Stahlflex hinten sinnvoll?
Habe nächstes Jahr vor vorne auf Stahlflex umzurüsten. Hinten bremse ich eigentlich nie. Gibt's dennoch Gründe hinten Stahlflex einzusetzen oder kann ich hinten die Gummischläuche lassen?
Beste Antwort im Thema
Moin,
ich will hier auch mal meinen Senf dazu abgeben. Stahlflex ist für mich stumpf eine Austauschbremsleitung. Gründe für einen Austausch kann es sicherlich mehrere geben. Die alte Leitung ist zugequollen, die alte Leitung fängt an rissig auszusehen, die alte (Gummi-)Leitung wirkt weich, ...
Ich denke eine originale Bremsanlage ist sicherlich nicht pauschal (!!!) schlecht. Wenn Gummileitungen altern, gibt es halt eben genannte Gründe für einen Austausch. Manchmal ist auch eine eigentlich inakte Leitung zu weich und dehnt sich, wenn Druck auf die Leitung kommt...
Hier hilft es dann die Leitung zu wechseln. Ob Stahlflex besser oder schlechter ist sei mal dahin gestellt. Und im Vergleich zu originalen Bremsleitungen beim Yamahahändler gekauft ist Stahlflex bestimmt günstiger zu bekommen...
Stahlflex hat Vor- und Nachteile. Wer mal gesehen hat, wie ein loses Hupenkabel an der Ummantelung einer Stahlflex gefressen hat (wenn da plötzlich punktuell Strom drüber läuft) wird merken, dass das "Konzept Stahlflex" extrem anhängig von einer intakten Ummantelung ist. Hier gilt auch umso mehr, dass das Zeuch deutlich bewusster verlegt werden sollte, als Gummileitungen. Wenn man beispielsweise eine nachgerüstete Stahlflex in die originalen Halter der alten Gummileitung steckt, kann es an genau diesen stellen auch scheuern. Ist beim Mantel auch nur eine minimale Verletzung zu erkennen, würde ich das Ding sofort wechseln. Auch gibt es Gerüchte über immer mal wieder am Übergang zu den Fittichen leckende Stahlflexe beim Auto (wo man die Dinger ja idR. noch stiefmütterlicher behandelt) und maximal der Tüv alle 2 Jahre mal prüfend drüberschaut...
Es gibt für beides also fürs und wieders. Der einzige für mich wirklich geltende technische Hauptgrund für einen Wechsel auf Stahlflex ist, dass die Dinger sich nun wirklich nicht mehr ausdehnen können und somit der Druckpunkt deutlich härter wird. Der Rest ist Optik und vielleicht noch das günstige Preis. Man kann sich aber wie gesagt auch deutliche Nachteile mit ner Stahlflex einkaufen und meiner Meinung nach gehört auf eine nachgerüstete Stahlflexbremsleitung deutlich öfter mal ein prüfendes Auge geworfen, als auf eine originale Gummileitung...
Und bevor es wieder von irgendwelchen Sommerheizern, die Ihr Mopped nach jeder Tour in der eigenen Garage/Werkstatt komplett durchputzen und durchchecken das Argument "Wartungsmangel" kommt. Es gibt auch Leute die sich drauf verlassen wollen, dass ein grober Blick rund ums Mopped ausreicht, damit ihre Fuhre zuverlässig fährt. Der Rest wird regelmäßig in irgendwelchen Inspektionsintervallen erledigt...
Ob der festere Druckpunkt an der hinteren Bremse wirklich nötig ist, muss jeder selbst entscheiden...
viele Grüße,
Olvier
19 Antworten
... man darf bei der Geschichte halt nicht vergessen, dass das Geflecht den kompletten Druckmantel der Leitung ausmacht. Keine Ahnung wie viele Lagen so eine Leitung letztendlich hat, aber ist der Mantel nur leicht verletzt bedeutet das das gleiche, als wenn eine Gummileitung fast komplett eingeschnitten ist. Das Teflon in der Stahlflexleitung hält keinen Druck, diese Aufgabe hat der Flexmantel.
