Startprobleme im Winter - S212 E350CDI
Hallo zusammen,
ich fahre ein E350 CDI 4Matic (Facelift / BJ: 07:2013), bin grundsätzlich sehr zufrieden mit dem Fahrzeug, habe jedoch im Winter enorme Startprobleme. Das Phänomen zeigt sich wie folgt:
Z.B. bin ich heute (15.02.2015) um ca. 07:00 Uhr in mein Fahrzeug eingestiegen. Laut Bordcomputer sollen es ca. 0,5 Grad gewesen sein. Stecke das Fahrzeugschlüssel in die Vorrichtung, starte das Fahrzeug, jedoch benötigt das Fahrzeug ca. 15-20 Sekunden bis der Motor anspringt. Es hegt den Verdacht, als hätte die Autobatterie einen zu geringen Ladezustand. Da ich das Fahrzeug täglich ca. 60 KM über die Autobahn bewege, ist es mir ein Rätsel wieso der Motor so lange benötigt, bis es anspringt.
Ich wohne in Frankfurt - kein Gebirge - und war auch schon bei Mercedes (Heerstrasse, FFM). Leider konnte der Serviceberater keinen Mangel feststellen. Das Unschöne an der ganzen Sache, wenn das Fahrzeug erstmalig die Startschwierigkeiten hatte, kann ich das Fahrzeug mehrmals starten, jedoch wiederholen sich die Probleme erst am nächsten Morgen bei ca. unter 2 Grad.
Ich erwarte keine Ferndiagnose, jedoch bin ich bissl ratlos. Wenn ich zu Mercedes fahre, starten die das Fahrzeug mehrfach, um zu diagnostizieren, das kein Mangel vorliegt. Grundsätzlich hätte ich jedoch gewusst, ob ein solch´erschwertes Startverhalten normal sei? Ich habe auch sonst keine negativen Beiträge im Forum entnommen. Irgend welche Empfehlungen, was ich meinem Fahrzeug sonst gutes tun kann, damit er mich nicht im Stich lässt?
Im Sommer, bzw. bei normalen bis heissen Temperaturen hat das Fahrzeug absolut keine Probleme.
Viele Grüsse,
JC
Beste Antwort im Thema
Ja, und wenn die Kolben auf der Straße liegen, dann bringt das Vorglühen auch nix.😁
48 Antworten
Hallo zusammen,
ich erhielt heute einen Anruf vom Freundlichen aus Bad Homburg, dass das Startverhalten meines Fahrzeug um ca. 08:30 Uhr - bei ca. 4 Grad - absolut in Ordnung war.
Des Weiteren wurde das Fahrzeug nach gespeicherten Fehlermeldungen überprüft, jedoch nichts gefunden. Auf meine Frage hin, ob die Glühkerzen überprüft wurden, ja, wurden überprüft, keine Mängel erkennbar. Auf meine nächste Frage, ob eventuell das Glühkerzen-Vorheizrelais ebenfalls überprüft werden könnte, erhielt ich die Antwort wie geschossen, ...wurde auch schon gemacht, jedoch kein Fehler feststellbar, sodass ich mein Fahrzeug wieder mitnehmen dürfte und die Mietwagenkosten mir zu Lasten fallen.
Bissl enttäuscht beim Vogler angekommen, mein Fahrzeug entgegengenommen, starte das Fahrzeug, der Motor springt zügig an und geht nach ca. 1 Sekunde aus. Der Serviceberater war fassungslos und rief unverzüglich den Mechaniker mit seinem Windows-Tablet für die Fehlersuche. Leider war der Fehlerspeicher leer. Anschließend hat er Serviceberater mehrmals das Fahrzeug gestartet und das verzögerte Startverhalten war bei fast jedem 4. Startvorgang reproduzierbar.
Jedenfalls ist mir ein Stein vom Herzen gefallen -> Ich bilde mir den Mangel nicht ein und laut dem Serviceberater ist das Verhalten "nicht normal", sodass mein Fahrzeug nun genauer untersucht wird. Ich bin gespannt, was der SB morgen sagt.
Ich berichte ... !!
Viele Grüsse,
JC
Bleibt spannend …
Hallo ins Forum,
sehr interessant. Der Motor springt erst an und geht dann nach 1 Sekunde aus. Damit sind m.E. die Glühkerzen raus (was auch die Diagnose der Werkstatt gezeigt hat). Somit ist m.E. die Kraftstoffversorgung die Ursache. Hier könnte Falschluft gezogen worden sein oder der Druck nicht passen. Ich bin gespannt, was die Werkstatt finden wird.
Viele Grüße
Peter
http://www.motor-talk.de/.../...eber-nacht-gestanden-hat-t5179042.html
Leider keine Info wie es ausgegangen ist.
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Hallo,
habe heute die Rückmeldung erhalten, das, Zitat: "Zylinder 5 + 6 haben einen nicht unerheblichen Druck. Woher dieser Druck entsteht, ist derzeit unbekannt." Mercedes hat jedenfalls vom Vogler die Messdaten übermittelt bekommen. Nun wartet der Händler auf die Anweisung vom Mercedes, welche Maßnahmen durchgeführt werden dürfen.
