Tesla-Härtetest: Runde 2

Tesla Model S 002

Stuttgart – Vier Tesla-Fahrer strahlen beim Blick auf das Messgerät. Es hängt, abgedeckt von einer zerrissenen Plastiktüte mit Werbung für eine Automobilpublikation, zwischen dem Tesla Model S und einer dreiphasigen Steckdose. Sie strahlen zufrieden, trotz 13° Celsius, trotz Starkregen, der vom Wind durch ihre dünnen Jacken gepeitscht wird. Das Gerät zeigt 9,8 Kilowattstunden Ladung an.

9,8 Kilowattstunden, die beweisen, dass ein Model S P85 mit konstant 120 km/h ohne Zwischenladung von Stuttgart nach München fahren kann

.

Das klingt selbstverständlich, erwartbar, denn Tesla gibt 502 Kilometer als maximale Reichweite für sein Model S an. Doch im Härtetest des Fachmagazins Auto Motor und Sport (AMS) im Juli 2014 versagte der Reichweiten-Bizeps des getesteten Autos mitten im Klimmzug.

46 Kilowattstunden soll das Model S bei konstantem Tempo von 120 km/h pro 100 Kilometer bei starker Hitze verbrauchen, schrieb die AMS damals

. Auf 75,9 Kilowattstunden Netto-Batteriekapazität hochgerechnet ergibt das eine Reichweite von 184 Kilometern. Einer Strecke von Stuttgart bis kurz hinter Augsburg.

Das Model S kommt viel weiter

“, sagten die Model-S-Fans vom

Tesla-Fahrer und Freunde e.V.

(TFF). Sie erkundigten sich nach den Testmethoden, kontaktierten den AMS-Chefreporter Alexander Bloch und

veranstalteten am 23. August 2014 eine Vergleichsfahrt in Hilden

.

Ihre Tesla fuhren bei 20 Grad Außentemperatur im Durchschnitt 363 Kilometer weit

. Bloch und seine AMS-Kollegen waren dazu eingeladen, erschienen aber nicht zum Termin.

AMS gegen TFF: Fachzeitschrift gegen Community

Schon vorher hatte die AMS die Tesla-Fahrer zu einem erneuten Test unter ähnlichen Bedingungen eingeladen:

Am 12. September 2014 folgte der exklusive Nachtest auf einer zertifizierten Teststrecke

. Es herrschten die gleichen Parameter wie beim ersten Versuch. Ein Oval mit genau 3,0 Kilometern Länge, zwei Steilkurven, konstant 120 km/h und am besten 30 Grad Außentemperatur. Aber die gibt es nicht im September in Baden-Württemberg. Dafür Kälte und Regen.

Trotzdem starten beide Parteien gemeinsam den neuen Versuch. Sie wiederholen den ersten Test mit einem privaten

Model S

aus dem TFF. Zehn Runden auf glattem Asphalt, danach eine Ladung auf den zuvor gemessenen Akkustand. 9,8 kWh laden die Tester nach 32,2 Kilometern.

Das bedeutet einen Verbrauch von 30,4 kWh pro 100 Kilometer

(inklusive Ladeverlust). Ergibt eine Reichweite von 280 Kilometern.

Zur Sicherheit fährt ein zweites Model S mit 120 km/h auf dem Oval. So lange, bis der Akku Tempo 120 km/h nicht mehr halten kann. Nach 2:15 Stunden steht fest: Das Model S P85 von TFF-Mitglied Boris Reski fährt unter Testbedingungen 267,7 Kilometer weit – mit Klimaanlage, Heizung und Abblendlicht, aber ohne Radio. Ohne die Reserveladung anzugreifen, fahren die Tester 258,2 Kilometer.

Das entspricht rechnerisch einem Verbrauch von 29,4 kWh pro 100 Kilometer

. Der Bordcomputer zeigt zuletzt 28,6 kWh pro 100 Kilometer an.

„Einphasig laden ist wie Benzin verschütten“

Doch woher kommt die Differenz zwischen den Fahrten?

Die AMS hatte im ersten Test nach 31 Kilometern einen Ladestromverbrauch von 14,3 kWh gemessen – fast 50 Prozent mehr als beim Nachtest.

Die nur 184 Kilometer Reichweite wurden von der AMS auf Basis des gemessenen Wertes berechnet. Ermittelt mit der sogenannten einphasigen Bruttoladung inklusive aller Ladeverluste. Dieser Wert gibt an, wie viel Strom für die vollständige Ladung an einer normalen Haussteckdose nach 31 Kilometern nötig war.

