Technik der Autotronic

Mercedes B-Klasse T245

Hallo Technikfans,

CVT-Getriebe sind ja ansich nichts Neues, aber die Autotronic von Mercedes unterscheidet sich ja im Detail.
Da mich die Technik interessiert, habe ich über Suchmaschinen und in diverser Literatur versucht darüber etwas zu finden. Leider findet man max. etwas über das Audi-Getriebe oder Japaner.
Kann mir jemand Links oder Literatur empfehlen, die über das Mercedes-Getriebe Auskunft gibt?
Das Prinzip ist klar, aber EInzelheiten wie:
- Wandler mit Überbrückungskupplung?
- Näheres über die "Getriebekette"
- Verluste gegenüber Schaltgetriebe ja oder nein? Wie groß sind sie?

Für Eure Hilfe wäre ich dankbar.

Gruß dibadi

Beste Antwort im Thema

Zitat:

Original geschrieben von dibadi


Wenn Du von der "Steuereinheit" sprichst, ist damit der Rechner im Getriebe gemeint?
Gehe ich recht, daß dieser Rechner die gesamte Steuerung der Autotronic vornimmt, lediglich benötigte Daten über den Bus erhält?

Bei der Autotronic sind alle Getriebefunktionen und Getriebekomponenten in einen Montagemodul, der elektro-hydraulischen Steuereinheit (EHS) CVT zusammengefasst.

Die Getriebesteuerung lässt sich unterteilen in die Funktionen elektronische und hydraulische Steuerung.

Der elektrische Teil berechnet die erforderlichen Ströme zur Ansteuerung der Regelmagnetventile. Die Regelmagnetventile setzten die Ansteuerströme dann in Öldruck um.

Die hydraulische Steuerung verteilt das Getriebeöl der zweiflutigen Flügelzellenölpumpe abhängig von den öldrückem bedrafsgerecht an die folgenden Verbraucher:

- Primärscheibensatz

- Sekundärscheibensatz

- Wendesatz

- Drehmomentwandler mit Wander-Überbrückungskupplung

Die elektrische Steuereinheit überwacht und schaltet das Autotronic-Getriebe in Abhängigkeit von:
- Motordrehmoment
- Motordrehzahl
- Raddrehzahl
- Fahrpedalstellung
- Stellung des Wahlhebels
- Stellung des Programmwahlschalters
- Bremsmoment
- Zustand des Getriebes
- Weitere CAN Signalen wie: Stuergerät Elektronisches Wählhebermodul, Steuergerät ESP und BAS, Steuergerät Elektronischer Zündstartschalter,
Kombiinstrument, Steuergerät CDI (Diesel) oder Steuergerät ME (Benziner).

Die Elektronik der EHS ist in den Tragkörper der Steuereinheit eingegossen und mit den Leiterbahnen auf dem Ventilgehäuse verbunden.
Die EHS gibt es in zwei Ausführungen: Benzinmotor und Dieselmotor. Im Steuergerät CVT kommt ein 32 MHz-Prozessor zum Einsatz.
Das Steuergerät CVT verfügt über zwei CAN-Controler und vier stromgeregelte Endstufen für die Regelmagnetventile:
- Primär-Regelventil
- Sekundär-Regelventil
- Regelmagnetventil Kupplungssteuerung
- Regelmagnetventil Wandler-Überbrückungskupplung

Im Steuergerät CVT ist ein Temperatursensor und ein Primärdrucksensor integriert und erfassr die Getriebeöltemperatur und den Getriebepldruck im Autotronic-Getriebe. Das Steuergerät ist auf einen Temperaturbereich von -40°C bis +140°C ausgelegt.
Außerdem beinhaltet die EHS:
- Öldrucksensor für Sekundardruck
- Schiebergehäuse mit 12 Schiebern
- Ventilgehäuse mit Wählschieberkulisse
- Wählhebelschieber zur Erkennung der Stellunge P, R, N, D
Durch die Priorisierung der Variatorsteuerung im Steuergerät wird in jeder Fahrsituation eine sichere Anpressung des Schubgliederbandes gewährleistet und ein Durchrutschen des Schubgliederbandes vermieden.