Die Grobe Einschätzung des Serviceberaters, es könnten Ventile sein, defekte Kolben oder auch andere Komponenten. Ich werde morgen berichten, sobald sich was Neues ergibt.
Viele Grüsse,
JC
Könnte Ventil sein, Kolbe - hingegen Ölwanne könnte Druckverlust haben.
Hallo zusammen,
nun zum Finale: Um den Druckverlust zu analysieren, erhielt Vogler von Mercedes gestern Abend die Freigabe, die Zylinder auszuleuchten. Hierbei haben die Mechaniker "Riefenbildungen in der Laufbahn der Zylinder 5 + 6" festgestellt. Mercedes hat hierauf entschieden, den Motor gegen ein Neues auszutauschen.
Stellt sich für mich nun die nächste Frage, ob ein Motortausch relativ einfach möglich ist oder habe ich mich erfahrungsgemäß auf weitere Probleme einzustellen?
Viele Grüsse,
JC
Hallo JimmyCrack,
ich fahre auch den E350 Blutec von 3/2013 MJ2014 252PS - Modelleinführungsfahrzeug vom Händler gekauft im November 2014 mit 40tkm am Tacho. Bei meinem war bevor ich den bekommen habe auch was am Motor. Bei meinem ersten Service letzten Monat hat mir das der Kundenbetreuer erzählt , dass laut Historie einmal der Motor ausgebaut wurde und die die Nockenwelle erneuert wurde. Der Motor läuft sehr gut und ohne Probleme! "Vorgeglüht habe ich den bisher noch nie! Der springt sofort an! Der Meister hat auch gemeint, dass er keine Probleme an diesem Motor in der Form kennt.
OK, sein kann immer was, dafür gibt es die Werksgarantie!
Wie viele km bist du jetzt gefahren?
Interessant wäre in der Tat der Km Stand des TE.
Was mir aber immer noch Kopfzerbrechen macht ist die Tatsache, dass ein Kaltstart bei Riefen in Zylinder 5 und 6 Probleme macht im Gegensatz zum Warmstart. 😕
Zitat:
@snoopy001 schrieb am 21. Februar 2015 um 10:24:55 Uhr:
Interessant wäre in der Tat der Km Stand des TE.
Was mir aber immer noch Kopfzerbrechen macht ist die Tatsache, dass ein Kaltstart bei Riefen in Zylinder 5 und 6 Probleme macht im Gegensatz zum Warmstart. 😕
.. dacht ich mir auch schon, auch wenn dort "Riefen" sind sollte die Verdichtung bei Warmstart nicht viel anders sein. Außerdem das Startproblem tritt nicht immer auf!?
Wer weis wirklich was mit dem Motor los ist? Das ist sicher wieder ein "Geschichterl" für den Kunden. Wenn MB da einen neuen einbaut ist das ja OK! Mir wäre es dann egal was da wirklich kaputt war.
Hallo ins Forum,
wenn die Kompression nicht stimmt, gibt es Probleme beim Motorlauf. Wenn in den Zylindern 5 und 6 Riefen sind, dürften m.E. die Kolbenringe nicht ganz richtig arbeiten.
Meine Spekulation (die Wahrheit wird Daimler nicht rausrücken, aber es dürfte schon was sein, wenn die den Motor komplett tauschen) ist, dass die Ringe etwas zu groß waren oder nicht ganz bündig eingebaut wurden. Dann haben sie sich im Neuzustand im Betrieb soweit abgenutzt, bis es passte (daher auch die Riefen in den Laufbuchsen). Da's im Betriebszustand warm ist, ging dieses "Abschleifen" nur bis zu dem Punkt, der bei warmen Motor erforderlich war. Ist der Motor kalt, ziehen sich auch die Ringe (wenn auch nur ganz leicht, was aber an der Stelle reicht) zusammen, so dass dann im kalten Zustand nach der Abnutzung die Kompression nicht mehr reicht. Somit kann es dann durch Ausdehnung im warmen Zustand schon zu einer Verbesserung kommen, wenn dann wieder alles dicht ist.
M.E. sollte man bei einer Ölanalyse auch Spuren des Materials von Kolbenringen und/oder Laufbuchse finden. Auch sollte der Eintrag von Diesel ins Öl etwas höher als normal liegen. Insgesamt scheint es ein Einzelfall zu sein, da der OM642 im 212er als ein sehr robuster und unauffälliger Motor bekannt ist.
