Schneeball Prokon ?

Für Anleger in Sachen Alternative Energien:

Stiftung Warentest

Der Privatanleger

Wie bei jedem System dieser Art können die, die rechtzeitig aussteigen noch einen Gewinn verbuchen. Wen es in der Sperrfrist erwischt verliert hingegen alles.......

Gruß SRAM

Beste Antwort im Thema

Unter Sozialdarwinistischen Gesichtspunkten ist die Bestrafung der Grün-Doofen Privatanleger durch Totalverlust sehr zu begrüßen.

Gruß SRAM

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Die "Betreuung" ist ja unumstritten. Aber schau mal: Rodbertus ist endgültig kaltgestellt, die Anleger wurden aufgehetzt, die Presse war ein willfähriger Diener, "sogar seine Genossen" wenden sich ab.
Er ist raus - endgültig.
Warum sollte der Insolvenzverwalter also irgendetwas anders machen, als den Laden oder funktionierende Teile meistbietend in "treue Hände" geben? Dazu ist er sogar gesetzlich verpflichtet, wirtschaftliches Überleben geht weit vor Angestelltensentimentalität. Mach dir da nichts vor!

Zu klären ist ja sind Ansprüche von Genußrechtsinhabern (nachrangigen) Forderungen Dritter tatsächlich gleichzustellen oder nicht- ich würde vom Gefühl her zwar auch zu ersterem tendieren, aber ob das reformierte Insolvenzrecht das auch macht? Vielleicht lässt sich eben aus diesem eine (haftungsbeschränkte) Zwangsschicksalgemeinschaft für solche Fälle ableiten.

Ich habe bisher noch nie Genußrechte besessen, einfach weil solche Fragen ja immer offen sind, wenn Du das schon geklärt hast ok.... ? Würde mich aber doch etwas wundern, dass dann noch Rechtsgutachten und die vorläufige Insolvenz laufen, und sich das Amtsgericht nicht einfach Deine Auslegung des Insolvenzrechts angeschlossen hat, wenn das so eindeutig wäre?

Ich sehe das zur Zeit eher noch offen ob Insolvenz oder eine Form der Zwangsschicksalsgemeinschaft der Genußrechtsinhaber (praktisch umgesetzt z.B. in Form einer gerichtlich angeordneten anderen Rechtsform des Unternehmens)

Ich selber bin einfach mal gespannt wie da die Rechtsgutachten lauten und die dann folgende Entscheidung des Gerichts im Mai sein werden - es gibt ja für beide Wege sinnvolle Argumente.

Du sprichst von "Sinnvoll" bei einer Insolvenz? Hierzulande gibt es noch keine "Chapter 11"- Insolvenz.
Da sitzen die Aasgeier auf dem Zaunpfahl und wetten schon um die fette Beute, da es um Geld geht, wird auch beim "Verwalter" so wenig wie möglich dem Zufall überlassen.
Wirtschaftlich sinnvoll, ja sogar sozial wäre es einfach eine mittefristige Finanzierung für die laufenden Projekte aufzubringen und den Boom einfach mitzunehmen, Das wäre sogar für die Anleger das allerbeste, sie hätten als Anteilsgläubiger dann plötzlich einen wertvollen Titel, auch wenn er wahrscheinlich nicht gleich versilbert werden könnte . Aber genau dafür ist der Verwalter NICHT zuständig und daran wird die gute Idee scheitern. Schau mal, Pro7 und Sat1 gibt es auch noch nahezu unverändert, nachdem Leo Kirch´s Media fein filetiert wurde. Da ging es "nur" um ein Milliardenunternehmen. Dass wir Schweizer Verhältnisse im deutschen Insolvenzrecht haben, dauert noch ca 100 Jahre.

Hmm ich dachte das refomierte Insolvenzrecht in Deutschland hat nun eine Chapter 11 Äquivalenz? Das war doch die Intention der Reform? Und auch wenn ich das nicht so ganz im Detail kenne, die grundsätzliche Ähnlichkeit zum Chapter 11 Verfahren ist doch da - das neu eingeführte "Schutzschirmverfahren" ist dem in den USA geltenden Chapter 11 ja sehr ähnlich.

Das war doch die Reaktion auf die Liquiditätsengpässe in Zusammenhang mit 2009, dass man deutsches und europäisches Insolvenzrecht dem amerikanischen in vielen Punkten angepasst hat, weil das in den USA einfach besser funktioniert hat.

