Schlechtes Gewissen wegen Probefahrt?

Volvo

Hallo, mich würde mal eure Meinung zu diesem Thema interessieren. Ich habe in der Werbung jetzt schon mehrmals den neuen Hyundai Santa Fe gesehen. Als ich eben kurz in der Stadt war ist dieser dann "live" an mir vorbeigefahren und ich finde ihn wirklich sehr ansehlich. Da mich einfach interessiert ( ohne direkte Kaufabsicht ) wie dieser Hyundai so verarbeitet ist und wie er sich so fahren lässt, habe ich einfach mal eine Probefahrt online "gebucht".

Als nächstes habe ich dann auch auf der Ford Seite eine Probefahrt für den S-Max geordert, zumal diese ja auch damit werben "Fahren Sie einen XYZ probe und Sie erhalten 2 Kinokarten für den neuen James Bond Film" ....

Jetzt habe ich aber irgendwie ein schlechtes Gewissen weil ich ja eigentlich gar keine Kaufabsicht habe, mich die Fahrzeuge aber trotzdem interessieren. Wie reagiert ihr in solchen Situationen?

Schönes Wochenende euch allen =)

40 Antworten

ich habe den XC90 seinerzeit im Frühjahr 2002 blind bestellt. Die ersten Wagen kamen im Januar 2003 dann in die CH. Mein 🙂 hat mich im Oktober 2002 angerufen und gefragt ob ich eine Testfahrt von ca. 1 Std machen möchte mit einem Vorserienfahrzeug (hatte noch Schwedische Kennzeichen)
Von daher hätte er sich ja auch denken können "der hat ja schon Bestellt, was soll der jetzt noch Probefahren".
Heute als mein Elch wiedermal Ausserplanmässig in der Werkstatt war, bekam ich einen neuen S80 V8 Summum mit allen Gimiks. Der Händler weiss dass ich keinen S80 kaufe, aber damit hat er mir den letzten Kick gegeben einen neuen V70 zu bestellen.
Fazit: Probefahrten können nicht nur Neukunden gewinnen sondern auch alte bei der Stange halten.
Auch in meinem Betrieb drücke ich bei einem Kunden auch mal ein Auge zu und schenk ihm was dazu - bessere Reklame und erst noch billiger als Zeitungsinserate.

Gruss Stephan

Ihr begreift einfach den Unterschied nicht. Wenn mich ein alter oder aktueller Kunde um etwas fragt, dann ist das Kundenpflege. Und wenn das nicht zu viel Arbeit macht, dann bekommt er sein Probepäckchen (was auch immer da drin sein soll). Ist es ein potentieller Kunde, dann normalerweise auch. Je nach Aufwand. irgendwo muessen neue Kunden ja herkommen. Aber einer, der nicht Kunde werden will (oder vielleicht in 15 jahren mal), da überleg ich mir Leistunegn for free schon.

Wo nun der Unterschied ist? es gibt vermutlich tausend mal mehr Firmen, die nie mein Kunde werden wollen/sein werden als die alten/aktuellen/potentiellen zusammen. Und meine Ressourcen möchte ich schon einigermassen zielbringend einsetzen. Schliesslich muss ich diese Kosten ja auf meine zahlenden Kunden umlegen, und das geht eben nur begrenzt.

Also will/muss ich meine Probepäckchen zumindest halbwegs zielgerichtet einsetzen. Auf schnorrer kann ich da verzichten.

Rapace

Wenn man gegenüber dem Händler mit offenen Karten spielt und keine falschen Kaufabsichten kommuniziert, sehe ich nicht, warum man wegen einer Probefahrt ein schlechtes Gewissen haben sollte. Ich werde demnächst auch den S80D5 probefahren, einfach um zu wissen, ob mir die Motor-Getriebe-Kombination so zusagt, dass ich plane, meinen Benziner in ein bis zwei Jahren durch den neuen V70 (und dann mit Dieselmotor) zu ersetzen. Man braucht ja schließlich eine Grundlage für die Finanzplanung.

Was hat Geschäft mit Moral zu tun? Meiner Meinung nach nichts. Der Händler verrät mir ja auch nicht seine wirkliche Gewinnspanne.
Oder, z.B. konkret erlebtes Beispiel vor vier Jahren, Händler bietet mir von 4%-Volvo-Sonderkondition 2% an. Erst nach Bekanntgabe meiner Hintergrund-Infos bekam ich dann die 4% ...

