Tachomanipulation mit Rückmeldung über Häufigkeit

Mercedes E-Klasse W212

Ich möchte hier mal die Gelegenheit nutzen die Gebrauchtwagenkäufer zu sensibilisieren und genau hin zu sehen. In letzter Zeit kommt es immer häufiger vor. Vorallem jetzt wo der w212 in ein gewisses Alter kommt

Bei kleinen Ungereimtheiten oder Unklarheiten, fragt einfach einen Codieren in der Nähe, ob er das fix für euch prüfen kann.

Im Schnitt ist fast jedes 8. Auto, was bei einem der Codierer aufläuft manipuliert. Da ist vom Fähnchenhändler, Mercedes direkt oder Privatkauf alles dabei.

Teilweise wurden schon über 200.000 km zurück gedreht und die tatsächliche Laufleistung lag bei über 300.000 km

Grüße

und Augen auf beim Autokauf ;-)

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hat wie immer nichts besseres zu tun, als seine äußerst hilfreichen Ergüsse, angereichert mit keine Ahnung, kund zu tun ;-)

Dabei immer schön auf den Putz hauen, hauptsache viel Wind hinterm Haus.

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Solange er den Wagen nicht mit dem getürkten Kilometerstand anbietet, ist das nicht strafbar.

Aber es gibt z. B. Versicherungen, die für Geringfahrer günstigere Prämien anbieten, als für Normal- oder Vielfahrer. Wenn er da schummelt, begeht er Versicherungsbetrug.

Wenn man sich ein Auto nicht leisten kann, soll man sich halt Dacia und Co. zulegen - dann braucht man auch keine Tastenkombinationen zu studieren und wenn man ohne Tacho fährt, kann es in einer 30er oder 50er Zone mit einer wohl motorisierten E-Klasse mal schnell zur Katastrophe kommen ...

Zitat:

@LM100 schrieb am 20. März 2019 um 19:57:26 Uhr:


Bei uns im Ort fährt ein Typ mit einer E-Klasse. Er hat sich wohl in NL eine Vorrichtung einbauen lassen, wodurch die Kilometer auf Wunsch nicht gezählt werden. Er prahlt auch noch damit und zeigt es ganz stolz herum. Mit irgend einer Tastenkombination kann er einstellen, dass der Tacho nichts mehr anzeigt und keine Kilometer gezählt werden. Und mit einer anderen Tastenkombination sieht wieder alles ganz normal aus. Angeblich ist ist nicht nachvollziehbar, da die Kilometer ja nirgendwo geschrieben werden und daher auch an verschiedenen Stellen nicht unterschiedlich sein können.

Wir hatten gestern eine längere Diskussion, er hat überhaupt kein Unrechtsgefühl. Auf meine Hinweis, dass dies ja wohl Betrug sei, grinst er nur. Er würde ja niemanden betrügen, da er das Auto nicht verkaufen würde. Er hätte es nur zu Testzwecken für sich selbst und könnte es, wenn er den Wagen doch irgendwann mal verkaufen möchte, dem Käufer ja auch mitteilen. Oder den Kilometerstand wieder großzügig nach oben justieren lassen.

Das kann aber doch irgendwie nicht sein. Mir kommt da die Galle hoch, gerade wenn man noch damit protzt.
Ist das wirklich so einfach und kann ihm wirklich niemand etwas bzw. interessiert sich tatsächlich zunächst einmal niemand dafür?

Diese sogenannten Tachostopper kann man legal überall kaufen. Der Handel damit ist nicht verboten. Auch bei ebay gibt es sowas. Der Einbau ist recht einfach. Bei BMW gibt es 2 Kanäle zum Tacho. Einmal für die Kilometer und einmal für die Geschwindigkeit. Das heißt, dass man bei BMW die Kilometer "einfrieren" kann und trotzdem die Geschwindigkeit angezeigt bekommt. Bei allen anderen Marken wird die Geschwindigkeit nicht angezeigt.
Es gibt 2 Menüs. Einmal wird nur die Hälfte der Kilomerer gezählt und entsprechend die Hälfte der geschwindigkeit angezeigt und einmal wird es komplett eingefroren und garnichts mehr gezählt oder angezeigt.

Bei neueren Autos führt das allerdings zu Probleme.
BMW hat beispielsweise eine Ölwechselintervall von 30 Tkm. Fährt man jetzt sehr oft mit dieser System, hat man das Problem, dass das Auto dann z.B. nach 9 Tkm schon nach der nächsten Ölwechsel schreit. Diese Systeme sind bei allen Autohersteller bekannt und man kann, wenn man denn wirklich will und know how dazu hat, herausfinden, dass sowas benutzt wurde.

Zum Schluss möchte ich noch erwähnen, dass zwar der Handel legal, aber der Einbau und Nutzung definitiv und zu 100% verboten ist.
Völlig egal ob man das Auto bis zum außeinanderfallen fahren will oder beim Verkauf eine million Kilometer angibt.

Bis 2005 durfte man in Deutschland legal Tachos manipulieren. Man musste lediglich beim Verkauf angeben, um wieviel man gedreht hat. Nachher wurde dann gemerkt, dass dieses Gesetz blödsinnig ist und hat es gänzlich untersagt.

Deswegen sind die ganzen Tachotrickser nach Venlo umgezogen, da man es dort weiterhin legal manipulieren durfte. Im Jahr 2017 hat auch Holland nachgezogen und es verboten.

Fazit: Wer den Wegstreckenzähler -völlig egal in welcher Art und Weise und aus welchem Grund- manipuliert, macht sich zumindest in Deutschland und Holland strafbar. Die Strafen reichen bis zur Freiheitsstrafe.

