Sei kein Horst!
Servus,
Bin über nen interessanten Artikel im Kurvenjägerforum gestolpert
Leider Gottes stimmt es wirklich, es sind immer mehr Horsts unterwegs...
Zitat:
Die Tage habe ich mit Ralf telefoniert, und weil es Ralf bis tief in seine Seele interessiert, wohin die ganze Zweiradszene geht, quatschen wir oft genau darüber. Zum Beispiel lebt unsere zunehmend zivilisiertere Gesellschaft immer kindersicherer, sodass sie immer mehr in Frage stellt, ob sie es gut findet, dass wir uns auf einen Beinahe-Rennmotor mit 16.000 Umdrehungen praktisch direkt draufsetzen, um uns damit durch das Häckselsieb „Leitplanke“ zu beschleunigen. Das ist einfach so und sollte uns nicht weiter stören. Ich finde es beispielsweise moralisch verwerflich, Audi zu fahren. Das ist einfach so und sollte Audisten nicht weiter stören. Wir leben derzeit in einer recht freien Gesellschaft, deshalb sind sowohl der Häcksler als auch das Audiauto legitime Lebenszeitinvestitionen.
Was mich jedoch stört, wo ich total die Hasskappe aufsetze, das ist diese innere Abwehr der Motorradszene gegen Neulinge. Da kommt ein junger Mensch trotz des abwehrenden Zeitgeistes heute noch zur wunderbaren Welt des Kraftrads, ein in höchstem Maße freudiges Ereignis, sollte man meinen! Es werden ihm Blumen zugeworfen, sollte man meinen, von wohlriechenden Körpern des präferierten Geschlechts gebrauchte Unterwäsche! Die Entscheidung des jungen Menschen wird in kunstvollen Gesängen zum Himmel hoch gelobt, sollte man meinen, genauso wie seine Genitalien! Leider sieht die Wahrheit anders aus, düster und böse.
Es ist wie eine Stuttgarter Dorfkneipe (denn Stuttgart ist Deutschlands größtes Dorf): Einige alte Horsts sitzen dort in ihrem Forumsstammtisch. Sie reden über früher, als alles noch besser schien, weil sie noch besser waren. Heute sind sie verbittert oder wirken zumindest so auf den jungen Menschen, der sich am Stammtisch dazusetzt. Er hat den Führerschein gemacht!, freut er sich. Wie geil ist das denn?! Ein billiges Motorrad hatte er schon vor dem Schein, jetzt sucht er billige Klamotten: „Welche billigen Klamotten sind denn die am wenigsten schlechten?“, will er wissen. Ein Raunen geht um den Tisch. Die Horsts schmatzen verächtlich. „Woisch“, sagt einer, „Wenn du keine drölftausend Euro für eine Schwabenlederkombi, Daytona-Stiefel und Held Phantom GPs hascht, dann solltest du das mit den Motorrädern einfach lassen.“
Und alle nicken. Jaja, der Horst, der hat Recht. Kein Meder ohne Leder! Und dem Bub sei’ neues altes Motorrad hat ja nedmal ABS. Geknickt verlässt der junge Mensch die Forumskneipe, um jetzt ohne Ratschläge irgendeine Ausrüstung innerhalb seines Budgets zu kaufen. Manche Mädels machen den Fehler, die Zubehörfrage frühzeitig vor Motorrad oder Schein zu stellen, manche von den Manchen sind von den Horstantworten derart enttäuscht, dass sie sich ein anderes Hobby suchen. In wenigen Wochen wird Horst sich wundern, warum das ihm irgendwie ästhetisch erscheinende Mädel keine diamantpaillettierte Kombi aus Cognac-gegerbtem Schwabenleder gekauft und nach ihrer Eingangsfrage überhaupt nix mehr gepostet hat. Komisch.
Das bringt mich vor allem deshalb zur nuklearen Weißglut, weil ich diese Horsts kenne. Keiner von denen hat als erste Ausrüstung Schwabenlederunterhosen gehabt, jeder hat mit einer löchrigen Jeans angefangen und kam sich wie ein Panzer vor, als er sich seine erste Kunstlederjacke holen konnte, die mit den Abriebeigenschaften von sabbergetränktem Zigarettenpapier glänzte. Die Dreistigkeit, mit der sie ihre eigene Laufbahn unter den Tisch kehren und so tun, als wäre Jugend etwas, das nur früher, zu ihrer Jugend, passiert ist, weckt in mir den tiefen Wunsch, ihnen in hohem Bogen auf den Stammtisch Knochen zu kotzen.
