Technik-frage zu Hauptbremszylinder
Habe mal eine ganz allgemeine Frage zum Hauptbremszylinder.
Es geht um die Vorderradbremse.
Wie ist das mit dem Bremsdruck in der Bremsleitung bei Bikes mit 2 Bremsscheiben
im Vergleich zu nur einer Bremsscheibe?
Ist da der Bremsdruck den der Zylinder erzeugt höher,
da ja 2 Bremszangen bedient werden müssen?,
oder ist die Hubmenge, sprich die Kubikmenge der Bremsflüssigkeit mehr?
Der Weg des Bremshebels und die aufzuwendende Kraft am Bremshebel ist ja annähernd gleich.
Das würde bedeuten das es unterschiedliche Hauptbremszylinder gäbe,
z.b. bei einer R45 die man ja wahlweise mit einer oder 2 Scheiben bestellen konnte.
Kennt sich da wer aus?
Grüße
0016
Beste Antwort im Thema
Bremsen ist die Vernichtung von Bewegungsenergie, in den meisten Bremssystemen durch Reibung, durch Reibung entsteht Wärme, also Umwandlung von Bewegungsenergie in Wärmeenergie. Ausschlaggebend dafür ist die Reibungskraft. Die Reibungskraft ist wiederum abhängig von der Kraft die ich durch ziehen des Bremshebels aufbringe.
Da für den Druck gilt P=F/A (Kraft pro Fläche) ist auch klar, das ohne Zug am Bremshebel der Druck im System gleich null ist. Größere Bremspumpe würde daher gehen mit Vergrößerung der Fläche in der Bremspumpe und bedeutet bei gleicher Kraft am Bremshebel kleinerer Druck im System. Eher nicht gewollt, also Bremspumpe eher klein gehalten.
Wirkt nun eine Kraft am Bremshebel entsteht ein Druck, da die Kraft relativ konstant ist, bleibt der Druck im System auch erst einmal konstant solange sich die Kolben unten bewegen können. Beim anstoßen der Kolben (besser Bremssteine) an der Scheibe verringert sich nun die Fläche im System (mal die eventuelle Ausdehnung der Leitungen vernachlässigt) und der Druck im Bremssystem selber steigt an.
Ein höherer Druck auf die Kolben bedeutet aber auch ein höherer Druck auf die Steine und somit auf die Bremsscheibe, nach P=F/A bedeutet dies aber ein Anstieg der Reibungskraft und der Wunsch nach der Bremsung ist erfüllt. Nun ist aber auch erkennbar, das bei Vergrößerung der Fläche bei konstantem Druck die Reibungskraft ganz allein größer wird ohne das ich den Druck im Bremssystem erhöhen muss, daraus resultiert nun wieder eine bessere Bremswirkung.
Die Reibungskraft ist natürlich auch abhängig vom verwendeten Material der Bremsbeläge, so das durchaus der Druck im System, noch geringer werden kann bei Verwendung entsprechender Materialien.
45 Antworten
Zitat:
Original geschrieben von moppedsammler
Mit einem größeren Hauptbremszylinder erhöhst Du den Druck in der Leitung nicht, ohne genauso die Handkraft zu erhöhen.
Korrekt.
Zitat:
Es wird nicht mehr Flüssigkeit in die Leitung gepresst.
Na doch, eben durch den größeren Zylinder.
Beispiel:
Fülle einen 10L Eimer randvoll mit Wasser. Tauche nun eine 1,5l Flasche (als Modell für den kleinen Zylinder) hinein. Geht recht einfach, eine bestimmte Menge Wasser wird überlaufen. Nun das gleiche nochmal, aber mit einem 5L Eimer der eingetaucht wird, als Modell für den großen Zylinder. Es läuft deutlich mehr Wasser über.
Im Bremssystem läufts halt nicht über sondern in die Leitung.
Zitat:
Original geschrieben von fate_md
Korrekt.Zitat:
Original geschrieben von moppedsammler
Mit einem größeren Hauptbremszylinder erhöhst Du den Druck in der Leitung nicht, ohne genauso die Handkraft zu erhöhen.
Zitat:
Original geschrieben von fate_md
Na doch, eben durch den größeren Zylinder.Zitat:
Es wird nicht mehr Flüssigkeit in die Leitung gepresst.
Beispiel:
Fülle einen 10L Eimer randvoll mit Wasser. Tauche nun eine 1,5l Flasche (als Modell für den kleinen Zylinder) hinein. Geht recht einfach, eine bestimmte Menge Wasser wird überlaufen. Nun das gleiche nochmal, aber mit einem 5L Eimer der eingetaucht wird, als Modell für den großen Zylinder. Es läuft deutlich mehr Wasser über.
