Sichere deutsche Autobahnen?

Hallo, ich möchte gerne die Aufmerksamkeit auf ein aktuelles Thema richten:
http://www.mittelbayerische.de/region/kelheim/artikel/motorradfahrer-stirbt-auf-a93/928751/motorradfahrer-stirbt-auf-a93.html

Dabei geht es nicht so sehr um den tragischen Tod des Motorradfahrers aus der Schlagzeile, aber das ganze ist doch bedenklich.
Da ist es gerade mal 3 Tage sommerlich heiß und dann sprengt es einfach die Fahrbahn. Binnen Sekunden. Mehrere Fahrzeuge fliegen einfach ab. Summe der Sachschäden bis die Situation überhaupt realisiert wird: mehrere hunderttausend Euro. Und mit extrem viel Glück "nur" ein Opfer.

Da frage ich mich doch, inwieweit man da noch auf die Straßen vertrauen kann.

Feline

Beste Antwort im Thema

Zitat:

Original geschrieben von Feline50


Da frage ich mich doch, inwieweit man da noch auf die Straßen vertrauen kann.

Gar nicht. Deswegen gibt es ja Sichtfahrgebot und Tempolimits (auch wenn einige dieses Ereignis mal wieder unter Ufolandung einsortieren werden).

Und auch mit diesen beiden Grundelementen werden sich Unfälle wie dieser nicht vollkommen vermeiden lassen, weil man nun mal nicht mit dem unvorhergesehenen rechnet und ein kleines Restrisiko übrig bleibt.

Wenn ich aber lese, dass 4 Autos vorher einen Abflug gemacht haben (der BMW sogar einen Filmreifen), frage ich mich doch, ob da nicht mal wieder zu geringer Sicherheitsabstand eine Rolle gespielt hat.

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Kein Grund, die Pferde scheu zu machen. Einfach umsichtig und vorausschauend fahren. Meinetwegen auch (noch) langsamer - rechte Spur natürlich.

Schauen wir mal, was die Untersuchungen ergeben.

Und noch etwas Info zur Entstehung der Schäden: klick

Zitat:

Original geschrieben von Blubber-AWD



Das kann und darf man nie.

Es ist eine Fehlvorstellung, es müssten überall möglichst ebene, glatte Fahrbahnen mit für jede Fahrsituation hinreichendem Grip / Haftvermögen vorhanden sein, und der Staat hätte das gefälligst zu gewährleisten.

Genau dass wollte ich eigentlich ausdrücken mit dem Topic. Sich auf irgendwelche Sicherheiten oder eine bestimmte Eigenschaft zu verlassen geht nicht. Auch dann nicht, wenn man deutsche AB für besonders sicher hält.

Ich wohne übrigens in der Gegend und fahre diesen Abschnitt der A 93 öfter. Unerklärliche Abflüge (nicht von mir) gab es da schon öfter, auch wenn der Grund nicht so offensichtlich war. Früher dachte ich, man hätte einfach über die Betonpiste von damals Adolf noch drüber Asphaltiert, aber der Streckenabschnitt vom Dreieck Holledau bis Regensburg wurde erst in den 80ern gebaut.

Trotzdem bin ich der Meinung, freie Fahrt und solche Baumängel geht nicht. Es ist ja nicht so, dass das überall in D passiert, obwohl es überall die letzten Tage ziemlich heiss war. Ich glaube auch nicht, dass ein Allgemeines Tempolimit hier etwas bewirkt hätte. Vielleicht an dritter oder vierter Stelle weil man möglicherweise mehr Zeit hat, die unerklärliche Situation zu realisieren, aber das ist Spekulation.
Wer rechnet schon mit spontan entstehenden Sprungschanzen? Darauf kann man sich - anders als bei Wettersituationen - kaum einstellen.

Die Strecke ist eigentlich gut befahrbar und auch nicht allzu hoch frequentiert. Ich stelle mir da meist ein gemütliches Reisetempo von etwa 160 km/h ein. Das ist mir jetzt gründlich vergangen. :/

Zitat:

Original geschrieben von Feline50


...
Trotzdem bin ich der Meinung, freie Fahrt und solche Baumängel geht nicht. Es ist ja nicht so, dass das überall in D passiert, obwohl es überall die letzten Tage ziemlich heiss war. Ich glaube auch nicht, dass ein Allgemeines Tempolimit hier etwas bewirkt hätte. Vielleicht an dritter oder vierter Stelle weil man möglicherweise mehr Zeit hat, die unerklärliche Situation zu realisieren, aber das ist Spekulation.
Wer rechnet schon mit spontan entstehenden Sprungschanzen? Darauf kann man sich - anders als bei Wettersituationen - kaum einstellen.