„Aber Sicherheit“, will der Horst jetzt sagen. „Fresse!“, will ich da sagen. Wenn der junge Mensch die maximale Sicherheit will, sucht er kein Motorrad, sondern eine gut gepolsterte Gummizelle. Ausnahmslos jeder Vielfahrer, den ich kenne, hat sich nach seinem bescheidenen Anfang zügig mit besserem Zubehör eingedeckt, denn besseres Zubehör macht einfach mehr Spaß. Er wird sich iterativ selber besser sichern. Man muss aber irgendwo anfangen, und zwar nicht bei zehntausend Euro für einen Hobby-Einstieg. Für die meisten jungen Menschen sind zehntausend Euro genausoviel wie das gesamte Eurorettungsschirm-Budget: eine vollkommen unwirklich scheinende Masse an Geld. Wenn das nicht von den Eltern kommt, woher dann? Bestimmt nicht aus den zweihundert Euro Sklaventaschengeld ihrer ersten Prakti-Stelle. Das würde Jahre dauern, und Jahre sind für einen jungen Menschen exakt genausoviel wie die Unendlichkeit.
Ich mag mit dem Thema nicht mehr in die Foren gehen. Ich mag nicht mit Horst diskutieren, das ist schon zu oft passiert. Deshalb freue ich mich über jeden guten Tip für Einsteiger: Welche Billigsachen habt ihr als erstes kaufen können und wie waren eure Erfahrungen damit? Wir finden bestimmt ein paar gute Tips, die wir abgebrannten Anfängern weitergeben können. Zum Beispiel: kein Horst sein.
Quelle:
http://www.mojomag.de/2012/11/nachwuchs-verpiss-dich/Beste Antwort im Thema
Servus,
Bin über nen interessanten Artikel im Kurvenjägerforum gestolpert
Leider Gottes stimmt es wirklich, es sind immer mehr Horsts unterwegs...
Zitat:
Die Tage habe ich mit Ralf telefoniert, und weil es Ralf bis tief in seine Seele interessiert, wohin die ganze Zweiradszene geht, quatschen wir oft genau darüber. Zum Beispiel lebt unsere zunehmend zivilisiertere Gesellschaft immer kindersicherer, sodass sie immer mehr in Frage stellt, ob sie es gut findet, dass wir uns auf einen Beinahe-Rennmotor mit 16.000 Umdrehungen praktisch direkt draufsetzen, um uns damit durch das Häckselsieb „Leitplanke“ zu beschleunigen. Das ist einfach so und sollte uns nicht weiter stören. Ich finde es beispielsweise moralisch verwerflich, Audi zu fahren. Das ist einfach so und sollte Audisten nicht weiter stören. Wir leben derzeit in einer recht freien Gesellschaft, deshalb sind sowohl der Häcksler als auch das Audiauto legitime Lebenszeitinvestitionen.
Was mich jedoch stört, wo ich total die Hasskappe aufsetze, das ist diese innere Abwehr der Motorradszene gegen Neulinge. Da kommt ein junger Mensch trotz des abwehrenden Zeitgeistes heute noch zur wunderbaren Welt des Kraftrads, ein in höchstem Maße freudiges Ereignis, sollte man meinen! Es werden ihm Blumen zugeworfen, sollte man meinen, von wohlriechenden Körpern des präferierten Geschlechts gebrauchte Unterwäsche! Die Entscheidung des jungen Menschen wird in kunstvollen Gesängen zum Himmel hoch gelobt, sollte man meinen, genauso wie seine Genitalien! Leider sieht die Wahrheit anders aus, düster und böse.