Ich denke die meisten verbauen Stahlflex eher aus optischen Gründen, sie sollten aber beachten, dass der Mantel nicht nur hübsch anzuschauen ist, sondern die echte Leitung ist. Und das ein lose herunterhängendes Stromkabel eine Bremse komplett zum Ausfall bringen kann hat mich seinerzeit echt überrascht. Das ist aber zum Glück nicht mir passiert... ;-)
viele Grüße,
Oliver
Ohne Ummantelung ist halt günstiger, obwohl selbst das auf den Hersteller ankommt. Wer allerdings irgendwelche losen Stromkabel am Motorrad rumbamseln hat dem kann man nicht helfen. Das sind dermassen an den haaren herbeigezogenen sAchen das man nur noch Kopfschütteln kann. Natürlich geht man davon aus das die Motorräder in vernünftigem Zustand sind un gehalten werden. Sonst kann man ja auch einfach alle 4 Jahre die Gummileitung wechseln, alles andere wäre ja genauso sinnlos wie offene Stromkabel, ausser man legts drauf an. Der Unterschied in der Bremsleistung ist nicht ohne, wer den natürlich nicht spürt braucht auch keine Stahlflexschläuche, ohne Frage.
...klar, dass irgendwas kaputt geht ist völlig an den Haaren herbei gezogen.
Hier ging es um eine unverkleidete SR500, die Hupe sitzt vorne unter der Lampe. Standardmäßig ist die Hupe mit Dauerplus und geschalter Masse versorgt. Ich weis nicht ob es wirklich an den Haaren herbei gezogen ist, aber ich schaue mir das Mopped regelmäßig äusserlich normal an, gucke gelegentlich nach Öl, regelmäßig nach dem Luftdruck und der Kettenspannung. Hupen tue ich bei meinem Fahrstil eher selten, so dass auch mir ein Ausfall der Hupe eher später auffallen würde. Keine Ahnung, was Du alles so anstellst bevor Du aufs Mopped steigst und losfährst...
Aber eine SR rüttelt recht stark, die kann auf einer Tour schonmal eine Hupe abwerfen, zumal die Dinger mit der Zeit auch eher selten wirklich Original sind.
Zubehörhupen haben halt meist einen recht dünnen doppeltgelegten Blechhalter, der ist nicht unbedingt SR-geeignet sind, aber sowas weis man meist erst hinterher...
Es wurde eine Standard-Zubehörhupe aus dem Moppedbaumarkt verbaut. Und diese wurde an dem Originalplatz verbaut. Hielt aber wie gesagt leider der SR nicht stand. Soweit so blöd und eigentlich auch kein Problem. Dann wird halt versucht es das nächste mal besser zu machen. Auch meine SR hat sich mal während der Fahrt einer Zubehörhupe entledigt. Da ich ,mögliche Konsequenzen aber wie gesagt schonmal gesehen habe, habe ich das Pluskabel sofort noch während der Tour abgeklebt, als ich gehört habe, dass die Hupe da unter der Lampe rumtänzelt. Inzwischen habe ich eine kleine erstaunlich laute Veterama-Hupe einer Ducati samt dem dazugehörigen Ducati-Halter dran. Die sitzt seit mehreren Jahren richtig fest am Platz...
So, hier wurde also in einem Moppedbaumarkt ins Regal gegriffen und das Zubehörteil auch vernünftig montiert, hielt aber leider nicht so wie gedacht. Sollte nicht passieren, kann aber passieren, dann wird halt nachgebessert.
Da kann ich bisher nichts verwerfliches, Kopfschüttelwürdiges oder an den Haaren herbei gezogenes dran erkennen...
