Super oder E 10 tanken ?
Hallo, stimmt es das der Verbrauch beim Tiguan TSI 160 PS ansteigt wenn man E 10 tankt ?
Soll man besser Super oder lieber E 10 tanken ?
Gruß
Neu Tiguaner
Beste Antwort im Thema
Laut ADAC beträgt der Mehrverbrauch von E10 gegenüber E5 (Super) 2% - 3%. Das beruht auf dem geringeren Energieinhalt je Raumeinheit von Alkohol gegenüber Benzin. Da der Preisunterschied zwischen Super und E10 €0,04 ist, ist es unwahrscheinlich, dass man mit E10 geringere Betriebskosten erwirtschaften kann.
Die PKW-Hersteller haben ihre Motoren (zumindest die meisten) für E10 freigegeben. Sollten trotzdem durch den höheren Alkoholgehalt Dauerschäden entstehen, würde ich nicht erwarten, dass die Hersteller diese Probleme anerkennen und für die Schäden aufkommen. Das wäre ein echter Präzedenzfall. Ich habe mich daher entschlossen, kein E10 zu tanken. Jeder muss aber selbst entscheiden, wie er zu dieser Frage steht.
54 Antworten
Nicht ganz vorne. Vor mir ist dann immer son Dauerlinksfahrer. Meist Tiguan TDI. :P
😁 😁 😁
Worum ging es noch einmal in dem Thread?
P.S. Unsere Verbrauchsdaten lassen unter selben Namen bei SpritMonitor finden.
In meinen Augen summieren sich hier ein paar grundsätzliche Missverständnisse:
Der Tiguan ist von Hause aus erst mal nur ein aufgemotzter Golf mit etwas Passat drin, der irgendwie wie ein Geländewagen aussieht.
Das war bei VW, wie bei vielen anderen Herstellern auch, die Antwort auf die großen SUVs, die mit mehr als üppigen Motoren bestückt sind.
Das heißt, das Fahrzeug bot zwar die Optik der großen SUVs, hat sich aber umwelt-technisch eher moderat verhalten. Motorisiert war er nur wie ein Golf.
Nur moderat deswegen, weil man bei dieser Karosserie-Form ja alles, was man in den letzten Jahrzehnten über Aerodynamik gelernt hat, zugunsten eines Modetrends über Bord geworfen hat!
Aerodynamisch gesehen sind diese Fahrzeuge, egal, ob groß, oder klein, ein Albtraum.
Was mich da jedoch regelmäßig immer wieder ärgert, sind reißerische Presse-Artikel, die Fahrzeuge, wie den Tiguan, den X3, und andere, mit den großen SUVs mit riesen-Motoren in einen Topf werfen!
Welches Statement will ich damit abgeben, wenn ich einen Porsche Cayenne besitze, den die Frau hauptsächlich zum Einkaufen benutzt, und die Kinder in den Kindergarten bringt, der aber dann mit einem 3-Liter-Motor mit 260 PS (oder deutlich größer) ausgestattet ist...?? Das sind eigentlich die Fahrzeuge, von denen man sich da mit den Tiguans & Co deutlich absetzen wollte.
Doch die Hersteller weichen das immer mehr auf, indem sie auch diesen kleinen SUVs immer stärkere Motoren verpassen, und dadurch dem Image dieser Fahrzeuge zusätzlich schädigen.
Früher konnte man noch argumentieren: "Das ist ein großer Golf, mit dem gleichen Motor, wie in Deinem Golf auch."
Doch dass man denen heute auch immer stärkere Motoren einbaut, verwässert diesen Ansatz zunehmend:
Denn, um aus dem Tiguan dieselben Fahrleistungen, wie aus einem normalen PKW, rauskitzeln zu können, muss man halt massiv in die Motorenleistung investieren.
Über den Spritverbrauch darf man dann eigentlich gar nicht mehr reden. Das sollte man sich schon vorher überlegen. Die erforderliche Leistung, bzw. der Spritverbrauch steigt mit steigendem CW-Wert quadratisch an. Das ist nun mal so.
Will ich also immer auf der linken Spur gut dabei sein, brauche ich bei so einem Fahrzeug auch brachiale Motorleistung, und muss einen entsprechend hohen Spritverbrauch in Kauf nehmen! Doch dann habe ich möglicherweise die falsche Karosserie-Form für meine Bedürfnisse gewählt.
Zum eigentlichen Thema: Den Verbrauchsunterschied zwischen E5 und E10 halte ich eher für marginal!
Modernere Benziner (seit mindestens 15 Jahren) können auch sehr gut mit unterschiedlichen Oktan-Zahlen umgehen. Die passen sich da einfach an den Sprit an.
