ForumVerkehr & Sicherheit
  1. Startseite
  2. Forum
  3. Wissen
  4. Verkehr & Sicherheit
  5. tageszeitabhängigiges Tempo 100 in den Niederlande und Bußgeldstaffelung bei Verstößen

tageszeitabhängigiges Tempo 100 in den Niederlande und Bußgeldstaffelung bei Verstößen

Themenstarteram 3. März 2020 um 21:46

Bitte jetzt keine Diskussion über den Sinn oder Unsinn der Reduzierung des TL auf 100km/h auf holländischen Autobahnen starten.

Ich war vorhin mit einem Kumpel was essen und er hat mir was darüber vorgelesen.

Von 06:00 - 19:00 gilt auf allen Autobahnen in den Niederlande 100km/h.

Die vorhandenen Verkehrsschilder (also 120km/h oder 130km/h) bleiben bestehen, verlieren in der Zeit von 06:00 bis 19:00 aber ihre Gültigkeit. Ob nun anders auf das neue TL zwischen 06:00 und 19:00 hingewiesen wird, weiß ich nicht. Es klang für mich ein wenig so in die Richtung "musst du als Autofahrer wissen und wenn nicht, hast du dich zu informieren"

Geschwindigkeitsüberschreitungen kosten pauschal 40,-€ zzgl. 20,-€/km/h Überschreitung,. Dabei gibt es auch keine Toleranz sondern die Strafe greift ab dem ersten km/h drüber.

Um nicht alle Geschwindigkeitsschilder anzupassen oder auszutauschen, würde ich aber zumindest erwarten dürfen, dass ich auf diesen "Begrüßungstafeln" an/hinter der Grenze auf das TL von 100km/h zwischen 06:00 und 19:00 hingewiesen werde. Das reine "Autofahrer hat sich eigenständig zu informieren..." geht mir ein wenig in Richtung "bewusst ins offene Messer laufen lassen".

Wäre eine Anpassung des Bußgeldkatalogs in diese Richtung bei uns denkbar?

Man könnte ja die Messtoleranz bei uns bestehen lassen, aber ab dann auch pro km/h drüber kostet es X Euro. Das ganze kann man dann auch in Bereiche staffeln.

In etwa so:

0 - 10km/h drüber: 5,-€/km/h Überschreitung

11 - 20km/h drüber: 10,-€/km/h Überschreitung

21 - 30km/h drüber: 15,-€/km/h Überschreitung

Dabei ist grundsätzlich der Satz für die höchste Überschreitung für jeden km/h Überschreitung anzusetzen.

Also 15km/h zu schnell würden 150,-€ kosten, weil pro km/h Überschreitung 10,-€ zu zahlen sind.

Beste Antwort im Thema

Zitat:

@MvM schrieb am 3. März 2020 um 23:18:07 Uhr:

Ich denke, dass ein Belohningssystem viel besser funktionieren würde. Die Fahrer bekommen eine App in das Fahrzeug eingebaut, welches die Geschwindigkeit erfasst. Wer lange ohne eine Übertretung fährt bekommt Geld. 1 Euro für vollendete 100KM. Wer nach 99KM zu schnell ist bekommt nix und darf von vorne anfangen.

Datenschützer dürften nichts sagen, weil es ja freiwillig ist...

Das klingt gut. Ein durchaus diskussionswürdiger Ansatz. Bitte auf alle anderen Bereiche ausdehnen. Dass der einzelne sich an Regeln hält, darf heute niemand mehr erwarten.

10 x Einkaufen ohne Diebstahl. Belohnung!

10 x Wochenenden ohne Party und Ruhestörung der Nachbarn. Belohnung!

10 x die Strasse entlang laufen, ohne ein fremdes Auto mit dem Schlüssel zu zerkratzen. Belohnung!

Eine Goldgrube.

Ich bin dabei.

;)

70 weitere Antworten
Ähnliche Themen
70 Antworten

Und deshalb müssen wir uns hier Gedanken machen, wie das in den Niederlanden laufen soll?

Wir kriegen das nichtmal hier in D hin.

Ist nicht auf der anderen Seite die pauschale Erklärung "in NL ist das Fahren unentspannt" ebenso eine unnötige Pauschalität?

Ich merke schon an den Westfalen im Alltag ein völlig anderes Fahrverhalten, sowas mach nicht an internationalen Grenzen halt;)

Schauen wir doch mal in ein paar Monaten, welche Erfahrungen die Holländer mit ihrem neuen Tempolimit haben.

Zitat:

@Emsland666 schrieb am 5. März 2020 um 10:17:40 Uhr:

Muss man ja wohl bitte nicht weiter erkläre, oder?:rolleyes:

Doch muss man, andernfalls ist dein Einwurf als substanzlos zu bezeichnen.

Also, welche logischen Gründe gibt es noch, zu schnell zu fahren?