Wie schraubst Du? Guckst Du wirklich alles durch bevor zu losfährst? Hast Du eine gedankliche Checkliste, was vor der Fahrt alles geprüft gehört? Schraubst Du überhaupt selbst? Hält das dann wirklich alles so wie gedacht beim ersten mal für immer (Meine Hupe war 2-3 Jahre dran, als das Halteblech durchvibrierte) und hier hatte ich die Fuhre tatsächlich selber kurz vorher komplett durchgesehen, weil ich gerade zum Tüv war...
Fährt Dein Motorrad echt ohne Stromkabel, was würde bei Dir passieren, wenn sich da mal was verabschiedet? Zieht siech das Kabel dann von selber zurück, damit es nirgends gegen kommt.
Bei der SR läuft die Bremsleitung tatsächlich sehr nah an der Hupe und dessen Kabeln vorbei. Eine Sicherung fliegt hier übrigens erst, wenn der erste Strom schon geflossen ist. Wenn da nur ein kleiner Glühpunkt im Mantel ist würde ich sofort wechseln...
Ich will die Leitung selber ja auch niemanden madig machen, fahre ja selber welche, sondern auch da wiederhole ich mich gerne: Auf eine Stahlflex gehört deutlich öfter eine prüfender Blick geworfen, als über so eine olle Gummileitung...
Das ein Wechsel auf Stahlflex die Bremsleistung relevant steigert überrascht mich sehr. Wenn ich vorher keinen Druck auf die Leitung bekommen habe, schaffe ich das durch eine Stahlflex auch nicht. Wenn der Druck vorher in der zu weichen/alten Gummileitung verpufft war und man den Bremsgriff bis zum Lenker durchziehen konnte, gehört die Leitung natürlich generell gewechselt...
Der Wechsel von einer intakten Gummileitung zur Stahlflex bewirkt einen deutlich exakteren/härteren Druckpunkt beim Bremsen, mehr nicht, allerdings auch nicht weniger. Um signifikant die Bremsleistung zu erhöhen, müsste man schon an der Bremspumpe bei um das Übersetzungsverhältniss positiv zu beeinflussen...
Anyway: Es ging ja um die Frage, ob der Wechsel hinten auf Stahlflex not tut. Ich denke mal die wenigsten Motorräder haben hinten ein Problem mit dem Druckpunkt der Bremse...
Hallo!
Warum nicht? Was hemmt deine Entscheidung?
Wenn du dir das leisten magst und du die Optik deines Mopeds damit verbessern möchtest, tu es.
Frag nicht lang nach sinnvoll oder nicht - vorne kann mit einem immer gleich harten Druckpunkt argumentiert werden, den die Serienleitungen so nicht zusammenbringen. Hinten - na ja, wenn du schreibst du bremst dort nie....!?
Ich hab auf meiner TDM hinten wie vorne Stahlflex drauf, natürlich sauber verlegt, damit nix scheuert und möchte das Bremsgefühl damit nicht mehr vermissen. Vorne wie hinten immer der Druckpunkt an der gleichen Stelle, egal wie warm oder kalt die Bremse gefahren ist. An der Bremsleistung selbst hat sich nix verändert, wie auch einfach nur am Gefühl wie sich das bedienen läßt.
Vergiss bloß nicht alle 2 Jahre die Bremsflüssigkeit zu wechseln!
LG aus Wien
Georg
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Für die Oldie-Fraktion gibt es Stahlflex-Leitungen, die eine schwarze Außenmantelung tragen (z.B. Spiegler, habe ich an meiner RD), Gibt die Gummischlauch-Optik, die Stahlflex-Funktion, aber nichts scheuert. Wem die Schlauchhalterungen suspekt sind, der kann den alten Gummischlauch aufsägen und drüberstülpen (natürlich nur im Bereich der Halterung), dann schlabbert die Leitung auch nicht in der Gegend umher. Kostenpunkt für die gemantelte Spiegeler Leitung: ca. 80,--€ (vor etwa drei Jahren, über Horst Meise)
Viele Grüße, Uli