Strafantrag stellen oder nicht?
Mir ist dieser Tage ein 20-jähriger ins Heck geknallt, Schaden bei mir ca. 5000 Euro. Ich hatte zuerst etwas Nackenschmerzen, ist aber nach einem Tag (Wärmflasche) weggegangen.
heute kam der Fragebogen von der Polizei. Was meint ihr? Soll ich Strafantrag stellen? Dem Jungen eine Lehre erteilen? Oder gutmütig sein, "kann hat mal passieren"? Vielleicht geht's ja doch aus wie das Hornberger Schießen.
Ich tendiere eher zu "ignorieren", aber andererseits hat er sich nicht mal erkundigt, wie es mir geht. Schlechte Erziehung.
Beste Antwort im Thema
Zitat:
Original geschrieben von Handschweiß
OK, ich mache keinen Antrag, auch wenn er sich nicht gemeldet hat . Aber ich werd mal seinen Vater anrufen, damit er die jüngeren Kinder besser erzieht. Ich finde, das gehört einfach zur Höflichkeit dazu.
Kannst Du mir Bitte mal erklären, was Du davon hast, einen erwachsenen Menschen bei seinem Papa anzuschwerzen ? Was glaubst Du, was der Papa sagt, wenn Du ihm damit kommst, er habe seine Kinder schlecht erzogen,
entschuldigen sich noch nicht einmal?
Vielleicht ist der junge Mann selbst vollkommen fertig und traut sich nicht. Vielleicht denkst Du noch mal darüber nach ?
92 Antworten
Zitat:
Original geschrieben von freddi2010
Er legt doch nur seine Vorstellung dar, wie er als Verursacher handeln würde?
Und fordert zeitgleich, dass der Unfallgegner genau so zu handeln hat, sonst gibts halt ne Anzeige oder einen Besuch bei den Eltern.
Er kann es ja machen wie er möchte, wenn er mal jemanden verletzt. Aber mit Konsequenzen zu drohen, weil ein andere es nicht so macht wie er es gerne hätte, ist halt nicht besser.
Zitat:
Original geschrieben von Elchsucher
Und fordert zeitgleich, dass der Unfallgegner genau so zu handeln hat, sonst gibts halt ne Anzeige oder einen Besuch bei den Eltern.Zitat:
Original geschrieben von freddi2010
Er legt doch nur seine Vorstellung dar, wie er als Verursacher handeln würde?Er kann es ja machen wie er möchte, wenn er mal jemanden verletzt. Aber mit Konsequenzen zu drohen, weil ein andere es nicht so macht wie er es gerne hätte, ist halt nicht besser.
Das habe ich aus dem Beitrag so nicht heraus gelesen. Die "Androhung" eines Gespräch mit dem Vater finde ich schon ein wenig daneben - was soll das, was bringt es?
Für mich wäre es eine Selbstverständlichkeit, als Schadensverursacher mich beim Geschädigten zu melden und nachzufragen, ob man mich nun beschimpft oder einigermaßen freundlich bleibt - man kann sich ja innerlich auf die Situation vorbereiten. Es ist alles eine Frage der Moral und der Menschlichkeit.
Zitat:
Original geschrieben von freddi2010
Das habe ich aus dem Beitrag so nicht heraus gelesen. Die "Androhung" eines Gespräch mit dem Vater finde ich schon ein wenig daneben - was soll das, was bringt es?
Der ganze Thread geht ja eigentlich um das Thema, wie bringe ich meinem Unfallgegner Marnieren bei.
Klar wäre es schön, wenn der Unfallgegner sich meldet. Aber ein Zwang ist es nunmal nicht. Und es scheint ja auch gute Gründe zu geben, keinen Kontakt zum Unfallgegener aufzunehmen.
Von daher finde ich den ganzen Thread überzogen.