Es ist wie eine Stuttgarter Dorfkneipe (denn Stuttgart ist Deutschlands größtes Dorf): Einige alte Horsts sitzen dort in ihrem Forumsstammtisch. Sie reden über früher, als alles noch besser schien, weil sie noch besser waren. Heute sind sie verbittert oder wirken zumindest so auf den jungen Menschen, der sich am Stammtisch dazusetzt. Er hat den Führerschein gemacht!, freut er sich. Wie geil ist das denn?! Ein billiges Motorrad hatte er schon vor dem Schein, jetzt sucht er billige Klamotten: „Welche billigen Klamotten sind denn die am wenigsten schlechten?“, will er wissen. Ein Raunen geht um den Tisch. Die Horsts schmatzen verächtlich. „Woisch“, sagt einer, „Wenn du keine drölftausend Euro für eine Schwabenlederkombi, Daytona-Stiefel und Held Phantom GPs hascht, dann solltest du das mit den Motorrädern einfach lassen.“
Und alle nicken. Jaja, der Horst, der hat Recht. Kein Meder ohne Leder! Und dem Bub sei’ neues altes Motorrad hat ja nedmal ABS. Geknickt verlässt der junge Mensch die Forumskneipe, um jetzt ohne Ratschläge irgendeine Ausrüstung innerhalb seines Budgets zu kaufen. Manche Mädels machen den Fehler, die Zubehörfrage frühzeitig vor Motorrad oder Schein zu stellen, manche von den Manchen sind von den Horstantworten derart enttäuscht, dass sie sich ein anderes Hobby suchen. In wenigen Wochen wird Horst sich wundern, warum das ihm irgendwie ästhetisch erscheinende Mädel keine diamantpaillettierte Kombi aus Cognac-gegerbtem Schwabenleder gekauft und nach ihrer Eingangsfrage überhaupt nix mehr gepostet hat. Komisch.
Das bringt mich vor allem deshalb zur nuklearen Weißglut, weil ich diese Horsts kenne. Keiner von denen hat als erste Ausrüstung Schwabenlederunterhosen gehabt, jeder hat mit einer löchrigen Jeans angefangen und kam sich wie ein Panzer vor, als er sich seine erste Kunstlederjacke holen konnte, die mit den Abriebeigenschaften von sabbergetränktem Zigarettenpapier glänzte. Die Dreistigkeit, mit der sie ihre eigene Laufbahn unter den Tisch kehren und so tun, als wäre Jugend etwas, das nur früher, zu ihrer Jugend, passiert ist, weckt in mir den tiefen Wunsch, ihnen in hohem Bogen auf den Stammtisch Knochen zu kotzen.
„Aber Sicherheit“, will der Horst jetzt sagen. „Fresse!“, will ich da sagen. Wenn der junge Mensch die maximale Sicherheit will, sucht er kein Motorrad, sondern eine gut gepolsterte Gummizelle. Ausnahmslos jeder Vielfahrer, den ich kenne, hat sich nach seinem bescheidenen Anfang zügig mit besserem Zubehör eingedeckt, denn besseres Zubehör macht einfach mehr Spaß. Er wird sich iterativ selber besser sichern. Man muss aber irgendwo anfangen, und zwar nicht bei zehntausend Euro für einen Hobby-Einstieg. Für die meisten jungen Menschen sind zehntausend Euro genausoviel wie das gesamte Eurorettungsschirm-Budget: eine vollkommen unwirklich scheinende Masse an Geld. Wenn das nicht von den Eltern kommt, woher dann? Bestimmt nicht aus den zweihundert Euro Sklaventaschengeld ihrer ersten Prakti-Stelle. Das würde Jahre dauern, und Jahre sind für einen jungen Menschen exakt genausoviel wie die Unendlichkeit.
Ich mag mit dem Thema nicht mehr in die Foren gehen. Ich mag nicht mit Horst diskutieren, das ist schon zu oft passiert. Deshalb freue ich mich über jeden guten Tip für Einsteiger: Welche Billigsachen habt ihr als erstes kaufen können und wie waren eure Erfahrungen damit? Wir finden bestimmt ein paar gute Tips, die wir abgebrannten Anfängern weitergeben können. Zum Beispiel: kein Horst sein.
Quelle:
http://www.mojomag.de/2012/11/nachwuchs-verpiss-dich/125 Antworten
Ach winki, schmeiss gleich zwei ein *g*.
Was heisst da Frauen brauchen kein Motorrad? Wer brauchts denn überhaupt? Ökologisch gesehen ist's absolut unbrauchbar. Ich würde mich nie nur mit nem Soziaplatz zufrieden geben, obwohl Mum von zwei Jungs.
Würd aber auch nie im Leben eine mehrfarbige Kombi anziehen, auch wenn se von Schwabenleder wäre und ich das 3000 Euronen Teil geschänkt bekäme.