Aus den verschiedenen Eingansdaten errechnet das Steuergerät CVT die momentane Fahrzeuggeschwindigkeit, das tatsächliche Getriebeeingangsmoment, die Fahrstrategie (Übersetzung, Wandler-Überbrückungskupplung) und die erforderlichen Ansteuerströme für die elektro-hydraulische Steuerung (Variatorregelung, Wandler-Überbrückungskupplung, Lamellenkupplung Vorwärtsfahrt und Lamellenbremse Rückwärtsfahrt).

Zitat:

Wenn Mercedes die Einscheibenkupplung verwendet, hat das sicher Gründe. Ist diese der Mehrscheibenkupplung technisch überlegen, oder hat das bauliche (Größe) Gründe, oder ev. kaufmännische.

In erster Linie hat das zwei Gründe:

1. Eine Einscheibenkupplung braucht weniger Platz, da im Wandlergehäuse nicht viel Platz vorhanden ist und das Getriebe auf Grund seines Einbauortes sehr kompakt sein muss, bleibt im Prinzip nur die Einscheibenkupplung. Die normale 5-Gang oder die neue 7-Gang Automatik haben auch eine Mehrscheiben Nasss-Kupplung.

2. Es ist ja keine richtige Kupplung wie bei einem Schaltgetriebe, so dass die Belastung auch geringer ausfällt. Da die Belastung der Motoren in der A- und B-Klasse nicht allzu groß ist reicht auch einen Enscheibenkupplung. Außerdem übernimmt der Drehmomentwandler viel Belastung vor allem beim Anfahren ab und zusätzlich kann die Überbrückungskupplung bei zu hoher Belastung ja auch noch geöffnet werden.

Zitat:

Bei dem Schubgliederband sprichst Du von Bandpaketen. Gibt es dazu vielleicht ein Bild, daß ich mir das besser vorstellen kann.

Ein Bild hab ich angehängt.

Zitat:

Mit der Kraftschlüssigkeit meinte ich nur die Übertragung vom primären zum sekundären Kegelscheibenpaar durch das Schubgliederband. Wenn das der Fall ist, müssen die Kegelscheiben mit großer Kraft seitlich gegen das Schubgliederband drücken. Entstehen hier nicht durch die notwendige Reibung größere Verluste. Wie ist überhaupt das Verhältnis des Wirkungsgrades der Autotronic gegenüber einem Schaltgetriebe?

Der Primär- und Sekundärscheibensatz (Kegelscheibenpaar) setzet sich aus jeweils einer Fest- und einer Wegscheibe zusammen, wobei die Wegscheiben mithilfe des Öldrucks von bis zu 67 bar, axial verschiebbar sind.

Die Übersetzungsänderung erfolgt im Wesentlichen durch den Primärdruck, die Anpressung des Schubgliederbandes wird durch den Sekundardruck bestimmt. Die Anpressung des Schubgliederbandes zur Drehmomentübertragung erfolgt durch die Druckbeaufschlagung der Wegscheibe im Sekundarscheibensatz. Durch Vergrößerung der Druckbeaufschlagung bewegt sich die Wegscheibe vom Primärscheibensatz auf die Festscheiben vom Primärscheibensatz zu, dadurch wird der Laufdurchmesser des Schubgliederbandes auf dem Primärscheibensatz vergrößert.Gleichzeitig bewirkt die die Verringerung der Drcukbeaufschlagung im Sekundärscheibensatz eine Verringerung des Laufdurchmessers, da die Wegscheibe vom Sekundärscheibensatz nach äußen gedrückt wird. Diese Verstellung ist in beide Übersetzungsrichtungen möglich.

An der Wegscheibe des Sekundarscheibensatzes ist eine Feder zur Grundanpressung des Schubgliederbandes im drucklosen Zustand des Getriebes angebracht.

Das Autotronic hat einen Wirkungsgrad, wenn die Wandler-Überbrückungskupplung zugeschaltet ist, von 98%.