Die Fälle die Du hier anführst sind ja noch unter dem alten Insolvenzrecht gewesen - das refomierte gilt ja erst seit 2012.

Bei Prokon besteht zumindest jetzt die vom Gesetzgeber nun vorgesehene Möglichkeit zum Debt Equity Swap? Ob das nun besser ist für die Genussrechtinhaber oder nicht ist natürlich eine andere Frage aber für die "Pleite" ist das natürlich entscheidend - denn wenn der Swap durchgeführt wird, gibt es keine offenen Verbindlichkeiten mehr, sondern nur eine andere Unternehmensrechtsform.

http://www.spiegel.de/.../...nsolvenzverfahren-eroeffnet-a-967122.html

Zitat:

Penzlin hatte zuletzt erklärt, die Anleger müssten nicht mit einem Totalverlust rechnen, wohl aber mit Einbußen. Er will sich am Freitag zum weiteren Verlauf des Insolvenzverfahrens äußern.

Dann kommen die Anleger ja vielleicht mit ein oder 2 blauen Augen davon.

Schade ein Debt Equity Swap hätte ich interessanter zu beobachten gefunden, wäre ja wahrscheinlich der erste (große) in Deutschland gewesen.

Es wird immer mehr, wie ich vermutet hatte:
Rotti mit seiner "Genossenschaftsidee" gefeuert, Penzlin ist jetzt der große Retter und Kämpfer für die Anleger, der das Geld wieder mühsam aus dem "grauen Kapitalmarkt" zurückfischt. Nix mit Equity-Swap. Zu dumm nur, daß z.B. Energiekontor 2013 ein Rekordergebnis eingefahren hat, somit auch die Ergebnisse von Prokon im Wind blendend ausgefallen sein dürften. Noch dazu bauen die ja eigene WKA. Das zumindest bezahlt ja Penzlins Aufwendungen "und für die Anlager fällt wohl auch etwas ab" - nur kein SWAP in eine sinnvolle Beteiligung.

Das fand ich mal echt interessant - 😁
http://www.weser-kurier.de/.../...dbertus-startet-AG-_arid,837939.html

Zitat:

Mehrere Anleger sagen beim Rausgehen, sie würden sich über die Prokon AG informieren. Und dann mal schauen, ob sie vielleicht Aktien kaufen.

Heute wurde er aber gefeuert als GF.

Zwischen 30% und 60% gibt's zurück - für diejenigen die schon ein paar Jahre die Zinsen bekommen haben, ist das ja dann u.U. gar nicht mal so katastrophal halt eine "normale" Verlustinvestition.

Jetzt werden alle Prokon-Jünger als gierig  gebrandmarkt - ob das vorschnell geschieht kann ich nicht beurteilen.Kenne allerdings jemanden mit sehr hohem Einkommen und hoher Bildung, der aber sowas von widerlich geizig ist und sich nicht mal einen Kaffee für einen 1,50 gönnt, selbst wenn er den ganzen Tag unterwegs ist.Er wollte auch dort mit Geld einsteigen, trotz klarem Verstand und ist nun heilfroh es nicht getan zu haben. Denke, es es ist doch die massive Gier der Genussrechtinhaber, die zu Zeiten von Microzinsen allerorten, in Windmühlen zu investieren wo mit unrealistischen Zahlen jongliert wird.
Genüßlich mitanzusehen wie die Kohle versickert hat ja auch was...meine, die der anderen😁

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Wir wollen und werden Freude und Spaß miteinander haben und gehen solidarisch miteinander um. Wir lassen uns nicht durch den Druck der Finanzwelt in unzufriedene und griesgrämige Menschen verwandeln.

Wir treffen unsere Entscheidungen letztlich unabhängig von Prokon. Aber wir werden so gut wie möglich mit Prokon zusammenarbeiten. Wir erwarten auch nicht, dass Prokon unseren Vorstellungen folgt, auch wenn wir unser Engagement bei Prokon einbringen.

Auf mm steht dass die Forderung der Genußrechtsinhaber gleichrangig zu Forderungen behandelt werden - das ja ein großes Plus für die Anleger.