Zitat:
Original geschrieben von derbeste44
Ich maße mir auf keinen Fall an zu beurteilen, was ggf. eine gringe oder auch keine geringe Verletzung ist. Zumal sich sogar erst ein paar Tage später schwere Verletzungen abzeichnen können. Da wird leicht mal ein ein angenommendes HWS Symdrom z.B. zu einem Wirbelanbruch oder ein Bandscheibenvorfall im HWS Bereich.Außerdem war dies nur ein mögliches Beispiel 😉
Wenn Du das beurteilen kannst, gehe ich mal davon aus, dass Du Arzt bist, denn kein anderer könnte nur mit einer Inaugenscheinnahme eines Verunfallten eine Diagnose stellen. Bei einer schweren Verletzung muss m.E. kein Blut fließen 😉
Wir gleiten aber vom Thema ab.
....kein Polizeibeamter, der einen Unfall aufnimmt, kann den weiteren Verletzungsverlauf abwarten, er muss vor Ort entscheiden - und auch er ist kein Arzt! So ist die entsprechende Regelung, dass es sich um einen "Unfall mit Schwerverletzten" handelt, sobald ein Unfallbeteiligter auf Grund seiner Verletzung zur (vorraussichtlich) stationären Behandlung ins KH transportiert wird. Dies hat neben statistischen Auswirkungen natürlich auch Auswirkungen auf die weitere Unfallaufnahme wie z. B. Hinzuziehung von diversen Gutachtern bis hin zur Hinzuziehung des STA vor Ort bei Unfällen mit mehreren Schwerverletzten oder tödlichem VU etc.
Was hat das mit dem Thema zu tun? Hier sind wir wieder beim "öffentlichem Interesse" an der Strafverfolgung wg fahrl. KV die normalerweise nicht bejaht wird da es keine "schwere Verletzung" ist.
N. T.
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Zitat:
Original geschrieben von Enterich2003
....kein Polizeibeamter, der einen Unfall aufnimmt, kann den weiteren Verletzungsverlauf abwarten, er muss vor Ort entscheiden
Sorry, das kenne ich nicht so. Was man nicht vor Ort entscheiden kann, muss halt später beim erstellen des Unfallberichtes geklärt werden. Das sich schwere Verletzungen durchaus ein paar Tage, oder Stunden bemerkbar machen ist doch durchaus möglich.
Vielleicht gibt es da unterschiedliche Handhabungen bei den vielen Bundesländern ? 😉
Eine gebrochene Hüfte ist in allen Bundesländern eine gebrochene Hüfte und ist auf Anhieb nicht zu erkennen, erst beim röntgen ... Und, Polizisten mit Röntgenblick gibt es nur im Märchen oder Film aber nicht in der Realität. Na soooowas ... 😁
Zitat:
Original geschrieben von Handschweiß
Soll ich Strafantrag stellen? Dem Jungen eine Lehre erteilen? Oder gutmütig sein, "kann hat mal passieren"? Vielleicht geht's ja doch aus wie das Hornberger Schießen.
Ich tendiere eher zu "ignorieren", aber andererseits hat er sich nicht mal erkundigt, wie es mir geht. Schlechte Erziehung.
Mit Sicherheit wirst du niemandem "eine Lehre erteilen", egal ob du nun Anzeige erstattest oder nicht. Zumal ich mal vermute, dass der Unfall nicht mit Vorsatz geschehen ist.
Und dass er sich nicht erkundigt, wie es dir geht. Tja, vielleicht war er auch einfach schockiert, verwirrt, es war ihm peinlich o.ä. Das per se auf schlechte Erziehung zu schieben, finde ich etwas zu platt.
Ich gehe da mit Elchsucher mit (s.o.).
Zitat:
Original geschrieben von Xaven1978
Und dass er sich nicht erkundigt, wie es dir geht. Tja, vielleicht war er auch einfach schockiert, verwirrt, es war ihm peinlich o.ä. Das per se auf schlechte Erziehung zu schieben, finde ich etwas zu platt.