TFF-Vorsitzender Eberhard Mayer sagt: „

Das Model S ist nicht für einphasiges Laden gebaut

.“ Für den Vergleich hatte die AMS alle Testkandidaten einphasig geladen. Doch das sei beim Tesla extrem ineffizient. Besonders für die letzten 8,5 kWh Ladung benötige man viel Strom für Zellausgleich und Akku-Kühlung. Vielleicht habe beim Laden eine Tür offen gestanden. Dann könne die Klimaanlage Strom verbraucht haben.

Bloch sagt, die Ladeprotokolle gäben keinen Hinweis auf außergewöhnliche Situationen. Das einphasige Laden sei unvermeidlich gewesen. Schließlich trat der Tesla in einem Vergleichstest an. Und da sei Vergleichbarkeit essentiell.

Mayer zieht den Vergleich zum Tanken.

Einphasiges Laden sei, als würde jemand Sprit verschütten

. Der schlechte Verbrauchswert müsse vor allem von den Ladeverlusten stammen. Zudem fand der erste Reichweitentest bei 30 Grad Außentemperatur statt. Die Klimaanlage musste das aufgeheizte Auto auf 20 Grad kühlen. Bei einer längeren Strecke wäre die Leistung der Klimaanlage gesunken, damit der Verbrauch. Die Mehrbelastung sei nur am Anfang so stark. Das sorge beim Hochrechnen für eine Ungenauigkeit.

Eine Differenz von 50 Prozent

Bei einer vollständigen dreiphasigen Ladung haben die Tester beim Tesla Model S P85 einen Bruttoladehub von 86,5 kWh gemessen. Das bedeutet:

Bei einer Ladung von null Kilometern auf volle Restreichweite benötigt das Model S P85 86,5 kWh Strom

. Im Akku kommen davon 75,9 kWh an – der Ladeverlust liegt bei dreiphasiger Ladung demnach bei 14 Prozent.

Ein AMS-Testfahrer gab an, der Bordcomputer habe während der ersten Testfahrt einen Verbrauch von ungefähr 34 kWh pro 100 Kilometer angezeigt. Selbst bei einer Ungenauigkeit von einer Kilowattstunde ergibt das eine Brutto-Netto-Differenz von mehr als 30 Prozent zum gemessenen Wert von 46 kWh.

Auf Nachfrage von MOTOR-TALK sagte ein Experte, dass bei einphasiger Ladung und dadurch längerer Ladedauer die Ladeverluste entsprechend ansteigen.

Lüfter, Zellausgleich und Zusatzgeräte müssen dann länger versorgt werden als bei schneller, dreiphasiger Ladung. Das führt unter anderem zu höheren Ladeverlusten. Dreiphasiges Laden sei derzeit eine der effizientesten Methoden.

Ladeverluste beeinträchtigen nicht die Reichweite. Sie geben nur an, wie viel zusätzlicher Strom für die Akkuladung notwendig ist.

Nach dem zweiten Test: Unmut im TFF-Forum

Der Nachtest lässt beide Parteien als Sieger und Verlierer zurück.

Die Tesla-Fahrer sind zufrieden, weil sie trotz widrigem Wetter so gute Reichweiten erzielt haben. Doch die Nutzer des TFF-Forums sind unzufrieden. Einer schreibt: „Schade, dass ihr jetzt wie die kleinen Jungs da steht und AMS wieder sehr generös die Oberhand gewonnen hat. Die Teslafahrer stehen da wie die Korinthenkacker, die überpenibel Wert auf ihre große Reichweite legen.“

Die AMS ist zufrieden, weil der Austausch mit den Tesla-Fahrern gut war. Chefredakteur Ralph Alex sagt: „Die Diskussionen mit den Tesla-Fahrern waren für uns extrem spannend.

Wir nehmen aus den Gesprächen mit, dass es für uns in Zukunft noch wichtiger sein wird, sämtliche Details unserer Testverfahren oder beispielsweise die klimatischen Bedingungen noch plakativer im Heft und in unserem Online-Auftritt zu präsentieren.“

Aber auch die AMS ist unzufrieden. Weil sie aus ihrer Sicht alles richtig gemacht hat, damals und heute. Und trotzdem die Tesla-Fahrer nur bedingt überzeugen konnten.

Die hatten nach dem neuen Testergebnis erwartet, dass die AMS einen Fehler eingesteht. Zum Beispiel diesen: Der erste Test sei praxisfern gewesen und lasse sich nicht hochrechnen. Besonders die AMS-Aussage, das Model S könne bei Temperaturen um die 30° Celsius nicht mit einer Akkuladung von Stuttgart nach München (231 Kilometer) fahren, stieß auf Unverständnis und sei falsch. Test-Teilnehmer Daniel Brandl schreibt: „

Schade, dass die Jungs von AMS so schlechte Verlierer sind und das nicht einsehen wollen

.“

Die AMS-Redaktion betont in der Diskussion, dass sie selbst schon weitaus größere Reichweiten mit einem Tesla Model S erzielt haben, einmal bis zu 444 Kilometer. Doch eben nicht bei Hitze, Sonne und 120 km/h in diesem Oval. Nicht beim Härtetest. Da wurden alle Fahrzeuge gleich behandelt, von der Fahrstrecke über die Klimatisierung bis hin zur Ladung. Von allen Kandidaten lasse sich nur der Tesla dreiphasig laden.