Im Wandler betrieb liegt der Wert zwischen 90-95%

Zitat:

Mit welcher Maßnahme wird erreicht, daß die Rückwärtsfahrt nicht prinzipiell genauso schnell werden kann wie die Vorwärtsfahrt?

Im Rückwärtsgang ist die Wandler-Überbrückungskupplung grundsätzlich geöffnet, außerdem wird die Übersetzung durch die beiden Scheibensätze fest auf einen bestimmten Wert der nicht verändert wird eingestellt. Es steht also effektiv nur ein "Gang" zur Verfügung. Der Motor kann bis zum elektronischen Drehzahlbegrenzer ausgedreht werden.

Zitat:

Sollte Dir meine Fragerei zuviel werden, gib bitte ein Zeichen.

Nein das macht überhaupt nichts, du kannst so viel Fragen wie du möchtest.

Zitat:

Original geschrieben von MontyEF


Bei Audi erfolgt die gesammte Momentübertragung über das Lamellenpaket sowie die Anfahrschlupfregelung. Durch die Anzahl der Reibpaare wird die Standfestigkeit der Kupplung und das maximal übertragbare Drehmoment erhöht. Beim Autotronikgetriebe wird der zum Anfahren benötigte Schlupf im Drehmomentenwandler realisiert und die Einscheibenkupplung überbrückt den Wandler nur um entweder den Schlupf auf (nahezu) "Null" zu reduzieren um den Wirkungsgrad des Getriebes zu erhöhen, oder um die Bremswirkung des Motors zu nutzen. Ich könnte mir aber vorstellen, da die Kupplung getaktet wird, reagiert eine Einscheibenvariante mit Sicherheit schneller und feinfühliger als eine Mehrscheibenvariante weil es dort schneller zu einem ungewollten Mitnahmeeffekt durch "klebende" Scheiben im Paket kommen kann.

Genau mit der Anzahl der Reibpaare hatt Audi anfangs Probleme mit defekten Multitronic-Getrieben. Aus diesem Grund wurd dann im Sinne der Standfestigkeit von 5 auf 7-Lamellen erweitert. Aus diesen Gründen benutzt Mercedes bei den Automatikgetrieben ausschließlich Drehmomentwandler mit Wandler-Überbrückungskupplung.

Bei der Autotronic wird die Wandler- Überbrückung nicht zwangsläufig zur Motorbremswirkung genutzt. Hauptsächlich wird die Übersetzung in Richtung kurz verändert.

Ein Unterscheid betreff der Feinfühligkeit und der Unsprechschwelle zwischen Ein- und Mehrscheibenkupplung ist zu vernachlässigen.

Aber durch Überhitzung an der Oberfläche des Belages der Lamellen lässt diesen verglasen. Die Reibwerte sinken und damit auch das übertragbare Drehmoment.

Gruß
sternfreak

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Hallo Sternfreak, hallo MontyEF

durch Eure Erläuterungen ist mir doch einiges an der Funktionsweise der Autotronic kllarer geworden.
Überraschend ist für mich der Aufbau des Schubgliederbandes. Ich kannte bisher nur die Kette aus der Multitronic.
Beim Schubgliederband sind offensichtlich größere Flächen der Schubglieder mit den Scheiben in Berührung als das bei der Multitronic mit den Wiegestücken der Fall ist.
Ich gehe davon aus, dass die Schubglieder und die Scheibenpaare aus hochwertigem Material bestehen, da hier ja sonst in kürzester Zeit ein hoher Verschleiß zu verzeichnen wäre.
Trotzdem wundert es mich, wenn ich davon ausgehe,daß beides aus Stahl besteht, daß hier eine hoffentlich hohe Lebensdauer zu erwarten ist. Stahl auf Stahl, eine Paarung, die Zweifel in mir aufkommen läßt.

Gruß dibadi

Hallo Sternfreak,

kannst Du eine Aussage zu den Materialpaarungen geben? Mir genügen natürlich pauschale Aussagen. Ich möchte keine MB-Geheimnisse wissen.
Ich hoffe in meinem letzen Beitrag keinen Fehler begangen zu haben.

