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Spureinstellung

Themenstarteram 24. August 2020 um 11:09

Moin,

es geht um die Spureinstellung eines neuen gebrauchten, deswegen kann ich zu Vorschäden oder so auch nichts sagen. Das Auto zieht nach rechts wenn ich das Lenkrad loslasse, heisst Lenkrad geht nach rechts und Auto fährt auch nach rechts. Wenn ich das Lenkrad gerade halte zieht es aber leicht nach links. Um geradeaus zu fahren muss man immer leicht nach rechts lenken.

Spur an den Vorderrädern habe ich mit der Schnurrmethode gemessen und leicht korrigiert. In einer Werkstatt wurde das dann nochmals kontrolliert. Leider hat sich das Fahrverhalten seitdem nur minimal verbessert. Jemand ne Idee was das sein könnte? Beladung kann man ausschließen, auch der Reifenluftdruck passt.

Beste Antwort im Thema

Zitat:

Spur an den Vorderrädern habe ich mit der Schnurrmethode gemessen und leicht korrigiert. In einer Werkstatt wurde das dann nochmals kontrolliert. Leider hat sich das Fahrverhalten seitdem nur minimal verbessert. Jemand ne Idee was das sein könnte?

Du versuchst vermutlich einen Pudding einzustellen, oder aber ein verbogenes/verformtes Konstrukt. Bevor im Fahrwerk und Lenkung irgendeine Einstellerei wirklich Erfolg hat, muss erstmal alles den Ausgangsmaßen entsprechen (sonst ist die ganze Geschichte ja schon in sich nicht maßhaltig) und dann in den Gelenken schön knackig sein und kein übermäßiges Spiel haben. Denn sonst wackelt die ganze Chose eh in den Spielpunkten.

Also einmal Tippeltappeltour, unter der Annahme, dass die Karosserie an sich maßhaltig ist:

Erstmal die Lenkung an sich systematisch von unten nach oben:

* Spurstangenköpfe auf Spiel prüfen

* Spurstangen auf Spiel prüfen in den Gelenken

* Lenkgetriebe auf Spiel prüfen

* dann die Gelenke in der Lenksäule - einzeln auf Spiel prüfen

Nicht vergessen: manches Fahrzeug hat ne zusätzliche Hinterachslenkung. Dann geht es da weiter.

Wenn da alles fest ist, dann ist schon mal die Lenkung an sich fest. Aber dann kann es sein, dass zwar die Lenkung knackig ist, aber ein oder mehrere Räder generell in seiner Führung schlackert.

Also geht es weiter bei den Radaufhängungen der Vorderachse und Hinterachse:

* Radlager auf Spiel prüfen

* Federbein-Domlager auf Spiel prüfen, gleich die Federn mit sichtprüfen, gerade die Enden

* Querlenker auf Spiel prüfen, gerade die Buchsen und das Trag-Führungs-Gelenk, aber Querlenker können nach Bordsteinkontakt auch z.B. in sich verformt sein

* manche Autos mit Mehrlenkerachsen haben dabei jede Menge kleine Lenker und jeder Lenker hat an jedem Ende noch zwei Gummi-Metall-Lager, da kommt also ordentlich was zusammen

Und wer schon mal dabei ist:

* Koppelstangen auf Spiel und Verformung prüfen

* Stabi-Gummis prüfen

* Stabilisator an sich auf Verformung prüfen

* Gelenke der Antriebswellen auf radiales Spiel prüfen

* Zulässigkeit der Felgen und Reifen prüfen

Die Achsvermessung an alten Autos ist deshalb manchmal günstig, weil sich in dem Prüfkanon an sich immer auch Defektteile finden lassen. Wenn man das alles mit so einer Systematik macht, findet man auch das eine Defektteil oder die mehreren Defektteile.

Nur manche Verformung sieht man nicht gleich, aber immerhin hat man die Teile ja in der Regel symmetrisch links und rechts und kann sich daran zumindest orientieren.

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Ein Loch im schweller muss nicht unbedingt zum durchfallen sorgen, kommt drauf an wie groß..

Und auch eine angerostete bremsleitung wird vom. TÜV meistens NICHT bemängelt wenn es Oberflächen rost ist.

Ich würde auch die Federn und den Rest des Fahrwerkes hinten prüfen.

Hast du schon mal geprüft, ob das "Alters-ESP" den Wagen evtl. aus der Spur bringt?: Bremsklotz/Bremssattel festgegammelt?

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