Schlechtes Gewissen wegen Probefahrt?
Hallo, mich würde mal eure Meinung zu diesem Thema interessieren. Ich habe in der Werbung jetzt schon mehrmals den neuen Hyundai Santa Fe gesehen. Als ich eben kurz in der Stadt war ist dieser dann "live" an mir vorbeigefahren und ich finde ihn wirklich sehr ansehlich. Da mich einfach interessiert ( ohne direkte Kaufabsicht ) wie dieser Hyundai so verarbeitet ist und wie er sich so fahren lässt, habe ich einfach mal eine Probefahrt online "gebucht".
Als nächstes habe ich dann auch auf der Ford Seite eine Probefahrt für den S-Max geordert, zumal diese ja auch damit werben "Fahren Sie einen XYZ probe und Sie erhalten 2 Kinokarten für den neuen James Bond Film" ....
Jetzt habe ich aber irgendwie ein schlechtes Gewissen weil ich ja eigentlich gar keine Kaufabsicht habe, mich die Fahrzeuge aber trotzdem interessieren. Wie reagiert ihr in solchen Situationen?
Schönes Wochenende euch allen =)
40 Antworten
Zitat:
Original geschrieben von rapace
Ich denke man muss unterscheiden ob das AH von sich aus etwas anbietet oder ob der Kunde ohne kaufabsicht eine Probefahrt will.
Ersteres ist normale Werbung, zweites nicht.
Warum machst du da eine Unterscheidung? Der (Werbe-)Effekt ist in beiden Fällen der Gleiche.
Zitat:
Original geschrieben von Drahkke
Warum machst du da eine Unterscheidung? Der (Werbe-)Effekt ist in beiden Fällen der Gleiche.
Es ging ja um die Moral. Wenn mir eine Firma was von sich aus anbietet ("probieren sie mal"😉, dann habe ich keine Probleme das zu nehmen. Und der Anbieter kann es ja jederzeit auch wieder stoppen.
Wenn jemand hingeht und sagt "machen sie mir mal ein Angebot/geben sie mir mal ein stück käse zum probieren/ lassen sie mich das auto mal 3h fahren" - hat aber keine kaufabsicht - so ist das etwas anderes. Das ist schnorren. Der Anbieter kann natürlich ablehnen, aber die einschätzung der situation ist schwierig.
Für mich ist zwischen diesen beiden situationen ein großer moralischer unterschied. Es kommt natürlich auch drauf an, was der Kunde will. Eine kurze Preisinformation um eine Übersicht zu bekommen oder eine mehrstündige Dienstleistung.
Rapace
Zitat:
Original geschrieben von rapace
..aber die einschätzung der situation ist schwierig...
Genau da liegt das Problem! Als meine damalige Freundin Ihr Fahrprüfung bestanden hatte, sie lernte auf einer A-Klasse, wollte Sie eigentlich ebenfalls eine A-Klasse kaufen. Da wir aber trotz strakem Interesse konsequenten ignoriert wurden durch das Verkaufpersonals in der DC Niederlassung (Wir waren locker gekleidet, da es Sommer und Samstag war) wurde es dann jedoch ein Toyota. Solche Fehleinschätzungen können zu Abschlussverlusten führen und wer will sich die denn bitte leisten?
Zitat:
Original geschrieben von T5-Kusi
Solche Fehleinschätzungen können zu Abschlussverlusten führen und wer will sich die denn bitte leisten?
Die Umsatzverluste durch solche Fehleinschätzungen dürften in einigen Autohäusern höher sein als mögliche Kosten für die eine oder andere Probefahrt, die nicht zu einem Vertragsabschluß führt...
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Grundsätzlich würde ich Probefahrten in Anspruch nehmen.
Wenn ich mit einem XC90 zu einem Nicht-Volvo-Händler fahre, sind zum Vergleich M-Klasse, X5 etc. auf jeden Fall zulässig.
Anders sähe es aus, wenn ich auf einmal einen DB9 probefahren wollte (o.k., ich bin die SUV-Fahrerei leid und will endlich mal wieder Gas geben 😉 ).
Der andere Weg wäre direkt mitzuteilen, dass man einfach mal Bock hat einen Maserati zu fahren - den Rest entscheidet der Verkäufer.