Um die Vergleichbarkeit zu wahren, haben sich die Tester für den ineffizienteren Ladevorgang entschieden

. Alle Ergebnisse, das von heute und das von damals, zeigen jeweils eine Momentaufnahme. Diese lasse sich schwer reproduzieren.

So ist das oft, wenn zwei sich leidenschaftlich streiten. Die einen hören nur das eine, die anderen nur das andere. Wie in jeder Beziehung auf dieser Welt.

Spekulationen um Ladeverluste und Testkriterien

Das Forum spekuliert derweil weiter. Der Hersteller gibt für die Test-Parameter eine höhere Reichweite an. Die TFF-Nutzer zweifeln an der Vergleichbarkeit zwischen Autobahn und Rundkurs. Steilkurven und der Testasphalt hätten das Ergebnis beeinflusst. Außerdem habe der starke Regen die Reichweite reduziert.

Die AMS will künftig die Elektroauto-Tests erweitern und

mindestens 50 Kilometer bzw. 30 Prozent Ladehub sowie eine vollständige Akkuladung weit fahren

. Das soll Unschärfen reduzieren und einen Verbraucher wie die Klimaanlage kompensieren.

Immerhin: Die Tesla-Fahrer haben bewiesen, dass ihre Autos mehr können, als die Fachzeitschrift in dem einen Test zeigte. Die AMS sagt, sie habe das nie bezweifelt, sondern schon vorher bestätigt.

So endet die Geschichte in einem Patt. MOTOR-TALK war als einziger neutraler Beobachter vor Ort und hat auf beiden Seiten Menschen getroffen, die mit großer Leidenschaft ihre Sache vertreten.

Das Tesla Model S fährt in den allermeisten Fällen weiter, als in der Momentaufnahme der AMS gezeigt. Diese Momentaufnahme ist für Tesla wie das 7:1 der deutschen Fußballnationalmannschaft gegen Brasilien. Immer möglich, aber sehr, sehr selten.

Die Elektromobilität wird das Verhalten von Fahrern und Testern intensiv verändern. Autofahrer und Autotester stehen vor neuen Herausforderungen, vor Umdenkprozessen und Änderung der Gewohnheiten. Sicher ist: In schon fünf Jahren wird dieser Streit um die Reichweite so überholt sein wie eine Drei-Gang-Automatik.

Update

: Wir hatten für ein paar Wochen ein

Tesla Modell S

als Testwagen. Lest unseren Bericht. Und was passiert, wenn man den Tesla komplett leer fährt, lest Ihr

hier

.

3068 Antworten

Zitat:

Original geschrieben von eba_m



Zitat:

Original geschrieben von Dr.OeTzi


@Lyn87: Danke für deinen Post... Du hast den nagel auf den Kopf getroffen.
@heezy:
Das wusste ich garnicht - dachte das "nur" die Luxussteuer beim E-Mobilkauf entfällt
Ich wollte aber auch eher auf den praktischen Nutzen eines E-Fahrzeugs wie dem Model S in Norwegen hinaus. Denn aufgrund des Streckennetzes, ist in Norwegen eine Reichweite von ~300-400km am Stück vollkommen ausreichend, denn wer sitzt schon 8-9h durchgehend am Steuer. Eine Pause von >30min ist nach so einer Fahrzeit wohl eher als normal zu betrachten
In Deutschland hingegen sind 400km in <3h abgespult. Da brauche ich nicht schon eine Pause von >30min
Ich will damit sagen, dass in so einem Land wie Norwegen die Reichweitendebatte einen vollkommen anderen Stellenwert hat als bei uns.
@KaJu74:

Zitat:

Original geschrieben von eba_m



Zitat:

Original geschrieben von Dr.OeTzi



Gern will ich darauf eingehen:

1. Ich persönlich lege oft Entfernungen von >500km am Stück zurück. Du hast ja selber aufgezeigt, mit wieviel Pausen du auf vergleichbaren Fahrstrecken rechnest.
Diese Zeit ist mir am Ende des Tages Gold wert.
2. Ich fahre selten die gleichen Strecken. Vor einer Fahrt müsste ich mit einem Model S meine Route extra und aufwendig kalkulieren. Müsste mich informieren ob es SuperCharger gibt oder andere Ladestellen. Ob diese offen sind? Bezahlsystem? etc.
Ich sage nicht, dass das unmöglich ist, aber "unkompliziert" ist was anderes ;)