Mit Gruß dibadi

Danke an Sternfreak

Hallo Sternfreak,

ich bin wirklich begeistert von Deinen Erläuterungen. Respekt, wie Du auch für Laien derartig schwierige Themen nachvollziehbar erklärst. Ich denke, alle “BELCHFAHRER“ können sich glücklich schätzen so einen Fachmann hier im Forum zu haben, der sich die Mühe und die Arbeit macht, gerade spezielle Fachfragen fachmännisch zu beantworten.

Danke dafür!

Gruß
Kalle – alias fruehdabei

“PS“ Nur für die Unverbesserlichen: Ich kenne Sternfraek nicht, bin nicht mit ihm befreundet und nicht verwandt. Ich war lediglich der Ansicht, dass in den heutigen ignoranten
Zeiten eine Freundlichkeit auch anerkannt werden sollte!

Hallo Fruehdabei,

ich möchte Deine Worte im Beitrag deutlich unterstreichen.
Aus dem, was Sternfreak in all seinen Beiträgen geschrieben hat, habe ich schon viel über die B- (A)-Klasse lernen können.

Mein ausdrücklicher Dank dafür.

Gruß dibadi

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Auch ne Frage?

Meine Autronicstellung lasse ich auf "C" stehen der freundliche Herr aus Rastatt hatte es mir so empfohlen OK lass ich es auch so. Ich bin vergangene Woche länger auf der Autobahn konstant 130KM/h gefahren (Tempomat) ich hatte den Schalthebel nach links bewegt und da sah ich, daß sich eine 7-M auf dem KI zeigte. Was bedeutet das? bzw. wie komme ich wieder in den normalen Beschleunigungsmodus? denn in dieser (7-M) Stellung kann man überhaupt nicht beschleunigen. Was muß ich machen? Genügt es, daß ich den C/S Knopf nochmals drücke oder wie?? Funktioniert das denn?

Danke für Eure Antwort im voraus..
Gruß, Präsident

Ja, Günther, du brauchst nur die C/S Taste drücken, dan funzt alles wieder wie gehabt!

Zitat:

Original geschrieben von kissfan


Ja, Günther, du brauchst nur die C/S Taste drücken, dan funzt alles wieder wie gehabt!

__________________________________________________________

OK kannst es mir bei'm Bierchen in TBB nochmal zeigen 😉

Günther

Da darf ich ja wieder *freu* 😉

Zitat:

Original geschrieben von kissfan


Da darf ich ja wieder *freu* 😉

Hast'e Alkoholverbot? 😁

Zitat:

Original geschrieben von Aufstieg2005


Hast'e Alkoholverbot? 😁

Mehr im "Geheimen" 😉

@dibadi
@fruehdabei
Danke für euer Lob!

Zitat:

Original geschrieben von dibadi


Hallo Sternfreak,

kannst Du eine Aussage zu den Materialpaarungen geben? Mir genügen natürlich pauschale Aussagen. Ich möchte keine MB-Geheimnisse wissen.
Ich hoffe in meinem letzen Beitrag keinen Fehler begangen zu haben.

Mit Gruß dibadi

Leider liegen mir zur Zeit keine genauen Infos zu Materialpaarungen vor. Was ich auf jeden Fall sagen kann ist, dass die Schubglieder aus Stahl gefertigt sind.

Zitat:

Original geschrieben von präsident


Meine Autronicstellung lasse ich auf "C" stehen der freundliche Herr aus Rastatt hatte es mir so empfohlen OK lass ich es auch so. Ich bin vergangene Woche länger auf der Autobahn konstant 130KM/h gefahren (Tempomat) ich hatte den Schalthebel nach links bewegt und da sah ich, daß sich eine 7-M auf dem KI zeigte. Was bedeutet das? bzw. wie komme ich wieder in den normalen Beschleunigungsmodus? denn in dieser (7-M) Stellung kann man überhaupt nicht beschleunigen. Was muß ich machen? Genügt es, daß ich den C/S Knopf nochmals drücke oder wie?? Funktioniert das denn?

