Sicher schnell fahren
Hallo erstmal,
Schon seit paar Jahren interessiere ich mich für sportliche Autos, und möchte mir irgendwann auch ein Auto mit über 200 PS kaufen.
Ich habe momentan nur einen 90 PS Diesel Corsa.
Gestern hat mich ein Kumpel in seinem Audi RS3 mitgenommen.
Ich war von der Beschleunigung, wie von der Strassenlage sehr positiv überrascht, das hat richtig Spass gemacht.
Er ging auf der Landstrasse auch sehr viel schneller in Kurven, als ich mich das jemals mit einem Auto trauen würde. (Ich bin auch schon Golf R und Nissan 370z gefahren)
Ich habe bisher mit Fahrspass verbunden, mit dem Fahrzeug zu spielen, was ich mit meinem übrigens auch mache, indem ich es in langsamen Kurven durch zuviel Gas zum Rutschen bringe.
Ich habe aber gemerkt, dass auch das schnelle souveräne Fahren sicherlich Spass macht, und würde gerne lernen, sicher schnell über Landstrassen und Kurven zu fahren.
Jetzt meine Frage an euch: Wie gehe ich das am besten an?
Einfach immer die gleiche Strecke fahren, immer bisschen schneller, bis ich noch mehr Gefühl dafür habe, oder wie macht ihr das?
Beste Antwort im Thema
Die Strasse ist kein Spielplatz und kein Übungsgelände und wenn "Spass" aus immer schnellerem Fahren entsteht, dann läuft es eh in die komplett falsche Richtung.
74 Antworten
Ich finde die Vorschläge, lieber Spaß am schnell fahren auf der Rennstrecke aus zu leben sehr sinnvoll. Im Straßenverkehr kann man hier und da mal kräftig druch beschleunigen oder auf leeren Autobahnen mal volles Tempo fahren.
Aber: Es ist immer eine offene Strecke, wo jeder und alles (Tiere, Verunreinigungen der Fahrbahn) auftauchen können. Für richtigen Spaß ist eine Rennstrecke mit zugehörigem Auto doch ideal: Kein TÜV/AU nötig also sind dem Tunig viel weniger Grenzen gesetzt. In der Regel sind da Reifenstapel oder ähnliches, so das man einen Abflug meist recht unverletzt überleben wird, keine anderen VT die nicht mit schnellen Fahrzeugen rechnen oder durch Lärm gestört werden, es ist legal möglich sich mal mit anderen zu messen, ...
Den vom TE erwähnten RS3 kann man selbst auf recht leerer Autobahn kaum gefahrlos ausfahren. Für das Geld kann man sich aber auch einen Rennauto nur für die Rennstrecke kaufen und dort mehr Spaß haben als es im öffentlichen Verkehr möglich wäre.
Zitat:
Original geschrieben von dodo32
Sind ja ein paar gute Ansätze dabei, aber wenn ich die vielen Grünen am Anfang des Threads schon sehe, vergeht mir für heute Abend zumindest die Lust auf eine konstruktive Antwort. Sorry TE, zu viele Oberschlaue und Oberlehrer hier. Frag wo anders oder per PN. Hier kommt zu 90% nur Müll und Belehrungen die der Zeit nicht wert sind es zu lesen....
...neuer Tag, neues Glück...vielleicht klappt es heute mit Deiner konstruktiven Antwort...😉
Ich meine, bestimmt alle freuen sich auf Deine Aussagen darüber, was alternativ zu dem bisher Geschriebenen weder Müll noch Belehrung sein soll...also, dodo32, hau in die Tasten.
Zitat:
Original geschrieben von Blubber-AWD
Ich gebe zu, daß ich diese Angeberei auch nicht verstehe - ich finde, so eine "Bestzeit" ist eine Verkettung vieler überaus günstiger Umstände: Kaum Verkehr, keine Staus oder übermäßige Baustellen, hinreichend eigenes Konzentrationsvermögen, genug Geld für Sprit und natürlich ein vollgasfestes Auto.Aber keine persönliche Leistung.
Kann ich auch nur bestätigen.