Anders gefragt:

Welchem Zweck dient die Erhöhung des Tempos abseits der Verkürzung der Fahrzeit?

Zitat:

 

Doch muss man, andernfalls ist dein Einwurf als substanzlos zu bezeichnen.

Also, welche logischen Gründe gibt es noch, zu schnell zu fahren?

Anders gefragt:

Welchem Zweck dient die Erhöhung des Tempos abseits der Verkürzung der Fahrzeit?

Das kann bei Überholvorgängen so sein mit einer kurzfristigen Überschreitung. Da geht es nicht um Zeitgewinn, sondern um die Verflüssigung des Verkehrs.

Ich halte auch Fahrpass für einen logischen Grund. Der ergibt sich oft mit hohen Geschwindigkeiten.

Höhere Geschwindikgeit mit dem Grund Zeitvorteil halte ich sogar für ein sehr randständigen und nicht akzeptablen Grund. Auch in der Gewissheit, daß viele Leute so fahren bzw. denken.

 

 

Also ist der Zeitgewinn tatsächlich der einzige logische Grund, wie deinen Beispielen zu entnehmen ist, wobei die Beispiele und die darauf basierende Schlussfolgerung grundsätzlich eher fragwürdig sind.

Zitat:

@FWebe schrieb am 5. März 2020 um 11:09:02 Uhr:

Also ist der Zeitgewinn tatsächlich der einzige logische Grund, wie deinen Beispielen zu entnehmen ist, wobei die Beispiele und die darauf basierende Schlussfolgerung grundsätzlich eher fragwürdig sind.

Nicht Grund und Effekt verwechseln.

Zitat:

@Emsland666 schrieb am 5. März 2020 um 08:40:26 Uhr:

Nach meiner Kenntnis steht die Regierung absolut nicht hinter dem Tempolimit, hatte aber keine andere Wahl (Gerichtsentscheidung?).

Ist in der Relation EuGH/EU-Kommisssion bzw. BVerfG/Bundesregierung wohl ähnlich; auch da fließen Entscheidungen dieser Gerichte in die Rechtsetzung mit ein.

Hallo!

 

Zitat:

@MvM schrieb am 5. März 2020 um 10:05:01 Uhr:

OK, wenn es sich um eine Komplettüberwachung handelt, würde ich es auch nicht machen. Das könnte schließlich zu meinem Nachteil ausgelegt werden. So eine Kontrolle muss simpel sein, dass sie jeder Bildleser versteht. Einfach nur eine freiwillige, und jederzeit deaktivierbare Erfassung der Geschwindigkeit, die nicht Gerichtsverwertbar ist. [...]

Ich empfehle wirklich dringend, sich mit den Telematik-Tarifen auseinanderzusetzen bevor du hier weiter theoretisierst. Beinahe alle der von dir erwähnten Punkte sind da bereits berücksichtigt und umgesetzt. Gerade auch die juristische Nichtverwertbarkeit (außer bei Verdacht auf schwere Straftaten).

 

Der einzige Nachteil, der bei ungenügender Fahrweise entstehen kann, ist, dass man keinen Rabatt gewährt bekommt und den vollen Versicherungsbeitrag zahlen muss.

 

Einfache Lösungen ("Bild-Zeitungsleser") haben immer den Nachteil, dass große individuelle Unterschiede pauschalisiert werden müssen. Jedoch gestatten manche Apps oder Geräte sogar die Echtzeit-Mitvervolgung der Erzeugung des Bewertungsscores ... so kann man direkt sehen, ob die gerade vollführte Aktion die Bewertung verbessert oder verschlechtert. Noch simpler geht es eigentlich kaum.

 

Auch lässt sich bei manchen Anbietern die Überwachung fallweise deaktivieren. Was aber, genau genommen, die Idee insgesamt wieder ad absurdum führt. Dann fahre ich erst mustergültig mit Überwachung und heimse die Rabatte ein. Um dann bei deaktivierter Überwachung sprichwörtlich die Sau rauszulassen.

 

Lange Rede, kurzer Sinn: Die Idee ist alles andere als neu. Und erfreut sich nur geringer Beliebtheit. Ich fürchte also, du kommst da zu spät resp. die Zeit ist noch nicht reif dafür. Mal ganz davon abgesehen, dass dies hier doch ziemlich off topic ist und sonst niemanden zu interessieren scheint. Deshalb soll das (an dieser Stelle) meine letzte Einlassung dazu gewesen sein.

 

Gruß

.SD

Zitat:

@Lagebernd schrieb am 5. März 2020 um 06:52:44 Uhr:

Zitat:

@Drahkke schrieb am 4. März 2020 um 20:54:20 Uhr:

 

Weil es sich dabei um ein beliebtes Urlaubsland der Deutschen handelt.

Und was ändert das? Werden die Bußgelder damit billiger?

Die Bußgelder werden damit nicht billiger, aber die Informationslage verbessert sich (zumindest für MT-Leser).