Und das ist das, was ich an so Anfängerthreads bemäkel. Sich nicht im vorraus selber Gedanken zu machen.
Fragen stellen, dann aber nicht mit der Antwort zufrieden sein, wobei man eigentlich selber nicht genau weiss was man eigentlich hören will. Ja und dann wird der alte, weise eben zum grosskotzigen Horst abgestempelt.
In meiner FS durfte man auch nicht ohne Schutzkleidung aufs Bike. Nehm ich jetzt mal das Fahrsicherheitstraining das ich vor habe: Beim ADAC gibts keine Teilnahme ohne Schutzbekleidung. Hab aber Bilder von anderen Veranstaltern gesehen die im T- Shirt fuhren.
Finde ich sehr relativ, alles in allem!
@Nette Hexe:
Warum keine mehrfarbige Kombi tragen ?? Mir pers. ist die Optik (fast) egal, wichtig ist die Sicherheit. Ne rot-weisse Guidici passt grad noch zu nem grünen Moped.
Das die "Alten" (Hasen) der Jugend Sachen sagen, die sie nicht hören / lesen wollen war (meiner Erfahrung nach) schon immer so, auch wenn das flach klingt,...
Wegen der ökologischen Sache, also mit meinem Auto brauch im um die 7 l/100 km, mit dem Motorrad nur die Hälfte, allerdings ohne Kat.
Der SemmeL
Zitat:
Original geschrieben von Winki 83
Wie wärs den mit Schwarz, Rot, Gold. Revolution!
Liberte, Egalite, Fraternite!*Oh, nein ich muss meine Tabletten nehmen*
Oder komm zu mir.....😉😁
Zitat:
Warum keine mehrfarbige Kombi tragen ?? Mir pers. ist die Optik (fast) egal, wichtig ist die Sicherheit.
Klar, bist ja auch nicht die Semmeline 😁
Mit´m Auto kannst einkaufen, mehrerer Leut fahren usw. usf. Klar fahren viele mit´m Möpp zur Arbeit, verbraten aber am Wochenende auf Touren dafür wieder mehr Sprit. Mit dem PKW gehen selten welche auch "Kurvenjagd".
Back to Horst: Der Horst früher war aber auch einer den man respektiert hat, da hieß Horst Manne und war der Held mit seinem Eisenhaufen. 😁
Heut sind die Jungs Plastikhelden. Trifft beides ohne Respekt aufeinander, ha dann schepperts.
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Der Autor hat mir in einigen Punkten aus der Seele gesprochen, denn oftmals hat man als Motorradfahrer und Anfänger mit geringen Budget, keine Chance als solcher weder akzeptiert, noch respektiert zu werden.Dabei geht es explizid nicht nur um den Nachwuchs mit geringen Budget, sondern dies betrifft auch andere Generationen, die erst spät einsteigen und erst mal mit dem notwendigen Klamotten und einem alten Bike anfangen, das Motorradfahren zu praktizieren.
Ich habe selbst unter Motorradfahrern diese Erfahrung mit meiner älteren Schüssel und nicht- Markenklamotten gemacht, es ist sehr oft so, dass man auf Bikertreffen seine alte Mühle, die noch dazu unter 500 Kubik hat, am besten ein paar Straßen weiter abstellt und die günstigeren Klamotten irgendwo im Gebüsch versteckt, so war mein Eindruck als Neueinsteiger.
Ja und ich hatte auch bereits einen relativ heftigen Sturz und musste feststellen, dass der 2000 Dollar Anzug mich nicht besser hätte schützen können, wie meine damals billigere Alternative,DAS war die Praxis, daher die Frage, ob es nicht doch etwas mit einer gewissen Art von Posern und Prahlern zu tun hat, die die Anschaffung von Klamotten im Wert ein Mehrfaches des Wertes des Bikes übersteigen für notwendig erachten, um überhaupt das Ding,- Motorradfahren, ausüben zu dürfen, ähnlich, wie das repräsentieren von teuren Markenklamotten in der Disco.
Oder dient die Materialschlacht einzig dazu, die Angst in der Szene nicht wahrgenommen zu werden? Als ernst zu nehmendes Mitglied in dieser Art der Gesellschaft, die einst von Cowboystiefeln, Löcherjeans, ölverschmierten Fingern und den Ratschekasten immer griffbereit, -damals bevölkerten Szene zu einer , an den Zeichen der Zeit erkrankten Vorstellung biederen Konsumdenkens Degenerierten, die sich aber weiterhin den Anspruch herausnehmen, noch dazuzugehören, sich aber noch weiter davon entfernt haben, wie der fragende Nachwuchs, so kommt es mir manchmal vor.