Wie lange dauert ein Schock oder eine Verwirrung nach dem Unfall? Meinst du nicht auch, dass man nach ein paar Tagen doch mal zum Telefonhörer greifen könnte? Im weitesten Sinn sähe ich dies als ein Stück Herzensbildung😉
Dass hier ausgerechnet für denjenigen, der sich vermutlich an die soziale Kälte hält, Gründe gesucht werden!? Wobei das mit der schlechten Erziehung (dies bitte nicht falsch verstehen!) sooo abwegig nicht ist: Was dem jungen Mann im Elternhaus nicht vorgelebt wurde, kann er auch im RL selbst nicht umsetzen.
Zitat:
Original geschrieben von freddi2010
Wobei das mit der schlechten Erziehung (dies bitte nicht falsch verstehen!) sooo abwegig nicht ist: Was dem jungen Mann im Elternhaus nicht vorgelebt wurde, kann er auch im RL selbst nicht umsetzen.
Was mich etwas gestört hat an der Erziehungsaussage: Es ist ein junger Fahrer und da urteilt man eben gern etwas vorschnell mit "schlecht erzogen".
Ich hab mit 19 auch mal nen Auffahrunfall fabriziert (am Autoradio gefummelt 🙄) und habe mich auch nicht besonders herausgehoben entschuldigt, weil es mir unendlich peinlich war (und der ältere Herr vor mir mir gleich aufs Maul geben wollte) - obwohl ich gut erzogen wurde. Man wird älter und lernt dazu. Ich würde das nicht allzu scharf verurteilen 😉
Zitat:
Original geschrieben von Xaven1978
Was mich etwas gestört hat an der Erziehungsaussage: Es ist ein junger Fahrer und da urteilt man eben gern etwas vorschnell mit "schlecht erzogen".Ich hab mit 19 auch mal nen Auffahrunfall fabriziert (am Autoradio gefummelt 🙄) und habe mich auch nicht besonders herausgehoben entschuldigt, weil es mir unendlich peinlich war (und der ältere Herr vor mir mir gleich aufs Maul geben wollte) - obwohl ich gut erzogen wurde. Man wird älter und lernt dazu. Ich würde das nicht allzu scharf verurteilen 😉
Wollen wir das Alter des Unfallverursachers einmal außen vor lassen - das spielt hierbei keine Rolle. Dieses "die kalte Schulter zeigen" kann auch von einem Ü30 oder Ü40 oder noch älter praktiziert werden. Manche haben es einfach nicht drauf😉
Und was den jungen Mann betrifft: Also mein alter Herr hätte dafür gesorgt, dass ich zum Telefonhörer greife😁
Zitat:
Original geschrieben von Bootsmann22
Eine gebrochene Hüfte ist in allen Bundesländern eine gebrochene Hüfte und ist auf Anhieb nicht zu erkennen, erst beim röntgen ... Und, Polizisten mit Röntgenblick gibt es nur im Märchen oder Film aber nicht in der Realität. Na soooowas ... 😁
Genau das meine ich damit............
Wegen so einem Quatsch würd ich auch nicht noch hinterherrufen.
Entschuldigung vor Ort und fertig, war ja offensichtlich nicht mehr passiert.
Und mehr würde ich auch nicht erwarten.
Wer mehr will kann gerne ein Gericht oder meinen Vater bemühen...
Vielleicht meldet sich ja jemand freiwillig? Die MAFIA soll da sehr gute Spezialisten haben ... habsch gerade gelesen. 🙄
Nein, im Ernst, klar ärgert sich der TE über das unhöfliche Gebaren des Unfallverursachers. Nur, am Alter würde ich das auch nicht unbedingt festmachen. Fällt mir gerade ein, hat sich eigentlich der Unfallverursacher bei uns entschuldigt, als er durch Unachtsamkeit 4 Autos aufeinander geschoben hat, davon eins Schrott? Der war auch erst Anfang/Mitte 20 und im letzten (Schrott)Auto saß noch ein Kleinkind dem zum Glück nix passiert ist, außer dem Schock.
Nein, ich kann mich nicht an eine Entschuldigung erinnern ... Nur, dass der junge Mann ziemlich geschockt war. Und nu ....?