Ich könnte mir den Einsatz eines Elektrofahrzeugs wie dem Model S allerdings SEHR GUT vorstellen wenn:
1. das Netz an SuperChargern flächendeckender ist - ich die Reiseroute also nicht großartig planen müsste (Stichwort immer unterschiedliche Strecken)
2. Sich mein "Einzugsgebiet" etwas verkleinern würde und Fahrstrecken >500km eher zur Ausnahme zählen

Dabei finde ich den Preis für das Model S wie gesagt gar nicht so happig. Ich vergleiche einfach nur mit Mercedes E und Co und die 80.000EUR Einstiegspreis relativieren sich - klar für mich so trotzdem unerschwinglich, aber der Fairness halber muss der "Vergleich" schon stimmen. Ich kann einen Tesla nunmal nicht mit einem Golf vergleichen und selbst für den legt man schnell weit über 30.000EUR auf den Tisch. Viele Leute vergessen, dass man bereits für ne C-Klasse, einen Passat oder nen Audi A4 mit ein paar Extras 60.000EUR hinblätter.


Also wenn du in meiner Firma arbeiten würdes, würdes du bei deiner Fahrweise sofort rausfliegen.
Auch für meine Mitarbeiter gelten die Arbeitsschutzbestimmungen und Einhaltungen von Lenk- und Ruhezeiten.
Als mit dem Firmenwagen einzuhaltene Höchstgeschindigkeit ist die Richtgeschwindigkeit von 130km/h
>!60km/h und Unfall ist Kündigungsgrund, egal wer schuld hat.
Für die Zuverlässigkeit und Ansehen der Firma ist Ankommen wichtiger als 30min früher oder gar nicht.

Na zum Glück arbeiten ich und viele viele andere nicht in deiner Firma... ;)
Ich weiß nicht, wo du etwas über meine Fahrweise herauslesen kannst (Habe im übrigen 0 Punkte). Ich wüsste auch nicht wo ich etwas von >160kmh geschrieben habe. Ich habe auch nicht geschrieben, dass ich "keine" Pausen mache...
Selbst wenn man sich penibel an die Richtgeschwindigkeit und an sämtliche Tempobeschränkungen hällt, ist man auf langen Fahrstrecken immer noch deutlich schneller unterwegs als wenn man mit Tempo 90 hinter einem LKW segelt um die Ladepausen zu minimieren. Das sind 40kmh Geschwindigkeitsdifferenz. Im Schnitt dürften es 20kmh sein.
Rechnen wir doch kurz:
Tesla Model S:
600km bei ~85kmh = ~7h Fahrzeit zzgl. ca. 20min Ladezeit
Herkömmlicher Verbrenner:
600km bei ~105kmh = 5:45h Fahrzeit zzgl. 20min Pause
Ich wäre also auch MIT Pause rund 1h eher am Ziel
Wenn du ein Vorgesetzter bist, der seinen Mitarbeitern derart haltlose Unterstellungen an den Kopf wirft, ist es tatsächlich besser für einen anderen Arbeitgeber zu arbeiten... Insofern käme mir eine Kündigung seitens des Arbeitgebers in so einem Fall mehr als gelegen. Zumal ich mir ziemlich sicher bin, dass eine Kündigung, weil ein Arbeitnehmer einen Unfall gebaut hat und nur eine Teilschuld aufgrund der übertretenen Richtgeschwindigkeit zu gesprochen bekommt vor einem Arbeitsgericht nicht so einfach Standhalten würde. Ein Vergleich mit einer kleinen Abfindung wäre dann sicher drinnen. Hätte ich selbst gekündigt wäre ich leer ausgegangen und hätte noch ne Sperre vom Amt kassiert. Insofern würde mir dein blinder Aktionismus zu 100% in die Hände spielen... :D

Jetzt mal Butter bei de Fische. Ich habe nie was gegen Tesla gesagt. Im Gegenteil, ich finde die Entwicklung genial! Aber es ist nun mal so, dass sich ein reines Elektrofahrzeug (noch) nicht für sämtliche Einsatzzwecke eignet. Gerade auf langen, flexiblen Strecken werden die Ladestops nun mal zu einem sehr großen Nachteil dieses Antriebskonzepts. Oder willst du das bestreiten? Was ist bspw. Wenn ich einen Kundentermin in Hamburg habe, danach eigentlich nach Berlin wollte aber ein Termin in Hannover dazwischen kommt? Mit meinem Verbrenner fahre ich los. Mit einem Model S würde ich erstmal beginnen die Routenplanung umzustellen.
Dann mit solchen Tirade von wegen Fahrstil und irgendwelchen haltlosen Entlassungsgründen zu kommen nur um diesen Nachteil zu "vertuschen" ist lächerlich!
Fahr du dein Model S und erfreue dich daran - je nach Einsatzzweck ist das Teil perfekt. Aber aus gewissen Gründen (Reichweite und/oder Anschaffungspreis) ist dieses Fahrzeug nun mal nichts für die Allgemeinheit.
Andere E-Fahrzeuge (wie bspw. der E-Golf oder der i3) haben hingegen eine so begrenzte Reichweite, dass sie maximal als Zweitwagen in Frage kommen.
Wenn es Tesla schaffen sollte einen Stromer in der Mittelklasse bei konkurenzfähigem Preis zu platzieren (also wie das Model S in der Oberklasse/Oberen Mittelklasse), dann sind die Karten wieder neu gemischt. Ich bin gepannt