Das schlimme ist, dieses falsche Bild aber versuchen denen mitzuteilen, die das Motorradfahren, noch als solches, wie es damals war in Erinnerung haben, basierend auf den Entschluss, den Führerschein zu machen und sich ein Möp zu kaufen, wahrhaftig von vielen erst mal bitter enttäuscht werden, von dem was man davon noch in der heutigen Szene vorfindet.
Wie gesagt, das betrifft nicht nur den Nachwuchs, denn gerade die Generation dieses Nachwuchses, neigt heutzutage ja insbesondere zu ausufernden Anschaffungen oberhalb des eigenen Budges, und hoffnungslosen Verschuldungen, nur um irgendwo mit dazu zu gehören, um dies mal am Rande zu erwähnen.
Den interessierten Nachwuchs Studenten, Azubis und Schülern und Nicht-Grossverdienern kann ich nur raten: Ausüben, egal mit welchen Budget und egal welches Bike, es geht nur um den Spaß.Wenn ihr auch nur zwei kennt, die das ähnlich sehen, ist das mehr wert, als wenn man 50 Dummschwätzer kennt, die nach dem Horst Beispiel in Stammkneipen den alten Zeiten nachjammern und im Bierrausch versunken, vielleicht das teuerste Schwabenleder und das teuerste Bike daheim stehen haben, sich aber gar nicht bewusst dessen, das sie es selbst sind, die sich dahingehend verändert haben, sondern mit dem Taxi nach Hause fahren und erst mal den Rausch ausschlafen, was in dem Alter oftmals mehr wie zwei Tage dauert.
Dann ist das We auch wieder vorbei, jene müssen ja überdurchschnittlich viel arbeiten, damit sie sich den Kram auch weiterhin leisten können, dann bleibt für das Ausüben nicht mehr viel Zeit, wenn’s hoch kommt einmal in zwei Monaten und das auch nur innerhalb der Saison.Es geht letztlich NUR um die Praxis, nicht die Theorie und darum diese Praxis umzusetzen, dazu gehört meines Wissens der Führerschein, ein Motorrad, egal welches, ein Helm, egal welcher und Klamotten, die ein bestimmten Sicherheitsfaktor haben, dass man, gegen die Auswirkungen des Ernstfalles geringfügig geschützt ist.
Genauso ein dummes Geschwätz, sich als Anfänger die Frage zu stellen, welcher Supersportler ist geeigneter, denn lieber als Anfänger untermotorisiert, als eine Maschine zu fahren, für die man mindestens 5 Jahre Fahrpraxis benötigt, denn wenn man dann mit über 200 in den Graben rauscht, schützt einem auch kein mega teures Schwabenleder.
Ich muss hier mal 'ne Lanze für die Alt-Horsts brechen, zu denen ich mich auch zählen darf (muss 🙁 )
Ich habe in meinem Motorradumfeld mehr das Gegenteil des Eingangaposts festgestellt.
Während die "Alten" oft mit ihren, teilweise nicht mehr besonders ansehnlichen aber durchaus funktionsfähigen, Uralt- Klamotten durch die Gegend ballern, ist es den jüngeren deutlich wichtiger wie sie rüberkommen.
Da muss es schon die richtige Kombi sein und auch die Lackierung vom Helm ist wichtig, auch wenn er doppelt so teuer ist wie das schwarze Pendant.
Die Gruppe der Eisdielenposer, auf die genau das zutrifft, besteht mehrheitlich eher aus Jung-Horsts (zumindest mein Empfinden).
Auch die Sprüche, dass ein Motorrad erst bei >100 PS anfängt, höre ich, wenn überhaupt, eher aus der U 35 Fraktion.
Meistens relativieren sich solche Aussagen nach einigen Ausfahrten wenn klar wird, dass der Teil auf dem Mopped mehr zur Performance beiträgt als die Leistung in den Papieren.
Da lob ich mir unser kleines Grüppchen. Die Jungs und Mädels sind zwischen 20 und 60 Jahre und Niemanden interessiert der Preis vom Mopped, Kombi oder Helm. Die einzigen die es hier schwer haben akzeptiert zu werden sind "Poser" und das vollkommen unabhängig von Alter und Erfahrung. So soll es sein!