Länder, wie etwa Brasilien, verkaufen z.B. teilweise (je nach Ernte-Lage) nur noch E25, ohne, dass für diese Länder eigene Motoren entwickelt werden müssen.
Bei der Bio-Ethanol-Beimischung geht es ja auch nicht darum, Sprit zu sparen, Abgase zu verhindern, etc.
Sondern es geht darum, dass man Energie aus nachwachsenden Rohstoffen produziert!
Ich vermute mal, die noch vorhandenen Restmengen an Rohöl lassen sich sinnvoller verwenden, als sie auf der Autobahn, in Form irgendwelcher Destillate, zu verbrennen... Dazu ist das Zeugs eigentlich zu wertvoll, und für unser aller Überleben viel zu wichtig!
So Long...
Zitat:
Original geschrieben von Triumph BGH 125
. . . der Spritverbrauch steigt mit steigendem CW-Wert quadratisch an. Das ist nun mal so.
. . . Den Verbrauchsunterschied zwischen E5 und E10 halte ich eher für marginal!
Beim CW-Wert mit (ich glaube) 0.37 hat es sich VW in der Entwicklung beim Tiguan etwas zu leicht gemacht. Vermutlich wird das Nachfolgemodell dann doch eher die heute üblichen 0.32 - 0.33 schaffen. Der alte Wert ist 12 - 15% zu hoch und geht eben im Quadrat in den Spritverbrauch ein.
Dagegen ist der Verbrauchsunterschied zwischen E5 und E10 (~2%) schon fast nur noch eine Randnotiz.
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Zitat:
Original geschrieben von Triumph BGH 125
Die Brasilianer fahren schon seit langer Zeit Sprit der in etwa unserem E-10 entspricht!
Nein. Die fahren E100. Und selbst technisch nicht besonders hochkarätige Autos wie die New-York-Taxen (Ford Crown Victoria) vertragen E85. Nur in Deutschland bedeutet E10 die totale Katastrophe.
MfG
DirkB
cw-Werte einiger SUVs: Tiguan 0,37, BMW X3 0,35, Audi Q5 0,33. Zum Vergleich der Passat Variant: 0,30. Interessanter ist der Luftwiderstandsindex (cw * Auftrittsfläche). Der ist beim Tiguan 0,94, beim BMW X3 0,93, beim Audi Q5 0,87 und beim Passat Variant 0,65.
Die Unterschiede der SUVs untereinander sind eher gering, zum Kombi aber doch deutlich. Es sind halt doch fahrende Kleiderschränke. Aber: In die Luftwiderstandskraft geht der Luftwiderstandsindex (und damit der cw-Wert) linear ein (auch wenn in anderen Beiträgen hier was anderes steht), die Geschwindigkeit aber quadratisch. In den Benzinverbrauch, der der benötigten Energie pro Zeiteinheit proportional ist, geht die Geschwindigkeit sogar mit der dritten Potenz ein. Nachzulesen z.B. in der Wikipedia:
https://de.wikipedia.org/wiki/Str%C3%B6mungswiderstandskoeffizient
Moral: wer sich einen fahrenden Kleiderschrank kauft, sollte langsam fahren.
Zitat:
Original geschrieben von UlliB1
Aber: In die Luftwiderstandskraft geht der Luftwiderstandsindex (und damit der cw-Wert) linear ein (auch wenn in anderen Beiträgen hier was anderes steht), die Geschwindigkeit aber quadratisch.
So stimmt dann die Formel, entscheidend eben, daß hoher Widerstand und große Stirnfläche mit zunehmender Geschwindigkeit überproportional Sprit kosten - das liegt nicht allein am Turbo. (säuft und so . . . )
Zitat:
Moral: wer sich einen fahrenden Kleiderschrank kauft, sollte langsam fahren.
Amen.
Zusätzlich weniger fahren?
Zitat:
Original geschrieben von DirkB
Nein. Die fahren E100. Und selbst technisch nicht besonders hochkarätige Autos wie die New-York-Taxen (Ford Crown Victoria) vertragen E85. Nur in Deutschland bedeutet E10 die totale Katastrophe.Zitat:
Original geschrieben von Triumph BGH 125
Die Brasilianer fahren schon seit langer Zeit Sprit der in etwa unserem E-10 entspricht!MfG
DirkB
E100 werden die jedoch nur theoretisch an der Tanke finden! Außerdem steigt bei E100 der Spritverbrauch gegenüber dem klassischen Super tatsächlich um gut 30% an.