Zitat:

Original geschrieben von Dr.OeTzi


Rechnen wir doch kurz:
Tesla Model S:
600km bei ~85kmh = ~7h Fahrzeit zzgl. ca. 20min Ladezeit
Herkömmlicher Verbrenner:
600km bei ~105kmh = 5:45h Fahrzeit zzgl. 20min Pause

Tesla Model S:

600km bei ~120kmh = ~5h Fahrzeit zzgl. ca. 40min Ladezeit

5 Minuten früher da.

Jetzt kannst du gerne mit 160 km/h rechnen.

Zitat:

Original geschrieben von KaJu74



Zitat:

Original geschrieben von Dr.OeTzi


Rechnen wir doch kurz:
Tesla Model S:
600km bei ~85kmh = ~7h Fahrzeit zzgl. ca. 20min Ladezeit
Herkömmlicher Verbrenner:
600km bei ~105kmh = 5:45h Fahrzeit zzgl. 20min Pause

Tesla Model S:
600km bei ~120kmh = ~5h Fahrzeit zzgl. ca. 40min Ladezeit
5 Minuten früher da.
Jetzt kannst du gerne mit 160 km/h rechnen.

Du fährst im GESAMTSCHNITT (von Start bis Ziel, inkl. Ampeln, Stadtverkehr, Baustellen, Verkehrsaufkommen, Tempolimits und sonstigen Behinderungen) 120kmh mit nem Model S? Um ein Durchschnittstempo von ~120kmh zu erreichen, bedarf es eines bleiernen, rechten Fußes. Glaube kaum, dass dir dann 40min Ladezeit auf 600km ausreichen, denn dann sind alle 150-200km deine Akkus komplett leer.
Also mal Butter bei de Fische - wo liegt denn dein tatsächliches Durchschnittstempo auf Langstrecken mit dem Model S und welchen Verbrauch hat ein Model S dann tatsächlich bzw. welche Reichweite?
Zitat von dir:

Zitat:

Teilabschnitte:
1. 71 km Ladezeit 20 min maximal
2. 227 km Ladezeit 40 min
3. 245 km Ladezeit 30-40 min
4. 197 km Ladezeit 40 min
5. 102 km zum Ziel.

Wenn Interesse besteht, kann ich es in einer Tabelle minutiös festhalten und hier zeigen.


Später von eba_m

Zitat:

Also ich bin der Meinung, du lädts zuviel und zulange.
Losfahren mit 90% aus der Garage 350km typical range
1. Ladehalt auslassen
2. 298km 30min
3. 245km 20min
4. 197km 10min
5. 102km zu Ziel und mind. 1h gespart.

Es ist also theoretisch möglich, wenn man mit nahezu vollen Akkus losfährt und sich zügelt mit einem Ladestop von 30min eine Distanz von 600km zu schaffen ABER:
- dazu muss man schon sparsamer fahren (mit >100kmh Durchschnitt wird das schon knapp)
- der eine Ladestop muss optimal in das Streckenprofil passen (Darf also auch nicht zu früh kommen)
- es darf zu keinen großartigen Behinderungen kommen

Und jetzt kommt aber der Knackpunkt. Am Ziel angekommen steht einem in aller Regel KEIN Supercharger zur Verfügung. Je nachdem wie lange man am Ziel ist, muss man also für den Rückweg längere Ladepausen einplanen.

Dieses Video finde ich diesbezüglich sehr spannend - ein Norweger erzählt hier mal über seine Fahrt von Oslo nach Trondheim und zurück. Was ich gut finde ist, dass er sehr objektiv über die Stärken und schwächen seines Tesla spricht. Zumal so eine Fahrt unter diesen Bedingungen wohl ein echter und realistischer Härtetest in der Praxis ist.

Ein 120er Schnitt bedeutet gegebenenfalls immer wenn frei ist Vollgas. Mit einem Tesla schwierig mit der Ladezeit...