Tach!
Die "Horsts" gibt es in der Tat in allen Altersgruppen und bei jeder Art von Hobby.
V.a. wenn es um "Benzin" geht, findet man die besserwisserischen Wichtigtuer an jeder Ecke. Hat mich schon früher bei Oldtimertreffen immer gestört. Alles was kein von Kienle für 200.000 Eur auf "besser als neu" restaurierter, mit dem Anhänger angereister Benz ist, gilt nicht. Der coole Typ im original belassenen 550 Spyder neben mir mit meinem stark patinierten aber technisch einwandfreien und recht flotten Spider und ich kamen beim vorletzten Kesselbergrennen gar nicht mehr aus dem Lästern und Staunen heraus. Ich bin dann nicht mehr dorthin gefahren und auch zu keinem anderen "namhaften" Treffen mehr. Lieber am Sonntag morgen um 3 kurz den Brenner rauf und runter geballert.
Gerade beim Thema Motorrad sind es aber v.a. die Alten, die alles besser wissen und mit ihrer Yamaha FJ "in den Bergen immer noch alles verblasen, was sich SSP nennt" (o.ä.).
Schön auch in der Welt der Harleys immer wieder zu beobachten: die alten Besserwisser, die ihre Lebensversicherungsausschüttung in ein nagelneues Motorrad für 30.000 Eur investiert haben und nun aller Welt erzählen, dass nur neue Harleys akzeptable Bikes wären. Noch nicht einmal den Ölstand messen können, aber im Web mit dem Apehanger-Umbau vom Harelyhändler immer dick auftragen.
Da lobe ich mir doch die Mehrheit. Typen, die eben das fahren, was sie möchten und/oder bezahlen können und einfach gerne mal Motorrad fahren. Da muss man dann kein Nordschleifen-Renntraining oder jährlich 10.000 Km im deutschen Winter vorweisen können, um gemeinsam Freude mit dem Bike zu haben.
Und, nur um es erwähnt zu haben, eine Yamaha FJ verblase ich mit meiner Harley an der Ampel bis 60 Km/h locker... ;-)
Gruß!
M. D.
Zitat:
Original geschrieben von Winki 83
@ATBS3Zitat:
Original geschrieben von ABTS3
Es gibt extra Ledereinlagen zum Aufketten anstatt Schleifer oder meinst du gerade diese?
Wieder was gelernt!
Hier sowas ist das:
https://www.bekleidung-motorrad.de/artikel.php?id=122018Gruß Chris
Angefangen hab ich mit T-Shirt, Jeans und maximal Jeansjacke. Einzig Helm und Nierengurt war immer dabei. War doch megacool, im lässigen T-Shirt im Sommer vor den Eisdielen auf Brautschau zu gehen!😁
Sicherheit war am Anfang kein Thema für mich - lässigkeit war viel wichtiger. Der Hobel musste laut und schnell sein und der Fahrer lässig.
Nach ein paar Erdkontakten fängt man dann anders an darüber zu denken.🙂
Heute achte ich mehr auf meine Sicherheit, fahre immer noch schnell - aber eben nur dort wo es auch geht und im Rahmen der physikalischen Gesetze. Was Motorradkleidung angeht ist für mich das Preis/ Leistungsverhältnis das ausschlaggebende. Die Marke ist mir egal und auch (mit Ausnahme von Rosa und Gelb) die Farbe. Es muss halten und halbwegs günstig sein. Ich warte da immer auf die diversen Ausverkäufe.
Zitat:
Original geschrieben von ottifant16
Angefangen hab ich mit T-Shirt, Jeans und maximal Jeansjacke. Einzig Helm und Nierengurt war immer dabei. War doch megacool, im lässigen T-Shirt im Sommer vor den Eisdielen auf Brautschau zu gehen!😁
Man muss aber auch bedenken, dass sich die Einstellung der Jugend, zu diesem Thema weitestgehend verändert hat.