Und wer will und etwas abenteuerlustig ist, kann anscheinend sogar einen D.E. Swap machen - dank der in Deutschland existierenden Einspeisevergütung sollte doch das Kerngeschäft tragfähig sein bei 3-4% Verzinsung?

In USA ist die Tage auch ein riesiger konventioneller Kraftwerksbetreiber in die Pleite gerauscht, da dürften die nun Öko Winradmitbesitzer sogar besser dastehen als ihre fossilen Kraftwerksmitbesitzer "Kollegen" dort.

http://www.manager-magazin.de/.../...t-an-private-equity-a-966950.html

http://www.handelsblatt.com/.../11053950.html

50% Verlust ist jetzt wohl das Ergebnis - zumindest für diejenigen die ein paar Jahre Zinsen bekommen haben, war das dann nur ein blaues Auge, Pech natürlich für diejenigen die erst zum Schluss kamen.

q.e.d. für mich sieht das so aus:
Kenner der Szenerie mit etwas cash greifen bei den "leicht verwertbaren Assets" zu und freuen sich über einen Discount von 40...60% zum realen Bilanzwert. Grund: WKA haben Betreiberrisiken, keine gesicherten Wartungsverträge (eben durch die Insolvenz etc.) bla heul Tränen, dazu kommen Kosten, Abfindungen Insolvenzverwalter etc. Bei einer Chapter 11-Insolvenz hätte Prokon solide dagestanden ohne Anlgerverlust. Mit Sicherheit hätten die aber in langfristige Beteiligungen resp. Aktien gewandelt werden müssen - aber den Auftrag hatte der Insolvenzverwalter ja nicht: Er sollte Cash bringen. Und das ist nun mal wie mit der vorzeitigen Auflösung eines Banksparplans - da bleibt halt was auf der Strecke. Ein Schelm, der dabei an Kapitalismus denkt 😉

Nun es waren ja schon ein paar arg komische Investments dabei (Riesige Waldflächen in Rumänien mit glaub ungeklärten Besitz und Bewirtschaftsungsansprüchen usw. und noch andere etwas komische Investments)

Da sind dann 50% eigentlich gar nicht schlecht - man darf halt nie einen zu großen Anteil seines Vermögens in ein Einzelinvestment stecken.

Prokon Anleger haben damit "nur" den gleichen Verlust wie K+S Anleger in den letzten 12 Monaten - und das ist immerhin (noch) ein DAX Konzern.

Zitat:

@fgordon schrieb am 3. Dezember 2014 um 00:36:13 Uhr:


Nun es waren ja schon ein paar arg komische Investments dabei (Riesige Waldflächen in Rumänien mit glaub ungeklärten Besitz und Bewirtschaftsungsansprüchen usw. und noch andere etwas komische Investments)

Da sind dann 50% eigentlich gar nicht schlecht - man darf halt nie einen zu großen Anteil seines Vermögens in ein Einzelinvestment stecken.

Prokon Anleger haben damit "nur" den gleichen Verlust wie K+S Anleger in den letzten 12 Monaten - und das ist immerhin (noch) ein DAX Konzern.

Leider habe ich keinen Zugang zu den letzten Bilanzwerten. Wäre mal interessant, zu welchem Wert die Assets wirklich weggegangen sind. Di eBiogassparte dürfte dabei noch mit den größeren Abschlag gehabt haben. Beim Wald war es doch m.W. nach eher die Hitholz Torgau, da schätze ich jedoch, das dürfte fast zum Bilanzwert rausgegangen sein. Zu dumm nur, dass es kein "Besitz" war, sondern nur ein Darlehen zudem ohne Sicherheiten. Nee, also Rodbertus´Geschäfte waren sicher nicht für jeden nachvollziehbar.

@fgordon Der Vergleich mit K+S ist ja süß 😉

K+S ist halt einer der wenigen schlechten DAX Werte, die trotz Börsenboom deutlich im Minus gegenüber Jahresanfang stehen.

Da aber immerhin ein Dax Wert - also "eigentlich" solide - ist das bei schlechten Entwicklungen doch ein ganz guter Vergleichswert zumindest wenn es um negative Entwicklungen geht.

Es gibt nun einen zweiten Bieter für die Prokon - EnBW.

http://www.handelsblatt.com/.../11759492.html

Seht ja dann für die Prokon Anleger von damals dann am Ende vermutlich gar nicht mehr so düster aus.

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