Musste eine Weile öfters mal aus dem Hochspessart mit verschiedenen Dienstwagen nach Berlin (550km). Rahmenbedingungen: Normale Fahrweise auf der Landstrasse, bei TL auf der BAB dann TL + 10km/h (sehr blitzintensive Strecke) und ansonsten Tempomat 200 km/h - wenn möglich und Piste frei.
Abfahrt immer morgens zwischen 03.00 und 05.00 Uhr, um halbwegs leere Strassen vorzufinden und pünktlich mit Einsetzen der Dämmerung auf die A 71 bei Bad Neustadt aufzufahren.
Der "Rekord" von 4:30h wurde mit einem Toyota Yaris 1.3 (87 PS) aufgestellt, der in Anzug und Endgeschwindigkeit doch mit gewissen Limitationen zu kämpfen hat.
Diese Zeit wurde weder mit einem Peugeot 407 Coupe HDI (136PS), einem A4 2.6 V6 (150PS), einem C 250 CDI (204PS) oder einem Phaeton 3.0 V6 TDI (272PS) unterboten.
😁
Zitat:
Original geschrieben von gruni1984
Im Straßenverkehr kann man hier und da mal kräftig druch beschleunigen oder auf leeren Autobahnen mal volles Tempo fahren.
Also das was Du da schreibst hat aber nichts mit sicher schnell fahren zu tun.
Unter sicher schnell fahren verstehe ich eher:
- Ungefährliches aber zügiges Überholen
- Zügiges Befahren (sehr) kurviger Landstraßen mit Reserven
- Halten der erlaubten Geschwindigkeit auch bei extremen Steigungen und Gefällen
- Vorausschauendes schnelles Heranfahren an Kreuzungen und nicht unnötiges verlangsamen der Geschwindigkeit beim Abbiegen, wenn man beim Heranfahren bereits durch aufmerksames Sondieren der Straße erkennt, daß kein Fahrzeug den Weg kreuzt.
- Bei Geschwindigkeiten um und über 200 km/h auf der BAB trotz plötzlich auftauchender Hindernisse, Stauende oder kurz vor einem herausziehenden wesentlich langsameren Verkehrsteilnehmern besonnene Reaktion durch richtiges Bremsen, wenn notwendig in Verbindung mit möglichst kontrollierten Ausweichmanövern, bei denen keine anderen Verkehrsteilnehmer gefährdet werden.
DAS verstehe ich unter sicher schnell fahren und nicht das "mal kräftig auf der leeren BAB beschleunigen"
Ähnliche Themen
Zitat:
Original geschrieben von Vollgasfuzzi
Also das was Du da schreibst hat aber nichts mit sicher schnell fahren zu tun.Unter sicher schnell fahren verstehe ich eher:
- Ungefährliches aber zügiges Überholen
- Zügiges Befahren (sehr) kurviger Landstraßen mit Reserven
- Halten der erlaubten Geschwindigkeit auch bei extremen Steigungen und Gefällen
- Vorausschauendes schnelles Heranfahren an Kreuzungen und nicht unnötiges verlangsamen der Geschwindigkeit beim Abbiegen, wenn man beim Heranfahren bereits durch aufmerksames Sondieren der Straße erkennt, daß kein Fahrzeug den Weg kreuzt.
- Bei Geschwindigkeiten um und über 200 km/h auf der BAB trotz plötzlich auftauchender Hindernisse, Stauende oder kurz vor einem herausziehenden wesentlich langsameren Verkehrsteilnehmern besonnene Reaktion durch richtiges Bremsen, wenn notwendig in Verbindung mit möglichst kontrollierten Ausweichmanövern, bei denen keine anderen Verkehrsteilnehmer gefährdet werden.DAS verstehe ich unter sicher schnell fahren und nicht das "mal kräftig auf der leeren BAB beschleunigen"
Immer wieder stelle ich bei den FST's fest, dass die wenigsten in der Lage sind beim 1. Mal eine richtige Vollbremsung hinzulegen
Zitat:
Original geschrieben von wkienzl
....