@ TE: Ein Motortausch ist schon eine aufwändige Sache. Der alte Motor muss raus, was die Demontage der gesamten weiteren Technik (z.B. Kühler, Klima, Wandlerflansch, Abgasanlage, Servolenkung (jedenfalls die Pumpe mit Behälter ...) erfordert. Ob dann die Nebenaggregate (z.B. Lima, Klimakompressor ...) vom alten auf den neuen Motor erforderlich ist, hängt davon ab, ob ein Komplettmotor oder nur ein Rumpfmotor zum Einsatz kommt (ich tippe auf den Rumpfmotor, da die Nebenaggregate ja i.O. sind). Wenn dann der Motor wieder komplett ist, muss er sauber eingebaut und wieder mit der übrigen Technik verbunden werden. Dabei kommt es darauf an, dass die Einbaulage exakt der Lage des alten Motors entspricht, da man sonst Verspannungen im Antriebsstrang oder der Abgasanlage hat. Nach dem Auffüllen aller Betriebsflüssigkeiten (Öl, Servoöl, Kühlwasser, Klimamittel) sollte dann alles wieder laufen, wobei man hier auch kontrollieren muss, dass alle Flansche wirklich auch luftdicht sind, damit der Motor oder Auspuff keine Falschluft ziehen kann.
Eine gute Werkstatt bekommt den Tausch schon hin, so dass Du hinterher nix merkst. Es wird aber schon ein paar Stunden dauern. Bei einem Verkauf musst Du übrigens auch angeben, dass ein Tauschmotor drin ist.
Viele Grüße
Peter
Zitat:
@digitalfahrer schrieb am 21. Februar 2015 um 10:02:43 Uhr:
....
Wie viele km bist du jetzt gefahren?
Hallo Digitalfahrer,
meiner hat aktuell ca. 39.000 KM, jedoch hatte ich die Probleme bereits im Januar 2014 bei ca. 14.000 KM vereinzelt erlebt. Da jedoch der Winter 2013/2014 sehr mild war, habe ich dem keine weitere Beachtung mehr geschenkt. Erst im Dezember 2014 nahm das Phänomen sehr extreme Formen an, sodass ich die Daimler NL in FFM besucht habe, leider ohne Befund.
Naja, ... jedenfalls war Vogler erfolgreich bei der Fehlersuche. Ich hoffe nur, das der Motortausch ohne größere Probleme verläuft.
Viele Grüsse,
JC
Die Theorie mit den falsch eingebauten oder defekten Kolbenringen kann ich nicht nachvollziehen, das Fehlerbild wäre ein Anderes. Immer noch ist unklar, wie es bei tiefen Temp. dadurch zu Startproblemen kommt.
Interessanterweise sind Zylinder 5 und 6 betroffen. Diese sind themisch auch am höchsten belastet.
@ TE: wie sind denn deine Regenerationsintervalle und dein Fahrprofil?
Zitat:
@snoopy001 schrieb am 22. Februar 2015 um 10:18:18 Uhr:
Die Theorie mit den falsch eingebauten oder defekten Kolbenringen kann ich nicht nachvollziehen, das Fehlerbild wäre ein Anderes. Immer noch ist unklar, wie es bei tiefen Temp. dadurch zu Startproblemen kommt.
Interessanterweise sind Zylinder 5 und 6 betroffen. Diese sind themisch auch am höchsten belastet.@ TE: wie sind denn deine Regenerationsintervalle und dein Fahrprofil?
Hallo,
was meinst Du denn mit "Regenerationsintervalle" ? Mein Fahrprofil: 10% Stadt / 5 % Landstrasse / 85% Autobahn. Durchschnittsgeschwindigkeit auf der Autobahn sind ca. 130 KM/h. Im Durchschnitt habe ich einen Verbrauch von ca. 8,5 Liter.
Viele Grüsse,
JC
Dein Fahrprofil ist auf jeden Fall Dieselfreundlich, im Hinblick auf den Partikelfilter. Ich meinte mit Regenerationsintervall den Abstand zwischen 2 Partikelfilter-Regenerationen in km. Bei sehr kurzen Intervallen hat man einen verhältnismäßig großen Kraftstoffeintrag zum Motoröl. Da das Öl dann einen Teil seiner Schmierfähigkeit verliert könnte ich mir das mit den Riefen in der Zylinderlaufbahn bei Extremsituationen erklären.
Das schlechte Anspringen, ist mir allerdings ein Rätsel.
Zitat:
@snoopy001 schrieb am 22. Februar 2015 um 10:18:18 Uhr:
Die Theorie mit den falsch eingebauten oder defekten Kolbenringen kann ich nicht nachvollziehen, das Fehlerbild wäre ein Anderes. Immer noch ist unklar, wie es bei tiefen Temp. dadurch zu Startproblemen kommt........
Wieso?
Der Dieselmotor ist ein Selbstzünder.
Die Zündung erfolgt aufgrund der Kompressionswärme im Brennraum.
Folglich: je kälter die angesaugte Luft ist, umso weniger heiß ist die komprimierte Luft und umso schlechter ist die Zündung.
Dazu kommt die verringerte Kompressionswärme aufgrund der Zylinderriefen, die bei kalten wie bei warmen Lufttemperaturen den Kompressionsdruck bzw. die Zündtemperatur auf ein niedrigeres Nineau setz; gerade noch ausreichend für den Warmstart, aber nicht mehr ausreichend für den Kaltstart bei niedrigen Lufttemperaturen.
Für mich ist sie schlüssig, die Theorie vom Peter.
🙂Gruß
D.D.