Für weitere Informationen --> Paragraph 22b StGb

Zitat:

@ralphus1 schrieb am 20. März 2019 um 20:25:01 Uhr:


Solange er den Wagen nicht mit dem getürkten Kilometerstand anbietet, ist das nicht strafbar.

Vor 15 Jahren wäre diese Aussage richtig. Heute schon lange nicht mehr.

Mal ganz provokativ gefragt: Wozu sollen solche Tachostopper überhaupt gut sein - außer zu in irgendeiner Form betrügerischen Verhaltens?

"Die Strecke von Hamburg nach Berlin ist bei mir null Kilometer!" kann's ja wohl nicht sein. Sich selbst betrügen, indem man die Serviceintervalle "verlängert", schadet eher dem Fahrzeug. Den Fall "Wenigfahrer" der Versicherung oder einer Leasinggesellschaft vorzugaukeln, ist eindeutig schon betrügerisches bzw. kriminelles Verhalten. Das Gleiche gilt für Autoverkäufer, die 200.000-km-Fahrzeuge mit "nur 70.000 km" anbieten, aber die hätten auch andere Möglichkeiten, den Tacho mal eben auf einen Wunschwert einzustellen.

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Zitat:

@RealHendrik schrieb am 20. März 2019 um 23:49:49 Uhr:


Mal ganz provokativ gefragt: Wozu sollen solche Tachostopper überhaupt gut sein - außer zu in irgendeiner Form betrügerischen Verhaltens?

Natürlich nichts, gar nichts. Es dient nur zum Betrug. Der eine baut es bei seinem Leasingauto ein, damit er nach 3 Jahren 30.000 anstatt 120.000 km auf dem Buckel hat, der andere baut es in seinem Eigentum ein, damit er später deutlich mehr Geld bekommt beim Verkauf.

Die Gesetze haben sich ja genau deswegen geändert. Früher durfte man es noch nutzen mit der Vorschrift, dies beim Verkauf zu melden, und nun darf man es gar nicht mehr nutzen.

Wer ist denn so ein Idiot, dass er 400€ für einen Tachostopper bezahlt, um nach einigen Jahren beim Verkauf nochmal 300€ zu zahlen, damit der "Tacho-tuner" in Venlo die Kilometer nochmal erhöht.
Dann noch beim Verkauf angeben: Ich hatte spaßeshalber ein Tachostopper drin. Habe aber jetzt von 80 Tkm grob auf 220 Tkm erhöhen lassen und hoffe, dass das jetzt stimmt. So ein Blödsinn.

So etwas Ähnliches habe ich mir gedacht...

Obwohl ich mich eher für liberal halte, verstehe ich hier und an anderen ähnlichen Stellen den Gesetzgeber nicht. Welchen Sinn hat es, den Handel zu erlauben aber die Nutzung zu verbieten?

Grüße

Wie so oft der Staat verdient mit...

Zitat:

@RealHendrik schrieb am 20. März 2019 um 23:49:49 Uhr:


Mal ganz provokativ gefragt: Wozu sollen solche Tachostopper überhaupt gut sein - außer zu in irgendeiner Form betrügerischen Verhaltens?

"Die Strecke von Hamburg nach Berlin ist bei mir null Kilometer!" kann's ja wohl nicht sein. Sich selbst betrügen, indem man die Serviceintervalle "verlängert", schadet eher dem Fahrzeug. Den Fall "Wenigfahrer" der Versicherung oder einer Leasinggesellschaft vorzugaukeln, ist eindeutig schon betrügerisches bzw. kriminelles Verhalten. Das Gleiche gilt für Autoverkäufer, die 200.000-km-Fahrzeuge mit "nur 70.000 km" anbieten, aber die hätten auch andere Möglichkeiten, den Tacho mal eben auf einen Wunschwert einzustellen.

Den Wunschwert ohne Spuren zu HInterlassen "einzustellen" ist offenbar schwieriger und mit mehr Risiken verbunden als erst die km nicht zu machen.

Vielleicht schließen wir das Thema langsam um nicht noch jedem im Detail eine Anleitung zu geben wie richtig betrogen wird.

eine sauerei ist das.

wie sieht das eigentlich mit betriebsstunden aus? kann man die auslesen? können die manipuliert werden?

Der Hersteller kann solche Dinge inzwischen sehr einfach nachweisen.
https://www.tagesspiegel.de/.../24033226.html#

Ob die Telematik Dienste nun ein Segen oder ein Fluch sind, muss jeder für sich selbst entscheiden.
Man sollte aber zumindest wissen, was heute alles möglich ist.

Ich habe mal zusammen mit einem Journalisten der deutschen Welle zusammen, mein eigenen S212 und seinen S211 von 2003 auf gespeicherte Daten geprüft.
Es wird mittlerweile fast alles gespeichert was es zu speichern gibt.
Raddrehzahlen der einzelnen Räder, Drehbewegung, Neigung, ESP und Bremslichtschalt, Bremslichtüberwachung usw.

Das Auto ist ein offenes Buch, gerade bei Unfällen die Sicherheitstechnik auslösen.
Aktiv oder passiv ist da egal.

Zitat:

@benzsport schrieb am 22. März 2019 um 10:37:39 Uhr:


Vielleicht schließen wir das Thema langsam um nicht noch jedem im Detail eine Anleitung zu geben wie richtig betrogen wird.

Naja, ob Leute mit krimineller Energie jetzt unbedingt auf diesen Faden gewartet haben, ist fraglich....

Zitat:

Das Auto ist ein offenes Buch, ......

Aber dann ist es ja umso erstaunlicher, wenn man so einfache Dinge wie einen Tachostopper anscheinend nicht nachweisen kann. Wenn keine Kilometer geschrieben werden, kann wohl auch nichts nachweisen.

Und mit Betriebsstunden wird man dort ja wohl eher auch nicht weiter kommen.

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