Immer wieder stelle ich bei den FST's fest, dass die wenigsten in der Lage sind beim 1. Mal eine richtige Vollbremsung hinzulegen
Richtig... und dazu kommt, dass fast alle, nachdem sie zum ersten Mal eine richtige Vollbremsung hingelegt haben (nachdem der Trainer dazu aufgefordert und gedrängt hat), entweder tief erstaunt oder kreideweiß aus ihrem Auto aussteigen und sich wundern, was die Mechanik hergibt, selbst wens es aus den Radkästen rauchen sollte.
Zitat:
Original geschrieben von Blubber-AWD
Richtig... und dazu kommt, dass fast alle, nachdem sie zum ersten Mal eine richtige Vollbremsung hingelegt haben (nachdem der Trainer dazu aufgefordert und gedrängt hat), entweder tief erstaunt oder kreideweiß aus ihrem Auto aussteigen und sich wundern, was die Mechanik hergibt, selbst wens es aus den Radkästen rauchen sollte.Zitat:
Original geschrieben von wkienzl
....
Immer wieder stelle ich bei den FST's fest, dass die wenigsten in der Lage sind beim 1. Mal eine richtige Vollbremsung hinzulegen
Naja - die heute erreichbaren Verzögerungen sind halt auch enorm.
Der RS3 steht z.B. nach 33,5m aus 100km/h, viele "normale" Fahrzeuge auch schon nach 35m.
Ohne dass du etwas falsch machen kannst, so lange das ABS-Rattern deinen Bremsfuß nicht verschreckt.
Das kann dann schon mal kurz auf Blutdruck/Kreislauf gehen und die Farbe aus dem Gesicht treiben, wenn du es nicht kennst. Solche Vollbremsung gehört eigentlich grundsätzlich schon in der Fahrschule ausgebildet.
Blöd ist halt, dass dieser Zugewinn an Sicherheit gerne durch schnelleres Fahren wieder egalisiert wird.
🙂
Zitat:
Original geschrieben von kirschv
...neuer Tag, neues Glück...vielleicht klappt es heute mit Deiner konstruktiven Antwort...😉Zitat:
Original geschrieben von dodo32
Sind ja ein paar gute Ansätze dabei, aber wenn ich die vielen Grünen am Anfang des Threads schon sehe, vergeht mir für heute Abend zumindest die Lust auf eine konstruktive Antwort. Sorry TE, zu viele Oberschlaue und Oberlehrer hier. Frag wo anders oder per PN. Hier kommt zu 90% nur Müll und Belehrungen die der Zeit nicht wert sind es zu lesen....Ich meine, bestimmt alle freuen sich auf Deine Aussagen darüber, was alternativ zu dem bisher Geschriebenen weder Müll noch Belehrung sein soll...also, dodo32, hau in die Tasten.
Im Grunde genommen steht die Antwort auf die Frage des TE im ersten Beitrag. Den Kommentar vor dem Link hätte er sich zwar verkneifen können, aber gut.
Ich konnte dem Eingangsbeitrag nicht entnehmen, dass der TE vorhat mit 200 km/h über die Landstraße zu knallen also sind einige der Folgebeiträge schlicht am Thema vorbei. Wenn man Jugendliche für die Gefahren des Straßenverkehrs sensibilisieren will, geht das nicht mit oberschlauen Belehrungen die z.T. auch noch falsch sind. Stichwort: Rennstrecke aber dazu später mehr.
Ein Sicherheitstraining macht meiner Einschätzung nach am meisten Sinn. Ich habe zwar noch nie eins besucht, aber genügend gesehen und dort werden einem die Grundlagen zur sicheren Teilnahme am Straßenverkehr vermittelt. Ich vermisse auch nach wie vor den Hinweis auf den User AMenge, der solche Trainings anbietet. Hier würde es ggf. Sinn machen, sich mit Ihm in Verbindung zu setzen um die Standortfrage zu klären und sich Ratschläge zu holen wo, wie und was.
Der TE möchte wissen, wie er sicher und schnell eine Landstraße befahren kann. Er schrieb nicht, dass er sich über die zulässige Höchstgeschwindigkeit hinwegsetzen möchte. Es gibt genügend Landstraßen auf denen 100 erlaubt sind und bestimmte Kurven dieses Tempo nicht unter allen Bedingungen zulassen, also ist seine Frage berechtigt.