Liest du das alles mal mit? Was für ein "Informationslage"?

Zitat:

@Lagebernd schrieb am 5. März 2020 um 19:04:54 Uhr:

Was für ein "Informationslage"?

Jene, die sich aus den einzelnen Diskussionsbeiträgen ergibt.

Zitat:

@Emsland666 schrieb am 5. März 2020 um 08:40:26 Uhr:

Zitat:

Es handelt sich aber auch um ein Land der EU und könnte deswegen, wie alle anderen Länder auch, zeigen, wie man etwas entweder besser hinbekommt oder besser die Finger davon läßt.

Nach meiner Kenntnis steht die Regierung absolut nicht hinter dem Tempolimit, hatte aber keine andere Wahl (Gerichtsentscheidung?) - ähnlich wie bei den Fahrverboten in D.

Zumindest hat sich M. Rutte ( Premier ) am Tag nach dem Entschluss zu Tempo 100 auf Autobahnen dahingehend geäußert das er es eine mist Entscheidung findet , man da aber durch müsse , es gäbe keine Wahl .

Hintergrund dieses Tempolimits ist die kürzlich in Holland aus dem Hut gezauberte " Stikstof crisis " .

Die EU bestimmt wohl Obergrenzen für die Stickstoffemissionen eines jeden Landes . Um diese Obergrenze nicht zu reißen müsse nun der Autofahrer mithelfen . Gleichwohl könne so der angebliche Hochemittend Bauindustrie die dringend benötigten Bauprojekte anpacken .

Allerdings hat man den Landwirten auf deren massiven Protest hin , erlaubt auch weiterhin das winzige Land mit ihrer Gülle zu überschwemmen . Als man denen androhte , es gäbe demnächst auch für sie Stickstoffgrenzwerte sind die mit ihren Traktoren nach Den Haag und haben Strassen blockiert .

So wurde ein Stickstoff Deal innerhalb NLs geschlossen , bei dem der Autofahrer nun massiv mitbeteiligt wurde . Und das vor dem Hintergrund der Tatsache , das wenige Wochen vor Beschlussnahme in den Medien zu lesen stand , das ein Tempolimit von 130 auf 100 keinerlei Einsparungen an Schadstoffen mit sich bringen würde .

Gerade wurde zudem im Radio verlautbart , das zukünftig die Traject Controles , auf den AB stark ausgeweitet werden , aber nun auch Landstraßen eingebunden werden . Und die heute noch übliche Ankündigung per Hinweisschildern entfällt fortan .

Es gilt also bald : Uffpasse in Holland , sonst wirds schnell teuer .

Zitat:

@Golfinator schrieb am 5. März 2020 um 00:00:35 Uhr:

Zitat:

@NDLimit schrieb am 4. März 2020 um 18:21:29 Uhr:

Du magst diese skrupellosen Lückenspringer?

Danke! Ich finde es wahnsinn wie knapp in NL ein- und ausgeschert wird.

Da die Geschwindigkeitsunterschiede in NL gering sind, sehe ich da überhaupt kein Problem drin. Wenn einer in den Sicherheitsabstand einschert, wird kurz vom Gas gegangen und gut ist es. Als Vielfahrer, der die Hälfte seiner Kilometer in NL abspult, schliesse ich mich der Aussage an, dass das Fahren in NL deutlich entspannter ist, als in D.

Nach meiner Meinung ist das Einscheren auch völlig normal, man muss sich halt auf Autobahnen mit Tempolimit umgewöhnen.

Zitat:

@Emsland666 schrieb am 5. März 2020 um 10:54:49 Uhr:

Das kann bei Überholvorgängen so sein mit einer kurzfristigen Überschreitung. Da geht es nicht um Zeitgewinn, sondern um die Verflüssigung des Verkehrs.

Ich halte auch Fahrpass für einen logischen Grund. Der ergibt sich oft mit hohen Geschwindigkeiten.

Wenn ich beim überholen eines Fahrzeugs schneller fahren muss als erlaubt, dürfte der üherholte gar nicht so langsam fahren. Und warum wird überholt? Zeitgewinn? Mit einer Strafminute darf man sich wieder hinter dem überholten Fahrzeug anstellen und es erneut versuchen.

Wer Fahrspaß mit hohen Geschwindigkeiten empfindet, wird Strafminuten als Spaßbremse empfinden. Also genau die richtige Strafe. :D

 

Die Durchsetzung gibt es bereits, wenn man bei einer Geschwindigkeitsmessung rausgewunken wird. Aber in der Regel gibts nur ein Foto, und darf ungestört weiter fahren.

Deine Antwort
Ähnliche Themen
  1. Startseite
  2. Forum
  3. Wissen
  4. Verkehr & Sicherheit
  5. tageszeitabhängigiges Tempo 100 in den Niederlande und Bußgeldstaffelung bei Verstößen