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Mein Fehler, hatte das ~ anders interpretiert.
Ich fahre meistens mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 100-110 km/h.
Ich fahre ja nächsten Wochenende nach München und werde genaue Zeiten, Kilometer, Verbräuche usw.. dokumentieren.

Das wäre wirklich mal interessant... Interessiert mich wirklich zumal es mal ein Beispiel aus der Praxis wäre. Anhand deiner ermittelten Werte könnte man dann auch mal tatsächliche Rückschlüsse ziehen

Nicht falsch verstehen - bin echt ein Freund dieser Technik, aber gegen das schönreden habe ich was...

Ich habe den Post oben um ein kleines Video ergänzt. Schau mal rein - finde das einen guten bericht aus der Praxis...

Björn seine Videos sind schon legen..
es kommt gleich
....där
legendär.
:)

ok, hätte mir denken können, dass seine - ich nenne es mal Video-Blogs - unter euch Tesla-Fahrern bekannt sind. Aber mal im ernst - finde es net schlecht was der Typ da macht. Seine Europatour setzt dem ganzen die Krone auf...

Er erzählt und erzählt und erzählt und seine Freundin daneben pennt :D :D :D

Zitat:

Original geschrieben von Dr.OeTzi


Aber es ist nun mal so, dass sich ein reines Elektrofahrzeug (noch) nicht für sämtliche Einsatzzwecke eignet.
...
Aber aus gewissen Gründen (Reichweite und/oder Anschaffungspreis) ist dieses Fahrzeug nun mal nichts für die Allgemeinheit.

Nenn mal ein Fahrzeug, das für "sämtliche Einsatzzwecke" geeignet ist!

Wenn Du das gefunden hast, dann nenn bitte noch eins für "die Allgemeinheit"!

Was ist die "Allgemeinheit"? Und warum muss ein einziges Automodell etwas für "die Allgemeinheit" sein?

Ohh mann - solche Argumente liebe ich ;) Genau das ist dieses Fanboy-Gehabe, was viele stört, selbst mich als Tesla-Befürworter stört das.
Ja, du hast recht - sämtliche Einsatzzwecke ist übertrieben formuliert, wenn man es auf die Goldwaage legt, aber es dürfte wohl klar sein, was damit gemeint ist oder ;)
Und was ein Fahrzeug für die "Allgemeinheit" ist dürfte wohl auch klar sein... Richtig, ein Fahrzeug, dass sich der Großteil der Bevölkerung auch leisten kann und nicht nur eine kleine Randgruppe.

Und sorry, das muss auch ein Tesla-Besitzer eingestehen:
Es gibt nun mal Fahrzeuge am Markt, die ein mehr Einsatzzwecke abdecken als ein Tesla Model S und gleichzeitig für einen Großteil unserer Bevölkerung bezahlbar sind.

Ich gebe den Tesla-(E-Motoren)Befürwortern vollkommen recht, dass der praktische Nutzen dieses Antriebskonzeptes sehr oft vollkommen unterschätzt wird. Aber ganz so einfach wie es hier einige darstellen ist es eben nicht.

Kleine Beispiele:
Laternen-Parker:
Wer keinen Stellplatz mit Stromanschluss zur Verfügung hat, muss sich echt umschaun, wie er die Akkus seines Fahrzeugs lädt. Was nützt es mir wenn ich im Osten einer Stadt arbeite und der Strompark im Westen ist und ich im Süden dieser Stadt wohne?
Fahrzeuggröße:
In urbanen Gebieten ist das Model S oft schlicht zu groß
Individuelle, also nicht regelmäßige Fahrten:
Jede Route, deren Hin- und Rückweg die Reichweite übersteigt muss penibel geplant sein.
Fahrzeugpreis:
Für die ~80.000EUR eines Model S mit 85KWh kann man sich locker 2 Fahrzeuge hinstellen und den Sprit der nächsten 2 Jahre zahlen. In vielen Familien sind zwei Fahrzeuge pflicht. Damit sage ich nicht der Tesla sei ungerechtfertigt teuer, aber es kann sich schließlich auch nicht jeder eine Oberklasselimousine oder einen Leistungsstarken Sport-Kombi leisten

Der Tesla und andere el. betriebene Fahrzeuge sind nun mal noch Nieschenprodukte, wobei der Tesla schon eine beeindruckende Alltagstauglichkeit bietet. Unbestritten, aber alle Nachteile kann auch er nicht aus der Welt schaffen und am Ende steht immer noch die Hürde des hohen Anschaffungspreises.