Auch der Hinweis auf eine Rennstrecke ist völlig am Thema vorbei und im Zweifel sogar völlig falsch. Die dort gewonnen Erfahrungen lassen sich nämlich erst recht nicht im Straßenverkehr umsetzen. Im Gegenteil. Die gefahrenen Geschwindigkeiten sind höher, die Kurven (meistens) wesentlich breiter, es gibt Steilkurven und vor allem ist der Gripp ein völlig anderer. Eine Rennstrecke dient dem ausloten der eigenen und der Grenzen des Fahrzeugs. Beides hat im Straßenverkehr nichts verloren und kann dort auch nicht praktisch nachgestellt werden. Die Bedingungen sind dafür einfach viel zu unterschiedlich.
Onkel Howdy hat auch einen guten Tipp gegeben: Amateurveranstaltungen! Diese finden nicht zwingend auf Rennstrecken statt und bieten somit eher einen praxisnahen Bezug.
Darüber hinaus ist es doch löblich, wenn junge Leute hier fragen wie und was. Da muss man doch nicht gleich die Organspenderkeule oder die Rentenversicherung auspacken?
Fazit: ein Sicherheitstraining besuchen und vernünftig bleiben.
Zitat:
Original geschrieben von dodo32
...
Ich konnte dem Eingangsbeitrag nicht entnehmen, dass der TE vorhat mit 200 km/h über die Landstraße zu knallen also sind einige der Folgebeiträge schlicht am Thema vorbei. Wenn man Jugendliche für die Gefahren des Straßenverkehrs sensibilisieren will, geht das nicht mit oberschlauen Belehrungen die z.T. auch noch falsch sind. Stichwort: Rennstrecke aber dazu später mehr.
...Der TE möchte wissen, wie er sicher und schnell eine Landstraße befahren kann. Er schrieb nicht, dass er sich über die zulässige Höchstgeschwindigkeit hinwegsetzen möchte. Es gibt genügend Landstraßen auf denen 100 erlaubt sind und bestimmte Kurven dieses Tempo nicht unter allen Bedingungen zulassen, also ist seine Frage berechtigt.
...
Onkel Howdy hat auch einen guten Tipp gegeben: Amateurveranstaltungen! Diese finden nicht zwingend auf Rennstrecken statt und bieten somit eher einen praxisnahen Bezug.Darüber hinaus ist es doch löblich, wenn junge Leute hier fragen wie und was. Da muss man doch nicht gleich die Organspenderkeule oder die Rentenversicherung auspacken?
Fazit: ein Sicherheitstraining besuchen und vernünftig bleiben.
Also ich weiss nicht.
Abgesehen davon, dass ich deine drei letzten Absätze fraglos unterschreibe, scheinst du mir doch ein wenig zu extremisierten Auffassungen zu neigen.
Der TE schrieb u.a.:
Zitat:
Ich war von der Beschleunigung, wie von der Strassenlage (Anm.: des RS3) sehr positiv überrascht, das hat richtig Spass gemacht....
Er ging auf der Landstrasse auch sehr viel schneller in Kurven, als ich mich das jemals mit einem Auto trauen würde. (Ich bin auch schon Golf R und Nissan 370z gefahren)...
Diese Aussage impliziert, dass deutlich schneller als 100 km/h gefahren wurde und gefahren werden soll, denn heutzutage brauchst du im 90PS-Corsa bei Einhaltung des TL keine normale Kurve auf der Landstrasse fürchten.
Lassen wir besondere Gefahrenstellen, wie Kehren, S- oder Doppel-S-Kurven mal außer Betracht, da dieses eh zumeist mit einem TL beschränkt werden. Aber auch hier besteht kein Anlass zur Furcht im Corsa, wenn das TL halbwegs eingehalten wird.
Vor diesem Hintergrund befremdet es mich einfach etwas sehr, dass aus deiner Feder immer wieder der Begriff "Oberlehrer" kommt. Folgt man deiner Sichtweise, sind die Oberlehrer in diesem Forum sehr stark vertreten (ich gehöre ja d.E. auch dazu 😁), so sehr, dass das in keiner Relation mehr zu der Zahl der tatsächlich auf den Strassen anzutreffenden Oberlehrern steht. Denn diese sind vergleichweise selten.