Ich würde das aber nicht als unmoralisch einstufen, eher als Pokerspiel.

Also ist es ein Spiel. bei einem Händler, von dem ich sonst nichts will, kann ich auch eine Probefahrt machen, weil ich gerade ein Auto benötige. Bei meinem Händler des Vertrausens (bzw. des geringsten Misstrauens) würde ich das nicht machen.

Im Prinzip ist es schon sinnvoll, mit offenen Karten zu spielen (macht am wenigsten Stress), aber ein schlechtes Gewissen zu haben, eine zunächst kostenlos angebotene Leistung anzunehmen?

Gruß
Renesomi

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Zitat:

Original geschrieben von renesomi


...Im Prinzip ist es schon sinnvoll, mit offenen Karten zu spielen (macht am wenigsten Stress), aber ein schlechtes Gewissen zu haben, eine zunächst kostenlos angebotene Leistung anzunehmen?

Gruß
Renesomi

Also die grundsätzliche Kaufabsicht sollte schon im Vordergrund stehen.

Wenn ich mir keinen Porsche kaufen wil/leisten kann aber diesen mal fahren möchte, spricht nichts degegen´, dies so dem Händler zu vermitteln.

Im schlimmsten Fall sagt er "nein" - so what.

Gruß
Torsten

Zitat:

Original geschrieben von rapace


Probepäckchen

Du machst doch nichts illegales, oder?? 😉 😰

Hallo Gemeinde,

als Audi den TT auf den Markt warf, hab ich bei Lufthansa auf JEDEM Flug über 2 Wochen hinweg einen kleinen Audi-TT als Modell bekommen, sowie einen Gutschein über 2.000 LH-Meilen. Die Meilen hat man aber erst bekommen, wenn man die Probefahrt im TT gemacht hat. Ich hab damals 6 solcher Gutscheine bekommen. Selbst für einen damaligen Vielflieger wie mich wären 12.000 Meilen verlockend gewesen, obwohl ich mir NIE einen TT gekauft habe/hätte. Wenn ich allerdings 6x zum gleichen Audihändler wäre, hätte sich dieser vermutlich auch etwas am Kopf gekratzt ;-)

Insofern - die Hersteller wollen doch dass man ihre Autos zur Probefahrt abholt. Ich selbst machs zwar nicht, das liegt aber eher an meinem notorischem Zeitproblem. Also, denk dir nix und fahr ;-)

Gruß,

Woife

PS: Diese Gutscheine gabs nur in der Business-Class, und die zu buchen hatte damals andere Gründe als nur nicht in der Economy-Class sitzen zu wollen ;-)

Zitat:

Original geschrieben von woifek


PS: Diese Gutscheine gabs nur in der Business-Class, und die zu buchen hatte damals andere Gründe als nur nicht in der Economy-Class sitzen zu wollen ;-)

Klar, hast Du ja selbst geschrieben: die Gutscheine und die Modelle 😁 😉

Wenn Probefahrten angeboten werden, soll man sie auch wahrnehmen. Auch wenn man keine direkte Kaufabsicht hat, so kann man dennoch einen Eindruck eines Modells oder sogar einer Marke gewinnen und evtl. gesammelte, positive Erfahrungen weiterreichen. Wenn ich ein Auto von vornherein für mich als nicht interessant werte, würde ich es doch auch nicht fahren, oder!? "Der XYZ ist aber total ***, den muss ich unbedingt mal probefahren." 😰 😉

Ich persönlich würde nie mehr ein Auto ohne Probefahrt bestellen. Den ML z.B. konnte man zu meinem Bestellzeitpunkt noch nicht fahren, da er noch gar nicht am Markt war. Wäre er es gewesen, ich hätte ihn nie bestellt.

Gruß

Martin

Warum soll man ein schlechtes Gewissen bei der Probefahrt haben?!

Es kann doch durchaus geschehen,dass man sich in den kleinen S- Max verguckt ,obwohl man nur die Freikarten für den Bond haben wollte?!
Beim Mini hatte das bei uns damals auch funktioniert.
Nach der Präsentation probegefahren und sofort gekauft.

Ich ahne schon,das mir sowas ähnliches bei der C30 vorstellung wieder passieren wird😉

Gruß Martin

In den S-Max vergucken???? Ich hab' ihn gerade.