Vorallem wenn die Autos für die Allgemeinheit deutlich günstiger sind und mehr Ausstattung haben als ein Tesla. :) Der Michel kann rechnen ;)

Nun aber das trifft doch auf viele Modelle eines Herstellers zu.
Deshalb erweitert ja auch Tesla sein Modellprogramm.
Der Roadster war eher ein reiner Zweitwagen - 2 Sitzer, Targa, kaum Kofferraum, > 100.000 - eben ein Spassauto
Der S ist schon alltagstauglicher 2+2,5 Sitzer, Kofferraum, gute Reichweite ab 70.000 (+ der Erstwagen wird gespart)
Der X wird ein echter 4+2 Sitzer mit sparsamen Allrad und noch mehr Transporter....
Der III.....
der ??? ... :D
Es wird doch langsam.
Dass Tesla für das erste Modell, das sie nur in sehr begrenzten Stückzahlen in echter Serienproduktion herstellen können - einfach weil selbst bei rasantem ständigen Ausbau der Produktion nicht mehr möglich ist - kein Massenauto nimmt ist doch verständlich.
Da muss eines her das relativ viel Geld reinbringt damit die extreme Wachstumsphase nicht zu rot wird in der Bilanz.
Tesla könnte auch von einem Auto das für 30'000 verkauft wird nicht viel mehr bauen als von den Autos die für 80'000 (inkl Extras für > 100'000) verkauft werden jetzt hat man ~ 25'000 eingenommen beim Verkauf - bei einem 30'000 Auto hätte man ~ 8'000 eingenommen - da wären die Verluste wegen der ständig notwendigen Invesitionen ja noch höher.

Sorry, aber Du machst genau das, was zu dieser unfruchtbaren Diskussion führt. Deine hier genannten Argumente sind allesamt nur halbwahr:

Zitat:

Original geschrieben von Dr.OeTzi


Das hat einfache Gründe:
1. Den meissten Menschen (nicht allen - logisch) reicht die Reichweite des Model S für ihre täglichen Fahrten VOLLKOMMEN aus.

Was heißt das? Wenn es z.B. für 85% aller Fahrten ausreicht, bedeutet dass, dass ich jeden Sonntag vor dem Problem stehe, dass es eben nicht reicht.

Zitat:

2. Im Vergleich zu deutschen Premium-Limousinen ist der Tesla keineswegs teurer. Im Gegenteil. Seine Fahrleistungen und Raumangebot sind mit Fahrzeugen alla Mercedes E 63AMG, Audi RS6 und BMW M5 absolut vergleichbar. Dennoch kostet er in der Basis rund 20.000EUR weniger und ist im Unterhalt VIEL günstiger.

Die erzielbare Endgeschwindigkeit gehört auch zu den Fahrleistungen. Und da kann kein Tesla einem E220 oder 520 das Wasser reichen. Also auch ein halbwahres Argument.

Zitat:

3. Der nierdrige Gesamtverbrauch. Man darf sich nicht täuschen lassen, der Tesla verbraucht umgerechnet rund 6l Diesel (wenn man zu seinen ungunsten rechnet) - ich kenne KEIN Fahrzeug mit vergleichbaren Fahrleistungen bei gleichzeitig hohem Gewicht, dass solche Werte erzielen kann

Selbst erfüllende These. Wenn Du den E63AMG als vergleichbar heranziehst, natürlich nicht. Wenn Du den E200 nimmst (gleiche Endgeschwindikeit), dann schon. Mal wieder eine Halbwahrheit.

Zitat:

4. Der Fahrspaß gerade bei Leistungsstärkeren Fahrzeugen - wer einmal die Beschleunigung eines Model S oder gar des Roadsters erlebt hat weiß was gemeint ist - das ist beeindruckend. Ich kenne keinen, der nicht beginnt zu grinsen, wenn ein Model S wie vom Katapult abgeschoßen, nahezu lautlos nach vorne stürmt.

Du selbst nimmst den E63AMG als vergleichbar. Meinst Du der macht weniger Spaß als ein Tesla? Hier wird dann sogar die (lautere) Geräuschentwicklung des AMG als angenehm und Teil des Erlebnisses empfunden. Eher ein Contraargument. Wer will schon einen lautlosen Sportwagen?

Versteh mich nicht falsch, will den Tesla nicht schlecht reden. Soll jeder der will sich einen kaufen und Spaß damit haben. Aber bitte keine halbwahren Argumente. Diese sind der Grund für die endlose fruchtlose Diskussion.

Zitat:

Original geschrieben von Luke1973


Versteh mich nicht falsch, will den Tesla nicht schlecht reden.

Ich suche verzweifelt die Passage, wo du den Tesla nicht schlecht redest. Finde sie leider nicht

;)

Zitat:

Original geschrieben von Luke1973


Sorry, aber Du machst genau das, was zu dieser unfruchtbaren Diskussion führt. Deine hier genannten Argumente sind allesamt nur halbwahr:

Deine etwa nicht?