Dies nährt bei mir allerdings den Verdacht, dass derjenige, der eine erhebliche Anzahl von Mitpostern des Oberlehrertums verdächtigt, womöglich selbst Oberlehrer par excellence ist.
Wie kämst du sonst wohl dazu, eine solche Vielzahl von Mitpostern des Oberlehrertums zu geißeln, mithin also zu belehren??? Meinst du wirklich, du hast es so viel besser drauf?
Gleichwohl:
Ich schätze trotzdem viele deiner Beiträge.
Also nichts für Ungut!
🙂
Zitat:
Original geschrieben von feineherrn
Diese Aussage impliziert, dass deutlich schneller als 100 km/h gefahren wurde und gefahren werden soll, denn heutzutage brauchst du im 90PS-Corsa bei Einhaltung des TL keine normale Kurve auf der Landstrasse fürchten.Zitat:
Ich war von der Beschleunigung, wie von der Strassenlage (Anm.: des RS3) sehr positiv überrascht, das hat richtig Spass gemacht....
Er ging auf der Landstrasse auch sehr viel schneller in Kurven, als ich mich das jemals mit einem Auto trauen würde. (Ich bin auch schon Golf R und Nissan 370z gefahren)...
Kann ich so nicht erkennen. Hier gibt es genügend Kurven die der Corsa mit 80 schafft und der RS mit 120. Das sind 40 km/h und 120 sind noch kein Tempo bei dem ich stupide Raserei unterstelle. Gut, wenn sich der TE dahingehend äußern sollte dass er gerne mit 180+ unterwegs ist, dann ist das ein anderes Thema. Geschrieben, hat er es nicht.
Zitat:
Vor diesem Hintergrund befremdet es mich einfach etwas sehr, dass aus deiner Feder immer wieder der Begriff "Oberlehrer" kommt. Folgt man deiner Sichtweise, sind die Oberlehrer in diesem Forum sehr stark vertreten (ich gehöre ja d.E. auch dazu 😁), so sehr, dass das in keiner Relation mehr zu der Zahl der tatsächlich auf den Strassen anzutreffenden Oberlehrern steht. Denn diese sind vergleichweise selten.
Dies nährt bei mir allerdings den Verdacht, dass derjenige, der eine erhebliche Anzahl von Mitpostern des Oberlehrertums verdächtigt, womöglich selbst Oberlehrer par excellence ist.
Hier liegt ein Missverständnis vor. Ich meinte bestimmte User hier im Forum, nicht im Straßenverkehr. Und wie Du darauf kommst, dass ich selbst einer sein soll verschließt sich mir unter dem oben genannten "Hintergrund" irgendwelcher S-Kurven...
Zitat:
Wie kämst du sonst wohl dazu, eine solche Vielzahl von Mitpostern des Oberlehrertums zu geißeln, mithin also zu belehren???
Dazu komme ich, wenn ich mir bestimmte Beiträge in diesem Thread durchlese und weis, was in der Vergangenheit kolportiert wurde. Ich bin lange genug dabei und habe hier schon das eine oder andere gesehen. Wir hatten hier im V+S schon richtig Radau, ich erinnere an den TL Thread. Den wirst Du nicht kennen, vermute ich, Du bist ja erst seit ein paar Monaten aktiv dabei.
Zitat:
Meinst du wirklich, du hast es so viel besser drauf?
Das fahren? Keine Ahnung. Was meine Beteiligung hier im Forum betrifft, habe ich durchaus etwas mehr Fingerspitzengefühl wie manch andere.
Zitat:
Original geschrieben von dodo32
Der TE möchte wissen, wie er sicher und schnell eine Landstraße befahren kann. Er schrieb nicht, dass er sich über die zulässige Höchstgeschwindigkeit hinwegsetzen möchte. Es gibt genügend Landstraßen auf denen 100 erlaubt sind und bestimmte Kurven dieses Tempo nicht unter allen Bedingungen zulassen, also ist seine Frage berechtigt.