Während man früher noch mit Löcherjeans, Fingern mit Ölresten und dem Geruch nach Lederfett und der Custom Version der CX 500, vor den Eisdielen noch zahlreiches Interesse von diversen Blondinen wecken konnte und sich eher in Kreisen wiederfand, denen Kommerz und Mode am Allerwertesten vorbei ging, ist man wohl heute als jugendlicher Motorradrepräsentant eher einem spöttischen Lächeln ausgesetzt, wo selbe Blondinen vor den Eisdielen reihenweise denjenigen gegenüber auf Igno gesetzt dran vorbeiziehend, für jene ein Motorrad wie das andere ausschaut, und lieber Platz nehmen in einem Cabrio entsprechender Nobelmarken, eben den Jungs die, zumindest dem äußeren nach zu urteilen, nach Geld und teuersten Männerparfum duften und davon auszugehen ist, massig was springen zu lassen😁
Jetzt mal im Ernst:
Auch ich gehöre zu den Wiedereinsteigern und muss sagen, dass mir bisher nur hier beim BT Horsts begegnet sind. Manchmal weckt so ein Forum aber auch den versteckten Horst in einem selber.
Im echten Leben sind sie mir bis jetzt noch nicht über den Weg gelaufen. Vielleicht meide ich solche Leute auch einfach instinktiv.
Ich persönlich komme am besten im echten Leben mit BMW GS Fahrern (!) aus, deren GS man ansieht, dass sie in den letzten 10 Jahren viel von der Welt gesehen hat. Die können interessante Geschichten von ihrem Bike und dem dazugehörigen Urlaub erzählen. Diese Leute sind aber eher im Horst Alter.
Danach kommen alle anderen "normalen" Moppedfahrer, mit denen ich meistens auch gerne rede.
Dagegen meide ich SSP- und Harley Fahrer mit blitzeblankem Mopped und sauberen teuren Klamotten. Die definieren sich meistens über ihr Zubehör.
Der letzte GS-Fahrer, den ich getroffen habe, der saß abends mit uns beim Essen in den Pyrenäen, tippte wie wild auf seinem Navi rum, fragte mich dann nach meiner Karte ... um mich dann zu fragen, wo wir eigentlich sind!! Kann sich das Gelächter jemand vorstellen?
Zitat:
Original geschrieben von Vulkanistor
Jetzt mal im Ernst:
Auch ich gehöre zu den Wiedereinsteigern und muss sagen, dass mir bisher nur hier beim BT Horsts begegnet sind. Manchmal weckt so ein Forum aber auch den versteckten Horst in einem selber.
Im echten Leben sind sie mir bis jetzt noch nicht über den Weg gelaufen. Vielleicht meide ich solche Leute auch einfach instinktiv.
Ich persönlich komme am besten im echten Leben mit BMW GS Fahrern (!) aus, deren GS man ansieht, dass sie in den letzten 10 Jahren viel von der Welt gesehen hat. Die können interessante Geschichten von ihrem Bike und dem dazugehörigen Urlaub erzählen. Diese Leute sind aber eher im Horst Alter.Danach kommen alle anderen "normalen" Moppedfahrer, mit denen ich meistens auch gerne rede.
Dagegen meide ich SSP- und Harley Fahrer mit blitzeblankem Mopped und sauberen teuren Klamotten. Die definieren sich meistens über ihr Zubehör.
Scheint auch so ne Instinktsache zu sein, ob einer "horstet" oder net, würde ich für mich aber nicht an der Marke festmachen, die einer fährt..
Ich hab bisher auch nur wenige getroffen, altersmässig aber gemischt, also nicht nur die Ü40ziger, sondern auch Youngsters (25+)
Hier im BT, ja, recht viele...
wobei ich diese Personen nicht Horst nennen würde :-(( ..
Ist aber auch immer wieder interessant, Antworten zu lesen, die dermaßen sinnfrei geschrieben sind und als einzigen Aufhänger / Berechtigung für eine Antwort ein Stichwort benutzen...
(nach dem Motto: Hilfe lass mich auch mit, ich kann auch "schreiben"😉
Der SemmeL
Zitat:
Original geschrieben von kandidatnr2
Der letzte GS-Fahrer, den ich getroffen habe, der saß abends mit uns beim Essen in den Pyrenäen, tippte wie wild auf seinem Navi rum, fragte mich dann nach meiner Karte ... um mich dann zu fragen, wo wir eigentlich sind!! Kann sich das Gelächter jemand vorstellen?
War bestimmt eine TomTom Navi.
War sozusagen BMW Vollausstattung. Einschließlich Koffer und Bekleidung und mit Sozia.