Ich habe kein schlechtes Gewissen, da jede Probefahrt Werbung für das Fahrzeug ist.
Ich kaufe ja auch nicht jeden Artikel, nur weil er auf einer Plakatwand klebt.
Gruß
Torsten
Also ich hab' kein Problem mit einer Probefahrt aus Neugier. Ich probier' im Klamottengeschäft ohne konkrete Kaufabsicht auch mal eine Jacke an. Vielleicht gefällt sie mir. Eine Probefahrt ist doch nichts anderes als das Anprobieren des Autos.
Wenn's mir gefällt, schön, dann weiß ich das beim nächsten Kauf, wenn nicht, dann nicht. Und wenn's einfach außer jeder Diskussion ist (z.B. Z4 wegen geringem Alltagsnutzen), dann hab' ich's halt mal gesehen.
Ich würde nicht auf die Idee kommen, beim Sixt einen zu mieten, bloß um ihn probezufahren. Was andere Leute machen.
Und - wie XC-Fan vorschlägt - einen Obolus für eine Probefahrt zu zahlen. Nein. Der Händler hätte verloren.
Probefahrten sind einen Kundenbindungsinstrument, ein Kundenlockinstrument und in die Verkaufspreise eingerechnet.
Genauso, wie ich überflüssige Angebote in meine Arbeitszeit einrechnen muß.
Zitat:
Original geschrieben von TobiV70
Probefahrten sind einen Kundenbindungsinstrument, ein Kundenlockinstrument und in die Verkaufspreise eingerechnet.
Davon kann man ausgehen. Andernfalls wäre der Kaufmann keiner.
Wenn ich eine Probefahrt machen möchte, weil mich das Auto interessiert, finde ich das legitim (auch ohne Kaufabsichten). Die Verhältnisse sollten natürchlich passen. Ich kann nicht mit einem Corsa vorfahren und einen Porsche fahren wollen.
Ich lehne es allerdings ab, einen geräumigen Kombi probefahren zu wollen, weil gerade ein Umzug ansteht, und ich diesen dafür gut gebrauchen kann.
Hmmm.. Für einen Umzug würde ich den Kombi auch ablehnen und eher einen MB 815er probefahren wollen ;-)
TobiV70 - der den Ansatz dann doch etwas unverschämt fände.
Zitat:
Original geschrieben von pafec
Die Verhältnisse sollten natürchlich passen. Ich kann nicht mit einem Corsa vorfahren und einen Porsche fahren wollen.
so wars aber fast bei mir, damals 23 Jahre. Mit 10 Jahre altem klapprigen Ford Fiesta mit 50PS vorgefahren und sich für neuen S60 interessiert. Wollte eigentlich den S60 nur mal für ne Stunde, Autoverkäufer gab ihn mir aber für einen ganzen Tag. Am nächsten Tag Auto wiedergebracht, einen Tag Bedenkzeit erbeten und dann enen Neuwagen vom Hof gekauft und bar bezahlt. Vondaher ist es für die Neuwagenverkäufer echt schwierig die Neugierigen zu bewerten. Der solvente Herr in Anzug kann ein Schnorrer sein, der 20 jährige im Schlabberlook kann sich ein 30.000 Euro kaufen.
arme Autoverkäufer 😁
Bei uns in der Gegend gab es von einigen Händlern mal die Idee sich in Sachen Probefahrten zusammenzuschließen.
Jede Probefahrt wäre dann (geringfügig) kostenpflichtig, beim Neukauf eines Fahrzeugs übernimmt der Händler dann diese Kosten (auch die für Probefahrten mit Fremdfahrzeugen).
Die Idee wurde dann aber wieder verworfen da einige Händler befürchteten, sie könnten damit Kunden verärgern.
Ich fände es gar nicht schlecht, wenn man für eine Probefahrt bezahlen müsste, denn damit könnte ich guten Gewissens beim Händler um die Ecke eine Probefahrt machen und mir dann ein EU-Fahrzeug holen.
Zitat:
Original geschrieben von holle9
Ich fände es gar nicht schlecht, wenn man für eine Probefahrt bezahlen müsste, denn damit könnte ich guten Gewissens beim Händler um die Ecke eine Probefahrt machen und mir dann ein EU-Fahrzeug holen.