Ja nu, dann ist er vielleicht "legal" unterwegs in dem Sinne dass er nicht gegen das Limit verstößt, aber u.U. trotzdem in der Nähe des physikalischen Limits bzw. dem Limit der eigenen Fähigkeiten und nicht weniger gefährlich als wenn er anderswo mit 120 durch eine 100er Zone fährt.
Zitat:
Auch der Hinweis auf eine Rennstrecke ist völlig am Thema vorbei und im Zweifel sogar völlig falsch. Die dort gewonnen Erfahrungen lassen sich nämlich erst recht nicht im Straßenverkehr umsetzen.
Das gilt für das Fahrsicherheitstraining genauso. Wenn man sicher im verkehrstechischen Sinne fährt, dann kann man nichts von der Erfahrungen eines Sicherheitstrainings anwenden. Und auch hier ist die Illusion von "Fertigkeiten" gegeben die man nach einem Tag was gezeigt bekommen einfach nicht hat.
Aber du machst eine sehr wichtige Unterscheidung: Nämlich
1) zwischen dem Know-How und den Fertigkeiten welche rein technisch ein zweispuriges, motorisiertes Fahrzeug erfordert wenn man "schnell" fahren will.
2) Und zweitens den verkehrs- und realitätsbedingten Erfahrungen und Fertigkeiten im Strassenverkehr. ALso das man quasi eine "Vorausahnung" entwickelt wie sich Verkehrssituationen entwickeln könnten, bspw. dass man außerorts nicht an einem Fahrzeug vorbeiballert welches langsamer wird, weil er wenden oder abbiegen könnte. Dass man bei über die Strasse ragenden Bäume eher mit Grip-mindernden Zeugs auf der Strasse rechnen muss. Dass die Temperaturen im Wald oder im Gebirge schnell mal 10°C kälter sein können und der Grip niedriger ist. Dass man immer nur so schnell fahren darf, dass man auch noch auf einbiegendem Verkehr aus einer unscheinbaren Einmündung mittem im Wald noch reagieren kann. Was 120 statt 100 für den Bremsweg oder auch Reaktionsweg einer Vollbremsung bedeuten. Dass man bei uneinsichtiger Strecke auch so fährt dass man in der Hälfte der sichtbaren Strecke anhalten kann. Dass man weiss was ein LKW auf enger und kurviger Strecke an Platz auf der Gegenfahrbahn braucht. Dass nach einer bergabfahrt mit vielen Bremsungen die Bremskraft nachlassen kann. Dass auch eine gerungfügige Steigung oder Gefälle deutlich Einfluss auf den Bremsweg nimt. Dass man nicht nur Augen für das Auto vor und hinter einem hat, sondern dass man auch mitbekommt was 10 Autos vor einem oder hinten einem passiert. Dass man lernt Strassenverlauf zu lesen und frühzeitig auch Hundekurven (sich zuziehende Kurven) erkennen kann. Dass man weiß dass die gleiche Regenmenge zu ganz unterschiedlichen Gripbedingungen führen kann, je nachdem ob es die Wochen vorher immer geregnet hat (und die Strassen relativ sauber sind), oder wochenlang trocken war und es eine Staub-Dreckschicht gibt die mit Regen dann zu einem schönen Schmierfilm wird.
Zu 1) kann man in geführten Trainings viel lernen. Zu 2) hilft eben nur viel Fahrerfahrung in eben genau der Umgebung (da kann ich auch nicht viel transferieren von Autobahn auf Bundestrasse, oder von weitläufigen Kurven auf breiten Landstrassen zu Engen Kurven auf Strassen dritten Grades).