Es ist tatsächlich so, dass die Bio-Ethanol-Beimischung immer von der aktuellen Erntelage abhängt:
Ist die Ernte schlecht, ist auch weniger Bio-Ethanol verfügbar. Dann mischen die halt auch weniger bei!
Das ist nicht tragisch: Die Klopfregelung gleicht das heute sehr gut aus.
In der Realität tanken die einfach, was es gerade gibt. Die denken darüber gar nicht nach. Die machen dann auch nicht einen Thread in einem Forum auf, von wegen: Mein Auto hat nach dem letzten Tanken nur noch 132 PS statt 140 PS. Die fahren einfach weiter...
Das Endergebnis ist dann nur: Man hat, je nach getanktem Sprit, etwas mehr, oder weniger Leistung.
Die temporäre Motor-Um-Konfiguration zur Reinigung des DPF beim Diesel bringt da schon mehr Plus an Leistung, als durch eine Änderung des Alkohol-Anteils beim TSI überhaupt möglich wäre.
Motoren, die ab ca. 1990 gefertigt wurden, waren schon da in der Regel E10 tauglich.
Da geht es, problemtechnisch gesehen, übrigens hauptsächlich nur um Dinge, wie Schläuche, oder Dichtungen, die keinen reinen Alkohol vertragen haben, und sich dadurch auflösen hätten können.
Die eigentlichen metallischen Motorkomponenten sind mit Alkohol schon immer gut gelaufen.
Doch seit den frühen 90ern werden da auch nur noch Bauteile verbaut, die Alkohol vertragen können.
Aber auch diese Probleme sind eher theoretischer Natur!
Die Masse der Brasilianer fährt z.B. sogar viel ältere Fahrzeuge, und die fahren, und fahren, damit.
Die können sich i.d.R. gar nicht so oft ein neues Auto kaufen, wie wir...
Wenn bei uns z.B. ein älteres Fahrzeug nicht für E10 freigegeben ist, dann heißt das beileibe nicht, dass das Fahrzeug das nicht verträgt, sondern nur, dass der Marktanteil dieses Fahrzeugs so gering ist, dass man die Kosten scheut, hier explizite teure Tests durchzuführen und diese amtlich zu dokumentieren!
Alle Welt tankt inzwischen Bio-Ethanol in verschiedenen Konzentrationen. Ob es sinnvoll ist, oder nicht, sei dahingestellt. Denn das Argument, dass da Ackerflächen die potentiell für Nahrung verfügbar wären, aber nun für Sprit genutzt werden, ist in Ländern, in denen diese Flächen sowieso sehr gering sind, durchaus bedenkenswert...
Doch bei uns Deutschen, die beim Online-Händler verchromte Zündfunken und vergoldete Zündkerzen bestellen, für die Shell V-Power oft das absolut unterste Niveau darstellt, und da zusätzlich noch teure, in der Regel vollkommen nutzlose, Additive reinkippen, ist ein E10 natürlich absolut uncool und unprofessionell!
Da können andere Länder, die schon Jahrzehnte an Erfahrungen mit solchen Kraftstoffen haben, wegstecken! "Die haben ja absolut keine Ahnung..."
Doch das ist halt leider ein typisches Problem der "eigentlichen" und "ultimativen" Autofahrer-Nation dieser Welt!
So Long...
Brasilien würde ich nicht gerade als Muster für die Umweltverträglichkeit von Bio-Ethanol heranziehen. Wenn die mehr Ethanol brauchen, holzen sie einfach noch ein Stück Regenwald ab. Wen juckts, außer ein paar Indianern.
In wieweit Bio-Ethanol "umweltverträglich" ist, muss sich sowieso erst mal beweisen...
Was bringt es, Anbauflächen mit Pflanzen zu bebauen, die letztlich nur für die Sprit-Gewinnung herangezogen werden, wenn die Bevölkerung nichts zum Essen auf dem Tisch hat??
Es ist für den Bauer einfach lukrativer, Pflanzen anzubauen, die man in Bio-Ethanol umwandeln kann, anstatt Nahrungsmittel anzubauen! Doch, wohin führt das? Denkt man da erst darüber nach, wenn die potentielle Kundschaft "verhungert" ist???
Auch die Anbauflächen für solche Pflanzen sind durchaus begrenzt!!
Daher mag das in moderatem Maßstab sinnvoll sein, aber nur als Übergangslösung! Die eigentliche Lösung unseres Energieproblems kann das definitiv nicht sein!
Und, wenn den Mineralöl-Konzernen irgendwann mal die Kunden weg-verhungern, denken die vielleicht auch mal darüber nach. Doch bis dahin sehen die nur Dollars am güldenen Himmel schweben, die es gilt, bestmöglichst abzuschöpfen...