Im Bremssystem läufts halt nicht über sondern in die Leitung.
Das ist aber ein geschlossenes System. Das was Du beschreibst ist das Verdrängerprinzip. Das kenne ich aus dem Bootsbau. Ich bin kein Physiker, aber mein Bauch sagt mir, dass Du in ein geschlossenes System mit nicht komprimierbaren Flüssigkeiten keinen Tropfen mehr reinbekommst, wenn der Druckbehälter größer ist.
Der Druck wird größer, wenn Du ihn höher hängst, oder eben mehr ziehst. Dabei ist es aber egal, wie groß er ist . Irgendwie habe ich da auch noch das Prinzip der kommunizierenden Röhren im Kopf. Unterschiedlichste Durchmesser, gleicher Druck.
Jetzt kommt Vulkanister, der weiß das bestimmt.
Zitat:
Original geschrieben von 0016
Neue Bremsbeläge sind drin, momentan ist es so als würde man den Fuß auf den Boden drücken🙂🙁 Bremse kann man das nicht nennen.
0016
guck mal, ob du die Bremsbeläge so eingebaut hast
Die Bremszange ist neu gemacht, Kolben und Dichtung leichtgängig.
Neue Beläge auch.
Ev. bin ich auch nur von meiner XV verwöhnt🙂
Ein Umbau auf 2 Scheiben würde den Wert der CM etwa verdreifachen.🙂😁
0016
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Zitat:
Original geschrieben von 0016
Die Bremszange ist neu gemacht, Kolben und Dichtung leichtgängig.
Neue Beläge auch.
Ev. bin ich auch nur von meiner XV verwöhnt🙂
Ein Umbau auf 2 Scheiben würde den Wert der CM etwa verdreifachen.🙂😁
0016
Ich habe Dein Problem gleich erkannt.😛
Die alten Bremsen sind scheiße. Selbst eine XS 850 mit zwei Scheiben braucht ewig, weil zwei Kolben und zwei kleine Pads. Eine Busa hat alleine 12 Bremskolben vorn.
Nee vorhin gings doch noch um 2 Sättel, somit mehr bewegte Flüssigkeit.
Wenn die Sattelzahl gleich bleibt, bewegt sich der Hebel bei größerem Geber einfach weniger für gleiche Kraft, logisch.
Wobei ich trotzdem denke, dass da eher was defekt ist bei der Bremse vom TE.
Zitat:
🙂😁😁😁
Original geschrieben von viktor12v0016Zitat:
Original geschrieben von 0016
Neue Bremsbeläge sind drin, momentan ist es so als würde man den Fuß auf den Boden drücken🙂🙁 Bremse kann man das nicht nennen.guck mal, ob du die Bremsbeläge so eingebaut hast
Der war gut!🙂🙂🙂
Zitat:
Original geschrieben von fate_md
Nee vorhin gings doch noch um 2 Sättel, somit mehr bewegte Flüssigkeit.Wenn die Sattelzahl gleich bleibt, bewegt sich der Hebel bei größerem Geber einfach weniger für gleiche Kraft, logisch.
Ich habe seinen prinzipiellen Gedanken so verstanden: Größerer HBZ = mehr Druck in der (Einscheiben-)Leitung gleich mehr Bremswirkung mit weniger Kraft. Und das glaube ich nicht.
Richtig. Es wird nicht mehr Flüssigkeit ins System gedrückt, sondern mehr Flüssigkeit verdrängt. Soweit der Wunsch des Systems. Es gibt aber nur eine Bremsanlage, statt der vorgesehenen Zwei. Deshalb lässt sich der Bremshebel weniger bewegen als seien es zwei Bremsscheiben mit zwei Bremszangen.
Oder so... 😎
Mal sehen was die stahlflex bringt, bei meiner XS750 war es jedenfalls eine deutliche Verbesserung.
0016
Also bei der CB500 vom Weibchen hat die Sattelüberholung deutlich mehr gebracht, als die Stahlflexleitung. Aber das haste ja schon gemacht. Gibt´s für deinen HBZ vielleicht auch einen Reparatursatz? Falls die Stahlflex jetzt noch nicht das gewünschte Ergebnis bringt.
Tante EDITH sagt
Dass ganz banal noch Luft im System ist, kannst du ausschliessen?
ReparaturSatz gibt's, kostet aber mehr als ein Ersatz HBZ von EBay.
Und ja , Luft kann ich ausschließen.
0016
Zitat:
Original geschrieben von 0016
Mal sehen was die stahlflex bringt, bei meiner XS750 war es jedenfalls eine deutliche Verbesserung.
0016
Versuch macht kluch
Ersatz HBZ ist dann neu oder auch 30 Jahre alt?