst etwas langsamer gefahren ist?

oder der sicherheitsabstand etwas groesser war?

oder einfach mal drauf verzichtet hat zu ueberholen weil die situation nicht 200%ig war?

in meinen mickrigen 10jahren mit fahrerfahrung ist mir das schon einige male passiert.

wenn ich in diesen faellen nicht so defensiv gefahren waere, haette es gekracht.

falls es gekracht haette, dann haette ich mich schuld getroffen.

ich wuerde wetten, dass ein gericht dies genauso gesehen haette, auch wenn in einem solchen fall die stvo peinlich genau eingehalten haette.

ich schaetze, man liegt nicht weit von der wahrheit, wenn man sagt, dass wenn 2fahrer in einen unfall verwickelt sind, immer beide auch schuld sind.

am 3. August 2006 um 8:22

Zitat:

Original geschrieben von Saab-Frischling

.

Zum Mercedes-Fahrer: Auch wenn die Frau grundlos permanent links fuhr, rechtfertigt dies sein Verhalten nicht. Man stelle sich vor, er braust 1.000 x ohne Wahrung des Sicherheitsabstandes an ein Auto heran. Irgendwann wird er sich verschätzen oder der Vordermann muß abbremsen und schon passiert es.

Natürlich rechtfertigt das nicht die Fahrweise des Verursachers, nur ist in diesem Fall ziemlich fraglich ob der, der dafür verurteilt wurde auch wirklich die Verursacher war, wenn man sich so die Beweise anschaut.

 

Zitat:

Original geschrieben von Hankofer

Dazu kann ich nur sagen im Zweifel für den Angeklagten.

Was aber bei diesem Urteil durch Medienkampagnen und den dadurch resultierenden öffentlichen Druck nicht beherzigt wurde.......

am 3. August 2006 um 9:05

Zitat:

Original geschrieben von amg-gas

nur ist in diesem Fall ziemlich fraglich ob der, der dafür verurteilt wurde auch wirklich die Verursacher war, wenn man sich so die Beweise anschaut.

Welche Beweise hast Du angeschaut und wie hast Du Einblick in die Akten erhalten?

 

Zitat:

Original geschrieben von amg-gas

Was aber bei diesem Urteil durch Medienkampagnen und den dadurch resultierenden öffentlichen Druck nicht beherzigt wurde.......

Wie konntest Du an der Beratung der Strafkammer teilnehmen und auf welchen Satz der schriftlichen Urteilsbegründung stützt Du Dich genau?

Zitat:

Original geschrieben von amg-gas

Was aber bei diesem Urteil durch Medienkampagnen und den dadurch resultierenden öffentlichen Druck nicht beherzigt wurde.......

Was ich sehr bedauere, aber mit der Deutschen Rechtsprechung bin ich eh nicht so zufrieden, das Verhältnis ist oft nicht gewart. Aber das führt zu weit weg.

Hi

Todesraser

Wildasu

typischer Benz/BMW Fahrer

 

sind alles Vorurteile und führen zur Vorverurteilung.

Was den Rest anbelangt, so schliesse ich mich Advokat an, wir haben keine Akteneinsicht und wenn wir sie hätten, könnte die Meisten von uns wahrscheinlich diese Akte nicht richtig beurteilen.

 

Wenn man dem Beschuldigten die Schuld nicht nachweisen kann, kann man ihn auch nicht verurteilen, vielleicht wurde ja auch ein Bauernopfer gesucht und gefunden.

 

So weit so gut,

aber die arme Frau kam bei diesem Unfall ums Leben, wenn ich ich mich richtig erinnere.

Nur dieser sinnlose Unfall wäre sicherlich mit etwas Rücksicht des Heranbrausenden, wer es auch immer war, zu vermeiden gewesen.

Klar nerven permanente Linksfahrer, aber das gibt keinem das Recht fremdes und eigenes Leben in Gefahr zu bringen.

 

Gruss

Luxi

Zitat:

Original geschrieben von Luxi

Nur dieser sinnlose Unfall wäre sicherlich mit etwas Rücksicht des Heranbrausenden, wer es auch immer war, zu vermeiden gewesen.

Klar nerven permanente Linksfahrer, aber das gibt keinem das Recht fremdes und eigenes Leben in Gefahr zu bringen.

Das wird leider von viel zu wenigen Leuten beherzigt. Wenn ich daran denke wie manche auf der Autobahn unterwegs sind wird mir ganz anders, gerade in den letzten Wochen wo wir fast 40 Grad hatten war ich auf der A5 nach Karlsruhe unterwegs und habe bei mindestens acht Situationen gedacht jetzt knalls und du bist ''mittendrin und live dabei''.

Das gewisse Leute es nicht lernen das drängeln Lebensgefährlich sein kann, für den Drängler selbst, den Bedrängten aber auch für die Unbeteiligten daneben.

Manchmal frag ich mich, ob ein striktes Tempolimit auf allen Autobahnen nicht die beste Wahl wäre um diesem Wahnsinn einhalt zu gebieten.

Gruß Oli

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