Nach ihnen die Sintflut! Hauptsache, die Quartals-Zahlen stimmen!
Weiter, als drei Monate, denken die nämlich nicht!!!
So Long....
Wobei man das zb isoliert für Brasilien betrachten muss. Für in Deutschland getanktes E10 gilt das nicht. Und grundsätzlich gibt es auch Weltweit eher ein Verteilungsproblem als eine Nahrungsmittelknappheit.
Sag so was mal den Menschen, die in Ländern leben, bei denen fast nichts wächst, um die Bevölkerung zu ernähren, und die Kindersterblichkeit extrem hoch ist!!
So redet nur jemand, der alles, was er braucht, im nächsten Supermarkt findet, ohne weiter darüber nachdenken zu wollen... (solange er es bezahlen kann...)
Dass es Menschen gibt, die schon für das lebensnotwendige Wasser kämpfen müssen, blendet so jemand vollkommen aus. Und dass dann noch Firmen, wie Nestle und Coca-Cola denen das restliche Trink-Wasser auch noch stiehlt, will sowieso gar keiner wissen... Das sind für diese Menschen definitiv "Probleme Anderer Leute"... Die machen aus natürlichen Ressourcen auch noch Geld, und wir sehen lächelnd zu...
Heute ist es das Wasser. Morgen vielleicht die Luft zum Atmen...
Und dann verklickere denen dann noch, warum wir hier Ackerflächen für Autos bebauen, anstatt Lebensmittel anzubauen??
Und dann noch, warum wir in Deutschland, das eigentlich ein sehr ertragreiches Agrarland ist, fast nur Lebensmittel konsumieren, die erst tausende Kilometer zu uns gebracht werden müssen??
Der typische Deutsche weiß ja noch nicht mal, woher seine Tomaten kommen, weil er zu faul und zu träge ist, das zu beachten...
Und ja: Lasst uns die Regenwälder in Brasilien abholzen, um daraus Sprit zu generieren:
Spätestens, wenn das geschehen ist, werden sogar die Dümmsten unter uns begreifen, dass es bei dem Thema keine "regionale" Probleme gibt! Unser weltweites Ökosystem kennt keine politische Grenzen!!
Das trifft uns alle!!
So Long...
Ach hol nicht so tief aus, wenn hier kein Ethanol mehr angebaut wird und auch nicht verwendet wird, wird sich die Situation in Brasilien nicht ändern.
Du tust ja so, als wenn in China bessere Luft herrscht, wenn wir hier noch mehr Abgase filtern...
Sie könnte sich aber ändern! Dazu müsstest du dich allerdings mit dem Thema befassen WOLLEN, und wir müssten uns alle ändern WOLLEN. Daher wird sich wohl nix ändern, obwohl es weit einfacher wäre, als mit einem deutschen im Weltall zu telefonieren!
Zitat:
Original geschrieben von 3dition
Sie könnte sich aber ändern! Dazu müsstest du dich allerdings mit dem Thema befassen WOLLEN, und wir müssten uns alle ändern WOLLEN. Daher wird sich wohl nix ändern, obwohl es weit einfacher wäre, als mit einem deutschen im Weltall zu telefonieren!
E10 ist schon eine bewusste Entscheidung, aber nicht damit Brasilianer mehr hungern, sondern aus anderen Gesichtspunkten. Das Ethanol keine Eierlegendewollmichsau ist, ist mir klar.
Am besten ist immernoch, Autofahren zu reduzieren und Verbrauchsoptimiert fahren, aber wie hier schon gesagt wurde, wer Tiguan fährt, kann es auch nicht mit E10 kompensieren.
Wobei ich keine Tiguan Fahrer angreifen möchte, sondern nur speziell die, die meinen mit E10 schade ich vielen und ohne E10 ist Autofahren ja ganz gut... ziemlich scheinheilig manchmal, denk ich.
Aber was soll ich sagen, die Diskussionen kenne ich.
Ich muss mich sogar rechtfertigen vor jmd., der ein 200qm² Haus von 1975 alleine bewohnt, im Winter 21° drin haben will, dafür viel Geld für die Ölheizung verbrennt, dass ich in meinem Energiesparhaus mit 10€ Heizkosten pro Monat für die Fernwärme vom Bauernhof, draußen einen elektrischen 2000W Heizstrahler habe, das tut dem Grünen Wähler richtig weh, da lache ich immer herzlich und verweise auf meine nur halb so hohe Stromrechnung gegenüber ihm.