Da kann ich verstehen, daß die den dem Kunden aufdrängen, daß er ihn auch ja probefährt.

Zitat:

Original geschrieben von renesomi


Was hat Geschäft mit Moral zu tun? Meiner Meinung nach nichts. Der Händler verrät mir ja auch nicht seine wirkliche Gewinnspanne.
Oder, z.B. konkret erlebtes Beispiel vor vier Jahren, Händler bietet mir von 4%-Volvo-Sonderkondition 2% an. Erst nach Bekanntgabe meiner Hintergrund-Infos bekam ich dann die 4% ...

Naja. Gerade im Autogeschäft sind die Margen auch nicht sooo doll, wie man gemeinhin annimmt. Vor allem, weil die Händler in ihrer Preisgestaltung nicht völlig frei, sondern an Vorgaben der Hersteller gebunden sind. Dazu kommt dann ggf. noch ein lokaler/regionaler "Preiskampf" und schon ist man als Händler hart an der Grenze oder schon jenseits davon. Ich hatte in der zurückliegenden Zeit beruflich mehrfach die Gelegenheit, hinter die Kulissen zu blicken.

Die Hersteller können immer mit tollen Rabattaktionen werben, da sie selbst i. d. R. gar nicht davon betroffen sind, sondern die Händler. Diese müssen nämlich die Fahrzeuge dem Hersteller zunächst zu einem von ihm vorgegebenen Preis kaufen (häufig werden sogar Vorgaben bzgl. der abzunehmenden Stückzahl gemacht). Da kann dann der Händler seine Marge draufklatschen. Er wird aber vom Hersteller gleichzeitig dazu angehalten, den Kunden die propagierten Rabatte einzuräumen, die jedoch ausschließlich seine Marge reduzieren. Und wir reden hier von Spannen, die deutlich im unteren zweistelligen, wenn nicht gar im einstelligen, %-Bereich liegen.
Andererseit gibt es aber auch Händler (i. d. R. große Autohäuser oder "Ketten"😉, denen die Hersteller Sonderkonditionen einräumen. Das sind dann die, die in der Werbung gerne als "teilnehmende Händler" bezeichnet werden. Die haben zwar nicht die zuvor beschriebenen Probleme, aber dadurch wächst der Druck auf die nicht "teilnehmenden Händler", ihre Preise anzupassen. Das ist sozusagen das Druckmittel der Hersteller, dass diese Händlergruppe auch die Rabatte einräumt.

Zurück zum Thema Probefahrten. Ich halte eigentlich nichts davon, just for fun eine Probefahrt zu machen. Klar juckt's mich auch hier und da mal in den Fingern, aber bisher war das Verlangen nie so groß, dass ich es auch in die Tat umgesetzt hätte. Selbst wenn ein Auto für mich als Kaufobjekt in Frage käme, würde ich Probefahrten erst dann machen, wenn der Erwerb kurz bevor stünde. Darin, sowas zwei Jahre vorher zu machen, sehe ich keinen Sinn, weil das Modell, das ich gefahren habe, in der Zwischenzeit schon mehrfach modifiziert worden sein kann.

Der Titel des Freds verdeutlicht aber schon, was hinter den großzügig angebotenen Probefahrten steckt. Näheres dazu in diesem Fred, Stichwort: Konsistenz.

[EXKURS]Außerdem finde ich, dass diese ganzen aktuellen "Wir schenken Ihnen die Mehrwertsteuer"-Aktionen zeigen, für wie doof die Konsumenten gehalten werden bzw. tatsächlich sind. Ich kann mir nicht vorstellen, dass nach der MwSt.-Erhöhung der Preiskampf schlagartig aufhört. Warum sollte ich also dann jetzt ein Produkt kaufen, um 16% zu sparen, wenn es doch ab dem 01.01.07 19% sind? Unter'm Strich ist's natürlich wurscht, weil ich in beiden Fällen den "steuerbereinigten" Preis zahle. Ein "mitdenkender" Konsument würde doch jetzt viel eher die Produkte kaufen, für die keine solchen Aktionen laufen, weil man bei denen davon ausgehen kann, dass die tatsächslich 3% teurer werden.[/EXKURS]

Gruß
DeWeDo - der auch manchmal von "unverbindlichen Anfragen" genervt ist

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