Danke für Eure Antwort im voraus..
Gruß, Präsident

Die Anzeige im KI ist die Darstellung der 7-Virtuellen Gänge der Autotronic. Wird der manuelle Modus aktiviert, wechselt die Fahrprogramm-Anzeige von "C" oder "S" in "M" und dort wo sonst "D" steht wird dann der aktuell gewählte Gang (1-7) angezeigt. Durch Bewegung des Wahlhebels in Querrichtung (+ und -) können die Gänge durchgeschaltet werden. Ein zurückschalten passiert ab einer gewissen unter Drehzahl automatisch. Ebenso erfolgen hochschaltungen ab einer gewissen über Drehzahl zum Schutz des Motors automatisch. Außerdem sind Schaltwünsche (hoch oder runter) nur dann möglich wenn sie nicht Motorschädlich wirken.

Verlassen kann man den manuellen Modus durch drei Arten:

1. Solange Hochschalten bis wieder "D" in der Anzeige steht

2. Fahrprogramm-Taste C/S drücken

3. Motor ausschalten

Gruß
sternfreak

Zitat:

Original geschrieben von Aufstieg2005


Hast'e Alkoholverbot? 😁

Mhhhhhmmmmm dat is doch jeheim 😉

Ich kann dem Sternfreak nur ein Kompliment ausdrücken. Ich hole heute meinen B 180 CDi Autronic Jahreswagen ab und bin froh soviel kompetente Infos vorab erhalten zu haben.
Einfach Super!

Danke

Einfach Super!

DankeNein INGO-------------DIESEL!!!!!!!!!!!!! 😉

Gruss

QQ 777

Zitat:

Original geschrieben von sternfreak



Zitat:

Original geschrieben von dibadi


Wenn Du von der "Steuereinheit" sprichst, ist damit der Rechner im Getriebe gemeint?
Gehe ich recht, daß dieser Rechner die gesamte Steuerung der Autotronic vornimmt, lediglich benötigte Daten über den Bus erhält?
Bei der Autotronic sind alle Getriebefunktionen und Getriebekomponenten in einen Montagemodul, der elektro-hydraulischen Steuereinheit (EHS) CVT zusammengefasst.
Die Getriebesteuerung lässt sich unterteilen in die Funktionen elektronische und hydraulische Steuerung.
Der elektrische Teil berechnet die erforderlichen Ströme zur Ansteuerung der Regelmagnetventile. Die Regelmagnetventile setzten die Ansteuerströme dann in Öldruck um.
Die hydraulische Steuerung verteilt das Getriebeöl der zweiflutigen Flügelzellenölpumpe abhängig von den öldrückem bedrafsgerecht an die folgenden Verbraucher:
- Primärscheibensatz
- Sekundärscheibensatz
- Wendesatz
- Drehmomentwandler mit Wander-Überbrückungskupplung

Die elektrische Steuereinheit überwacht und schaltet das Autotronic-Getriebe in Abhängigkeit von:
- Motordrehmoment
- Motordrehzahl
- Raddrehzahl
- Fahrpedalstellung
- Stellung des Wahlhebels
- Stellung des Programmwahlschalters
- Bremsmoment
- Zustand des Getriebes
- Weitere CAN Signalen wie: Stuergerät Elektronisches Wählhebermodul, Steuergerät ESP und BAS, Steuergerät Elektronischer Zündstartschalter,
Kombiinstrument, Steuergerät CDI (Diesel) oder Steuergerät ME (Benziner).