Und gerade für 2) gilt das Bild, dass man Anfangs einen vollen Topf mit Glück hat und leeren Topf mit Erfahrung, und man versuchen muss den Topf mit Erfahrung aufzufüllen bevor der Topf mit dem Glück leer wird. Wenn man ungeduldig ist schafft man das nicht. Dies realisiert man als junger Fahrer aber nicht, und die Erkenntnis ist auch schwer vermittelbar (man kann es so hinschreiben, aber beim Lesen der Zeilen stellt sich nicht dieselbe Erkenntnis ein wie man sie aus der Erfahrung gewonnen hat). Ein zweijähriger versteht auch nicht was "heiß" bedeutet, aber es versteht, dass alle immer in Panik verfallen wenn es sich der heißen Herdplatte nähert. Was es dann macht wenn grad keiner schaut kann man dann eben nicht beeinflussen... Das gebetsmühlenartige Widerholen aufzupassen und die Strasse nicht als Rennstrecke zu nutzen ist also nicht ganz so sinnfrei wie du es vielleicht vermutest.
Zitat:
Original geschrieben von Sencer
Das gilt für das Fahrsicherheitstraining genauso. Wenn man sicher im verkehrstechischen Sinne fährt, dann kann man nichts von der Erfahrungen eines Sicherheitstrainings anwenden.
Einspruch, Einspruch, Einspruch.
Das geht bei einer "einfachen Vollbremsung los
-bremsen auf unterschiedlichen Untergründen,
-Ausweichen während des bremsens...
usw. ..............
Zitat:
Original geschrieben von Sencer
...
Und gerade für 2) gilt das Bild, dass man Anfangs einen vollen Topf mit Glück hat und leeren Topf mit Erfahrung, und man versuchen muss den Topf mit Erfahrung aufzufüllen bevor der Topf mit dem Glück leer wird.
---
Also das hast du wirklich brilliant formuliert.
Besser geht es wohl kaum.
Hut ab!
🙂
Zitat:
Original geschrieben von Sencer
Das gilt für das Fahrsicherheitstraining genauso. Wenn man sicher im verkehrstechischen Sinne fährt, dann kann man nichts von der Erfahrungen eines Sicherheitstrainings anwenden. Und auch hier ist die Illusion von "Fertigkeiten" gegeben die man nach einem Tag was gezeigt bekommen einfach nicht hat.
Nicht ganz, denn dort werden grundsätzliche Dinge vermittelt. Das heißt, es werden Situationen simuliert die im normalen Betrieb durchaus vorkommen können und der Teilnehmer wird darauf vorbereitet. Diese Schleuderplatten finde ich ein gute Sache. Beispiel: ich bin vergangenes Jahr bei winterlichen Straßenverhältnissen zu weit nach rechts gekommen (Schneepflug kam entgegen) und das rechte Hinterrad hakte sich ein, was einen beinahe Dreher zur Folge hatte. Ich wusste was zu tun ist und daher hat mich das auch wenig beeindruckt. Andere, wissen das nicht und genau das, wird dort vermittelt. Grundsätzliche Dinge eben die für uns klar sind und die wir instinktiv machen, aber das kann man halt nicht bei jedem voraussetzen und daher finde ich diese Trainings sehr sinnvoll.
Zitat:
Das gebetsmühlenartige Widerholen aufzupassen und die Strasse nicht als Rennstrecke zu nutzen ist also nicht ganz so sinnfrei wie du es vielleicht vermutest.
Natürlich nicht. Es kommt immer nur darauf an,
wiedas geschieht. Und es ist hier nun einmal gang und gäbe, erst einmal irgendwas zu posten dass möglichst populistisch ist um möglichst viele Grüne zu bekommen. Schlagworte wie: "Raser", "zukünftiger Organspender", "geh auf die Rennstrecke", "steh wie ein Mann dazu" etc.
Darüber hinaus gefällt mir der Beitrag gut, denn er zeigt eine differenzierte Betrachtungsweise auf und das ist genau das, was wir hier brauchen.
Zitat:
Original geschrieben von dodo32
Kann ich so nicht erkennen. Hier gibt es genügend Kurven die der Corsa mit 80 schafft und der RS mit 120. Das sind 40 km/h und 120 sind noch kein Tempo bei dem ich stupide Raserei unterstelle. Gut, wenn sich der TE dahingehend äußern sollte dass er gerne mit 180+ unterwegs ist, dann ist das ein anderes Thema. Geschrieben, hat er es nicht.Zitat:
Original geschrieben von feineherrn
Diese Aussage impliziert, dass deutlich schneller als 100 km/h gefahren wurde und gefahren werden soll, denn heutzutage brauchst du im 90PS-Corsa bei Einhaltung des TL keine normale Kurve auf der Landstrasse fürchten.