Die Strecke ist eigentlich gut befahrbar und auch nicht allzu hoch frequentiert. Ich stelle mir da meist ein gemütliches Reisetempo von etwa 160 km/h ein. Das ist mir jetzt gründlich vergangen. :/

Naja, es ist zwischenzeitlich ja in Mode gekommen, Schilder aufzustellen "60 - Straßenschäden!" , denn die Träger der Straßenbaulast haben schließlich kein Geld 😉 . Ich kenne die Strecke auch und stimme dir zu: Eigentlich ist das eine Strecke für gemütliches, flottes Dahinreisen ohne all zu viel Streß, weil eher wenig befahren.

Ich bin gerade ziemlich erschrocken, als ich das Bild im Link von AMenge gesehen habe: Das ist ja ein richtiges Hindernis, da fährt man nicht drüber, sondern schon dagegen. 😰

Solche Schäden dürfen tatsächlich nicht vorkommen, da besteht wohl Handlungsbedarf. Vor allem, weil sie so schlagartig auftreten können.

Ein anderes Problem haben wir hier in Ba-Wü auf der A 81 Stuttgart Richtung Singen: Dort ist der Untergrund teilweise so schlecht (Gipskeuper usw.), daß er sich unter der Fahrbahndecke verwirft, da hat man dann teilweise recht stark ondulierte Streckenabschnitte. Einer meiner Cousins ist da vor einigen Jahren mal südlich von Rottweil mit seinem neuen BMW abgeflogen, weil sich das Auto in den Wellen blitzschnell aufgeschaukelt hat und nicht mehr kontrollierbar war (ja, er war viel zu schnell unterwegs... 🙄 ).

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Zitat:

Original geschrieben von Fischmanni



Zitat:

Original geschrieben von AMenge


Die Sache ist doch relativ simpel. Die Betonplatten dehnen sich aus und stoßen gegeneinander. Der Druck nimmt zu und entlädt sich irgendwann schlagartig, indem die Platten nach oben nachgeben. Im Prinzip wie bei einem Erdbeben.
Hallo

Im Prinzip ganz schlüssig. Nur gibt es dagegen Dehnfugen. Wurden die vergessen?

Nein, aber z.B. nicht richtig dimensioniert. Schaut man sich den Schaden auf dem Foto an, so ist sehr wohl glaubwürdig, dass sich schlagartig Spannungen entladen haben.

Kann alles passieren. Die Wellasphaltpiste, die man vor ein paar Jahren auf der A3 Emmerich - Oberhausen vorfand, sollte auch nicht sein, dennoch war sie Realität. Das billigste Angebot ist manchmal eben nicht das beste.

Aber wie gesagt - Einzelfälle, Schlampereien gibt es immer. Denn egal wie schnell der Schaden entstanden ist, er ist objektiv da und darf schlichtweg auf so einer Strecke unter keinen Witterungsbedingungen entstehen - weder schlagartig noch langsam.

Amen

Unsere Straßen sind rückständig.

Kostet zwar das 3fache, aber dann hat man auch was richtiges.

http://www.motor-talk.de/.../...ssen-aus-solarzellen-t4543468.html?...

Die Vorteile habe ich hier beschrieben:

merkwürdig, das dem bösen, bösen motorradfahrer keine schuld zugesprochen wurde.
der war doch garantiert viel zu schnell....

der straßenzustand in deutschland ist eine frechheit!

kfz-steuer, mineralölsteuer, ökosteuer ....und straßen wie berlin 1945

Zitat:

Original geschrieben von John-Doe1111


....und straßen wie berlin 1945

das bezweifel ich. Schon kilometerlang über welliges Kopfsteinpflaster gefahren?

Zitat:

Original geschrieben von John-Doe1111


merkwürdig, das dem bösen, bösen motorradfahrer keine schuld zugesprochen wurde.
der war doch garantiert viel zu schnell....

der straßenzustand in deutschland ist eine frechheit!

kfz-steuer, mineralölsteuer, ökosteuer ....und straßen wie berlin 1945

Ich halte mal dagegen: eines der bestausgebautesten und dichtesten Autobahnetze Europas, keine teure Maut für PKW wie in den meisten anderen europäischen Ländern, europaweit vergleichsweise wenige Unfälle und Tote (hier dürfte auch der Straßenzustand mitverantwortlich sein), kein Tempolimit wie in praktisch allen anderen Ländern (so dass es Touristen gibt, die nur deshalb nach Deutschland fahren, damit sie ihr Auto mal ein bisschen ausfahren können), deutsche Autohersteller werben im Ausland mit „Autobahn tested“ und und und …

Aber Hauptsache meckern.

Zitat:

Original geschrieben von John-Doe1111


merkwürdig, das dem bösen, bösen motorradfahrer keine schuld zugesprochen wurde.
der war doch garantiert viel zu schnell....

Och die Frage kam schon auf (z. B. 2. Antwort) - und ist berechtigt.

Wenn schon 4 PKW abgeflogen sind war das Hindernis bereits vorhanden - ich hoffe da zweifelt keiner dran.