Zitat:

Original geschrieben von Luke1973



Zitat:

Original geschrieben von Dr.OeTzi


Das hat einfache Gründe:
1. Den meissten Menschen (nicht allen - logisch) reicht die Reichweite des Model S für ihre täglichen Fahrten VOLLKOMMEN aus.

Was heißt das? Wenn es z.B. für 85% aller Fahrten ausreicht, bedeutet dass, dass ich jeden Sonntag vor dem Problem stehe, dass es eben nicht reicht.

Kannst du am Sonntag nicht nachladen? Sind Ladesäulen Sonntags geschlossen?

:rolleyes:

Zitat:

Original geschrieben von Luke1973



Zitat:

2. Im Vergleich zu deutschen Premium-Limousinen ist der Tesla keineswegs teurer. Im Gegenteil. Seine Fahrleistungen und Raumangebot sind mit Fahrzeugen alla Mercedes E 63AMG, Audi RS6 und BMW M5 absolut vergleichbar. Dennoch kostet er in der Basis rund 20.000EUR weniger und ist im Unterhalt VIEL günstiger.


Die erzielbare Endgeschwindigkeit gehört auch zu den Fahrleistungen. Und da kann kein Tesla einem E220 oder 520 das Wasser reichen. Also auch ein halbwahres Argument.

Also beschleunigt ein E220 so schnell wie ein Tesla? Denn das gehört auch zu den Fahleistungen.

Merkst du was? Du wirst anderen vor Halbwahrheiten zu verbreiten und machst selber nichts anderes.

Scheinheilig.

Zitat:

Original geschrieben von Luke1973



Zitat:

3. Der nierdrige Gesamtverbrauch. Man darf sich nicht täuschen lassen, der Tesla verbraucht umgerechnet rund 6l Diesel (wenn man zu seinen ungunsten rechnet) - ich kenne KEIN Fahrzeug mit vergleichbaren Fahrleistungen bei gleichzeitig hohem Gewicht, dass solche Werte erzielen kann


Selbst erfüllende These. Wenn Du den E63AMG als vergleichbar heranziehst, natürlich nicht. Wenn Du den E200 nimmst (gleiche Endgeschwindikeit), dann schon. Mal wieder eine Halbwahrheit.

Jetzt muss schon ein E200 her halten, wenn es um den Verbrauch geht.

Eben noch ein E63AMG damit er gleich schnell ist, dann ein E220, wegen der Endgeschwindigkeit und jetzt ein E200 für den Verbrauch?

Ich hoffe, du hast auch immer alle 3 Auto`s unterwegs mit, denn der Tesla kann alles zusammen.

Zitat:

Original geschrieben von Luke1973



Zitat:

4. Der Fahrspaß gerade bei Leistungsstärkeren Fahrzeugen - wer einmal die Beschleunigung eines Model S oder gar des Roadsters erlebt hat weiß was gemeint ist - das ist beeindruckend. Ich kenne keinen, der nicht beginnt zu grinsen, wenn ein Model S wie vom Katapult abgeschoßen, nahezu lautlos nach vorne stürmt.


Du selbst nimmst den E63AMG als vergleichbar. Meinst Du der macht weniger Spaß als ein Tesla? Hier wird dann sogar die (lautere) Geräuschentwicklung des AMG als angenehm und Teil des Erlebnisses empfunden. Eher ein Contraargument. Wer will schon einen lautlosen Sportwagen?

Keiner sagt, das eine Auto macht mehr oder weniger Spaß.Mir gefällt das lautlose Beschleunigen. Meinen Mitfahrern auch.

Klar gefällt mir auch ein guter Auspuffsound. Aber bei meinem Honda S2000 war der mal so brutal, das ich nach 400km einen Tinnitus hatte.

Nochmal.
Wer oft weite Strecken fährt und sich die 30 bis 90 (angenommen Supercharger und je 30 min nachladen) nicht antun will um so gut 1000 km zu schaffen, tja.
Der solls halt lassen? Bitte lasst die die es wollen halt in Ruhe und geht eurer Überzeugung nach.
Viele können sich hier nix vorstellen weil sie es noch nie probiert haben (im Alltag).
Bis jetzt habe ich fast alle (!) Ladepausen mit etwas kombinieren MÜSSEN von Haus aus.
Aber da hier ja alle 1000 km am Stück fahren...klar... bin ich im Unrecht keine Frage.
Tut mir leid, dass ihr soweit fahren müsst.
Gehts mir gut. Wow.
Und dann fahren die Leute 1 mal im Jahr Urlaub oder 2 mal und da halt 1000 km oder weiter.
Keiner will fliegen. Ok.
keiner will den Zug nehmen. Steht jedem frei.
Und keiner will sich für die 1 2 Wochen ein Auto anmieten? Ne stimmt unterm Jahr Sprit tanken macht dann mehr Sinn.

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