Die Elektronik der EHS ist in den Tragkörper der Steuereinheit eingegossen und mit den Leiterbahnen auf dem Ventilgehäuse verbunden.
Die EHS gibt es in zwei Ausführungen: Benzinmotor und Dieselmotor. Im Steuergerät CVT kommt ein 32 MHz-Prozessor zum Einsatz.
Das Steuergerät CVT verfügt über zwei CAN-Controler und vier stromgeregelte Endstufen für die Regelmagnetventile:
- Primär-Regelventil
- Sekundär-Regelventil
- Regelmagnetventil Kupplungssteuerung
- Regelmagnetventil Wandler-Überbrückungskupplung

Im Steuergerät CVT ist ein Temperatursensor und ein Primärdrucksensor integriert und erfassr die Getriebeöltemperatur und den Getriebepldruck im Autotronic-Getriebe. Das Steuergerät ist auf einen Temperaturbereich von -40°C bis +140°C ausgelegt.
Außerdem beinhaltet die EHS:
- Öldrucksensor für Sekundardruck
- Schiebergehäuse mit 12 Schiebern
- Ventilgehäuse mit Wählschieberkulisse
- Wählhebelschieber zur Erkennung der Stellunge P, R, N, D
Durch die Priorisierung der Variatorsteuerung im Steuergerät wird in jeder Fahrsituation eine sichere Anpressung des Schubgliederbandes gewährleistet und ein Durchrutschen des Schubgliederbandes vermieden.

Aus den verschiedenen Eingansdaten errechnet das Steuergerät CVT die momentane Fahrzeuggeschwindigkeit, das tatsächliche Getriebeeingangsmoment, die Fahrstrategie (Übersetzung, Wandler-Überbrückungskupplung) und die erforderlichen Ansteuerströme für die elektro-hydraulische Steuerung (Variatorregelung, Wandler-Überbrückungskupplung, Lamellenkupplung Vorwärtsfahrt und Lamellenbremse Rückwärtsfahrt).

Zitat:

Wenn Mercedes die Einscheibenkupplung verwendet, hat das sicher Gründe. Ist diese der Mehrscheibenkupplung technisch überlegen, oder hat das bauliche (Größe) Gründe, oder ev. kaufmännische.

In erster Linie hat das zwei Gründe:
1. Eine Einscheibenkupplung braucht weniger Platz, da im Wandlergehäuse nicht viel Platz vorhanden ist und das Getriebe auf Grund seines Einbauortes sehr kompakt sein muss, bleibt im Prinzip nur die Einscheibenkupplung. Die normale 5-Gang oder die neue 7-Gang Automatik haben auch eine Mehrscheiben Nasss-Kupplung.
2. Es ist ja keine richtige Kupplung wie bei einem Schaltgetriebe, so dass die Belastung auch geringer ausfällt. Da die Belastung der Motoren in der A- und B-Klasse nicht allzu groß ist reicht auch einen Enscheibenkupplung. Außerdem übernimmt der Drehmomentwandler viel Belastung vor allem beim Anfahren ab und zusätzlich kann die Überbrückungskupplung bei zu hoher Belastung ja auch noch geöffnet werden.

Zitat:

Bei dem Schubgliederband sprichst Du von Bandpaketen. Gibt es dazu vielleicht ein Bild, daß ich mir das besser vorstellen kann.

Ein Bild hab ich angehängt.

Zitat:

Mit der Kraftschlüssigkeit meinte ich nur die Übertragung vom primären zum sekundären Kegelscheibenpaar durch das Schubgliederband. Wenn das der Fall ist, müssen die Kegelscheiben mit großer Kraft seitlich gegen das Schubgliederband drücken. Entstehen hier nicht durch die notwendige Reibung größere Verluste. Wie ist überhaupt das Verhältnis des Wirkungsgrades der Autotronic gegenüber einem Schaltgetriebe?