Da gibts ne einfache Lösung. Erklär dem Händler das und drück ihm ein paar scheine in die Hand. Dann läßt er dich gerne ne Probefahrt machen und vielleicht zaubert er am ende sogar ein konkurrenzfähiges Angebot aus dem Ärmel. Und wenn du dann mit dem EU-Wagen zum Service gehst schaut er dich auch nicht schief an.
Rapace
Re: Schlechtes Gewissen wegen Probefahrt?
Zitat:
Original geschrieben von t3chn0
Jetzt habe ich aber irgendwie ein schlechtes Gewissen weil ich ja eigentlich gar keine Kaufabsicht habe, mich die Fahrzeuge aber trotzdem interessieren. Wie reagiert ihr in solchen Situationen?
Schönes Wochenende euch allen =)
Die Diskussion kann ich nicht ganz nachvollziehen? Wenn Du Dich für den Santa Fe oder den S-Max interessierst, sollte ein guter Händler Dich probefahren lassen. Zwar mag keine Kaufabsicht da sein, aber doch ein Interesse an den Fahrzeugen. Es ist jetzt Sache des Händlers, dieses Interesse zu nutzen.
Ich finde die Diskussion um kostenpflichtige Probefahrten schon albern. Es ist nun einmal das Los des Händlers, daß nicht jeder Kundenkontakt zum Kaufabschluß führt. Kein Händler wird ein Auto ohne vorherige Beratung zur Probefahrt abgeben, von Werbeaktionen á la Ford mal abgesehen. Dann sollte er schon einschätzen können, ob er einen Spaßfahrer vor sic hat oder zumindest enen Interessenten, den er über kurz oder lang als Kunden gewinnen könnte. Die Zahl der reinen Spaßfahrer, die mit Probefahrten ihre reichliche Freizeit verbringen, dürfte sich in Grenzen halten. Wenn mir ein Auto nach einer Probefahrt nicht mehr gefällt, hat sie doch auch ihren Zweck erfüllt - aus der Sicht des Kunden. Und dafür soll ich bezahlen? Muß ich auch demnächst fürs Hosen anprobieren eine kleine Gebühr zahlen? Und die ich nur vermeiden kann, wenn ich die Hose kaufe, auch wenn sie mir nicht paßt? 😁
Wenn ich mir für 30 T€ eine Audio-Anlage kaufen wollte, würde sie mir der Händler auch mal bei mir zuhause aufbauen. Es gibt auch Leute,m die lassen sich in dutzenden von Läden alle möglichen Kameras stundenlang erklären, um auch nur eine zu kaufen. Beratungsgebühr fällig?
Kurz und gut. Ich finde das Lamentieren über nicht ernstgemeinte Probefahrten absonderlich. Der Kunde als Feind! Gemessen daran, daß die Vertriebskosten für ein Auto ca. 35% des Kaufpreises ausmachen sollen, scheinen mir die Kosten für die Probefahrt nicht der größte Kostenblock zu sein. Die Probefahrt ist aber für die Kaufentscheidung die wichtigste Informationsquelle.
Also: mach´et t3chn0!
ruft der
Ostelch
Warum sollte man nicht einfach mal so eine Probefahrt machen? Mein 🙂 hat mich angerufen als der neue C70 erwartet wurde und mich gefragt, ob ich eine Probefahrt machen möchte. Ich habe den Wagen dann auch gleich in der ersten Woche gefahren, da gab es genügend andere Interessenten. Und mein 🙂 weiß, wie lange ich meinen Firmenwagen noch fahren "muß", das ich im Moment keine Kaufabsichten habe. Aber jetzt weiß ich, welches Auto ich mir auf jeden Fall ansehen werde wenn es so weit ist 🙂
Gruß, Olli
Zitat:
Original geschrieben von Olli the Driver
Und mein 🙂 weiß, wie lange ich meinen Firmenwagen noch fahren "muß", das ich im Moment keine Kaufabsichten habe. Aber jetzt weiß ich, welches Auto ich mir auf jeden Fall ansehen werde wenn es so weit ist 🙂
Ein Musterbeispiel für eine langfristige Verkaufsplanung. Viele Autohäuser denken diesbezüglich leider noch zu kurzfristig.