Zitat:
Original geschrieben von Bootsmann22
Nein, ich kann mich nicht an eine Entschuldigung erinnern ... Nur, dass der junge Mann ziemlich geschockt war. Und nu ....?
Nun es gibt zwei Möglichkeiten, entweder tut im der Unfall leid oder es ist ihm piepegal.
Ein eingetrichterter Höflichkeitsanruf wird nichts an seiner Einstellung ändern.
Was glaubst du mit welcher der beiden Einstellungen ein Anruf leichter fällt ?
Eine Anzeige gibt es nicht zwingend...
Ich bin ein mal in ein Stauende gerast... der Herr dem ich als erste rein fuhr und in den nächsten schob ist zusammengeklappt (nervlich).
Es gab dennoch keine Anzeige seitens der Polizei und auch keine von dem Herren.
Es gab eine mündliche Verwarnung und mein Auto war Schrott und 2 Autos habe ich beschädigt.
Meiner wurde über 3 Fahrspuren geschleudert und die Airbags waren natürlich draußen... dazu gab es noch HWS...
Die Tochter des Herren traf kurz nach dem Unfall am Unfallort ein... ich ließ mir trotz Schock noch direkt die Nummer von ihr geben damit ich mich hinterher erkundigen konnte wie es ihm geht.
Habe ich dann auch... und beide waren sehr nett und Verständnisvoll.
Die Schmerzen meinerseits kamen erst nach einigen Stunden... und das mein Hals blutig war durch den Aufprall auf den Airbag merkte ich auch erst als ich in den Spiegel sah und nach Stunden der brennende Schmerz kam...
Aber wie gesagt... es gab keine Anzeige... nicht mal ein Verwarnungsgeld... die Beamten hatten vermutlich einfach sehr viel Verständnis für mich.
Ein andermal.... chronographisch gesehen weit vor dem gerade erwähnten Unfall hatte ich im Sommer einen Roller-Fahrer übersehen und mit wenigen km/h touchiert und somit vom Roller befördert...
Auch da habe ich mir von ihm selbst die Nummer geben lassen und habe mich erkundigt und natürlich auch gleich alles in die Wege geleitet Versicherungstechnisch das der arme Kerl sein Geld bekommt.
Zum Glück hatte er sich gut abgerollt und somit nur leichte Schürfungen und leichte Prellungen.
Allerdings muss ich gestehen sind wenige Minuten bei mir Tränen geflossen...
Seit vielen Jahren ist das nicht mehr passiert... aber das war schon eine harte Nummer für mich... einen Menschen zu erwischen... von diesem Moment an schaue ich lieber ein mal zu viel als zu wenig... ist jetzt aber auch schon fast 4 Jahre her...
Dabei gab es aber auch 3 Punkte und um die 80€ Bußgeld "Sie missachteten die vorfahrt... es kam zum Unfall". Die Anzeige wegen Körperverletzung wurde durch die Staatsanwaltschaft mangels öffentlichen Interesse (so stand es im Brief wenn ich mich recht erinnere) eingestellt.
Ich finde man sollte sich schon erkundigen wie es den Leuten geht die man "geschädigt" hat.
Wenn der Kerl sich nicht total daneben benommen hat nach dem Unfall würde ich ihn nicht anzeigen...
Mir ist auch mal einer rein gefahren... gab auch einen ordentlichen Ruck... und vermutlich hätte ich mit einer Anzeige und Gutachten etc auch sicher noch etwas Geld von der Versicherung schinden können...
Aber es war ein junger Fahranfänger wie auch ich einer war (eigentlich auch noch bin...4 Jahre ist zwar schon was... aber man hat immer wieder neue Situationen...) und ich weiß ja aus erster Hand wie es ist...
Auf Fehlern lernt man...
Merkwürdigerweise war mir auch nie einer böse bei den beiden Unfällen...ganz im Gegenteil... man hat sich auch um mich gekümmert... Angeboten das man mich nach Hause bringt etc...