Damit sind wir wieder bei der Frage des Sichtfahrgebots.

Das ist kein Baum der jetzt gerade auf die Fahrbahn fällt, kein Sattelzug der jetzt gerade dreht, kein Hubschrauber der jetzt gerade abstürzt, kein Tier das jetzt gerade auf die Fahrbahn rennt...

Nein, beim Sichtfahrgebot gehts um Dinge die die da sind. Und das Ding war schon (länger) da...
Schwierig zu erkennen, klar, aber nachts müßte man bereits tote Tiere auch erkennen. Oder noch lebende liegende Menschen...

Ob er zu schnell war? Gabs da überhaupt ein Limit. Wobei das egal ist, zu schnell ist nicht abhängig von einem Limit. Die Grenze des "zu schnell" wird von vielen weichen Faktoren bestimmt, egal ob ein Limit da ist oder unbegrenzt gilt - auch da gibts zu schnell.

Aber das verstehen leider die wenigsten.

Zitat:

Original geschrieben von Archduchess



Zitat:

Original geschrieben von John-Doe1111


merkwürdig, das dem bösen, bösen motorradfahrer keine schuld zugesprochen wurde.
der war doch garantiert viel zu schnell....
Och die Frage kam schon auf - und ist berechtigt.

Wenn schon 4 PKW abgeflogen sind war das Hindernis bereits vorhanden - ich hoffe da zweifelt keiner dran.

Damit sind wir wieder bei der Frage des Sichtfahrgebots.

Das ist kein Baum der jetzt gerade auf die Fahrbahn fällt, kein Sattelzug der jetzt gerade dreht, kein Hubschrauber der jetzt gerade abstürzt, kein Tier das jetzt gerade auf die Fahrbahn rennt...

Nein, beim Sichtfahrgebot gehts um Dinge die die da sind. Und das Ding war schon (länger) da...
Schwierig zu erkennen, klar, aber nachts müßte man bereits tote Tiere auch erkennen. Oder noch lebende liegende Menschen...

Ob er zu schnell war? Gabs da überhaupt ein Limit. Wobei das egal ist, zu schnell ist nicht abhängig von einem Limit. Die Grenze des "zu schnell" wird von vielen weichen Faktoren bestimmt, egal ob ein Limit da ist oder unbegrenzt gilt - auch da gibts zu schnell.

Aber das verstehen leider die wenigsten.

Das ist absolut richtig. Zu schnell ist auch 40 auf ner 50er Strecke, wenn man ins Schleudern gerät. Deshalb ist ja "nicht angepasste Geschwindigkeit" die häufigste Unfallursache in Deutschland. Mit Überschreitung von Limits hat das rein gar nichts zu tun.

Eben. Sichtfahrgebot ist sowieso ein heikles Thema. 🙄

Es könnte auch in Verbindung mit der Hitze eben Unaufmerksamkeit gewesen sein.
(quasi zu schnell für momentane Aufmerksamkeitslevel...)

Oder falsches Verhalten.
Wie Leute die in eine Rauchwand ungebremst reinfahren da die Schrecksekunde sich auf 4 Sekunden "was ist das? Sollte ich bremsen?" ausdehnt.

Hat sich hier eben fatal ausgewirkt. Die PKW haben es bei sowas leichter, da 4 Räder und stabiler.

Fazit ist eben:
Man darf sich nicht zu sicher fühlen und sollte mit manchen Dingen rechnen.
Und das hat nichts damit zu tun, daß man Angst hat vor die Tür zu gehen weil einem ein Stein auf den Kopf fallen könnte...

"Die Autobahndirektion Südbayern hat auf den betroffenen Strecken die zulässige Höchstgeschwindigkeit auf 80 km/h beschränkt"

Ich bin gerade auf so einer beschränkten Autobahn gefahren. 95% haben sich nicht an das Tempolimit von 80 km/h gehalten und sind mit 120 - 200 km/h vorbeigerauscht.

Tja, da solltest du hier im Forum mal die Frage stellen wieviele sich denn an ein 80 auf der Autobahn halten weils ihnen ohne offensichtlichen Grund egal ist.
Oder sie "Rebellen" sind die sich nichts vorschreiben lassen.

Und auch keine Lust haben statt sich hier zu beschweren in der Zeit eine Mail zu schreiben. Gibt genug Themen hier. "Das 80 ist doch total überzogen - keinerlei Grund - und ich halt mich sowieso nicht dran - Mail schreiben? - Da kommt doch eh nix raus! - Bei den vielen Übertretungen die ich täglich mache ist das viel zu viel Aufwand..."

Wenn da 80 steht und der Grund nicht ersichtlich ist, bildet sich eben Reaktanz. Wenn da 80 stünde und drunter "schwere Straßenschäden", dann wäre das was anderes. Es kommt eben auf das "weil..." an.

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