Der Primär- und Sekundärscheibensatz (Kegelscheibenpaar) setzet sich aus jeweils einer Fest- und einer Wegscheibe zusammen, wobei die Wegscheiben mithilfe des Öldrucks von bis zu 67 bar, axial verschiebbar sind.
Die Übersetzungsänderung erfolgt im Wesentlichen durch den Primärdruck, die Anpressung des Schubgliederbandes wird durch den Sekundardruck bestimmt. Die Anpressung des Schubgliederbandes zur Drehmomentübertragung erfolgt durch die Druckbeaufschlagung der Wegscheibe im Sekundarscheibensatz. Durch Vergrößerung der Druckbeaufschlagung bewegt sich die Wegscheibe vom Primärscheibensatz auf die Festscheiben vom Primärscheibensatz zu, dadurch wird der Laufdurchmesser des Schubgliederbandes auf dem Primärscheibensatz vergrößert.Gleichzeitig bewirkt die die Verringerung der Drcukbeaufschlagung im Sekundärscheibensatz eine Verringerung des Laufdurchmessers, da die Wegscheibe vom Sekundärscheibensatz nach äußen gedrückt wird. Diese Verstellung ist in beide Übersetzungsrichtungen möglich.
An der Wegscheibe des Sekundarscheibensatzes ist eine Feder zur Grundanpressung des Schubgliederbandes im drucklosen Zustand des Getriebes angebracht.Das Autotronic hat einen Wirkungsgrad, wenn die Wandler-Überbrückungskupplung zugeschaltet ist, von 98%.
Im Wandler betrieb liegt der Wert zwischen 90-95%

Zitat:

Mit welcher Maßnahme wird erreicht, daß die Rückwärtsfahrt nicht prinzipiell genauso schnell werden kann wie die Vorwärtsfahrt?

Im Rückwärtsgang ist die Wandler-Überbrückungskupplung grundsätzlich geöffnet, außerdem wird die Übersetzung durch die beiden Scheibensätze fest auf einen bestimmten Wert der nicht verändert wird eingestellt. Es steht also effektiv nur ein "Gang" zur Verfügung. Der Motor kann bis zum elektronischen Drehzahlbegrenzer ausgedreht werden.

Zitat:

Sollte Dir meine Fragerei zuviel werden, gib bitte ein Zeichen.

Nein das macht überhaupt nichts, du kannst so viel Fragen wie du möchtest.

Zitat:

Original geschrieben von MontyEF


Bei Audi erfolgt die gesammte Momentübertragung über das Lamellenpaket sowie die Anfahrschlupfregelung. Durch die Anzahl der Reibpaare wird die Standfestigkeit der Kupplung und das maximal übertragbare Drehmoment erhöht. Beim Autotronikgetriebe wird der zum Anfahren benötigte Schlupf im Drehmomentenwandler realisiert und die Einscheibenkupplung überbrückt den Wandler nur um entweder den Schlupf auf (nahezu) "Null" zu reduzieren um den Wirkungsgrad des Getriebes zu erhöhen, oder um die Bremswirkung des Motors zu nutzen. Ich könnte mir aber vorstellen, da die Kupplung getaktet wird, reagiert eine Einscheibenvariante mit Sicherheit schneller und feinfühliger als eine Mehrscheibenvariante weil es dort schneller zu einem ungewollten Mitnahmeeffekt durch "klebende" Scheiben im Paket kommen kann.
Genau mit der Anzahl der Reibpaare hatt Audi anfangs Probleme mit defekten Multitronic-Getrieben. Aus diesem Grund wurd dann im Sinne der Standfestigkeit von 5 auf 7-Lamellen erweitert. Aus diesen Gründen benutzt Mercedes bei den Automatikgetrieben ausschließlich Drehmomentwandler mit Wandler-Überbrückungskupplung.
Bei der Autotronic wird die Wandler- Überbrückung nicht zwangsläufig zur Motorbremswirkung genutzt. Hauptsächlich wird die Übersetzung in Richtung kurz verändert.
Ein Unterscheid betreff der Feinfühligkeit und der Unsprechschwelle zwischen Ein- und Mehrscheibenkupplung ist zu vernachlässigen.
Aber durch Überhitzung an der Oberfläche des Belages der Lamellen lässt diesen verglasen. Die Reibwerte sinken und damit auch das übertragbare Drehmoment.

Gruß
sternfreak

Hallo Sternefreak - ich bin erst kurz im Forum - habe mir einige Gedanken gemacht über manuell zurückschalten beim Bergabfahren - erhielt auch einige Beiträge - besonders wertvolle von Fliegenfranz - mit Deiner techn. Erklärung sind nun alle meine Fragen beantwortet - vielen Dank für Deine Beiträge - es grüßt Dich mit besonderer Wertschätzung : Wilhke

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