Das kann ich so nicht glauben. Vielleicht bergauf, wo die 90 PS nicht für mehr als 80 km/h reichen, aber in einer Kurve kannst du mit keinem Straßenwagen mit Straßenreifen mal eben 50 % schneller als mit einem Corsa D (gibt doch nur von dem einen 90 PS-Diesel?) und normalen Reifen fahren, dieselbe Linie vorausgesetzt.
120 statt 80 bedeutet 2,25-fache Haftreibung. Das würde gleichermaßen bedeuten, dass der RS (welcher?) nach 18 Metern Bremsweg steht, vorausgesetzt der Corsa benötigt 40 Meter.
Genauso wie sich jede Limousine (selbst mit 245er Reifen) schwer tut einen Kleinwagen (mit 185er Reifen) außen auf einem Autobahnzubringer (Kurvenradius innen meist etwa 60 m) zu überholen.
Sobald der Radius um 5 % steigt, müsste der äußere mehr als 5 % schneller fahren, um überhaupt mit derselben Winkelgeschwindigkeit die Kurve zu durchfahren. Die Fliehkraft (benötigte Haftreibung) steigt dann um über 10 %. Ist der innere mit 0,95 g in der Kurve, sind es beim äußeren 1,045 g. 911er oder M3 gerne, aber dem Vertreterdiesel wünsche ich viel Spaß.
Wo du mit einem Corsa mit quietschenden Reifen mit 80 km/h rum kommst, gehen im RS vielleicht 90 bis maximal 100 km/h. Von Reserve kann da aber schon lange keine Rede mehr sein.
Eine lange Kurve, die der Corsa mit 80 gerade so noch packt, hat außerdem einen Radius von kaum 50 bis 60 m. Da fährt keiner mit 120 km/h rein. Allein das Sichfahrgebot verbietet solche Spielchen.
Ganz interessant ist sicherlich noch folgender Punkt:
Viele fahren auf der Landstraße 120 km/h, manche auch 140 oder 180 km/h, saß da selbst schon als Beifahrer im Wagen. Wenn man sowas schon macht (leider lässt sich das keiner nehmen), dann wäre es natürlich schön, wenn man dabei nicht im Sitz lümmelt, im Handschuhfach kramt oder mit dem Handy telefoniert.
Die üblichen Punkte eben:
Wenn schon schnell, dann vorausschauend und nach Sichtfahrgebot.
Fatal ist schon allein die Meinung man könne die höhere Geschwindigkeit mit höherer Sicherheit ausgleichen. Wie denn? 10 % schnellere Reaktionszeit, 20 % exaktere Lenkbewegung, 10 % mehr Haftung dank besserer Reifen? Macht dann durchmultipliziert die 1,45-fache Geschwindigkeit? Zur Sicherheit für den Notfall dann noch einen Käfig und 5-Punkt-Gurt in den Wagen? Leider gibt es solche Experten.
Genau andersherum läuft der Hase:
Fährt man 20 % langsamer, sinkt der Reaktionsweg um 20 % und der Bremsweg um 44 %. Hat man dann den Wagen noch absolut unter Kontrolle, steht man sicherlich 60 % früher als manch anderer. Soll heißen man kann dann 10 % schneller fahren als dieser und sich noch sicher fühlen.
Aber deshalb fährt man auch noch nicht am Limit. Zu was das führt sieht man bei jedem x-beliebigem Rennen. Jedes Mal fliegt mindestens einer - der Profis - aus der Kurve.
Ein wichtiges Problem, das einem so zunächst gar nicht bewusst ist, ist natürlich noch der Kamm´sche Reibkreis. Hat man in der Kurve schon keine Reserve mehr in Querrichtung, wird die Bremse auch nicht die volle Leistung bringen können. Entweder Kreisbahnfahrt oder Längsverzögerung.
Soll sich aber jeder seinen 200 PS Kompaktwagen holen... gibt noch nicht genug von denen. 🙄